Die phantastische Gabe des Gegen-Gedächtnisses
Ethik und Ästhetik in Thomas Bernhards "Auslöschung"
Bislang gingen die meisten Interpreten davon aus, dass die "Auslöschung" das einzige tatsächlich realisierte Wahnsinnsprojekt eines bernhardschen Protagonisten ist. Viele kritisierten diese "ungeheure Schrift", in der alles ausgelöscht und zugleich an ein...
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Produktinformationen zu „Die phantastische Gabe des Gegen-Gedächtnisses “
Klappentext zu „Die phantastische Gabe des Gegen-Gedächtnisses “
Bislang gingen die meisten Interpreten davon aus, dass die "Auslöschung" das einzige tatsächlich realisierte Wahnsinnsprojekt eines bernhardschen Protagonisten ist. Viele kritisierten diese "ungeheure Schrift", in der alles ausgelöscht und zugleich an ein KZ-Opfer erinnert werden soll, als moralischen Fehltritt. Thomas Meyer zeigt jedoch: Die Memorialpolitik der "Auslöschung" fördert ganz anderes zutage: ein Gegen-Gedächtnis, ein anderes (Ge-)Denken, das die gutgläubige Ideologie der Erinnerungsimperative durchkreuzt. "Auslöschung" ist eine unmögliche Möglichkeit, ein phantastischer Traum(a)text, der seine Realisierung nur träumt und trotzdem ein ethisches und literarisches Programm verfolgt.
Autoren-Porträt von Thomas Meyer
Thomas Meyer lehrt deutsche Literatur und Sprache an der Sophia Universität in Tokyo und an der Dokkyo Universität in Saitama. Seine Forschungsschwerpunkte sind Gedächtnis- und Schrifttheorie.
Bibliographische Angaben
- Autor: Thomas Meyer
- 2014, 340 Seiten, Maße: 15,2 x 22,8 cm, Kartoniert (TB), Deutsch
- Verlag: transcript
- ISBN-10: 3837628493
- ISBN-13: 9783837628494
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