Die Rifaiya (Refaiya). Katalog einer Privatbibliothek aus dem osmanischen Damaskus in der Universitätsbibliothek Leipzig
"Es dürfte in ganz Syrien eine gleiche Sammlung nicht existieren", schrieb der preußische Konsul Johannes Gottfried Wetzstein aus Damaskus an seinen ehemaligen Lehrer, den Professor für Morgenländische Sprachen Heinrich Leberecht Fleischer in Leipzig. Ein...
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"Es dürfte in ganz Syrien eine gleiche Sammlung nicht existieren", schrieb der preußische Konsul Johannes Gottfried Wetzstein aus Damaskus an seinen ehemaligen Lehrer, den Professor für Morgenländische Sprachen Heinrich Leberecht Fleischer in Leipzig. Ein Großteil der Handschriften der Privatbibliothek Refaiya (Rifa'iya) aus dem Familienerbe des Richters Umar Efendi ar_Rifai al_Hamawi wurden daraufhin im Jahr 1853 vor Ort käuflich erworben und an die Universitätsbibliothek Leipzig verschickt.Bei der Refaiya, wie sie von Fleischer in Anklang an die Familie ihres einstigen Besitzers genannt wurde, handelt es sich um eine historische Privatbibliothek aus dem nahöstlichen Raum. Sie besteht aus 489 Handschriften, darunter 89 Sammelhandschriften mit insgesamt 443 Einzeltexten. Die nach persönlichen Interessen zusammengestellte Sammlung zeichnet sich durch die thematische Vielfalt ihrer Werke und ihre zum Teil sehr alten Handschriften aus, die aus anderen Bibliotheken des osmanischen Syriens in sie eingegangen sind. Die Refaiya war bereits 1188/1774 zur Familienstiftung erklärt worden.
Das wertvolle kulturelle Erbe aus dem heutigen Kriegsland Syrien wurde zwischen 2008 und 2013 an der Universitätsbibliothek Leipzig als historisch gewachsene Einheit katalogisiert und erforscht sowie in digitaler Präsentation als virtuelle Handschriftenbibliothek wieder zum Leben erweckt. Der Band von Beate Wiesmüller bietet eine konzise Fassung der digitalen Katalogisierung. Er ist mit einer ausführlichen Einleitung zur Geschichte des Erwerbs sowie zur mehrstufigen Katalogisierung und Erforschung der Refaiya versehen.
Autoren-Porträt
Verena Klemm studierte von 1976 - 1983 Islamwissenschaft an der Universität Tübingen. Zweites Hauptfach: Vergleichende Religionswissenschaft. 1983: M.A., von 1983 - 1985 studierte sie Empirischen Kulturwissenschaft an der Universität Tübingen, 1988 Promotion an der Universität Tübingen über die Memoiren eines ismailitischen Propagandisten. Von 1989 - 1990 war sie wissenschaftliche Mitarbeiterin am Orientinstitut der Deutschen Morgenländischen Gesellschaft in Istanbul, von 1990 - 1997 Assistentin am Seminar für Geschichte und Kultur des Vorderen Orients der Universität Hamburg. 1997 Habilitation mit einer Arbeit über Konzepte und Debatten zum literarischen Engagement im arabischen Nahen Osten. Im Sommer 1998 wurde sie Vertreterin der Professur für Islamwissenschaft an der Universität Kiel, 1998 - 2000, 2003: Lehrstuhlvertretungen an den Universitäten Kiel, Würzburg und Freiburg. Von 2001 - 2003 war sie Forschungsstipendiatin der DFG zum Thema "Literarisches Schaffen im politischenund gesellschaftlichen Kontext des Vorderen Orients". Daneben arbeitet sie als freie Publizistin. Derzeit ist Verena Klemm Professorin am Orientalischen Institut der Universität Leipzig. Ihre Forschungsschwerpunkte sind: Arabische Literatur und literarische Kultur; Schiitischer Islam
Bibliographische Angaben
- 2016, LXI, 397 Seiten, Maße: 17,4 x 24,6 cm, Leinen, Deutsch
- Mitarbeit: Wiesmüller, Beate; Hanstein, Sebastian; Herausgegeben von Klemm, Verena
- Herausgegeben: Verena Klemm
- Verlag: Harrassowitz
- ISBN-10: 3447105585
- ISBN-13: 9783447105583
- Erscheinungsdatum: 15.03.2016
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