Die Suche nach ewigen Wahrheiten
Das Mittelalter als Zeitraum der Experimente. Interpretationen zu scholastischen Quaestionen
Den Schriften des Griechen Aristoteles entnahm die lateinische Scholastik eine Anzahl miteinander kohärenter ontologischer Begriffe wie substantia, accidens, forma, potentia, species, materia, qualitas, quantitas, habitus, actus, die ein schlüssiges...
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Klappentext zu „Die Suche nach ewigen Wahrheiten “
Den Schriften des Griechen Aristoteles entnahm die lateinische Scholastik eine Anzahl miteinander kohärenter ontologischer Begriffe wie substantia, accidens, forma, potentia, species, materia, qualitas, quantitas, habitus, actus, die ein schlüssiges Weltverständnis erlaubten, daneben die Idee der Metaphysik als deduktiv zu entwickelnder Disziplin und die Unterscheidung von zufälligen und notwendigen Erkenntnissen. Mit der Kritik Wilhelm Ockhams zerfiel die Vorstellung der Metaphysik als konklusiver Wissenschaft. Die ontologische Terminologie bewahrte Ockham durch ihre Rechtfertigung im Sinn der induktiven Erkenntnisbegründung, die er auch gegen Duns Scotus verteidigte. Das neuzeitliche Verständnis von Metaphysik als Theorie subjektiv gedachten Erkennens unter weitgehender Zurückweisung der ontologischen Basis, für das Descartes, Leibniz, Spinoza, Kant und Hegel und viele andere standen, trat noch nicht auf. Die Spätscholastik nimmt sich so vorepochal aus. Die nachmittelalterliche Metaphysik aber entwickelt sich zur Philosophie integraler sozialer Verläufe bei Simmel, Rosenzweig, Whitehead und Benjamin, die wieder spekulativ und unempirisch ist.
Autoren-Porträt von Heinz-Helmut Möllmann
Heinz-Helmut Möllmann hat in Heidelberg, München und Bochum Philosophie, Germanistik und Naturwissenschaften studiert. Seine Interessen gelten der Wissenschaftstheorie und der mittelalterlichen Philosophie. Seine Bücher hierzu bei K&N: Nominalismus. Studien zum Einfluss des Mittelalters auf die Neuzeit (2015); speculum et seculum. Was leistet die Geisteswissenschaft? 11 Essays zur Philosophie Ockhams (2016); Wissenschaftslehre im Oxford des 14. Jahrhunderts. Duns Scotus - Conington - Ockham - Reading - Chatton. Das Problem des Erkennens (2017); Christliche Botschaft und Ockhamsche Philosophie. Die spätscholastische Umwälzung (2018); Zeit ohne Verheißung. Die spätscholastische Debatte. Deduktion und Glaube vor den Krisen (2020).
Bibliographische Angaben
- Autor: Heinz-Helmut Möllmann
- 2022, 208 Seiten, Maße: 15,3 x 23,3 cm, Kartoniert (TB), Deutsch
- Verlag: Königshausen & Neumann
- ISBN-10: 3826077199
- ISBN-13: 9783826077197
- Erscheinungsdatum: 02.11.2022
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