Die Tagebücher des Grafen Lehndorff
Die geheimen Aufzeichnungen des Kammerherrn der Königin Elisabeth Christine
'Der König ist bei seinem Souper in der Laune, daß er auf alle Welt schilt; so sagt er zum alten Grafen Podewils, daß es für einen Staatsminister eine Schande sei, am hellen Tage in ein Bordell zu gehen.' Fast täglich kommentiert Lehndorff prägnant die...
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Produktinformationen zu „Die Tagebücher des Grafen Lehndorff “
Klappentext zu „Die Tagebücher des Grafen Lehndorff “
'Der König ist bei seinem Souper in der Laune, daß er auf alle Welt schilt; so sagt er zum alten Grafen Podewils, daß es für einen Staatsminister eine Schande sei, am hellen Tage in ein Bordell zu gehen.' Fast täglich kommentiert Lehndorff prägnant die Beziehungen am Hof, die moralische Ungezwungenheit, opulente Feste und ausgiebige Reisen. Dieser vollständige, neu gesetzte Nachdruck geht auf das Original zurück und umfasst die Zeit von 1750 bis 1775. (.) Ernst Ahasverus Heinrich Graf von Lehndorff wurde 1745 von Friedrich II. an den Hof gerufen, im Alter von 19 Jahren. Als Kammerherr von Königin Elisabeth Christine und engster Vertrauter der königlichen Familie führte er ein geheimes Tagebuch, respektloser als Sophie Marie Gräfin von Voß, reicher an Details als Dieudonné Thiébault.
Lese-Probe zu „Die Tagebücher des Grafen Lehndorff “
Königin Elisabeth Christine und die Tagebücher ihres KammerherrnBei der Beschäftigung mit der Gemahlin Friedrichs des Großen stößt man unweigerlich auf ihren Kammerherrn Lehndorff, dessen Tagebuchnotizen häufig zitiert werden. Eigenartigerweise wählen eine Reihe von Autoren dazu Stellen aus, die nicht gerade ein günstiges Licht auf Elisabeth Christine (1715-1797) werfen.
Mit der Zusammenstellung aller Aufzeichnungen Lehndorffs über seine Souveränin, soweit sie veröffentlicht sind, versuchten wir im Freundeskreis der Chronik Pankow e.V. einen Einblick in die Lebensweise dieser Königin zu erhalten.
Zu unserer Überraschung ergab sich das Bild einer vielseitig engagierten und gütigen Fürstin, die nicht nur zu den Mitgliedern der königlichen Familie intensive Kontakte pflegte, sondern sowohl im Berliner Schloss als auch auf ihrem Sommersitz Schloss Schönhausen Empfänge, Bälle und Konzerte gab. 'Das freundliche Benehmen der Königin und ihr stetes Bemühen, es jedermann bequem zu machen, macht den Aufenthalt in Schönhausen sehr angenehm.' schreibt Lehndorff im August 1763. Auch berichtet er über Besuche der Königin in Oranienburg, Friedrichsfelde und Potsdam.
Elisabeth Christine war der Mittelpunkt des Berliner Hoflebens. Zu seinen oft schmähenden Äußerungen bemerkt Lehndorff später:
'Heute, 1785, da ich diese Charakterbilder wieder nachlese und unparteiisch denke, finde ich, daß ich zu stark aufgetragen habe und daß mein Geist damals verbittert und von Hass erfüllt war.'
Reichsgraf Ernst Ahasverus Heinrich von Lehndorff (1727-1811) hatte 1746 seinen Dienst am Hofe Friedrichs II. als Legationsrat begonnen, wurde aber vom König bereits ein Jahr später zum Kammerherrn bei Elisabeth Christine bestimmt.
Das war eine große Enttäuschung für den gerade 20 Jahre jungen Mann, der sich durchaus zu Höherem berufen fühlte, getreu dem Vorbild seines Großvaters. Seine Hoffnung auf eine andere Stellung erfüllte sich jedoch nicht. Er beginnt am 1. April 1750 mit seinen
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Tagebuchaufzeichnungen, die er auch nach dem Ausscheiden aus dem Hofdienst 1775 fortsetzt.
Der letzte Eintrag stammt vom 8. Oktober 1806. Insgesamt hinterließ er 18 Folianten in recht gut leserlicher Schrift, abgefasst im Französisch jener Zeit, oft recht unorthografisch und nicht leicht zu interpretieren.
Die von Karl Eduard Schmidt (1850-1927) aus Lötzen in den Jahren 1907, 1910, 1913 und 1921 herausgegebenen Übersetzungen umfassen die Jahre 1750 bis 1784. In den Mitteilungen der Literarischen Gesellschaft Masovia, dessen Vorsitzender der Geheime Studienrat Prof. Dr. phil. Schmidt war, veröffentlichte er bis 1926 die Tagebucheintragungen bis Dezember 1787. Allerdings waren dem Herausgeber die verschiedensten Beschränkungen auferlegt, sodass die Edition
lückenhaft sein musste. Zudem hegte ich mitunter Zweifel, ob der gute Schmidt-Lötzen sich bei der Übersetzung nicht geirrt hätte. Der Satz von der 'alten Kuh' war es vor allem, der mich veranlasste, nach den Originalen zu forschen.
Zu der 1982 erschienen Auswahl aus den Tagebüchern Lehndorffs schreibt Haug von Kuenheim im Vorwort, dass die Originale verschollen sind oder vielleicht in einem polnischen Archiv schlummern.
Stammsitz der Lehndorffs und auch Sterbeort des Kammerherrn war Schloss Steinort am Mauersee im heutigen Polen.
Der letzte Besitzer auf Steinort, Heinrich Graf von Lehndorff (1909-1944), gehörte zur Widerstandsgruppe um Henning von Treskow. Er wurde nach dem Attentat auf Hitler am 20. Juli 1944 vom Volksgerichtshof zum Tode verurteilt und am 4. September 1944 in Plötzensee hingerichtet.
Bevor ich dazu kam, nach Warschau bzw. an das Archiv in Allenstein eine entsprechende Anfrage zu richten, besuchte ich einen Vortrag über ostpreußische Herrenhäuser.
Der letzte Eintrag stammt vom 8. Oktober 1806. Insgesamt hinterließ er 18 Folianten in recht gut leserlicher Schrift, abgefasst im Französisch jener Zeit, oft recht unorthografisch und nicht leicht zu interpretieren.
Die von Karl Eduard Schmidt (1850-1927) aus Lötzen in den Jahren 1907, 1910, 1913 und 1921 herausgegebenen Übersetzungen umfassen die Jahre 1750 bis 1784. In den Mitteilungen der Literarischen Gesellschaft Masovia, dessen Vorsitzender der Geheime Studienrat Prof. Dr. phil. Schmidt war, veröffentlichte er bis 1926 die Tagebucheintragungen bis Dezember 1787. Allerdings waren dem Herausgeber die verschiedensten Beschränkungen auferlegt, sodass die Edition
lückenhaft sein musste. Zudem hegte ich mitunter Zweifel, ob der gute Schmidt-Lötzen sich bei der Übersetzung nicht geirrt hätte. Der Satz von der 'alten Kuh' war es vor allem, der mich veranlasste, nach den Originalen zu forschen.
Zu der 1982 erschienen Auswahl aus den Tagebüchern Lehndorffs schreibt Haug von Kuenheim im Vorwort, dass die Originale verschollen sind oder vielleicht in einem polnischen Archiv schlummern.
Stammsitz der Lehndorffs und auch Sterbeort des Kammerherrn war Schloss Steinort am Mauersee im heutigen Polen.
Der letzte Besitzer auf Steinort, Heinrich Graf von Lehndorff (1909-1944), gehörte zur Widerstandsgruppe um Henning von Treskow. Er wurde nach dem Attentat auf Hitler am 20. Juli 1944 vom Volksgerichtshof zum Tode verurteilt und am 4. September 1944 in Plötzensee hingerichtet.
Bevor ich dazu kam, nach Warschau bzw. an das Archiv in Allenstein eine entsprechende Anfrage zu richten, besuchte ich einen Vortrag über ostpreußische Herrenhäuser.
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Inhaltsverzeichnis zu „Die Tagebücher des Grafen Lehndorff “
Königin Elisabeth Christine und die Tagebücher ihres Kammerherrn von Gisela LangfeldVorwort
Einleitung
Die Tagebücher der Jahre 1750-1775
Anmerkungen
Editionsgeschichte
Personen -, Orts - und Sachregister
Bibliographische Angaben
- Autor: Ernst A. H. Graf von Lehndorff
- 2019, 1. Auflage der Neuausgabe, 571 Seiten, Maße: 12,6 x 19,8 cm, Gebunden, Deutsch
- Herausgegeben: Wieland Giebel
- Verlag: Berlin Story Verlag
- ISBN-10: 3957231698
- ISBN-13: 9783957231697
- Erscheinungsdatum: 16.10.2019
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