Die Wikinger
Das Zeitalter des Nordens
Anschaulich und mit großem Erzähltalent schildert Anders Winroth die Lebenswelt der Wikinger. Zugleich zeichnet er ein umfassendes, farbiges Bild einer der stürmischsten Epochen des Abendlandes, in der die Räuber aus dem Norden das Gesicht Europas veränderten.
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Produktinformationen zu „Die Wikinger “
Anschaulich und mit großem Erzähltalent schildert Anders Winroth die Lebenswelt der Wikinger. Zugleich zeichnet er ein umfassendes, farbiges Bild einer der stürmischsten Epochen des Abendlandes, in der die Räuber aus dem Norden das Gesicht Europas veränderten.
Klappentext zu „Die Wikinger “
Anschaulich und mit großem Erzähltalent schildert Anders Winroth die Lebenswelt der Wikinger. Zugleich zeichnet er ein umfassendes, farbiges Bild einer der stürmischsten Epochen des Abendlandes, in der die Räuber aus dem Norden das Gesicht Europas veränderten. Nach wie vor haben die Wikinger einen lebhaften Einfluss auf unsere Phantasie: Sie brandschatzten und trieben Sklavenhandel. Doch es gab auch friedliche Ansiedlungen, und sie entwickelten ein weit ausgreifendes Handelsnetzwerk. In ihren starken, schnellen Schiffen ließen sie ihre Heimatländer weit hinter sich zurück - nicht nur um zu plündern, sondern auch aus reiner Entdeckerlust. Anders Winroth schreibt gegen die gängigen Mythen an, untersucht jeden wichtigen Aspekt dieses aufregenden Zeitalters und stellt so den Innovationsgeist und schieren Wagemut der Wikinger dar, ohne ihr destruktives Erbe zu beschönigen. Zugleich enthüllt er, wie sich Kunst, Literatur und religiöses Denken der Wikinger auf eine Art und Weise entwickelten, die in Europa einzigartig dasteht: eine ebenso unterhaltsame wie umfassende Darstellung einer Gesellschaft, die weitaus modernere Züge trägt, als man vermuten möchte.
Taschenbuch
Lese-Probe zu „Die Wikinger “
Kapitel 1Einleitung
Der Furor der Nordmänner
Endlich ließ sich der Häuptling auf seinem erhabenen Sitz nieder.
Die Krieger hatten in gespannter Erwartung auf den Bänken in der
großen Halle ausgeharrt, gewärmt vom prasselnden Feuer und gelabt
mit reichlichen Mengen Met. Die Dienerinnen des Häuptlings
hatten im Herbst Wochen damit zugebracht, Honig und Wasser
zu mischen und Fässer zu füllen mit dem Trank für die berühmte
Yule-Feier, das alte skandinavische Mittwinterfest. Nun war der
Häuptling eingetroffen - angetan mit seinen besten Gewändern -,
und verlangte zu wissen, warum man seinen berühmten Kriegern
nur ein so gewöhnliches Getränk kredenzt hatte. Verdienten sie
denn nichts Besseres nach all dem, was sie im Frankenland geleistet
hatten? Hatten sie nicht Fässer voll des besten Weins aus dem
reich bestückten Keller jenes Klosters im letzten Sommer mitgenommen
und ihre Beute mit ihrem Blut teuer bezahlt?
Das Erscheinen des Krugs, seine perfekte Ebenmäßigkeit, die
im Vergleich mit den gewohnten plump-irdenen Gefäßen so ganz
anders wirkte, ließ die ungehobelten Krieger in der riesigen Halle
verstummen. Mehrere horizontale Reihen aus Zinnfolie und dazwischen
Gruppen von Rhomben schmückten den Krug, ein wundervolles
Gefäß für ein exotisches Getränk. Der Häuptling wurde
als Erster bedient, er nahm einen Becher mit kunstvollem Dekor
aus blauem Glas in zarten Streifen entgegen; danach wurde dem
Mann auf dem Ehrenplatz ein ebensolches Glas überreicht. Die
anderen Männer tranken aus Hörnern oder einfachen Bechern,
jetzt aber tranken alle Wein statt Met, um ihrer aller Tapferkeit und ihren Erfolg bei ihren Raubzügen im Sommer zu feiern. Einige
der Krieger erkannten die Glasgefäße wieder: Der Häuptling
hatte sie gekauft, als die Kriegerbande auf dem Heimweg der Stadt
Hedeby einen Besuch abstattete. Man munkelte, die blau schimmernden
Gläser stammten aus einem weit entfernten Königreich
... mehr
namens Ägypten; und der Häuptling hätte für das, was er nach zähen
Verhandlungen dafür bezahlte, ein gutes Langschiff erwerben
können.
Einige der Krieger, gewöhnt an schlichtere Getränke, kannten
den Geschmack von Wein noch nicht. Welch ein herrlicher Anführer,
der solchen Luxus so großzügig zu teilen verstand! Und
er sah ja auch ganz wie ein Führer aus. Auf den Umhang, den er
trug, waren Leoparden und silberne Pailletten gestickt, und der
Stoff war üppig mit Fuchspelz verbrämt. Auf dem Kopf trug der
Häuptling eine seidene Mütze. Ein mit Eiderdaunen gefülltes Kissen
in einem herrlich bestickten Überzug, auf dem eine Prozession
von Menschen, Pferden und Wagen zu sehen war, polsterte seinen
Sitz, und neben ihm lehnte eine Zeremonialaxt: Sie war dekoriert
mit der aus Silberdraht gefertigten Darstellung eines Phantasietiers.
Wahrhaftig ein echter Häuptling! Woher nahm er all diese
herrlichen Dinge? Nur wenige Krieger waren vergleichbaren Luxusgütern
je so nahe gekommen. Nie hatten sie so dunkel-schimmernde
Füchse gesehen, nie waren sie mit Stoff in Berührung gekommen,
der so glänzte und leuchtete.
Nicht jeder in der Halle war im letzten Sommer mit dem Häuptling
ausgefahren, um in Frankenland Beute zu machen; zur Feier
waren auch viele Neulinge erschienen. Man konnte sie prahlen hören:
Wie sie selbst im nächsten Sommer mit diesem Häuptling
ziehen würden, um ihre Schwerter zu röten mit de
namens Ägypten; und der Häuptling hätte für das, was er nach zähen
Verhandlungen dafür bezahlte, ein gutes Langschiff erwerben
können.
Einige der Krieger, gewöhnt an schlichtere Getränke, kannten
den Geschmack von Wein noch nicht. Welch ein herrlicher Anführer,
der solchen Luxus so großzügig zu teilen verstand! Und
er sah ja auch ganz wie ein Führer aus. Auf den Umhang, den er
trug, waren Leoparden und silberne Pailletten gestickt, und der
Stoff war üppig mit Fuchspelz verbrämt. Auf dem Kopf trug der
Häuptling eine seidene Mütze. Ein mit Eiderdaunen gefülltes Kissen
in einem herrlich bestickten Überzug, auf dem eine Prozession
von Menschen, Pferden und Wagen zu sehen war, polsterte seinen
Sitz, und neben ihm lehnte eine Zeremonialaxt: Sie war dekoriert
mit der aus Silberdraht gefertigten Darstellung eines Phantasietiers.
Wahrhaftig ein echter Häuptling! Woher nahm er all diese
herrlichen Dinge? Nur wenige Krieger waren vergleichbaren Luxusgütern
je so nahe gekommen. Nie hatten sie so dunkel-schimmernde
Füchse gesehen, nie waren sie mit Stoff in Berührung gekommen,
der so glänzte und leuchtete.
Nicht jeder in der Halle war im letzten Sommer mit dem Häuptling
ausgefahren, um in Frankenland Beute zu machen; zur Feier
waren auch viele Neulinge erschienen. Man konnte sie prahlen hören:
Wie sie selbst im nächsten Sommer mit diesem Häuptling
ziehen würden, um ihre Schwerter zu röten mit de
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Autoren-Porträt von Anders Winroth
Anders Winroth studierte Geschichte an der Universität von Stockholm und wurde 1996 an der Columbia University promoviert. Von 1996 bis 1998 war er »Sir James Knott Research Fellow« an der University of Newcastleupon-Tyne. 2003 wurde er Fellow der McArthur-Foundation (Genius Grant). Seit 2004 lehrt er als Professor mittelalterliche Geschichte an der Yale University.
Bibliographische Angaben
- Autor: Anders Winroth
- 2019, 4. Aufl., 376 Seiten, mit Schwarz-Weiß-Abbildungen, mit Abbildungen, Maße: 13,1 x 21,3 cm, Kartoniert (TB), Deutsch
- Übersetzer: Susanne Held
- Verlag: Klett-Cotta
- ISBN-10: 3608964533
- ISBN-13: 9783608964530
- Erscheinungsdatum: 17.06.2019
Pressezitat
»Das Buch von Anders Winroth ... ist so wichtig, weil es ein umfassendes objektives Verständnis der Wikinger-Kultur ermöglicht.« Gerhard Beckmann, Passauer Neue Presse, 31.07.2017 Gerhard Beckmann Passauer Neue Presse 20170731
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