Die Zauberin von Märchenmond, Sonderausgabe
Rebekka stöbert aus Langeweile in den Ferien in einem alten verlassenen Haus. Eine Tür dort führt sie in eine andere, eine magische Welt: Märchenmond.
Erschreckt stellt Rebekka fest, dass überall Düsternis und Verfall...
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Produktdetails
Produktinformationen zu „Die Zauberin von Märchenmond, Sonderausgabe “
Rebekka stöbert aus Langeweile in den Ferien in einem alten verlassenen Haus. Eine Tür dort führt sie in eine andere, eine magische Welt: Märchenmond.
Erschreckt stellt Rebekka fest, dass überall Düsternis und Verfall herrschen. Da taucht ein geheimnisvoller Zwerg auf und erklärt ihr, dass nur sie dieses Zauberreich retten kann.
Klappentext zu „Die Zauberin von Märchenmond, Sonderausgabe “
Ausgerechnet im langweiligen Crailsfelden muss Rebekka mit ihren Eltern Urlaub machen. Aber dann öffnet sie in einem alten verfallenen Haus eine Tür - und gerät in eine magischeWelt: Märchenmond. Doch das Reich der Träume und Legendenhat sich verändert. Überall herrschen Düsternis und Verfall, Gorywynn, die gläserne Hauptstadt, scheint ausgestorben. Bei ihrer verzweifelten Suche nach dem Rückweg trifft Rebekka auf den Gräuel, ein geheimnisvolles Zwergenwesen, der eine schreckliche Nachricht für sie hat: Der Untergang Märchenmonds steht bevor - und nur sie kann es retten!
Lese-Probe zu „Die Zauberin von Märchenmond, Sonderausgabe “
Die Zauberin von Märchenmond von Heike und Wolfgang Hohlbein Zögernd setzte sich Rebekka in Bewegung und trat auf das geborstene gläserne Kopfsteinpflaster. Das zermahlene Glas knirschte unter ihren Füßen, und schon nach ein paar Schritten spürte sie einen dünnen, schmerzhaften Stich im linken Fuß, blieb stehen und wackelte ungeschickt auf nur einem Bein herum, um eine fast fingerlange Scherbe aus ihrer Schuhsohle zu ziehen. Der Schnitt war nicht schlimm und tat auch nicht mehr weh, als sie die Scherbe herausgezogen hatte, aber ihre Sohle war hin. Der kleine Zwischenfall machte Rebekka klar, dass sie gut daran tat, nicht nur zu staunen, sondern auch vorsichtig zu sein.
Entsprechend behutsam ging sie weiter. Ihr erster Impuls war gewesen, einfach laut zu rufen, um auf diese Weise herauszufinden, ob sie tatsächlich ganz allein in dieser bizarren Ruinenstadt war, aber irgendetwas warnte sie, es nicht zu tun. Dieser Platz strahlte trotz allem etwas Friedliches aus, genau wie es der Keller unten getan hatte, aber schließlich war sie gerade dort auf die Stachelschweinwölfe getroffen, und die waren alles andere als friedlich gewesen. Sie konnte schließlich nicht wissen, was für unheimliche Bewohner diese Stadt haben mochte ...
In der nächsten halben Stunde zumindest fand sie nicht einmal eine Spur von ihnen.
... mehr
Sie durchsuchte nicht alle, aber doch etliche der kleinen Häuser, die den gläsernen Platz säumten, und so aufregend und faszinierend das auch war, was sie fand, war es doch zugleich auch enttäuschend. Die Häuser waren allesamt verlassen und es gab keine Essensreste, keine Kleider, keine Möbel oder gar Bilder oder irgendetwas anderes, was auf die ehemaligen Bewohner dieser absonderlichen Stadt hingewiesen hätte. Wenn es hier jemals Menschen gegeben hatte (wer sagte ihr eigentlich, dass diese Stadt von Menschen erbaut worden war?, wisperte eine lautlose Stimme in ihre Gedanken), dann waren sie nicht nur schon vor vielen Jahren weggegangen, sondern hatten auch alles mitgenommen, was sie besaßen.
Was blieb, war die Frage, wer eigentlich so verrückt war, eine ganze Stadt aus Glas zu bauen. Und vor allem warum?
Irgendetwas sagte Rebekka, dass sie die Antwort eigentlich kennen sollte. Doch auch dieser Gedanke entglitt ihr, bevor sie ihn wirklich ergreifen und ihm weiter nachgehen konnte. Sie spürte nur noch, dass sie vor diesem Wissen regelrecht zurückschreckte.
Eigentlich hatte sie genug gesehen. Sie hatte vielleicht ein Drittel der Gebäude am Platz untersucht und war zu dem Schluss gekommen, dass sie auf diese Weise auch noch bis zum nächsten Morgen weitermachen konnte, ohne mehr als leere Räume und schiefe Zwischenböden aus Glas zu finden. Unschlüssig trat sie wieder ins Freie und ließ ihren Blick über den mit Trümmern und gläsernem Schutt übersäten Platz schweifen. Sie verspürte ein vages Gefühl von Enttäuschung. Nachdem sie diese unfassbare Entdeckung gemacht hatte, kam es ihr fast so vor, als ob ihr das Schicksal jetzt eine lange Nase drehte, weil es ihr so gar nicht weiterhelfen wollte.
Ihr Blick fiel auf die zerbröckelnden Zinnen der Burg, die sich hoch über der Stadt erhob. Vielleicht fand sie ja dort ein paar Antworten auf die tausend Fragen, die sie quälten.
Sie sah noch einmal nachdenklich in die Richtung, aus der sie gekommen war. Im ersten Moment hatte sie Mühe, die Tür wie- der zu finden, durch die sie aus dem Keller heraufgekommen war. Vielleicht war es gar nicht so klug, weiterzugehen. Was, wenn sie den Rückweg nicht mehr fand?
Rebekka tat schließlich auch diesen Gedanken mit einem Achselzucken ab. Sie konnte so oder so nicht durch den Keller zurück. Es gab dort unten ein paar ziemlich stachelige Gründe, die dagegen sprachen.
Sie wandte sich in Richtung Burg und marschierte entschlossen los. Die Burg war so gewaltig, dass sie praktisch von jedem Punkt der Stadt aus zu sehen war, weswegen sie kaum Gefahr lief, sich zu verirren.
Sie war allerdings auch deutlich weiter entfernt, als sie geglaubt hatte. Sie legte zwei, drei, schließlich vier unerwartet lange Straßen zurück und trat am Ende auf einen weiteren und deutlich größeren Platz, der ebenso mit Trümmern und Schutt übersät war wie alles hier. An drei Seiten wurde er von den hier üblichen verfallenen Gebäuden aus farbigem Glas begrenzt, an der vierten von der hohen Wehrmauer der Burg, in der ein wahrhaft titanisches, weit offen stehendes Tor aus goldfarben schimmerndem Glas gähnte. Auch der weitläufige Burghof dahinter war verwüstet und auch hier rührte sich nichts.
In der Mitte des Platzes erhob sich kein gläserner Ziehbrunnen, sondern etwas, das sie erst auf den zweiten Blick erkannte: eine hohe Säule aus Glas in einer Form, die Rebekka im allerersten Moment für eine geflügelte Schlange hielt, bevor ihr klar wurde, was es wirklich war.
Keine Schlange, sondern ein Drache. Auf seinen gespreizten Flügeln waren drei Figuren aufgestellt, wie sie unterschiedlicher nicht sein konnten: ein hoch gewachsener, breitschultriger Mann mit langem Haar und wallendem Vollbart, der sich auf eine gewaltige Keule stützte, ein ziemlich kleiner Bär, der auf den Hinterbeinen stand und absurderweise eine Augenklappe trug, und ein Zwerg, der aber ganz normale Proportionen hatte und nicht die zu kurzen Arme und Beine und den zu großen Kopf, wie man sie von Liliputanern kannte.
Mit klopfendem Herzen trat Rebekka näher an die Säule heran und dann traf sie die Erkenntnis wie ein Schlag ins Gesicht.
Mit einem Male begriff sie, dass diese sonderbare Skulptur nicht einfach nur ein Kunstwerk war, sondern ein Denkmal. Aber erst als sie das Gesicht des vermeintlichen Zwerges genauer betrachtete, wusste sie wirklich, was es bedeutete. Der Zwerg war kein Zwerg, sondern ein groß gewachsener Junge. Auch der Bär war nicht klein, sondern ganz im Gegenteil ein ausgewachsener, wenn auch einäugiger Grizzly, und der Mann war kein Mann, sondern ein Riese. Die lebensgroßen Figuren waren ihr nur so winzig vorgekommen, weil eben auch der Drache in Lebensgröße abgebildet war und so hoch wie ein Kirchturm über ihr aufragte. Rebekka kannte sogar ihre Namen, obwohl sie die verschnörkelten Schriftzüge unter den Figuren nicht lesen konnte: Kim, Kelhim und Gorg. Und der Drache hieß Rangarig, wenn sie sich richtig erinnerte.
Jetzt endlich wusste sie auch, wo sie war.
Das Denkmal, das sie sah, hatten die Bewohner dieser Stadt ihren drei Helden gesetzt, die sie vor dem sicheren Untergang bewahrt hatten. Und die verfallene Stadt, durch die sie gewandert war, war Gorywynn, die Hauptstadt des Landes Märchenmond.
© Ueberreuter Verlag
Was blieb, war die Frage, wer eigentlich so verrückt war, eine ganze Stadt aus Glas zu bauen. Und vor allem warum?
Irgendetwas sagte Rebekka, dass sie die Antwort eigentlich kennen sollte. Doch auch dieser Gedanke entglitt ihr, bevor sie ihn wirklich ergreifen und ihm weiter nachgehen konnte. Sie spürte nur noch, dass sie vor diesem Wissen regelrecht zurückschreckte.
Eigentlich hatte sie genug gesehen. Sie hatte vielleicht ein Drittel der Gebäude am Platz untersucht und war zu dem Schluss gekommen, dass sie auf diese Weise auch noch bis zum nächsten Morgen weitermachen konnte, ohne mehr als leere Räume und schiefe Zwischenböden aus Glas zu finden. Unschlüssig trat sie wieder ins Freie und ließ ihren Blick über den mit Trümmern und gläsernem Schutt übersäten Platz schweifen. Sie verspürte ein vages Gefühl von Enttäuschung. Nachdem sie diese unfassbare Entdeckung gemacht hatte, kam es ihr fast so vor, als ob ihr das Schicksal jetzt eine lange Nase drehte, weil es ihr so gar nicht weiterhelfen wollte.
Ihr Blick fiel auf die zerbröckelnden Zinnen der Burg, die sich hoch über der Stadt erhob. Vielleicht fand sie ja dort ein paar Antworten auf die tausend Fragen, die sie quälten.
Sie sah noch einmal nachdenklich in die Richtung, aus der sie gekommen war. Im ersten Moment hatte sie Mühe, die Tür wie- der zu finden, durch die sie aus dem Keller heraufgekommen war. Vielleicht war es gar nicht so klug, weiterzugehen. Was, wenn sie den Rückweg nicht mehr fand?
Rebekka tat schließlich auch diesen Gedanken mit einem Achselzucken ab. Sie konnte so oder so nicht durch den Keller zurück. Es gab dort unten ein paar ziemlich stachelige Gründe, die dagegen sprachen.
Sie wandte sich in Richtung Burg und marschierte entschlossen los. Die Burg war so gewaltig, dass sie praktisch von jedem Punkt der Stadt aus zu sehen war, weswegen sie kaum Gefahr lief, sich zu verirren.
Sie war allerdings auch deutlich weiter entfernt, als sie geglaubt hatte. Sie legte zwei, drei, schließlich vier unerwartet lange Straßen zurück und trat am Ende auf einen weiteren und deutlich größeren Platz, der ebenso mit Trümmern und Schutt übersät war wie alles hier. An drei Seiten wurde er von den hier üblichen verfallenen Gebäuden aus farbigem Glas begrenzt, an der vierten von der hohen Wehrmauer der Burg, in der ein wahrhaft titanisches, weit offen stehendes Tor aus goldfarben schimmerndem Glas gähnte. Auch der weitläufige Burghof dahinter war verwüstet und auch hier rührte sich nichts.
In der Mitte des Platzes erhob sich kein gläserner Ziehbrunnen, sondern etwas, das sie erst auf den zweiten Blick erkannte: eine hohe Säule aus Glas in einer Form, die Rebekka im allerersten Moment für eine geflügelte Schlange hielt, bevor ihr klar wurde, was es wirklich war.
Keine Schlange, sondern ein Drache. Auf seinen gespreizten Flügeln waren drei Figuren aufgestellt, wie sie unterschiedlicher nicht sein konnten: ein hoch gewachsener, breitschultriger Mann mit langem Haar und wallendem Vollbart, der sich auf eine gewaltige Keule stützte, ein ziemlich kleiner Bär, der auf den Hinterbeinen stand und absurderweise eine Augenklappe trug, und ein Zwerg, der aber ganz normale Proportionen hatte und nicht die zu kurzen Arme und Beine und den zu großen Kopf, wie man sie von Liliputanern kannte.
Mit klopfendem Herzen trat Rebekka näher an die Säule heran und dann traf sie die Erkenntnis wie ein Schlag ins Gesicht.
Mit einem Male begriff sie, dass diese sonderbare Skulptur nicht einfach nur ein Kunstwerk war, sondern ein Denkmal. Aber erst als sie das Gesicht des vermeintlichen Zwerges genauer betrachtete, wusste sie wirklich, was es bedeutete. Der Zwerg war kein Zwerg, sondern ein groß gewachsener Junge. Auch der Bär war nicht klein, sondern ganz im Gegenteil ein ausgewachsener, wenn auch einäugiger Grizzly, und der Mann war kein Mann, sondern ein Riese. Die lebensgroßen Figuren waren ihr nur so winzig vorgekommen, weil eben auch der Drache in Lebensgröße abgebildet war und so hoch wie ein Kirchturm über ihr aufragte. Rebekka kannte sogar ihre Namen, obwohl sie die verschnörkelten Schriftzüge unter den Figuren nicht lesen konnte: Kim, Kelhim und Gorg. Und der Drache hieß Rangarig, wenn sie sich richtig erinnerte.
Jetzt endlich wusste sie auch, wo sie war.
Das Denkmal, das sie sah, hatten die Bewohner dieser Stadt ihren drei Helden gesetzt, die sie vor dem sicheren Untergang bewahrt hatten. Und die verfallene Stadt, durch die sie gewandert war, war Gorywynn, die Hauptstadt des Landes Märchenmond.
© Ueberreuter Verlag
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Autoren-Porträt von Wolfgang Hohlbein, Heike Hohlbein
Wolfgang Hohlbein wurde 1953 in Weimar geboren. Gemeinsam mit seiner Frau Heike verfasste er 1982 den Fantasy-Roman »Märchenmond«, der den Fantasy-Wettbewerb des Verlags Carl Ueberreuter gewann. Das Buch verkaufte sich bislang weltweit 4,5 Millionen Mal und beflügelte seinen Aufstieg zum erfolgreichsten deutschsprachigen Fantasy-Autor. Wolfgang Hohlbein lebt mit seiner Familie in der Nähe von Düsseldorf.
Bibliographische Angaben
- Autoren: Wolfgang Hohlbein , Heike Hohlbein
- Altersempfehlung: Ab 12 Jahre
- 2009, 864 Seiten, Maße: 12,5 x 20,4 cm, Gebunden, Deutsch
- Verlag: Ueberreuter
- ISBN-10: 3800054728
- ISBN-13: 9783800054725
- Erscheinungsdatum: 29.01.2009
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