Diskursanalyse meets Gouvernementalitätsforschung
Perspektiven auf das Verhältnis von Subjekt, Sprache, Macht und Wissen
Diskursanalysen und Gouvernementalitätsstudien werden in den Sozialwissenschaften viel und breit diskutiert, stehen aber trotz ihrer gemeinsamen Referenz auf das Werk Michel Foucaults weitgehend unverbunden nebeneinander. Die Autorinnen und Autoren dieses...
Leider schon ausverkauft
Buch (Kartoniert)
- Lastschrift, Kreditkarte, Paypal, Rechnung
- Kostenlose Rücksendung
Produktdetails
Produktinformationen zu „Diskursanalyse meets Gouvernementalitätsforschung “
Diskursanalysen und Gouvernementalitätsstudien werden in den Sozialwissenschaften viel und breit diskutiert, stehen aber trotz ihrer gemeinsamen Referenz auf das Werk Michel Foucaults weitgehend unverbunden nebeneinander. Die Autorinnen und Autoren dieses Bandes erkunden gemeinsame Forschungsfelder, diskutieren die theoretische, methodische und politische Anschlussfähigkeit beider Perspektiven und zeigen auf, wie fruchtbar ein Austausch zwischen Diskurs- und Gouvernementalitätsforschung sein kann.
Klappentext zu „Diskursanalyse meets Gouvernementalitätsforschung “
Diskursanalysen und Gouvernementalitätsstudien werden in den Sozialwissenschaften viel und breit diskutiert, stehen aber trotz ihrer gemeinsamen Referenz auf das Werk Michel Foucaults weitgehend unverbunden nebeneinander. Die Autorinnen und Autoren dieses Bandes erkunden gemeinsame Forschungsfelder, diskutieren die theoretische, methodische und politische Anschlussfähigkeit beider Perspektiven und zeigen auf, wie fruchtbar ein Austausch zwischen Diskurs- und Gouvernementalitätsforschung sein kann.
Großformatiges Paperback. Klappenbroschur
Lese-Probe zu „Diskursanalyse meets Gouvernementalitätsforschung “
Diskursanalyse meets Gouvernementalitätsforschung Zur Einführung Silke van Dyk und Johannes Angermüller Der Gegenstand der Sozialwissenschaften ist bekanntlich die Gesellschaft, die ihrer selbstverständlichen Allgegenwärtigkeit zum Trotz eine historisch vergleichsweise neue Erfindung darstellt. So werden erst im Laufe des 19. Jahrhunderts angesichts von Nationalstaatsbildung und Industrialisierung die sozialen Kräfte zum Thema, die gleichsam hinter dem Rücken der Individuen wirken. In diesem historischen Kontext etabliert sich die Soziologie als Wissenschaft von der Gesellschaft, die danach fragt, wie soziale Akteure Gesellschaft konstituieren und zugleich von dieser hervorgebracht werden. Konnten klassische Soziologen wie Durkheim und Weber noch unterschiedlichste Bereiche wie etwa Politik und Wirtschaft, Kommunikation und Kultur ohne größere Schwierigkeiten im Rahmen einer Wissenschaft der Gesellschaft abhandeln, scheint die Gewissheit, mit der diese Teilbereiche unter dem Schirm eines großen gesellschaftlichen Ganzen geführt werden, in jüngerer Zeit zu erodieren. An die Stelle der Frage, was die Gesellschaft ist, tritt die Frage, wie die Idee der Gesellschaft selbst hervorgebracht wird. Als historisch-semantische Figur wird "Gesellschaft" nun mehr und mehr selbst zu einem Problem - einem Problem, das zu einem Gegenstand neuer trans- und interdisziplinärer Debatten und Forschungsfelder geworden ist. Zwei Felder, in denen die Gesellschaft derart zum "Problem" gewendet wird, haben in jüngerer Zeit besonders viel Aufmerksamkeit erfahren: die Diskurs- und die Gouvernementalitätsforschung, die im Zentrum dieses Bandes stehen. Diskursanalyse und Gouvernementalitätsforschung werden oft in einem Atemzug genannt, gehen beide doch auf Arbeiten eines Intellektuellen zurück, der sich einer klaren disziplinären Einordnung entzieht: Michel Foucault. Foucault ist ein wichtiger, wenn auch nicht der einzige Pionier in dem vielfach ausgefächerten Feld der Diskursanalyse, das die
... mehr
kommunikative Dimension der Vergesellschaftung zum Thema macht. Die Diskursanalyse untersucht die soziale Produktion von Sinn, und zwar ganz gleich ob aus poststrukturalistischer, wissenssoziologischer oder gesprächsanalytischer Sicht. Ihr Gegenstand sind situationsübergreifende Sinn- oder Wissenszusammenhänge, die auf unterschiedlichste Weise - zum Beispiel in mikro- oder makroanalytischer Hinsicht, mit qualitativen wie quantitativen Methoden - untersucht werden können. Schriftliche Texte spielen dabei gewöhnlich eine besondere Rolle. Diese Texte haben, so die übergreifende Annahme, keinen festen Sinn, können aber mit Blick auf die Regeln ihres Gebrauchs und ihrer Interpretation analysiert werden. So können Texte je nach institutionellem Setting, historischem Kontext und den beteiligten Sprechern einen unterschiedlichen Sinn erhalten. Doch während vieles gesagt, geschrieben, gedacht und getan werden kann, findet nicht alles Gehör und noch weniger erfährt alles Anerkennung. Vor diesem Hinter-grund fokussieren Diskursanalysen im Anschluss an Foucault insbesondere auf die Verschränkung von Macht und Wissen im Prozess der Sinn- bzw. Wahrheitsproduktion. Als Diskursanalytiker begreift sich Foucault vor allem in seiner archäologischen Periode Ende der 1960er Jahre, als er historische Formationen des Sag- und Denkbaren zum Gegenstand seiner Untersuchungen macht. So definiert er in der Archäologie des Wissens (1994[1969]) die "Aussa-ge" als eine Grundeinheit des Diskurses, die er in ihren historischen Äuße-rungsmodalitäten und institutionellen Einbettungen theoretisiert. Neben den diskurstheoretischen Arbeiten aus den 1960er Jahren spielen für die Diskursforschung im Anschluss an Foucault auch seine genealogischen Arbeiten der 1970er Jahre eine zentrale Rolle, in denen er sich grundsätzlicher als zuvor der Problematik der Macht zuwendet. In seinen machttheoretischen Arbeiten insistiert Foucault auf die produktive, nicht-repressive Funktionsweise von Macht, deren kapilla
... weniger
Inhaltsverzeichnis zu „Diskursanalyse meets Gouvernementalitätsforschung “
Inhalt Diskursanalyse meets Gouvernementalitätsforschung Zur Einführung Silke van Dyk und Johannes Angermüller.......................................... 7 Ni méthode, ni approche Zur Forschungsperspektive der Gouvernementalitätsstudien - mit einem Seitenblick auf Konvergenzen und Divergenzen zur Diskursforschung Ulrich Bröckling und Susanne Krasmann.......................................... 23 Nach der Gouvernementalitätsforschung und jenseits des Poststrukstrukturalismus? Anmerkungen aus Sicht der Wissenssoziologischen Diskursanalyse Reiner Keller ..................................................................... 43 Widerspenstiger Sinn Skizze eines diskursanalytischen Forschungsprogramms nach dem Strukturalismus Johannes Angermüller ............................................................ 71 Der Bologna-Diskurs Zur politischen Logik der Konsenstechnokratie Jens Maeße ..................................................................... 101 Stadtmarketing in der neoliberalen Stadt Potentiale von Gouvernementalitäts- und Diskursanalyse für die Untersuchung aktueller Prozesse der Stadtentwicklung Annika Mattissek............................................................... 129 Gouvernementalität diskursiver Praktiken Zur Methodologie der Analyse von Machtverhältnissen am Beispiel einer Maßnahme zur Aktivierung von Erwerbslosen Marion Ott und Daniel Wrana ................................................ 155 Neurogouvernmentality Ahead? Diskursanalytische Untersuchungen am Beispiel des Experimentalsystems Neuropädagogik Sabine Maasen.................................................................. 183 Die Regierung des Alter(n)s Analysen im Spannungsfeld von Diskurs, Dispositiv und Disposition Tina Denninger, Silke van Dyk, Stephan Lessenich und Anna Richter ......... 207 Das Optionalisierungsdispositiv Diskurse und Techniken der Beratung Boris Traue........................................................................237 Die Dispositivanalyse als
... mehr
Forschungsperspektive Begrifflich-konzeptionelle Überlegungen zur Analyse gouvernementaler Taktiken und Technologien Andrea D. Bührmann und Werner Schneider.................................... 261 Effekt, Stützpunkt, Überzähliges? Subjektivität zwischen hegemonialer Rationalität und Eigensinn Stefanie Graefe.................................................................. 289 Somatischer Eigensinn? Kritische Anmerkungen zu Diskurs- und Gouvernementalitätsforschung aus subjektivationstheoretischer und praxeologischer Perspektive Thomas Alkemeyer und Paula-Irene Villa....................................... 315 Autorinnen und Autoren......................................................337
... weniger
Autoren-Porträt
Johannes Angermüller ist Juniorprofessor für Soziologie an der Universität Mainz. Silke van Dyk, Dr. disc. pol., ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Soziologie der Universität Jena.
Bibliographische Angaben
- 2010, 341 Seiten, mit Abbildungen, Maße: 14,4 x 22 cm, Kartoniert (TB), Deutsch
- Herausgegeben: Johannes Angermüller, Silke van Dyk, Silke van Dyk
- Verlag: CAMPUS VERLAG
- ISBN-10: 3593389479
- ISBN-13: 9783593389479
- Erscheinungsdatum: 01.10.2010
Rezension zu „Diskursanalyse meets Gouvernementalitätsforschung “
Der Band ist zum Einstieg und zur Vertiefung der Auseinandersetzung mit der Diskursanalyse gleichermaßen zu empfehlen. (ZSE, 01.07.2011)
Pressezitat
Der Band ist zum Einstieg und zur Vertiefung der Auseinandersetzung mit der Diskursanalyse gleichermaßen zu empfehlen. (ZSE, 01.07.2011)
Kommentar zu "Diskursanalyse meets Gouvernementalitätsforschung"
Schreiben Sie einen Kommentar zu "Diskursanalyse meets Gouvernementalitätsforschung".
Kommentar verfassen