Doppelblick
Roman
Daniel Käfer macht in Hamburg Karriere. Im Auftrag eines Konzerns reist er ins Salzkammergut, wo ein Seminarzentrum entstehen soll. Die Ausseer teilen seine Begeisterung für dieses Projekt nur wenig. Dennoch lässt Käfer nichts...
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Produktdetails
Produktinformationen zu „Doppelblick “
Daniel Käfer macht in Hamburg Karriere. Im Auftrag eines Konzerns reist er ins Salzkammergut, wo ein Seminarzentrum entstehen soll. Die Ausseer teilen seine Begeisterung für dieses Projekt nur wenig. Dennoch lässt Käfer nichts unversucht, um zu bekommen, was er will. Aber Höhenflüge bergen auch den Keim des Untergangs in sich.
Klappentext zu „Doppelblick “
Es ist Frühling. Daniel Käfer macht in Hamburg Karriere und er steht in Graz am Grab seines Bruders: zu viel Disziplin, zu viel Anspannung, zu viel Ärger in all den Jahren ... Wie hoch darf der Preis für beruflichen Erfolg sein?Käfer ist schon dazu entschlossen, den nächsten Karriereschritt nicht zu tun, und - noch wichtiger - seine gemeinsame Zukunft mit Sabine zu festigen, als ihn ein Auftrag seines Konzerns ins Salzkammergut führt. Diesmal kommt er nicht mit leeren Händen:
Käfer soll ein geeignetes Haus finden für ein Seminarzentrum seines Medienunternehmens und darf dabei kräftig investieren. Das bedeutet wirtschaftliche Belebung, neue Arbeitsplätze.
Die Ausseer teilen Käfers Begeisterung für sein neues Projekt nur bedingt, hat sich doch Ähnliches erst vor kurzem als Luftblase erwiesen. Bald darauf stößt er aber im kaisergelben Bad Ischl auf großes Interesse. Mit dem ehemaligen Gasthof Doppelblick entdeckt Käfer überdies ein faszinierendes Bauwerk, das seinen Plänen in idealer Weise entspricht. Doch der Eigentümer, nobel verarmt, verschroben, dem schönen Verfall hingegeben und der Poesie des Untergangs, möchte um keinen Preis verkaufen.
Und aus der Freude am Wiedersehen mit Sabine wird sehr rasch ratlose Verwirrung ...
Dieser vierte und abschließende Daniel-Käfer-Roman bringt die Wiederbegegnung mit den von den Lesern längst liebgewonnenen Menschen des Ausseerlandes und verbindet Daniel Käfers Weg mit dem nostalgisch verklärten Glanz des ehemaligen Kaiserstädtchens Bad Ischl.
Lese-Probe zu „Doppelblick “
Ein paar Stunden später hatte Daniel Käfer den Kopfvoller Bilder, nebst Informationen aller Art. Ein Wiedersehen
mit Hallstatt vorerst. Das schöne Schloss Grub
am anderen Ufer sei derzeit zu haben, erzählte Schiller,
allerdings zu einem horrenden Preis, und überdies sei
es ja nur mit der Bahn zu erreichen. Käfer hatte dann
Goisern ein wenig kennen gelernt, bäuerlicher als Aussee,
von deutlich mehr Lutheranern bevölkert, doch sehr
verwandt im Wesen – das mochte wohl auch ein Grund
für die liebevoll ausgelebte Rivalität zwischen diesen beiden
Gemeinden sein. Mit Ischl wollte sich Schiller bei
nächster Gelegenheit ausführlich beschäftigen. Umso
mehr Zeit nahm er sich für Ebensee, weil dieses weitläufige
Gemenge von Industrie, Bauerngütern, Freizeitbauten
und Villen viel Platz für neue Projekte bot – und
das zu vergleichsweise günstigen Preisen. Traunkirchen
dann, klein, fromm und im Sinne des Wortes bildschön
zwischen See und Felsen gebaut. Hier könne Käfer unter
Umständen schon fündig werden, wie auch in Altmünster
mit seinen Schlössern und Adelssitzen. Gmunden
endlich, den See mit großer Gebärde umfangend, offen
für das weite Land dahinter, zumindest vordergründig
noch von immer heiterem Schönheitssinn und selbstbewusstem
Reichtum geprägt. Doch diese Stadt wirkte
auf Daniel Käfer schon zu groß, war zu vielschichtig für
ein Projekt, das Distanz und Geborgenheit verbinden
sollte. Jetzt war die Ente wieder beflissen blubbernd und
schnurrend auf dem Rückweg. Eustach Schiller hielt
mit dem Ellenbogen das Klappfenster einen Spalt breit
offen und genoss die Frühlingsluft. „Auf zu neuen
Ufern!“ Käfer seufzte. „Vielen Dank für ihre salzkammergütliche
Bildungsoffensive, mein Guter. Aber was zu viel
ist, ist zu viel.
... mehr
Schluss also für heute!“
„Wie sie möchten. Aber natürlich sind auch die Randgebiete
des Salzkammergutes rings um den Wolfgangsee,
den Attersee und den Mondsee für Sie interessant.“
„Wird schon so sein. Kann aber warten.“
„Freilich. Wir sind bald wieder in Ischl. Darf ich Sie
zu einem atmosphärisch stimmigen Mittagessen einladen?
Fällt unter Spesen im Zuge der Geschäftsanbahnung.“
„Gerne! Wohin?“
„In die Schratt-Villa, vormals Villa Felicitas. Sie folgen
einfach der Umfahrung Richtung Salzburg. Die Beziehung
zwischen Frau Schratt und Kaiser Franz Joseph
darf ich wohl als bekannt voraussetzen? Rätsel gibt sie
dennoch bis heute auf, sogar wenn man von der Frage
absieht, ob da was war oder nicht, erotisch gesehen.
Jedenfalls hat Elisabeth höchstselbst die Angelegenheit
eingefädelt, weil ihr die unerschütterliche Liebe und
Zutraulichkeit ihres Gatten offenbar ein wenig lästig
wurde. Als sich diese kaiserlich-theatralische Liaison
dann vielleicht doch als zu innig darstellte, griff Elisabeth
zur spitzen, wenn nicht gar giftgetränkten Feder.
Dieses Gedicht …, ich glaube fast, dass ich die letzte
Strophe zitieren kann: „Sie schnürt den Bauch sich ins
Korsett, / dass alle Fugen krachen / hält sich gerade wie
ein Brett / und äfft noch andere Sachen / im Häuschen
der Geranien / wo alles fein und glatt / dünkt sie sich
gleich Titanien, / die arme dicke Schr…“
Schiller verstummte erschrocken, als Käfer seine Ente
so heftig abbremste, dass die Reifen quietschten. „Was
zum Teufel ist los?“
Käfer hatte das Fahrzeug an den Straßenrand gelenkt
und kümmerte sich nicht um die vielsagenden Gesten jener
Lenker, die mit knapper Not einem Auffahrunfall entgangen
waren. „Herr Schiller! Da oben, sehen Sie nicht?“
„Was soll da oben sein?“
„Das große Gebäude auf der Hügelkuppe. Warten
Sie …, auf dem Schild an der Fassade steht Doppelblick.“
„Wie sie möchten. Aber natürlich sind auch die Randgebiete
des Salzkammergutes rings um den Wolfgangsee,
den Attersee und den Mondsee für Sie interessant.“
„Wird schon so sein. Kann aber warten.“
„Freilich. Wir sind bald wieder in Ischl. Darf ich Sie
zu einem atmosphärisch stimmigen Mittagessen einladen?
Fällt unter Spesen im Zuge der Geschäftsanbahnung.“
„Gerne! Wohin?“
„In die Schratt-Villa, vormals Villa Felicitas. Sie folgen
einfach der Umfahrung Richtung Salzburg. Die Beziehung
zwischen Frau Schratt und Kaiser Franz Joseph
darf ich wohl als bekannt voraussetzen? Rätsel gibt sie
dennoch bis heute auf, sogar wenn man von der Frage
absieht, ob da was war oder nicht, erotisch gesehen.
Jedenfalls hat Elisabeth höchstselbst die Angelegenheit
eingefädelt, weil ihr die unerschütterliche Liebe und
Zutraulichkeit ihres Gatten offenbar ein wenig lästig
wurde. Als sich diese kaiserlich-theatralische Liaison
dann vielleicht doch als zu innig darstellte, griff Elisabeth
zur spitzen, wenn nicht gar giftgetränkten Feder.
Dieses Gedicht …, ich glaube fast, dass ich die letzte
Strophe zitieren kann: „Sie schnürt den Bauch sich ins
Korsett, / dass alle Fugen krachen / hält sich gerade wie
ein Brett / und äfft noch andere Sachen / im Häuschen
der Geranien / wo alles fein und glatt / dünkt sie sich
gleich Titanien, / die arme dicke Schr…“
Schiller verstummte erschrocken, als Käfer seine Ente
so heftig abbremste, dass die Reifen quietschten. „Was
zum Teufel ist los?“
Käfer hatte das Fahrzeug an den Straßenrand gelenkt
und kümmerte sich nicht um die vielsagenden Gesten jener
Lenker, die mit knapper Not einem Auffahrunfall entgangen
waren. „Herr Schiller! Da oben, sehen Sie nicht?“
„Was soll da oben sein?“
„Das große Gebäude auf der Hügelkuppe. Warten
Sie …, auf dem Schild an der Fassade steht Doppelblick.“
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Autoren-Porträt von Alfred Komarek
Alfred Komarek, geboren 1945 in Bad Aussee, lebt als freier Schriftsteller in Wien, schreibt u.a. Reisereportagen, Essays und Erzählungen sowie Arbeiten für Hörfunk und TV (ORF, BR, HR). Zahlreiche Bücher, darunter mehrere Landschaftsbände, u.a. über das Salzkammergut, das Ausseerland, das Weinviertel, das Ötztal, die Lagune von Venedig. Kinderbücher und vier inzwischen verfilmte Kriminalromane um Inspektor Simon Polt. Zahlreiche Auszeichnungen, u.a. Glauser-Preis für den besten Krimi 1998 und Romy für das beste Drehbuch 2002 (gemeinsam mit Julian Pölsler) für "Polt muß weinen". Bei Haymon zuletzt erschienen: Die Daniel-Käfer-Romane "Die Villen der Frau Hürsch". Roman (2004), "Die Schattenuhr". Roman (2005), "Narrenwinter". Roman (2006), "Spätlese". Texte aus vier Jahrzehnten (2007), "Doppelblick". Roman (2008), "Polt." Kriminalroman (2009, ausgezeichnet mit dem Goldenen Buch für über 25.000 verkaufte Exemplare), "Zwölf mal Polt" (2011), "Polt - Die Klassiker in einem Band" (2012) sowie der Band "Semmering" in seiner neuen Reihe "Österreich von innen" (2012). http://www.alfred-komarek.at
Bibliographische Angaben
- Autor: Alfred Komarek
- 2008, 191 Seiten, Maße: 13,2 x 21 cm, Gebunden, Deutsch
- Verlag: Haymon Verlag
- ISBN-10: 3852185564
- ISBN-13: 9783852185569
- Erscheinungsdatum: 12.03.2008
Rezension zu „Doppelblick “
"... im Stil eines Großmeisters." NEWS, Susanne Zobl Damit bietet auch der neue Komarek-Roman alles, was sich seine Stammleser wünschen: Ein von Lokalkolorit strotzender Streifzug durchs Salzkammergut auf den Spuren des sympathischen Eigenbrötlers Daniel Käfer. Ö1, Rainer Elstner Auch dieser vierte Käfer-Roman bezieht seine besondere Qualität wieder aus seinen Charakteren, wobei Alfred Komarek seine genaue Kenntnis des Salzkammerguts und seiner Orginale mit ihrem unverwüstlichen, manchmal verbohrten und mitunter hinterfotzigem Charme in die Waagschale werfen kann. Neues Volksblatt Alle Fermente des Tourismus-, Heimat- und Groschenromans werden so geschickt aneinandergereiht, dass man aus dem Stauen nicht mehr herauskommt. Tiroler Gegenwartsliteratur "Alfred Komareks poetische Sprache eignet sich perfekt für diese Liebesgeschichte, bei der die Liebe gleichwertig einer Frau und einem Landstrich und besonders dessen Gebäude gilt." Buchkritik.at, Ohswald Alfred "Pflichtlektüre für Komarek-Fans und alle, die sich gern auf eine besondere Begegnung mit dem Flair des Salzkammerguts einlassen möchten." biblio.at, Sabine Krutter
Pressezitat
"... im Stil eines Großmeisters." NEWS, Susanne Zobl Damit bietet auch der neue Komarek-Roman alles, was sich seine Stammleser wünschen: Ein von Lokalkolorit strotzender Streifzug durchs Salzkammergut auf den Spuren des sympathischen Eigenbrötlers Daniel Käfer. Ö1, Rainer Elstner Auch dieser vierte Käfer-Roman bezieht seine besondere Qualität wieder aus seinen Charakteren, wobei Alfred Komarek seine genaue Kenntnis des Salzkammerguts und seiner Orginale mit ihrem unverwüstlichen, manchmal verbohrten und mitunter hinterfotzigem Charme in die Waagschale werfen kann. Neues Volksblatt Alle Fermente des Tourismus-, Heimat- und Groschenromans werden so geschickt aneinandergereiht, dass man aus dem Stauen nicht mehr herauskommt. Tiroler Gegenwartsliteratur "Alfred Komareks poetische Sprache eignet sich perfekt für diese Liebesgeschichte, bei der die Liebe gleichwertig einer Frau und einem Landstrich und besonders dessen Gebäude gilt." Buchkritik.at, Ohswald Alfred "Pflichtlektüre für Komarek-Fans und alle, die sich gern auf eine besondere Begegnung mit dem Flair des Salzkammerguts einlassen möchten." biblio.at, Sabine Krutter
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