Darth Bane selbst schuf die Regel der Zwei - ein Sith-Lord, ein Schüler. Nur wenn ein Schüler seinen Meister tötet, kann er selbst zum Lord aufsteigen. Darth...
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Darth Bane selbst schuf die Regel der Zwei - ein Sith-Lord, ein Schüler. Nur wenn ein Schüler seinen Meister tötet, kann er selbst zum Lord aufsteigen. Darth Bane erkennt, dass die Herausforderung seiner Schülerin Zannah kurz bevorsteht. Doch er hat bereits Hinweise auf ein Wissen gesammelt, das ihn unbezwingbar machen würde. Kein Sith könnte ihn dann noch herausfordern - und die Herrschaft der dunklen Seite der Macht über die Galaxis wäre gesichert!
Darth Bane selbst schuf die Regel der Zwei - ein Sith-Lord, ein Schüler. Nur wenn ein Schüler seinen Meister tötet, kann er selbst zum Lord aufsteigen. Darth Bane erkennt, dass die Herausforderung seiner Schülerin Zannah kurz bevorsteht. Doch er hat bereits Hinweise auf ein Wissen gesammelt, das ihn unbezwingbar machen würde. Kein Sith könnte ihn dann noch herausfordern - und die Herrschaft der dunklen Seite der Macht über die Galaxis wäre gesichert!
Es war einmal vor langer Zeit in einer weit, weit entfernten Galaxis ...
Prolog
Darth Bane, der aktuelle Dunkle Lord der Sith, trat die Decke
beiseite, schwang seine Füße über die Bettkante und setzte
sie auf den kalten Marmorboden. Er neigte den Kopf von einer
Seite zur anderen, um die Verspannungen im muskelbepackten
Nacken und in den Schultern zu lösen.
Schließlich erhob er sich mit einem vernehmlichen Murren.
Er nahm einen tiefen Atemzug, atmete langsam wieder aus und
reckte die Arme hoch über den Kopf, als er sich zur vollen Größe
von zwei Metern aufrichtete. Er konnte das knackende Popp-
Popp-Popp förmlich spüren, mit dem sich jeder einzelne Wirbel
entlang des Rückgrats beim Strecken lockerte, bis seine Fingerspitzen
schließlich über die Decke strichen.
Zufrieden ließ er die Arme sinken und schnappte sich sein
Lichtschwert vom verschnörkelten Nachttisch neben dem Bett.
Das geschwungene Heft in seinem Griff fühlte sich beruhigend
an. Vertraut. Zuverlässig. Dennoch verhinderte der Umstand,
die Waffe zu halten, nicht, dass seine freie Hand unmerklich
zitterte. Stirnrunzelnd ballte er die linke Hand zur Faust. Die
Finger gruben sich in das Fleisch der Handfläche - eine grobe,
aber wirkungsvolle Methode, das Zittern zu bändigen.
Er glitt lautlos aus der Schlafkammer und in die Gänge der
Villa hinaus, die er jetzt sein Zuhause nannte. Hell leuchtende
Wandteppiche bedeckten die Mauern, und bunte, handgewebte
Läufer säumten die Flure, als er sich seinen Weg an einem Raum
nach dem anderen vorbei bahnte, von denen jeder einzelne
mit maßgefertigten Möbelstücken, seltenen Kunstgegenständen
und anderen unverkennbaren Symbolen für Wohlstand dekoriert
war. Er brauchte fast eine Minute, um das Gebäude zu
durchqueren und zur Hintertür zu gelangen, die hinaus auf das
unter freiem Himmel gelegene Grundstück führte, das sein Anwesen
umgab.
Barfuß und von der Hüfte aufwärts nackt, fröstelte er und
blickte auf das abstrakte Steinmosaik des Hofs hinab, das vom
Licht der Zwillingsmonde von Ciutric IV erhellt wurde. Gänsehaut
kroch über sein Fleisch, doch er ignorierte den Nachtfrost,
aktivierte sein Lichtschwert und begann, die aggressiven
Angriffsformen des Djem So zu trainieren.
Seine Muskeln ächzten protestierend, seine Gelenke knackten
und knirschten, als er gewissenhaft eine Vielzahl von Schlagabfolgen
durchging. Hieb. Finte. Stoß. Seine Fußsohlen schlugen
leise auf die Oberfläche des Hofpflasters, ein sporadisch einsetzender
Rhythmus, der den Fortschritt jedes Angriffs und jedes
Rückzugs gegen seinen imaginären Widersacher markierte.
Die letzten Überbleibsel von Schlaf und Müdigkeit klammerten
sich hartnäckig an seinen Leib, stachelten die winzige innere
Stimme an, die ihn drängte, sein Training aufzugeben und in
die Behaglichkeit seines Bettes zurückzukehren. Bane brachte
die Stimme zum Schweigen, indem er im Stillen die Eröffnungszeile
des Sith-Kodex rezitierte: Frieden ist eine Lüge, es gibt nur
Leidenschaft.
Zehn Standardjahre waren vergangen, seit er seine Orbalis-
kenrüstung verloren hatte. Zehn Jahre, seit sein Körper durch
die verheerende Kraft von Machtblitzen, die er selbst entfesselt
hatte, fast bis zur Unkenntlichkeit verbrannt war. Zehn Jahre,
seit der Heiler Caleb ihn von den Klippen des Todes zurückgeholt
und Zannah, seine Schülerin, Caleb und die Jedi abgeschlachtet
hatte, die gekommen waren, um ihn zu suchen.
Dank Zannahs manipulativer Machenschaften glaubten die
Jedi jetzt, dass die Sith ausgelöscht seien. Das Jahrzehnt, das seit
jenen Ereignissen vergangen war, hatten Bane und seine Schülerin
darauf verwandt, diesen Mythos zu nähren: Sie hielten sich
im Verborgenen auf, mehrten ihre Ressourcen und bewahrten
sich ihre Kraft für den Tag, an dem sie zum Gegenschlag gegen
die Jedi ausholen würden. An diesem glorreichen Tag würden
sich die Sith zu erkennen geben, während sie ihre Feinde in tödliches
Vergessen fegten.
Bane wusste, dass er womöglich nicht lange genug leben
würde, um jenen Tag zu erleben. Er war jetzt Mitte vierzig, und
die ersten schwachen Narben der Zeit und des Alters hatten
ihre Male auf seinem Körper hinterlassen. Dennoch gab er sich
ganz der Vorstellung hin, dass die Sith - seine Sith - eines Tages
über die Galaxis herrschen würden, selbst wenn es bis dahin
Jahrhunderte dauern mochte.
Während er weiter das Ziehen und die Schmerzen ignorierte,
die die erste Hälfte seines nächtlichen Trainings begleiteten,
wurden Banes Bewegungen allmählich schneller. Die Luft
zischte und knisterte, als sie ein ums andere Mal von der blutroten
Klinge gespalten wurde, die zu einer Verlängerung seines
unbeugsamen Willens geworden war.
Er war nach wie vor eine beeindruckende Gestalt. Die kräftigen
Muskeln, die im Laufe einer Jugend voller Arbeit in den
Minen von Apatros aufgebaut worden waren, wogten unter
der Haut, wölbten sich bei jedem Hieb und Stoß seines Lichtschwerts.
Gleichwohl, ein kleines bisschen der brachialen Kraft,
die er einst besaß, war im Laufe der Zeit verloren gegangen.
Er sprang hoch in die Luft, und sein Lichtschwert beschrieb
über seinem Kopf einen Bogen, bevor es geradewegs nach unten
hackte, in einem einzigen Schlag, der wuchtig genug war,
um einen Gegner in zwei Hälften zu spalten. Er kam mit einem
scharfen, abrupten Klatschen der Füße auf der harten Oberfläche
des Hofpflasters auf. Bane bewegte sich immer noch mit
grimmiger Anmut und Furcht einflößender Intensität. Sein
Lichtschwert schwirrte noch immer mit verblüffender Flinkheit
umher, als er seine Kampfübungen absolvierte, auch wenn
er heute einen winzigen Bruchteil langsamer war als ehedem.
Der Alterungsprozess war subtil, aber unausweichlich. Bane
fand sich damit ab - was er an Kraft und Tempo eingebüßt
hatte, konnte er mit Weisheit, Wissen und Erfahrung mühelos
wettmachen. Doch es war nicht das Alter, welches Schuld war
an dem unfreiwilligen Zittern, das zuweilen seine linke Hand
befiel.
Ein Schatten schob sich vor einen der Zwillingsmonde, eine
schwere, dunkle Wolke, die die Drohung eines heftigen Gewitters
in sich trug. Bane hielt inne und erwog flüchtig, sein tägliches
Ritual zu verkürzen, um dem bevorstehenden Regenguss
zu entgehen. Indes, seine Muskeln waren jetzt warm, und
das Blut pumpte wild durch seine Venen. Die unbedeutenden
Schmerzen waren verschwunden, verbannt vom Adrenalinschub
intensiven körperlichen Trainings. Jetzt war nicht der
Moment, um aufzuhören.
Als er eine Bö kalten Windes heranrauschen fühlte, kauerte
er sich tief nieder und öffnete sich der Macht, um sie durch sich
hindurchfließen zu lassen. Er zapfte sie an, um sein Bewusst-
sein so weit auszudehnen, dass es jeden individuellen Regentropfen
umfasste, der vom Himmel herabfiel, entschlossen, dafür
zu sorgen, dass kein einzelner Tropfen sein nacktes Fleisch
berührte.
Er konnte spüren, wie sich die Kraft der Dunklen Seite in ihm
aufstaute. Wie immer begann es mit einem schwachen Funken,
einem winzigen Aufflackern von Helligkeit und Wärme. Muskeln
spannten sich an und verkrampften sich vor Erwartung,
er nährte den Funken, befeuerte ihn mit eigener Leidenschaft,
sorgte dafür, dass Wut und Zorn die Flamme in ein Inferno verwandelten,
das nur darauf wartete, entfesselt zu werden.
Als die ersten dicken Tropfen rings um ihn her auf das Hofpflaster
prasselten, explodierte Bane förmlich. Er gab den auf
das Überwältigen des Gegners ausgelegten Kampfstil des Djem-
So auf und verfiel auf die flinkeren Bewegungsfolgen des Soresu.
Sein Lichtschwert drehte über dem Kopf in einer Reihe von
Bewegungen enge Kreise, die eigentlich dazu gedacht waren,
feindliche Blasterschüsse abzufangen.
Der Wind schwoll zu einem heulenden Sturm an, und die
vereinzelten Tropfen wurden rasch zu einem Platzregen. Körper
und Geist wurden eins, und er kanalisierte die grenzenlose
Energie der Macht, um dem peitschenden Regen zu trotzen.
Winzige Wolken zischenden Wasserdampfs bildeten sich, als
Banes Klinge die herabfallenden Tropfen auffing, während er
herumwirbelte, sich verbog und den Körper verdrehte, um den
paar Tropfen auszuweichen, die es schafften, durch seine Verteidigung
zu schlüpfen.
In den nächsten zehn Minuten kämpfte er gegen den niederprasselnden
Sturm und badete in der Kraft der Dunklen Seite.
Und dann war das Gewitter so unvermittelt vorüber, wie es eingesetzt
hatte - die dunkle Wolke wurde von der Brise fortgetra-
gen. Schwer atmend deaktivierte Bane das Lichtschwert. Seine
Haut glänzte vor Schweiß, doch kein einziger Tropfen Regen
hatte sein bloßes Fleisch berührt.
Auf Ciutric traten plötzliche Unwetter fast jede Nacht auf,
besonders hier, in dem üppigen Wald in den Außenbereichen
der Hauptstadt Daplona. Jedoch fiel diese unbedeutende Unannehmlichkeit
nicht weiter ins Gewicht, wenn man die ganzen
Vorzüge dagegenhielt, die der Planet zu bieten hatte.
Im Äußeren Rand gelegen, weit weg vom Zentrum der galaktischen
Macht und den neugierigen Augen des Jedi-Rats, hatte
Ciutric das Glück, am Knotenpunkt mehrerer Hyperraum-Handelsrouten
zu liegen. Auf dem Planeten machten regelmäßig
Raumschiffe Halt, was eine kleine, aber hoch profitable Industriegesellschaft
nach sich gezogen hatte, die sich auf Handel
und Transport konzentrierte.
Noch wichtiger für Bane war, dass der stete Strom von Reisenden
aus Regionen überall in der Galaxis ihm leichten Zugriff
auf Kontakte und Informationen verschaffte, was es ihm
erlaubte, sich ein Netzwerk von Informanten und Handlangern
aufzubauen, das er persönlich beaufsichtigen konnte.
Wäre sein Körper noch immer von Orbalisken bedeckt gewesen
- einer Schar chitingepanzerter Parasiten, die sich im
Austausch für die Kraft und den Schutz, den sie boten, an seinem
Fleisch labten -, wäre ihm das unmöglich gewesen. Seine
lebendige Rüstung hatte ihn im Kampf Mann gegen Mann praktisch
unbesiegbar gemacht, doch ob des monströsen Aussehens
musste er sich vor den Augen der Galaxis verborgen halten.
Damals waren seine Pläne, Reichtum, Einfluss und politische
Macht zu erlangen, von seiner körperlichen Abnormität zunichtegemacht
worden. Zu einem Leben in Einsamkeit gezwungen,
damit die Jedi nichts von seiner Existenz erfuhren, hatte er sich
Boten und Laufburschen bedienen müssen, um seine Angelegenheiten
zu regeln. Er hatte sich darauf verlassen, dass Zannah
als seine Augen und Ohren fungierte. Alle Informationen, die er
erhielt, erreichten ihn durch sie. Jedes Vorhaben und jede Aufgabe
erledigten ihre fähigen Hände. Als Folge davon war Bane
gezwungen gewesen, vorsichtiger vorzugehen, seine Bemühungen
zu verlangsamen und seine Pläne hinauszuschieben.
Jetzt lagen die Dinge anders. Er war immer noch eine Respekt
gebietende Gestalt, wenn man ihn sah, jedoch nicht mehr als
jeder andere Söldner, Kopfgeldjäger oder Soldat im Ruhestand.
In die typischen Gewänder ihres angenommenen Heimatplaneten
gekleidet, fiel er eher wegen seiner Größe ins Auge als wegen
irgendetwas anderem - auffällig, aber schwerlich einzigartig. Er
war imstande, mit der Menge zu verschmelzen, sich mit jenen
abzugeben, die Informationen besaßen, und Beziehungen zu
nützlichen politischen Verbündeten zu schmieden.
Er musste sich nicht länger verstecken, da er jetzt in der Lage
war, sein wahres Selbst hinter einer Scheinidentität zu verbergen.
Zu diesem Zweck hatte Bane ein kleines Anwesen ein paar
Minuten außerhalb von Daplona erworben. Zannah und er gaben
sich als die Geschwister Allia und Sepp Omek aus, wohlhabende
Import-Export-Händler, und es war ihnen gelungen,
ihre neuen Identitäten in den einflussreichen gesellschaftlichen,
politischen und wirtschaftlichen Kreisen des Planeten
zu kultivieren.
Ihr Anwesen war nah genug bei der Stadt, um ihnen leichten
Zugang zu allem zu gewähren, was Ciutric zu bieten hatte,
lag jedoch isoliert genug, um Zannah zu erlauben, ihre Studien
der Wege der Sith fortzusetzen. Stagnation und Selbstgefälligkeit
waren die Saat, die zur ultimativen Vernichtung der Jedi
führen würden. Als Dunkler Lord musste Bane sorgsam darauf
bedacht sein zu verhindern, dass sein eigener Orden in dieselbe
Falle tappte. Es war notwendig, seine Schülerin nicht bloß auszubilden,
sondern auch die eigenen Fähigkeiten und das eigene
Wissen weiter zu mehren.
Ein frostiger Hauch wehte über den Hof, um Banes schweißgebadeten
Leib abzukühlen. Für heute Abend war sein körperliches
Training abgeschlossen. Jetzt war es an der Zeit, mit der
wirklich wichtigen Arbeit zu beginnen.
Ein paar Dutzend große Schritte führten ihn zu einem kleinen
Anbau an der Rückseite des Anwesens. Die Tür war verschlossen,
mit einem codierten Sicherheitssystem verriegelt. Er
tippte die Ziffern ein, stieß die Tür behutsam auf und betrat das
Gebäude, das ihm als Privatbibliothek diente.
Das Innere des Anbaus bestand aus einem einzigen quadratischen
Raum von fünf Metern Länge, der allein vom weichen
Schein einer einzigen Lichtquelle erhellt wurde, die von der Decke
hing. Die Wänden wurden von Regalen gesäumt, die sich
unter dem Gewicht von Schriftrollen, Folianten und Manuskripten
bogen, welche er im Laufe der Jahre zusammengetragen
hatte: die Lehren der alten Sith. In der Mitte des Raums
thronten ein großes Podest und ein kleines Pult. Auf dem Pult
ruhte der größte Schatz des Dunklen Lords: sein Holocron.
Das Holocron, eine vierseitige Kristallpyramide, die klein genug
war, dass sie auf der Handfläche Platz fand, barg die Summe
von Banes ganzem Wissen und Verstand. Alles, was er je
über die Wege der Dunklen Seite gelernt hatte - all seine Lehren,
all seine Philosophien -, waren in das Holocron übertragen
worden, gespeichert für alle Ewigkeit. Das war sein Vermächtnis,
eine Möglichkeit, ein ganzes Leben an Weisheit mit jenen zu
teilen, die ihm in der Linie der Sith-Meister nachfolgen würden.
Nach seinem Tode würde das Holocron an Zannah fallen -
vorausgesetzt, sie konnte eines Tages beweisen, dass sie stark
genug war, ihm die Position des Dunklen Lords abzuringen.
Bane war sich nicht mehr so sicher, dass dieser Tag noch kommen
würde.
In der einen oder anderen Form hatten die Sith Tausende
von Jahren lang existiert. Im Laufe ihrer Existenz hatten sie einen
endlosen Krieg gegen die Jedi geführt ... und gegeneinander.
Wieder und wieder hatten ihre eigenen Rivalitäten und internen
Machtkämpfe den Anhängern der Dunklen Seite einen
Strich durch die Rechnung gemacht.
Durch die lange Geschichte des Sith-Ordens zog sich eins wie
ein roter Faden: Jeder große Anführer würde unvermeidlich von
einem Bündnis der eigenen Gefolgsleute gestürzt. Und wenn ihnen
ein starker Anführer fehlte, wandten sich die niederen Sith
rasch gegeneinander, um den Orden so noch mehr zu schwächen.
Von allen Sith-Meistern hatte einzig und allein Bane die unausweichliche
Sinnlosigkeit dieses Kreislaufs begriffen. Und
bloß er war stark genug gewesen, um ihn zu durchbrechen. Unter
seiner Führerschaft waren die Sith wiedergeboren worden.
Nun waren sie immer bloß zu zweit - ein Meister und ein Schüler.
Einer, der die Macht verkörpert, ein anderer, der sie begehrt.
Auf diese Weise würde die Macht der Sith stets vom Stärksten
an seinen würdigsten Nachfolger übergehen. Banes Regel der
Zwei stellte sicher, dass die Macht des Meisters und des Schülers
von Generation zu Generation wuchs, bis die Sith schließlich
imstande sein würden, die Jedi auszulöschen und die Galaxis
in ein neues Zeitalter zu führen.
Das war der Grund, warum Bane Zannah zu seiner Schülerin
erkoren hatte: Sie besaß das Potenzial, eines Tages selbst seine
eigenen Fähigkeiten zu übertreffen. An jenem Tage würde sie
ihn als Dunklen Lord der Sith vom Thron stoßen und sich einen
eigenen Schüler erwählen. Bane würde sterben, doch die Sith
würden weiterleben.
Zumindest hatte er das einst geglaubt. Jetzt jedoch regten
sich Zweifel in seinem Kopf. Zwei Jahrzehnte waren vergangen,
seit er das damals zehnjährige Mädchen auf den Schlachtfeldern
von Ruusan aufgelesen hatte, doch Zannah schien immer
noch damit zufrieden, bloß zu dienen. Sie hatte seine Lektionen
in sich aufgesogen und eine unglaubliche Verbundenheit mit
der Macht gezeigt. Im Laufe der Jahre hatte Bane ihren Fortschritt
sorgsam verfolgt, und nun vermochte er nicht mehr mit
Gewissheit zu sagen, wer von ihnen beiden einen Zweikampf
überleben würde. Doch ihr Widerwille, ihm die Stirn zu bieten,
hatte dafür gesorgt, dass ihr Meister sich fragte, ob es Zannah
an dem unerbittlichen Ehrgeiz mangelte, der nötig war, um seine
Nachfolge als Dunkler Lord der Sith anzutreten.
Er betrat die Bibliothek und streckte seine linke Hand aus,
um die Tür hinter sich zu schließen. Dabei bemerkte er das allzu
vertraute Zittern seiner Finger. Er riss die Hand unwillkürlich
zurück und ballte sie ein weiteres Mal zur Faust, als er die
Tür zutrat.
Das Alter forderte langsam seinen Tribut von Bane, doch
das war nichts, verglichen mit der Last, die seinem Körper bereits
dadurch zu schaffen machte, seine Kraft jahrzehntelang
von der dunklen Seite der Macht bezogen zu haben. Er konnte
nicht umhin, die grausame Ironie dieses Umstands zu belächeln:
Durch die Dunkle Seite hatte er Zugriff auf nahezu
grenzenlose Kraft, doch diese Kraft hatte einen schrecklichen
Preis. Fleisch und Knochen mangelte es an der Stärke, der unfassbaren
Energie standzuhalten, die von der Macht entfesselt
wurde. Das unauslöschliche Feuer der Dunklen Seite verzehrte
ihn, verschlang ihn Stück für Stück. Nachdem er ihre Kraft jahrzehntelang
fokussiert und kanalisiert hatte, baute sein Körper
nun mehr und mehr ab.
Sein Zustand wurde noch verschlimmert durch die andauernden
Folgewirkungen der Orbaliskenrüstung, die ihn praktisch
umgebracht hatte, während sie ihn gleichzeitig mit unglaublicher
Stärke und Gewandtheit segnete.
Dieselben Parasiten, die seinen Körper weit über die natürlichen
Grenzen hinaus angetrieben hatten, ließen ihn vor seiner
Zeit altern und verstärkten den Verfall, den die Macht der
Dunklen Seite ohnehin schon bei ihm bewirkte. Die Orbalisken
waren jetzt fort, doch der Schaden, den sie angerichtet hatten,
ließ sich nicht wieder ungeschehen machen.
Die ersten äußerlichen Anzeichen seiner nachlassenden Gesundheit
waren unscheinbar gewesen: Seine Augen waren eingesunken
und hatten abgespannt gewirkt, seine Haut war einen
Hauch blasser und pockennarbiger geworden, als es für sein
Alter üblich war. Letztes Jahr jedoch hatte sich der Verfall verschlimmert
und in dem ungewollten Zittern gegipfelt, das seine
linke Hand mit zunehmender Regelmäßigkeit befiel.
Und es gab nichts, was er dagegen tun konnte. Die Jedi konnten
sich auf die Helle Seite berufen, um Verletzungen und Krankheiten
zu kurieren. Doch die Dunkle Seite war eine Waffe; die
Kranken und Schwachen verdienten es nicht, geheilt zu werden.
Allein die Starken waren des Überlebens würdig.
Er hatte versucht, das Zittern vor seiner Schülerin zu verbergen,
doch Zannah war zu gescheit, zu schlau, um ein derart
offensichtliches Zeichen der Schwäche bei ihrem Meister
zu übersehen.
Bane hatte erwartet, dass das Zittern der Auslöser sein würde,
den Zannah brauchte, um gegen ihn aufzubegehren. Aber
Copyright © 2009 by Lucasfilm Ltd. & ®
or TM
where indicated.
All rights reserved. Used under authorization.
Translation Copyright © 2011 by Verlagsgruppe
Random House GmbH, München
Umschlaggestaltung: HildenDesign, München
Cover Art Copyright © 2009 by Lucasfilm Ltd.
Jacket illustration by John Jude Palencar
Redaktion: Marc Winter
HK • Herstellung: sam
Satz: omnisatz GmbH
Druck und Bindung: GGP Media GmbH, Pößneck
Printed in Germany
ISBN 978-3-442-37559-2
www.blanvalet.de
- Autor: Drew Karpyshyn
- 2011, Deutsche Erstausgabe., 400 Seiten, Maße: 13,6 x 20,5 cm, Taschenbuch, Deutsch
- Übersetzung:Kasprzak, Andreas
- Übersetzer: Andreas Kasprzak
- Verlag: Blanvalet
- ISBN-10: 3442375592
- ISBN-13: 9783442375592
- Erscheinungsdatum: 17.01.2011

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