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'Ein Volk, ein Reich, ein Führer'. Die deutsche Gesellschaft im Dritten Reich

Die deutsche Gesellschaft im Dritten Reich
 
 
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"Ein Volk, ein Reich, ein Führer" - als im März 1938 die Kampagne für den "Anschluss Österreichs" an das Deutsche Reich auf Hochtouren lief, war dieser Dreiklang auf den Plätzen und Märkten immer wieder zu vernehmen. Er verknüpfte die Hoffnung auf soziale...
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Kommentare zu "'Ein Volk, ein Reich, ein Führer'. Die deutsche Gesellschaft im Dritten Reich"
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    4 von 8 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Sigrid K., 24.09.2017 bei bewertet

    Ein Volk, ein Reich, ein Führer – ein Slogan oder mehr?

    Das vorliegende Buch ist einer von sieben Bänden der von Norbert Frei herausgegebenen Reihe und ist auch für sich allein lesbar. Der Autor Dietmar Süß gliedert sein Werk in vier Großkapitel, die allesamt in kleinere Abschnitte unterteilt werden. So wird in jedem Kapitel ein anderer Kernpunkt herausgearbeitet, entweder die soziale Lage der Bevölkerung, die Begeisterung der Jugend, die Kriegshierarchie oder der viel zu lang anhaltende Glaube an den Endsieg. Ergänzend zu den historischen Fakten werden von Süß viele Fallbeispiele zur Veranschaulichung der jeweiligen Thematik gebracht.

    Terror und Begeisterung
    Bereits im ersten Abschnitt geht Süß der Frage nach, wie denn nun ein Nationalsozialist zu definieren sei. Oft wird die Meinung vertreten, dass mit Nationalsozialisten durchwegs die Schläger der SS oder einige radikalisierte Kämpfer gemeint sind. Doch der Nationalsozialismus war nicht plötzlich über Deutschland hereingebrochen, er fand Unterstützer aus allen sozialen Gruppen – Arbeiter, Bauern, Angestellte, Studenten, Offiziere, …, in sämtlichen Glaubensrichtungen und schlich sich in familiäre Auseinandersetzungen. Es wurde offensichtlich, dass die Bevölkerung in ihrer Mehrheit bereit war, sich einer Politik nationaler „Erlösung“ zu unterwerfen.
    Die „Partei des Volkes“ war bestens organisiert, angewiesen auf noch so kleine Ortsgruppenleiter bzw. Blockwarte usw., die natürlich „arischer Rasse“ und „erbgesund“ sein mussten. Ständig an der Tagesordnung die Frage über die Volksgenossen: Stand er auf der richtigen Seite, hatte er die richtige Moral, die richtige Haltung? Denunziation und Stigmatisierung wurden zur Tagesordnung, ebenfalls der wichtige deutsche Gruß mit erhobenem rechtem Arm. Der Dreiklang „Ein Volk, ein Reich, ein Führer“ spiegelt den Wunsch nach nationaler Größe, verbunden mit dem im Zentrum stehenden Führer.

    Führer und Gefolgschaft
    In diesem Kapitel wird die Grausamkeit des Regimes an den Pranger gestellt. Die Volksgesundheit stand an vorderster Stelle, gesunde kampfkräftige junge Menschen wurden immerhin benötigt, um das Deutsche Reich zur verdienten nationalen Größe werden zu lassen. Da durften natürlich körperliche und geistige „Erbschäden“ (z.B. Epilepsie, Blindheit, angeborener Schwachsinn …) nicht durchschlagen und so entschied das Erbgesundheitsgericht darüber ob es präventiv zu einer Zwangssterilisation kommen sollte oder nicht. Vermutlich fielen insgesamt 400.000 Menschen diesem „Gesetz zur Verhütung“ zum Opfer.
    Der Nationalsozialismus eroberte sich seinen Platz im Festkalender diverser Städte, wollte mithilfe „Freut euch des Lebens“ und der Durchführung etlicher Festlichkeiten die Volksmoral stärken und ein Stück individuelles Vergnügen aufrechterhalten.

    Kriegerische Volksgemeinschaft
    Während Mitglieder der NSDAP die Gewaltbereitschaft unterstützte oder förderte, gab es ebenfalls diejenigen, die wegschauten oder sogar Verständnis aufbrachten. Die Pogrome schufen den Anfang einer Enteignungswelle, die Finanzbehörden erklärten sich bereit, Privateigentum der Juden „in Verwahrung“ zu nehmen, Korruption und Vertreibung standen an der Tagesordnung. Nachbarschaftliche Gemeinschaft wurde grundlegend verändert, Konfession und politische Einstellung zu einem Problem innerhalb von Familien- und Freundeskreis, Konflikte wurden über Denunziation ausgetragen und hatten oft schwerwiegende Folgen.

    Glauben, sterben, überleben
    Im letzten Kapitel wird noch einmal zur Gänze der Wahnsinn bewusst gemacht, welches Leid die Zivilbevölkerung zu tragen hatte, Flucht, Hunger und Tod standen an der Tagesordnung. Den Endsieg immer noch vor Augen, wurde wahllos gemordet und vertrieben, die Willkür ausgelebt. Hitler selbst verschwand mehr oder weniger in der Versenkung, vermied öffentliche Auftritte und bot somit den Grundstock wilder Spekulationen. Viele Überlebende kehrten traumatisiert und gebrochen nach Kriegsende in ihr Leben zurück und versuchten ihren Alltag zu bestreiten.

    Somit spannt Süß einen Bogen vom Anfang der 30er Jahre bis 1945. Der sachliche, flüssige Schreibstil des Autors macht das Buch gut lesbar. Durch die verschiedenen Kernpunkte und teilweise eingestreute Paradebeispiele wird das Thema gut aufgearbeitet und man findet als Leser einen breiten Querschnitt dieser Zeit. Der Autor stellt die Wahrnehmung durch Zeitgenossen und Erlebnisberichte in den Vordergrund, verbindet diese mit historischen Gegebenheiten und schafft somit ein lebendiges Buch. Einziger Kritikpunkt: Süß klammert Widerstandsbewegungen aus, erwähnt keinerlei Hilfsaktionen durch die Bevölkerung – dies stand hier wohl nicht im Fokus, wäre aus meiner Sicht jedoch erwähnenswert gewesen.

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