Eine Seuche in der Stadt

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"Ein sarkastisch makabres Loblied auf den sowjetischen Geheimdienst, der die Ausbreitung der Pest verhindert - und dabei offenbart, wie allumfassend er bereits die Gesellschaft vergiftet hat." Ingo Schulze

Moskau 1939. Rudolf Iwanowitsch Mayer berichtet...
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Kommentare zu "Eine Seuche in der Stadt"
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  • 4 Sterne

    Kaffeeelse, 06.01.2022

    In einem romanhaften Geschehen wird ein Blick auf das Wirken der Bakterien geworfen. Ich hatte mich erst einmal etwas gesträubt dieses Buch zu lesen, bin ich doch selbst im Krankenhaus tätig und habe von daher schon den Platz in der ersten Reihe zum Betrachten des momentanen Geschehens. Einen Platz, den ich jetzt gern verlassen wöllte. Aber das Leben ist kein Ponyhof! Und ein Glück gibt es gute Bücher. Ich bin von daher eigentlich mit diesem Covid-Thema schon vollkommen bedient. Aber gut. Irgendwann gewöhnt man sich an alles, auch ans Grauen. Und deshalb dachte ich mal schauen was Ljudmila Ulitzkaja hier so schreibt. Ich wurde nicht enttäuscht.

    Dieses Buch ist hart, aber vollkommen wahr. Dieser Roman wäre für die ganzen Leugner und Gegner des momentanen Geschehens eine Pflichtlektüre, könnten sie doch darin sehen, was ein diktatorischer Staatsapparat zur Eindämmung einer Pandemie bereit ist zu tun. Bemängeln sie doch das Handeln unseres Landes aufs Schärfste. Sind sich aber anscheinend nicht im Klaren, dass dieses Handeln noch deutlich drastischer ginge. Wie dieses Buch eindrücklich zeigt. Aber man könnte natürlich auch im Jetzt bleiben und einfach nach China blicken, auch dort ist das Handeln des Staates deutlich restriktiver. Aber wenn man bedenkt, wer politisch hinter diesen ganzen Leugnern steht. Nun gut. Da stehen wohl ganz andere Ziele auf der Agenda, die ein Teil der Leugner hoffentlich nicht überblickt.

    Dieses Buch ist ein Blick auf die vielleicht einzige gute Tat des NKWD, den verhinderten Pestausbruch des Jahres 1939 in Moskau, von dem ich bis jetzt noch gar nichts wusste. Beruht doch das romanhafte Geschehen auf wahren Begebenheiten, wie das Nachwort des Buches verrät. Das NKWD oder das Innenministerium ist bekannt und berüchtigt für seine Säuberungsaktionen unter Stalin, der auch hier in diesem Buch auftritt, das NKWD ist bekannt für das Ermorden von Millionen von Menschen. Hier aber in diesem Buch verhindert das schnelle Durchgreifen des NKWD das Entstehen einer Pestepidemie, den Tod von vielen Menschen. So restriktiv das NKWD auch auftritt, und damit auch abstößt, so erfolgreich ist es hier auch. Doch will man so behandelt werden? Denn auch dieses Wegsperren ist eine Form der Quarantäne.

    Noch dazu wird dieser Pestausbruch von einem besonders ansteckenden Bakterienstamm ausgelöst, welcher aus einem staatseigenen Laboratorium entweichen konnte. Auch dieser Punkt regt natürlich zum Nachdenken an und zeigt die dunkle Seite des Menschen. Denn warum und wozu wurde denn an den Pesterregern gearbeitet in diesem staatseigenen Labor?!?! Eine Frage, bei der ich eigentlich keine Antwort hören möchte. Und eine Frage, wo ich unschlüssig bin, welche Bestrafung für die Auftraggeber solchen Tuns angebracht wäre!!!

    Eine vollkommen passende Geschichte für die heutige Zeit würde ich abschließend zu diesem Buch sagen wollen!

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  • 4 Sterne

    Dajobama, 24.07.2021

    Eine Seuche in der Stadt – Ljudmila Ulitzkaja

    Dieses Drehbuch ist topaktuell und wurde doch schon 1978 verfasst. Es handelt von einem tatsächlichen Pestausbruch in Moskau im Jahr 1939. Der Forscher Rudolf Iwanowitsch Mayer infiziert sich versehentlich mit einem Pest-Erreger. Nach seiner Erkrankung tritt umgehend eine Maschinerie in Kraft, die uns seit der Corona-Pandemie nur allzu bekannt vorkommen dürfte: die Nachverfolgung von Kontakten, sowie die Isolierung dieser Personen.

    Der Unterschied zu unserer heutigen Situation liegt in der Zeit und am Regime. Moskau befindet sich in der Zeit des Großen Terrors, ohnehin fürchtet jeder täglich, von Stalins Schergen in dessen Folterkeller verschleppt zu werden.

    Tatsächlich tritt der sowjetische Geheimdienst auf den Plan und setzt die Quarantäne ohne viel Federlesens und sehr radikal durch. Stalins Regime ist damit auf schreckliche Art und Weise sehr erfolgreich. Und so stellt sich die Frage, wer die größere Gefahr für das Volk darstellt: die Seuche, oder das Terrorregime.

    Dieses Werk ist nur knapp über 100 Seiten lang. Außerdem ist es ausdrücklich kein Roman, sondern ein Drehbuch und als solches sehr stakkato artig, mit vielen schnellen Szenewechseln geschrieben. Der Leser ist ganz klar auf den Zuschauersessel verbannt – und bleibt dem Geschehen distanziert, trotz teils schlimmer Szenen. Die erste Hälfte fand ich hier noch sehr interessant, dann wurde mir diese Erzählweise doch etwas zu monoton.

    Ich muss zugeben, dass mich mehr noch als das eigentliche Drehbuch, das Nachwort der Autorin „Schlimmer als die Pest“ vom Herbst 2020 fasziniert hat. Die Infos zur Entstehungsgeschichte fand ich hochinteressant. Mir wurden auch noch einige andere Dinge zum Zusammenhang klar, die ich nicht auf Anhieb verstanden hatte.

    Insgesamt topaktuell und sehr lesenswert! Die Erzählform des Drehbuchs lag mir nicht ganz so sehr. Trotzdem gebe ich 3,5 Sterne, die ich gerne auf 4 aufrunde!

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