Einfach beste Freunde
Warum Menschen und andere Tiere einander verstehen
> Warum wir partnerschaftliche Beziehungen mit Tieren brauchen > Warum wir zu echter Kommunikation mit Hund & Katze fähig sind > Wie wir unsere tierischen Freunde und uns selbst noch besser verstehen lernen In einer Zeit der rasch...
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Produktinformationen zu „Einfach beste Freunde “
Klappentext zu „Einfach beste Freunde “
> Warum wir partnerschaftliche Beziehungen mit Tieren brauchen > Warum wir zu echter Kommunikation mit Hund & Katze fähig sind > Wie wir unsere tierischen Freunde und uns selbst noch besser verstehen lernen In einer Zeit der rasch voranschreitenden Urbanisierung haben viele Menschen den Kontakt zum Tier fast vollständig verloren. Gleichzeitig zeigt das hartnäckige Festhalten der Stadtmenschen an Topfpflanzen und Haustieren, dass auch der moderne Zivilisationsmensch einen Bezug zu Tieren und Natur braucht. Für den Verhaltensforscher, Biologen und Bestsellerautor Kurt Kotrschal sind Menschen ohne "andere" Tiere weder erklärbar noch lebensfähig. Besonders an Kindern lasse sich die Bedürftigkeit des Menschen nach Tierbeziehung gut erkennen: Ein Aufwachsen mit Tieren sei eine der wichtigsten Zutaten für eine gelingende körperliche, emotionale, kognitive und soziale Entwicklung. Hunde sind das Alter Ego des Menschen. Die lange gemeinsame Entwicklungsgeschichte bedingt ein "Menschenrecht auf Hundehaltung" und ein "Hunderecht", mit verständigen Menschen zu leben. Tiere sind aber nicht nur unsere evolutionären Geschwister, sie entfalten als unsere Freizeitpartner oder in therapeutischen Settings oft positive Wirkungen. Gute Beziehungen mit Tieren helfen Menschen, in emotionaler Balance ein langes und glückliches Leben zu führen. Dass etwa Hundehalter weltweit gesünder sind als Menschen ohne Hund, ist statistisch belegt.Warum wir Menschen die Tiere brauchen und wie das Zusammenleben und die Kommunikation mit Tieren - vor allem mit unseren wichtigsten Kumpantieren, den Hunden und Katzen - partnerschaftlich funktionieren kann, erklärt Kurt Kotrschal anschaulich, humorvoll und provokant in seinem neuen Buch.Aus dem Inhalt: Menschen teilen mit allen anderen Wirbeltieren jenes soziale Gehirn, welches das instinktive Sozial- und Sexualverhalten steuert. Es entstand vor etwa 500 Millionen Jahren und blieb seither nahezu unverändert. Hunde sind des Menschen Alter Ego.
... mehr
Gemeinsam eroberten wir die Welt und schufen alle modernen Menschenkulturen, die eigentlich Mensch-Hundekulturen sind. Hunde würde es ohne Menschen nicht geben, und Menschen ohne Hunde sind zumindest unvollständig. In der Stadt sind Hunde soziale und kommunikative "Schmiermittel" zwischen Menschen. Es gibt daher nicht zu viele, sondern eher zu wenige Hunde in der Stadt.
... weniger
- Warum wir partnerschaftliche Beziehungen mit Tieren brauchen
- Warum wir zu echter Kommunikation mit Hund & Katze fähig sind
- Wie wir unsere tierischen Freunde und uns selbst noch besser verstehen lernen
In einer Zeit der rasch voranschreitenden Urbanisierung haben viele Menschen den Kontakt zum Tier fast vollständig verloren. Gleichzeitig zeigt das hartnäckige Festhalten der Stadtmenschen an Topfpflanzen und Haustieren, dass auch der moderne Zivilisationsmensch einen Bezug zu Tieren und Natur braucht. Für den Verhaltensforscher, Biologen und Bestsellerautor Kurt Kotrschal sind Menschen ohne "andere" Tiere weder erklärbar noch lebensfähig. Besonders an Kindern lasse sich die Bedürftigkeit des Menschen nach Tierbeziehung gut erkennen: Ein Aufwachsen mit Tieren sei eine der wichtigsten Zutaten für eine gelingende körperliche, emotionale, kognitive und soziale Entwicklung. Hunde sind das Alter Ego des Menschen. Die lange gemeinsame Entwicklungsgeschichte bedingt ein "Menschenrecht auf Hundehaltung" und ein "Hunderecht", mit verständigen Menschen zu leben.
Tiere sind aber nicht nur unsere evolutionären Geschwister, sie entfalten als unsere Freizeitpartner oder in therapeutischen Settings oft positive Wirkungen. Gute Beziehungen mit Tieren helfen Menschen, in emotionaler Balance ein langes und glückliches Leben zu führen. Dass etwa Hundehalter weltweit gesünder sind als Menschen ohne Hund, ist statistisch belegt.
Warum wir Menschen die Tiere brauchen und wie das Zusammenleben und die Kommunikation mit Tieren - vor allem mit unseren wichtigsten Kumpantieren, den Hunden und Katzen - partnerschaftlich funktionieren kann, erklärt Kurt Kotrschal anschaulich, humorvoll und provokant in seinem neuen Buch.
Aus dem Inhalt:
Menschen teilen mit allen anderen Wirbeltieren jenes soziale Gehirn, welches das instinktive Sozial- und Sexualverhalten steuert. Es entstand vor etwa 500 Millionen Jahren und blieb seither nahezu unverändert.
Hunde sind des Menschen Alter Ego. Gemeinsam eroberten wir die Welt und schufen alle modernen Menschenkulturen, die eigentlich Mensch-Hundekulturen sind.
Hunde würde es ohne Menschen nicht geben, und Menschen ohne Hunde sind zumindest unvollständig.
In der Stadt sind Hunde soziale und kommunikative "Schmiermittel" zwischen Menschen. Es gibt daher nicht zu viele, sondern eher zu wenige Hunde in der Stadt.
Lese-Probe zu „Einfach beste Freunde “
Einfach beste Freunde von Kurt KotrschalProlog: Mit meiner Hündin auf der Couch
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Menschen sind Tiere. Aber nicht nur. Auch andere Arten sind nicht „nur“
Tiere in dem Sinn, dass sie lediglich die Merkmale der Kategorie „Tier“
zeigen. Sonst würden sich Arten ja nicht unterscheiden. Jede biologische
Tierart hebt sich durch bestimmte Eigenschaften von allen anderen ab.
Und innerhalb der Arten ist gewöhnlich kein Individuum wie das andere.
Menschen sind unseres Wissens die einzigen Tiere, die über sich und andere
nachdenken. Und das nicht nur im Heute, sondern auch über gestern
und morgen. Blöderweise. Denn aus diesem Grund müssen wir wohl oder
übel Verantwortung übernehmen, für die Welt, für die anderen Tiere und
auch für uns selbst. „Homo sapiens“ heißen wir in der Linné’schen Nomenklatur,
der „weise“ Mensch. Was uns mit viel Vorschusslorbeer belastet. Ob
wir wirklich „sapiens“ sind, bleibe dahingestellt. Aber nachdenken können,
ja müssen wir. Etwa ein ganzes Buch lang über uns und die anderen Tiere.
Die ruhig atmende Hündin neben mir auf der Couch beruhigt auch mich,
stellt Herzschlag, Blutdruck, Stresshormone und Denken auf Standgas. Damit
macht sie mich auch ein Stück weit fit fürs tägliche Leben, für das Wuseln im
Netz der menschlichen Wichtigkeiten. Wir lieben einander, meine Hündin
und ich; sie zumindest von kulturellen Normen unverbildet. Noch nie hat sie
über meine im Wohnzimmer umherliegenden Socken gemeckert. Und ich
brauche keine Angst zu haben, mich vor ihr zu blamieren, weil ich schwach im
Kopfrechnen bin. Sie urteilt nicht und akzeptiert mich meistens so, wie ich bin.
„Die reinste Form der Liebe besteht zwischen einer Hündin und ihrem Herrn“,
schrieb Xenophon etwa 400 vor unserer Zeitrechnung in seinem Kynegetikos,
dem wohl ersten Hundebuch der Geschichte. Platonisch natürlich, zumindest
in meinem Fall. Bei den alten Griechen bin ich mir da nicht so sicher.
Ich kenne natürlich viel mehr Fakten als Xenophon vor 2400 Jahren. Ich
weiß, dass meine Hündin und ich ein sehr ähnliches soziales Gehirn teilen,
daher ganz ähnliche soziale Bedürfnisse zeigen. Ich weiß aber auch, dass sie
das vielleicht nicht in dem Ausmaß weiß wie ich. Wahrscheinlich ist ihr die
Sache mit dem gemeinsamen Gehirn auch schlicht egal, sie weiß es höchstwahrscheinlich
nicht. Braucht sie auch nicht, sie akzeptiert es wohl einfach,
gibt sich dem sozialen Wohlgefühl hin. Sie akzeptiert und liebt mich, ihrem
Verhalten nach zu schließen, so wie ich sie; wahrscheinlich ganz ohne viel zu
denken. Soviel ich weiß.
Was ich noch weiß? Mit einiger Sicherheit, dass meinem Gehirn nicht
zu trauen ist. Denn als menschliches Gehirn ist es konzept- und sinnsüch-
tig. Paradoxerweise erhöht es zwar mein Prestige als Wissenschaftler, anderen
gegenüber zuzugeben, dass ich etwas nicht weiß. Mein Hirn aber
würde das mir gegenüber niemals zugeben. Es sei ja nicht blöd, würde es
wohl meinen, wenn es sprechen könnte. Kann es aber nicht. Darum kann
ich unwidersprochen mein eigenes Gehirn beschuldigen, in erheblichem
Ausmaß voreingenommen zu sein. Es suggeriert mir etwa, zu wissen, wie
Hunde sind. Mein Verstand aber sagt, dass ich trotz privater und beruflicher
Beschäftigung mit Hunden im Grunde immer noch wenig von ihnen
weiß. Ein gehirn-interner Konflikt Verstand gegen Überzeugung, sozusagen.
Schizophren? Nein – ganz normal für Wissenschaftler, normaler jedenfalls
als für „normale“ Menschen.
Meine Hündin weiß mich sicherlich zu deuten. Sie weiß, wo und wann
es etwas zu essen geben wird, sie läuft schneller als ich und verfügt über
einen um Lichtjahre besseren Geruchssinn. Sie kann im Vergleich zu mir
viel problemloser tagsüber viele Stunden schlafen und ist meistens gut
drauf. Vielleicht weiß sie das alles auch, über sich und über ihre Beziehung
zu mir. Wahrscheinlich aber nicht. Zumindest lebt sie ganz offensichtlich
nach dem Motto, dass Sein mehr ist als Wissen. Es scheint ihr jedenfalls
kein Bedürfnis zu sein, sich „den Menschen“ zu erklären oder über den Sinn
ihres Hundedaseins oder ihrer Wolfsabkunft zu grübeln. Sie ist einfach und
sie scheint glücklich zu sein, wenn wir zusammen sind, zumindest unabgelenkt
durch Weltkonzepte und Zukunftsplanung. Darum beneide ich sie.
Menschen reicht es gewöhnlich nicht, einfach zu sein. Sie hinterfragen,
wollen wissen und jagen das Glück, versuchen, es zu quantifizieren, festzuhalten.
Um es damit zu verlieren. Die Vorfahren meiner Hündin naschten
nicht vom Baum der Erkenntnis. Hunde wurden daher auch nie aus dem
Paradies vertrieben. Leben mit meiner Hündin bedeutet mein tägliches
kleines Paradies, sie lässt mich daran teilhaben.
Menschen reicht es meist auch nicht, einfach zusammen glücklich zu
sein. So will ich wissen, warum ich mich für Tiere interessiere, warum ich
gerne mit meiner Hündin lebe und warum ich, wie alle Menschen, „biophil“
bin. Darum dieses Buch über die Beziehung zwischen uns und den anderen.
Aber sind diese „anderen Tiere“ wirklich so anders, dass es gerechtfertigt
wäre, uns von ihnen so strikt abzugrenzen, wie es bis heute üblich ist? Dieses
Buch will nicht überzeugen, soll nichts einreden, keine platten Antworten
bieten. Es wird Sie hoffentlich anregen – und gelegentlich auch aufregen.
Es soll Ihnen bestenfalls dabei helfen, die eigenen Antworten zum Verhältnis
zwischen uns und den anderen Tieren zu finden.
1. Wir und die anderen
Menschen sind ohne andere Tiere weder erklärbar noch lebensfähig.
Tiere sind unsere Wurzel, unsere Vergangenheit und Gegenwart.
Menschsein ist letztlich nur mit und im Tier möglich.
„Aber Konrad, Gänse sind doch auch nur Menschen!“, soll Helga Fischer
ausgerufen haben, als Konrad Lorenz ob der häufigen Seitensprünge seiner,
wie er meinte, brav monogam lebenden Graugänse in Seewiesen enttäuscht
reagierte. Die gelernte Psychologin Fischer war in den 1960er Jahren Lorenz’
Assistentin am Max-Planck-Institut im bayrischen Seewiesen am Starnberger
See. Damals war eben selbst die Welt der Biologen noch heil.
Tiere verhielten sich, so die damalige Sicht, „zum Besten der Art“. Wohl
wissend, dass Evolution nicht auf ein Ziel hin wirkt, wollte man offenbar glauben,
eben dieses sei die „Arterhaltung“. Die ein Jahrzehnt später mit Macht
durchbrechende Einsicht in den „Egoismus der Gene“ war noch kein Thema.
Evolution und Natur seien gut und edel, die Verlotterung der Sitten käme
durch die Zivilisationsmenschen in die Welt und den „edlen Wilden“ stünden
die degenerierten Haustiere und der zivilisatorisch selbst-domestizierte
Mensch gegenüber. „Verhausschweint“ seien wir, so Lorenz zuweilen in seiner
deftigen Ausdrucksweise (Lorenz 1973). Helga Fischer bestritt übrigens
immer, das mit den Gänsen als „auch nur Menschen“ je gesagt zu haben. Nun
ja, die besten Geschichten sind bekanntlich die erfundenen.
Mittlerweile hat die Biologie ihre Unschuld verloren. Wir wissen heute,
dass im Grunde die Eigeninteressen der Individuen die Welt regieren (Wilson
1975). Das muss keineswegs ausschließen, dass auch freundliches und
gruppendienliches Verhalten in der Evolution entstand. Etwa bei Menschen
und Wölfen: Beide sind die wohl kooperativsten und gruppenintern nettesten
Arten innerhalb ihrer Affen- bzw. Fleischfresserverwandtschaft. In beiden
Fällen benötigen Individuen ihre Gruppen für Überleben und Vermehren
in einer nicht sehr freundlichen Umwelt. In diesen Gemeinsamkeiten
liegt wohl der Grund dafür, dass Menschen und Wölfe derart gut zusammenpassen
(Kotrschal 2012a), dass wir seit etwa 50 000 Jahren gemeinsam unterwegs
sind, seit ca. 30 000 Jahren mit Wölfen in Form von Hunden. Dass
durch die Hundwerdung des Wolfes die Menschwerdung des Affen unterstützt
wurde, vermutete unter anderem der Wiener Philosoph Erhard Öser.
Gut möglich, aber kaum nachweisbar. Heute sehen die meisten Halter in
ihren Hunden enge Sozialgefährten und gar nicht wenige würden der Behauptung
zustimmen, dass Hunde auch nur Menschen sind.
Die Biologie verlor durch die Betonung der Individualinteressen als Triebfeder
der Evolution seit den 1970er Jahren nicht nur ihre Unschuld. Sie
wurde in den letzten Jahrzehnten auch pragmatischer und realistischer. Domestizierte
Tiere – daraus rekrutieren sich die Kumpantiere der Menschen
vorwiegend – sowie Zivilisationsmenschen als „degenerierte“ Versionen der
„edlen Wildform“ anzusehen, mutet heute seltsam an. Vielmehr passten sich
domestizierte Tiere an das Leben in einer menschlichen Kulturumgebung
an und wurden auf diese Weise oft unglaublich erfolgreich. So etwa stehen
den kaum 200 000 Wölfen der Nordhemisphäre heute weltweit über 1 Milliarde
Hunde gegenüber, also etwa 5 000-mal mehr als Wölfe. In Form der
Hunde breiteten sie sich mit Hilfe des Vektors Mensch über nahezu alle Kontinente
aus. Wer hat hier von wem profitiert?
Domestikation, also die Haustierwerdung, wird heutzutage vor allem als
Selektion auf Zahmheit verstanden, mit der weitreichende genetische Veränderungen
verbunden sind (Hare et al. 2012). Dadurch verändern sich
neben dem Wesen der menschennahe lebenden Tiere im Vergleich zur Wildform
auch andere Merkmale. Sie werden ruhiger, weniger fluchtbereit und
für Menschen besser zu führen. Sie benötigen aber auch nicht mehr so viel
Nahrung wie die Wildform, werden größer oder kleiner, fetter und träger
oder aber schnellere Läufer, geben mehr Milch etc. Alle diese Eigenschaften
sind für die Menschen sehr nützlich.
Doch der Nutzen als Urgrund für den Beginn einer dauerhaften Nahe -
beziehung zu manchen Tieren rückt nach allem, was wir heute wissen, in den
Hintergrund. Sehr früh nahmen Menschen mit Wölfen Beziehungen auf, später
mit Schafen, Rindern und Hirschen, wobei Letztere nur in Form der halbdomestizierten
Rentiere dauerhaft näher an den Menschen rückten. Andere
Domestikationsversuche des Hirsches, etwa in der Hallstattzeit – man fand
Hirschgebisse mit Spuren von Trensen –, fanden mit dem Auslaufen dieser
Kulturen ihr Ende. Bald schon erlangte das Schwein zumindest in Eurasien
und im pazifischen Raum Bedeutung, später Katze, Pferd, Lama, Gans etc.
Offenbar standen spirituelle und auch soziale Beziehungen bei der Erst -
annäherung zwischen Menschen und den später domestizierten Wildtieren
im Vordergrund, weniger der materielle Nutzen. Denn alle unsere Jäger- und
Sammler-Vorfahren waren lange vor bis lange nach dem Sesshaftwerden, beginnend
vor etwa 15 000 Jahren, „Animisten“: Sie glaubten an eine beseelte
Natur. Tiere waren „immer schon“ wichtig für einen guten Draht zur Welt der
Geister. Diese zu beleidigen, war nicht ratsam, es zog Krankheit, Unfall, Unglück
und Tod nach sich. Wahrscheinlich brachte diese spirituelle und auch
räumliche Nahebeziehung zu den bedeutenden frühen Totemtieren wie Rind,
Hirsch, Wolf, Rabe, Adler etc. auch die Erfahrung mit sich, dass man mit diesen
Tieren ähnlich kommunizieren kann wie mit anderen Menschen.
Wie bitte? Soziale Kommunikation und sogar soziale Beziehungen und
Kooperation zwischen Mensch und Tier? Zwischen der „Krone der Schöpfung“
und seelenlosen Automaten ohne Bewusstsein und Schmerzempfinden?
Als solche sah René Descartes, einer der wichtigsten Philosophen der
Aufklärung, die Tiere. Koi-Karpfen, Papageien, Hunde, Pferde und Menschen
sehen ja tatsächlich sehr unterschiedlich aus und haben unterschiedliche
Bedürfnisse – und dennoch können Menschen mit diesen und vielen
anderen Tieren in soziale Beziehungen treten, angemessene Sozialisierung
vorausgesetzt.
Wie ist das möglich? Passten sich diese Tiere über generationenlanges Zusammenleben
an unser Sozialverhalten, an unsere sozialen Bedürfnisse an?
Oder lernten vielmehr die Menschen im Zusammenleben mit Tieren genetisch
und von den geistigen Leistungen her, wieder mehr Tier zu sein? Ich gebe
zu, dass mir diese letzte Frage eigentlich zuwider ist. Widerspiegelt sie doch
den letztlich substanzlosen Popanz eines grundlegenden Unterschieds zwischen
„Mensch und Tier“. Dieser Graben wurde in den letzten paar tausend
Jahren menschlicher Kulturentwicklung zunehmend vertieft, in scheinbarer
Emanzipation vom „Tier im Menschen“ und in einer immer weiter fortschreitenden
Machtübernahme über Tiere und Natur, in hochmütiger Selbstüberschätzung
unserer selbst. Carl von Linné etwa stellte Menschen in eine ganz
eigene zoologische Kategorie und verpasste uns als einziger Art der Gattung
„Homo“ auch noch die Artbezeichnung „sapiens“. „Weise“ also – gleichzeitig
ein Hinweis darauf, dass Menschen letztlich auf ihren Verstand besonders
stolz sind. Dabei war es damals schon klar, dass wir mit dem Schimpansen eigentlich
in die Gattung „Pan“ gehören oder Letzterer in die Gattung „Homo“.
Aber das war und ist offenbar gesellschaftlich nicht akzeptabel.
Die gegenwärtigen Zweifel an der menschlichen Einzigartigkeit kommen
mitten aus der Wissenschaft, nicht aus irgendwelchen romantisch-spirituellen
„Zurück-zur-Natur“-Ideologien. Seit immer klarer wird, wie viele
grundlegende Eigenschaften und Fähigkeiten wir mit anderen Tieren teilen,
geht der Glaube an unsere Sonderstellung zunehmend über Bord. Freilich
deutet alles darauf hin, dass der Mensch als einziges Wesen über eine hoch
entwickelte Symbolsprache und über die Fähigkeit zur (Selbst-)Reflexion verfügt.
Wir müssen geradezu zwanghaft wissen, woher wir kommen, wer wir
sind und wohin wir gehen. Menschen sind manische Sinn- und Glücks –
junkies. Daraus resultiert Verantwortung für die Welt. Wir sind mit einem
großen, leistungsfähigen Gehirn ausgestattet und wir müssen es auch angemessen
benutzen.
Aber sind wir deswegen „sapiens“? Leider entspringt unserer Denkfähigkeit
eher selten Weisheit, sehr oft aber hemmungslose Konkurrenz, Ausbeutung
und Vernichtung der anderen. Die menschliche Fähigkeit, rational zu
denken, kann man als Art- und Alleinstellungsmerkmal sehen, vergleichbar
etwa mit der artspezifischen Fähigkeit der Honigbiene zum Wabenbau. Die
meisten der grundlegenden Strukturen und Funktionen aber, die unsere Sozialfähigkeit
ausmachen und unser Verhalten steuern, teilen wir mit anderen
Tieren. Genug jedenfalls, um Menschen stammesgeschichtlich zu sehen und
von „Menschen und anderen Tieren“ zu berichten. Diese Sicht des Menschen
als eine biologische Art von vielen wertet weder die Menschen und ihre rationalen
Fähigkeiten ab noch wertet sie Tiere auf.
Wer sind wir, uns anmaßen zu wollen, uns als Maßstab für andere Tiere
zu begreifen? Wir tun dies zwar ununterbrochen, auch weil wir gar nicht
anders können, als zu vermenschlichen. Eine vereinnahmende Zumutung
bleibt das aber allemal. Nicht zuletzt beseitigt die gleichberechtigte Einordnung
der Menschen in das zoologische Artenspektrum das wohl größte
Forschungshindernis, mehr über uns selbst zu erfahren. Nur über den Artvergleich
können wir etwa verstehen, was die Menschen in ihren Sozial -
beziehungen im Grunde antreibt. Nur im Spiegel der anderen können wir
uns selbst erkennen; oder es zumindest versuchen. Denn auch der Spiegel
der Tiere wirft sein Bild nur im Lichte heutiger Erkenntnisse und er trägt
unentfernbar die Beschichtung der menschlichen Wahrnehmung. Wissenschaft
produziert rationale und nachvollziehbare Erkenntnisse über diese
Welt, die „Wahrheit“ dagegen ist eine Glaubensfrage, nicht Sache der Wissenschaft.
Nobelpreisträger Konrad Lorenz (1950) sprach vorsichtig noch von
„moralanalogem Verhalten“ bei Tieren. Er konnte damals ja auch noch
nicht wissen, welche radikalen Übereinstimmungen etwa in den Gehirnen
von Menschen und anderen Tieren zu finden sein würden. Herkunfts- und
funktionsgleiche Bereiche steuern gleichartig Emotionen, Stimmungsübertragung
und das Verhalten anderen gegenüber, buchstäblich von Fisch
bis Mensch. Diesbezüglich hat sich seit mehr als 450 Millionen Jahren
nichts Neues getan. Andere gleichartige Teile des Gehirns erlauben Menschen
und ihren Kollegen aus der Stammesgeschichte, sich gruppenkonform
zu verhalten.
Mit seiner Feststellung, dass Tiere über „moralanaloges“ Verhalten verfügten,
verbreiterte Konrad Lorenz den „Kategorischen Imperativ“ des Philosophen
Immanuel Kant auf soziale Tiere. Dieses grundlegende Prinzip der
menschlichen Ethik lautet bekanntlich: „Handle nur nach derjenigen Maxime,
durch die du zugleich wollen kannst, dass sie ein allgemeines Gesetz
werde.“ Einfach ausgedrückt: „Was du nicht willst, dass man dir tu, das füg
auch keinem andern zu.“ Dies bedeutet letztlich auch, dass Moral das ist, was
man im sozialen Kontext von den anderen akzeptiert, und was nicht.
Dieses Empfinden von Wohlverhalten anderen gegenüber finden wir
auch bei sozialen Tieren wie Schimpansen, Raben, Wölfen und Delfinen, gepaart
mit der Bereitschaft, Fehlverhalten anderer zu sanktionieren. Aber
auch gepaart mit der Fähigkeit, nach Konflikten in Ungnade Gefallene durch
Trösten und Versöhnen wieder in die Paarbeziehung, in die Gemeinschaft
aufzunehmen und damit deren soziale Funktionalität wiederherzustellen.
Nein, das sind keine unzulässigen Vermenschlichungen von Tieren, sondern
jene grundlegenden Funktionsprinzipien sozialen Zusammenlebens bei
Menschen und anderen Tieren, an denen Verhaltensbiologen fleißig forschen.
Tiere handeln also nicht nur „moralanalog“, sie verfügen vielmehr
über eine mit Menschen herkunfts- und funktionsgleiche Basis für Moral,
ein Gehirn, welches über soziales Wohlverhalten wacht.
So möchte ich aus den Blickwinkeln der modernen Biologie und Bio-Psychologie
darlegen, warum Menschen fähig sind, in Beziehungen mit anderen
Tieren zu leben. Und auch, warum Menschen ohne Tierbeziehung nicht erklärbar
sind und warum Menschen auch heute noch Tierkontakt wollen und
benötigen. In allen menschlichen Kulturen interessieren sich Kleinkinder
am stärksten für Tiere. Wenn Kinder dies so stark zeigen, muss gemäß der
„Haeckel’schen Regel“ die Tier- und Naturbeziehung in der Menschwerdung
sehr wichtig gewesen sein.
Sogar die menschliche Spiritualität entwickelte sich anfangs in der Interaktion
mit Tieren. Die recht pragmatisch-spirituelle Augenhöhe-Beziehung
unserer Jäger- und Sammler-Vorfahren zu Tieren wich allerdings einer zunehmenden
Selbstanmaßung der Menschen von Gottähnlichkeit und, damit
verbunden, einem Herrschaftsanspruch über Tiere und Natur. Diese Entwicklung
fand im 19. und 20. Jahrhundert einen nahezu wahnhaften Höhepunkt.
Generationen von Rationalisten meinten, Welt- und Selbsterkenntnis
allein aus dem menschlichen Gehirn beziehen zu können, ohne sich dafür
forschend interessieren zu müssen, was ist. Wenn Naturbeziehung, dann romantisch-
idyllisch verklärt und nach menschlichem Maß. So kam es zu der
gefährlichen und auch heute noch gern vertretenen Anmaßung, Menschen
könnten und müssten sich vollständig von ihrer Herkunft „emanzipieren“.
Doch Menschen brauchen Tiere als Gefährten, ebenso wie manche Tiere auf
Menschen angewiesen sind. Und wir brauchen Tiere als Spiegel, um uns
selbst zu erkennen. Ein wahrhaft menschliches Leben ist ein Leben mit Natur
und Tieren.
Das Thema Mensch-Tier-Beziehung boomt neuerdings weltweit an den
Universitäten, auch im deutschsprachigen Raum (Mars Heimtier-Studie
2012). Auch die Sozial- und Kulturwissenschaftler haben die Tiere für sich
entdeckt und integrieren sie im Rahmen ihrer „Human-Animal Studies“ in
Studiengänge und Bücherserien. Eine gute Entwicklung, weg von der menschenzentrierten
Nabelschau der Kultur- und Sozialwissenschaften, könnte
man meinen. Aber man tut sich immer noch schwer, den Tieren gerecht zu
werden. Nicht selten geht es dabei um Untersuchungen zur Rolle der Tiere
für die Menschen. Der Graben zwischen Mensch und Tier wird dabei kaum
hinterfragt. Oft wird mit einem unklaren Theorierahmen gearbeitet und
nicht immer in konsequenter Einsicht in die historische und aktuelle Part-
nerschaft zwischen Menschen und Tieren. Als Biologe interessiert mich da
vor allem die „anthrozoologische“ Perspektive, wie es im Fachchinesisch
so schön heißt; also die evolutionäre und bio-psychologische Erklärung
der Mensch-Tier-Beziehung. Da Evolution und Kulturgeschichte ineinandergreifen,
versuche ich dennoch, die historische und kulturell-spirituelle
Entwicklung der Mensch-Tier-Beziehung zu skizzieren.
Dieses Buch soll vor allem einen Überblick geben, warum Menschen mit
anderen Tieren sozial sein wollen, warum sie das auch können und warum
dies auf Gegenseitigkeit beruhen kann. Ziel dieses Buches ist es nicht, eine
systematische Übersicht über neueste Forschungsergebnisse bezüglich
Hunde zu geben, etwa zur Beziehungsfähigkeit der Hunde, wie sie durch unsere
Forschungsgruppe an der Universität Wien untersucht wird, oder zu
ihren geistigen Leistungen, dem Zentralthema des „Clever Dog Lab“ am Messerli-
Institut in Wien. Dieses aktuelle Wissen zum Hund ist einem zukünftigen
Buch vorbehalten. Ich will hier auch keine flammende Predigt für ein
Leben mit Tieren halten. Welche Rolle andere Tiere im eigenen Leben spielen,
muss jeder Mensch selbst entscheiden. Ich will Argumente und Einsichten
beisteuern, aber auch nicht verbergen, dass ich in der Beziehung zu Tieren
die Kontinuität der evolutionären und kulturellen Menschwerdung sehe und
auch für heute und die Zukunft einen guten Lebensweg für Menschen und
andere Wesen.
© Brandstätter
Menschen sind Tiere. Aber nicht nur. Auch andere Arten sind nicht „nur“
Tiere in dem Sinn, dass sie lediglich die Merkmale der Kategorie „Tier“
zeigen. Sonst würden sich Arten ja nicht unterscheiden. Jede biologische
Tierart hebt sich durch bestimmte Eigenschaften von allen anderen ab.
Und innerhalb der Arten ist gewöhnlich kein Individuum wie das andere.
Menschen sind unseres Wissens die einzigen Tiere, die über sich und andere
nachdenken. Und das nicht nur im Heute, sondern auch über gestern
und morgen. Blöderweise. Denn aus diesem Grund müssen wir wohl oder
übel Verantwortung übernehmen, für die Welt, für die anderen Tiere und
auch für uns selbst. „Homo sapiens“ heißen wir in der Linné’schen Nomenklatur,
der „weise“ Mensch. Was uns mit viel Vorschusslorbeer belastet. Ob
wir wirklich „sapiens“ sind, bleibe dahingestellt. Aber nachdenken können,
ja müssen wir. Etwa ein ganzes Buch lang über uns und die anderen Tiere.
Die ruhig atmende Hündin neben mir auf der Couch beruhigt auch mich,
stellt Herzschlag, Blutdruck, Stresshormone und Denken auf Standgas. Damit
macht sie mich auch ein Stück weit fit fürs tägliche Leben, für das Wuseln im
Netz der menschlichen Wichtigkeiten. Wir lieben einander, meine Hündin
und ich; sie zumindest von kulturellen Normen unverbildet. Noch nie hat sie
über meine im Wohnzimmer umherliegenden Socken gemeckert. Und ich
brauche keine Angst zu haben, mich vor ihr zu blamieren, weil ich schwach im
Kopfrechnen bin. Sie urteilt nicht und akzeptiert mich meistens so, wie ich bin.
„Die reinste Form der Liebe besteht zwischen einer Hündin und ihrem Herrn“,
schrieb Xenophon etwa 400 vor unserer Zeitrechnung in seinem Kynegetikos,
dem wohl ersten Hundebuch der Geschichte. Platonisch natürlich, zumindest
in meinem Fall. Bei den alten Griechen bin ich mir da nicht so sicher.
Ich kenne natürlich viel mehr Fakten als Xenophon vor 2400 Jahren. Ich
weiß, dass meine Hündin und ich ein sehr ähnliches soziales Gehirn teilen,
daher ganz ähnliche soziale Bedürfnisse zeigen. Ich weiß aber auch, dass sie
das vielleicht nicht in dem Ausmaß weiß wie ich. Wahrscheinlich ist ihr die
Sache mit dem gemeinsamen Gehirn auch schlicht egal, sie weiß es höchstwahrscheinlich
nicht. Braucht sie auch nicht, sie akzeptiert es wohl einfach,
gibt sich dem sozialen Wohlgefühl hin. Sie akzeptiert und liebt mich, ihrem
Verhalten nach zu schließen, so wie ich sie; wahrscheinlich ganz ohne viel zu
denken. Soviel ich weiß.
Was ich noch weiß? Mit einiger Sicherheit, dass meinem Gehirn nicht
zu trauen ist. Denn als menschliches Gehirn ist es konzept- und sinnsüch-
tig. Paradoxerweise erhöht es zwar mein Prestige als Wissenschaftler, anderen
gegenüber zuzugeben, dass ich etwas nicht weiß. Mein Hirn aber
würde das mir gegenüber niemals zugeben. Es sei ja nicht blöd, würde es
wohl meinen, wenn es sprechen könnte. Kann es aber nicht. Darum kann
ich unwidersprochen mein eigenes Gehirn beschuldigen, in erheblichem
Ausmaß voreingenommen zu sein. Es suggeriert mir etwa, zu wissen, wie
Hunde sind. Mein Verstand aber sagt, dass ich trotz privater und beruflicher
Beschäftigung mit Hunden im Grunde immer noch wenig von ihnen
weiß. Ein gehirn-interner Konflikt Verstand gegen Überzeugung, sozusagen.
Schizophren? Nein – ganz normal für Wissenschaftler, normaler jedenfalls
als für „normale“ Menschen.
Meine Hündin weiß mich sicherlich zu deuten. Sie weiß, wo und wann
es etwas zu essen geben wird, sie läuft schneller als ich und verfügt über
einen um Lichtjahre besseren Geruchssinn. Sie kann im Vergleich zu mir
viel problemloser tagsüber viele Stunden schlafen und ist meistens gut
drauf. Vielleicht weiß sie das alles auch, über sich und über ihre Beziehung
zu mir. Wahrscheinlich aber nicht. Zumindest lebt sie ganz offensichtlich
nach dem Motto, dass Sein mehr ist als Wissen. Es scheint ihr jedenfalls
kein Bedürfnis zu sein, sich „den Menschen“ zu erklären oder über den Sinn
ihres Hundedaseins oder ihrer Wolfsabkunft zu grübeln. Sie ist einfach und
sie scheint glücklich zu sein, wenn wir zusammen sind, zumindest unabgelenkt
durch Weltkonzepte und Zukunftsplanung. Darum beneide ich sie.
Menschen reicht es gewöhnlich nicht, einfach zu sein. Sie hinterfragen,
wollen wissen und jagen das Glück, versuchen, es zu quantifizieren, festzuhalten.
Um es damit zu verlieren. Die Vorfahren meiner Hündin naschten
nicht vom Baum der Erkenntnis. Hunde wurden daher auch nie aus dem
Paradies vertrieben. Leben mit meiner Hündin bedeutet mein tägliches
kleines Paradies, sie lässt mich daran teilhaben.
Menschen reicht es meist auch nicht, einfach zusammen glücklich zu
sein. So will ich wissen, warum ich mich für Tiere interessiere, warum ich
gerne mit meiner Hündin lebe und warum ich, wie alle Menschen, „biophil“
bin. Darum dieses Buch über die Beziehung zwischen uns und den anderen.
Aber sind diese „anderen Tiere“ wirklich so anders, dass es gerechtfertigt
wäre, uns von ihnen so strikt abzugrenzen, wie es bis heute üblich ist? Dieses
Buch will nicht überzeugen, soll nichts einreden, keine platten Antworten
bieten. Es wird Sie hoffentlich anregen – und gelegentlich auch aufregen.
Es soll Ihnen bestenfalls dabei helfen, die eigenen Antworten zum Verhältnis
zwischen uns und den anderen Tieren zu finden.
1. Wir und die anderen
Menschen sind ohne andere Tiere weder erklärbar noch lebensfähig.
Tiere sind unsere Wurzel, unsere Vergangenheit und Gegenwart.
Menschsein ist letztlich nur mit und im Tier möglich.
„Aber Konrad, Gänse sind doch auch nur Menschen!“, soll Helga Fischer
ausgerufen haben, als Konrad Lorenz ob der häufigen Seitensprünge seiner,
wie er meinte, brav monogam lebenden Graugänse in Seewiesen enttäuscht
reagierte. Die gelernte Psychologin Fischer war in den 1960er Jahren Lorenz’
Assistentin am Max-Planck-Institut im bayrischen Seewiesen am Starnberger
See. Damals war eben selbst die Welt der Biologen noch heil.
Tiere verhielten sich, so die damalige Sicht, „zum Besten der Art“. Wohl
wissend, dass Evolution nicht auf ein Ziel hin wirkt, wollte man offenbar glauben,
eben dieses sei die „Arterhaltung“. Die ein Jahrzehnt später mit Macht
durchbrechende Einsicht in den „Egoismus der Gene“ war noch kein Thema.
Evolution und Natur seien gut und edel, die Verlotterung der Sitten käme
durch die Zivilisationsmenschen in die Welt und den „edlen Wilden“ stünden
die degenerierten Haustiere und der zivilisatorisch selbst-domestizierte
Mensch gegenüber. „Verhausschweint“ seien wir, so Lorenz zuweilen in seiner
deftigen Ausdrucksweise (Lorenz 1973). Helga Fischer bestritt übrigens
immer, das mit den Gänsen als „auch nur Menschen“ je gesagt zu haben. Nun
ja, die besten Geschichten sind bekanntlich die erfundenen.
Mittlerweile hat die Biologie ihre Unschuld verloren. Wir wissen heute,
dass im Grunde die Eigeninteressen der Individuen die Welt regieren (Wilson
1975). Das muss keineswegs ausschließen, dass auch freundliches und
gruppendienliches Verhalten in der Evolution entstand. Etwa bei Menschen
und Wölfen: Beide sind die wohl kooperativsten und gruppenintern nettesten
Arten innerhalb ihrer Affen- bzw. Fleischfresserverwandtschaft. In beiden
Fällen benötigen Individuen ihre Gruppen für Überleben und Vermehren
in einer nicht sehr freundlichen Umwelt. In diesen Gemeinsamkeiten
liegt wohl der Grund dafür, dass Menschen und Wölfe derart gut zusammenpassen
(Kotrschal 2012a), dass wir seit etwa 50 000 Jahren gemeinsam unterwegs
sind, seit ca. 30 000 Jahren mit Wölfen in Form von Hunden. Dass
durch die Hundwerdung des Wolfes die Menschwerdung des Affen unterstützt
wurde, vermutete unter anderem der Wiener Philosoph Erhard Öser.
Gut möglich, aber kaum nachweisbar. Heute sehen die meisten Halter in
ihren Hunden enge Sozialgefährten und gar nicht wenige würden der Behauptung
zustimmen, dass Hunde auch nur Menschen sind.
Die Biologie verlor durch die Betonung der Individualinteressen als Triebfeder
der Evolution seit den 1970er Jahren nicht nur ihre Unschuld. Sie
wurde in den letzten Jahrzehnten auch pragmatischer und realistischer. Domestizierte
Tiere – daraus rekrutieren sich die Kumpantiere der Menschen
vorwiegend – sowie Zivilisationsmenschen als „degenerierte“ Versionen der
„edlen Wildform“ anzusehen, mutet heute seltsam an. Vielmehr passten sich
domestizierte Tiere an das Leben in einer menschlichen Kulturumgebung
an und wurden auf diese Weise oft unglaublich erfolgreich. So etwa stehen
den kaum 200 000 Wölfen der Nordhemisphäre heute weltweit über 1 Milliarde
Hunde gegenüber, also etwa 5 000-mal mehr als Wölfe. In Form der
Hunde breiteten sie sich mit Hilfe des Vektors Mensch über nahezu alle Kontinente
aus. Wer hat hier von wem profitiert?
Domestikation, also die Haustierwerdung, wird heutzutage vor allem als
Selektion auf Zahmheit verstanden, mit der weitreichende genetische Veränderungen
verbunden sind (Hare et al. 2012). Dadurch verändern sich
neben dem Wesen der menschennahe lebenden Tiere im Vergleich zur Wildform
auch andere Merkmale. Sie werden ruhiger, weniger fluchtbereit und
für Menschen besser zu führen. Sie benötigen aber auch nicht mehr so viel
Nahrung wie die Wildform, werden größer oder kleiner, fetter und träger
oder aber schnellere Läufer, geben mehr Milch etc. Alle diese Eigenschaften
sind für die Menschen sehr nützlich.
Doch der Nutzen als Urgrund für den Beginn einer dauerhaften Nahe -
beziehung zu manchen Tieren rückt nach allem, was wir heute wissen, in den
Hintergrund. Sehr früh nahmen Menschen mit Wölfen Beziehungen auf, später
mit Schafen, Rindern und Hirschen, wobei Letztere nur in Form der halbdomestizierten
Rentiere dauerhaft näher an den Menschen rückten. Andere
Domestikationsversuche des Hirsches, etwa in der Hallstattzeit – man fand
Hirschgebisse mit Spuren von Trensen –, fanden mit dem Auslaufen dieser
Kulturen ihr Ende. Bald schon erlangte das Schwein zumindest in Eurasien
und im pazifischen Raum Bedeutung, später Katze, Pferd, Lama, Gans etc.
Offenbar standen spirituelle und auch soziale Beziehungen bei der Erst -
annäherung zwischen Menschen und den später domestizierten Wildtieren
im Vordergrund, weniger der materielle Nutzen. Denn alle unsere Jäger- und
Sammler-Vorfahren waren lange vor bis lange nach dem Sesshaftwerden, beginnend
vor etwa 15 000 Jahren, „Animisten“: Sie glaubten an eine beseelte
Natur. Tiere waren „immer schon“ wichtig für einen guten Draht zur Welt der
Geister. Diese zu beleidigen, war nicht ratsam, es zog Krankheit, Unfall, Unglück
und Tod nach sich. Wahrscheinlich brachte diese spirituelle und auch
räumliche Nahebeziehung zu den bedeutenden frühen Totemtieren wie Rind,
Hirsch, Wolf, Rabe, Adler etc. auch die Erfahrung mit sich, dass man mit diesen
Tieren ähnlich kommunizieren kann wie mit anderen Menschen.
Wie bitte? Soziale Kommunikation und sogar soziale Beziehungen und
Kooperation zwischen Mensch und Tier? Zwischen der „Krone der Schöpfung“
und seelenlosen Automaten ohne Bewusstsein und Schmerzempfinden?
Als solche sah René Descartes, einer der wichtigsten Philosophen der
Aufklärung, die Tiere. Koi-Karpfen, Papageien, Hunde, Pferde und Menschen
sehen ja tatsächlich sehr unterschiedlich aus und haben unterschiedliche
Bedürfnisse – und dennoch können Menschen mit diesen und vielen
anderen Tieren in soziale Beziehungen treten, angemessene Sozialisierung
vorausgesetzt.
Wie ist das möglich? Passten sich diese Tiere über generationenlanges Zusammenleben
an unser Sozialverhalten, an unsere sozialen Bedürfnisse an?
Oder lernten vielmehr die Menschen im Zusammenleben mit Tieren genetisch
und von den geistigen Leistungen her, wieder mehr Tier zu sein? Ich gebe
zu, dass mir diese letzte Frage eigentlich zuwider ist. Widerspiegelt sie doch
den letztlich substanzlosen Popanz eines grundlegenden Unterschieds zwischen
„Mensch und Tier“. Dieser Graben wurde in den letzten paar tausend
Jahren menschlicher Kulturentwicklung zunehmend vertieft, in scheinbarer
Emanzipation vom „Tier im Menschen“ und in einer immer weiter fortschreitenden
Machtübernahme über Tiere und Natur, in hochmütiger Selbstüberschätzung
unserer selbst. Carl von Linné etwa stellte Menschen in eine ganz
eigene zoologische Kategorie und verpasste uns als einziger Art der Gattung
„Homo“ auch noch die Artbezeichnung „sapiens“. „Weise“ also – gleichzeitig
ein Hinweis darauf, dass Menschen letztlich auf ihren Verstand besonders
stolz sind. Dabei war es damals schon klar, dass wir mit dem Schimpansen eigentlich
in die Gattung „Pan“ gehören oder Letzterer in die Gattung „Homo“.
Aber das war und ist offenbar gesellschaftlich nicht akzeptabel.
Die gegenwärtigen Zweifel an der menschlichen Einzigartigkeit kommen
mitten aus der Wissenschaft, nicht aus irgendwelchen romantisch-spirituellen
„Zurück-zur-Natur“-Ideologien. Seit immer klarer wird, wie viele
grundlegende Eigenschaften und Fähigkeiten wir mit anderen Tieren teilen,
geht der Glaube an unsere Sonderstellung zunehmend über Bord. Freilich
deutet alles darauf hin, dass der Mensch als einziges Wesen über eine hoch
entwickelte Symbolsprache und über die Fähigkeit zur (Selbst-)Reflexion verfügt.
Wir müssen geradezu zwanghaft wissen, woher wir kommen, wer wir
sind und wohin wir gehen. Menschen sind manische Sinn- und Glücks –
junkies. Daraus resultiert Verantwortung für die Welt. Wir sind mit einem
großen, leistungsfähigen Gehirn ausgestattet und wir müssen es auch angemessen
benutzen.
Aber sind wir deswegen „sapiens“? Leider entspringt unserer Denkfähigkeit
eher selten Weisheit, sehr oft aber hemmungslose Konkurrenz, Ausbeutung
und Vernichtung der anderen. Die menschliche Fähigkeit, rational zu
denken, kann man als Art- und Alleinstellungsmerkmal sehen, vergleichbar
etwa mit der artspezifischen Fähigkeit der Honigbiene zum Wabenbau. Die
meisten der grundlegenden Strukturen und Funktionen aber, die unsere Sozialfähigkeit
ausmachen und unser Verhalten steuern, teilen wir mit anderen
Tieren. Genug jedenfalls, um Menschen stammesgeschichtlich zu sehen und
von „Menschen und anderen Tieren“ zu berichten. Diese Sicht des Menschen
als eine biologische Art von vielen wertet weder die Menschen und ihre rationalen
Fähigkeiten ab noch wertet sie Tiere auf.
Wer sind wir, uns anmaßen zu wollen, uns als Maßstab für andere Tiere
zu begreifen? Wir tun dies zwar ununterbrochen, auch weil wir gar nicht
anders können, als zu vermenschlichen. Eine vereinnahmende Zumutung
bleibt das aber allemal. Nicht zuletzt beseitigt die gleichberechtigte Einordnung
der Menschen in das zoologische Artenspektrum das wohl größte
Forschungshindernis, mehr über uns selbst zu erfahren. Nur über den Artvergleich
können wir etwa verstehen, was die Menschen in ihren Sozial -
beziehungen im Grunde antreibt. Nur im Spiegel der anderen können wir
uns selbst erkennen; oder es zumindest versuchen. Denn auch der Spiegel
der Tiere wirft sein Bild nur im Lichte heutiger Erkenntnisse und er trägt
unentfernbar die Beschichtung der menschlichen Wahrnehmung. Wissenschaft
produziert rationale und nachvollziehbare Erkenntnisse über diese
Welt, die „Wahrheit“ dagegen ist eine Glaubensfrage, nicht Sache der Wissenschaft.
Nobelpreisträger Konrad Lorenz (1950) sprach vorsichtig noch von
„moralanalogem Verhalten“ bei Tieren. Er konnte damals ja auch noch
nicht wissen, welche radikalen Übereinstimmungen etwa in den Gehirnen
von Menschen und anderen Tieren zu finden sein würden. Herkunfts- und
funktionsgleiche Bereiche steuern gleichartig Emotionen, Stimmungsübertragung
und das Verhalten anderen gegenüber, buchstäblich von Fisch
bis Mensch. Diesbezüglich hat sich seit mehr als 450 Millionen Jahren
nichts Neues getan. Andere gleichartige Teile des Gehirns erlauben Menschen
und ihren Kollegen aus der Stammesgeschichte, sich gruppenkonform
zu verhalten.
Mit seiner Feststellung, dass Tiere über „moralanaloges“ Verhalten verfügten,
verbreiterte Konrad Lorenz den „Kategorischen Imperativ“ des Philosophen
Immanuel Kant auf soziale Tiere. Dieses grundlegende Prinzip der
menschlichen Ethik lautet bekanntlich: „Handle nur nach derjenigen Maxime,
durch die du zugleich wollen kannst, dass sie ein allgemeines Gesetz
werde.“ Einfach ausgedrückt: „Was du nicht willst, dass man dir tu, das füg
auch keinem andern zu.“ Dies bedeutet letztlich auch, dass Moral das ist, was
man im sozialen Kontext von den anderen akzeptiert, und was nicht.
Dieses Empfinden von Wohlverhalten anderen gegenüber finden wir
auch bei sozialen Tieren wie Schimpansen, Raben, Wölfen und Delfinen, gepaart
mit der Bereitschaft, Fehlverhalten anderer zu sanktionieren. Aber
auch gepaart mit der Fähigkeit, nach Konflikten in Ungnade Gefallene durch
Trösten und Versöhnen wieder in die Paarbeziehung, in die Gemeinschaft
aufzunehmen und damit deren soziale Funktionalität wiederherzustellen.
Nein, das sind keine unzulässigen Vermenschlichungen von Tieren, sondern
jene grundlegenden Funktionsprinzipien sozialen Zusammenlebens bei
Menschen und anderen Tieren, an denen Verhaltensbiologen fleißig forschen.
Tiere handeln also nicht nur „moralanalog“, sie verfügen vielmehr
über eine mit Menschen herkunfts- und funktionsgleiche Basis für Moral,
ein Gehirn, welches über soziales Wohlverhalten wacht.
So möchte ich aus den Blickwinkeln der modernen Biologie und Bio-Psychologie
darlegen, warum Menschen fähig sind, in Beziehungen mit anderen
Tieren zu leben. Und auch, warum Menschen ohne Tierbeziehung nicht erklärbar
sind und warum Menschen auch heute noch Tierkontakt wollen und
benötigen. In allen menschlichen Kulturen interessieren sich Kleinkinder
am stärksten für Tiere. Wenn Kinder dies so stark zeigen, muss gemäß der
„Haeckel’schen Regel“ die Tier- und Naturbeziehung in der Menschwerdung
sehr wichtig gewesen sein.
Sogar die menschliche Spiritualität entwickelte sich anfangs in der Interaktion
mit Tieren. Die recht pragmatisch-spirituelle Augenhöhe-Beziehung
unserer Jäger- und Sammler-Vorfahren zu Tieren wich allerdings einer zunehmenden
Selbstanmaßung der Menschen von Gottähnlichkeit und, damit
verbunden, einem Herrschaftsanspruch über Tiere und Natur. Diese Entwicklung
fand im 19. und 20. Jahrhundert einen nahezu wahnhaften Höhepunkt.
Generationen von Rationalisten meinten, Welt- und Selbsterkenntnis
allein aus dem menschlichen Gehirn beziehen zu können, ohne sich dafür
forschend interessieren zu müssen, was ist. Wenn Naturbeziehung, dann romantisch-
idyllisch verklärt und nach menschlichem Maß. So kam es zu der
gefährlichen und auch heute noch gern vertretenen Anmaßung, Menschen
könnten und müssten sich vollständig von ihrer Herkunft „emanzipieren“.
Doch Menschen brauchen Tiere als Gefährten, ebenso wie manche Tiere auf
Menschen angewiesen sind. Und wir brauchen Tiere als Spiegel, um uns
selbst zu erkennen. Ein wahrhaft menschliches Leben ist ein Leben mit Natur
und Tieren.
Das Thema Mensch-Tier-Beziehung boomt neuerdings weltweit an den
Universitäten, auch im deutschsprachigen Raum (Mars Heimtier-Studie
2012). Auch die Sozial- und Kulturwissenschaftler haben die Tiere für sich
entdeckt und integrieren sie im Rahmen ihrer „Human-Animal Studies“ in
Studiengänge und Bücherserien. Eine gute Entwicklung, weg von der menschenzentrierten
Nabelschau der Kultur- und Sozialwissenschaften, könnte
man meinen. Aber man tut sich immer noch schwer, den Tieren gerecht zu
werden. Nicht selten geht es dabei um Untersuchungen zur Rolle der Tiere
für die Menschen. Der Graben zwischen Mensch und Tier wird dabei kaum
hinterfragt. Oft wird mit einem unklaren Theorierahmen gearbeitet und
nicht immer in konsequenter Einsicht in die historische und aktuelle Part-
nerschaft zwischen Menschen und Tieren. Als Biologe interessiert mich da
vor allem die „anthrozoologische“ Perspektive, wie es im Fachchinesisch
so schön heißt; also die evolutionäre und bio-psychologische Erklärung
der Mensch-Tier-Beziehung. Da Evolution und Kulturgeschichte ineinandergreifen,
versuche ich dennoch, die historische und kulturell-spirituelle
Entwicklung der Mensch-Tier-Beziehung zu skizzieren.
Dieses Buch soll vor allem einen Überblick geben, warum Menschen mit
anderen Tieren sozial sein wollen, warum sie das auch können und warum
dies auf Gegenseitigkeit beruhen kann. Ziel dieses Buches ist es nicht, eine
systematische Übersicht über neueste Forschungsergebnisse bezüglich
Hunde zu geben, etwa zur Beziehungsfähigkeit der Hunde, wie sie durch unsere
Forschungsgruppe an der Universität Wien untersucht wird, oder zu
ihren geistigen Leistungen, dem Zentralthema des „Clever Dog Lab“ am Messerli-
Institut in Wien. Dieses aktuelle Wissen zum Hund ist einem zukünftigen
Buch vorbehalten. Ich will hier auch keine flammende Predigt für ein
Leben mit Tieren halten. Welche Rolle andere Tiere im eigenen Leben spielen,
muss jeder Mensch selbst entscheiden. Ich will Argumente und Einsichten
beisteuern, aber auch nicht verbergen, dass ich in der Beziehung zu Tieren
die Kontinuität der evolutionären und kulturellen Menschwerdung sehe und
auch für heute und die Zukunft einen guten Lebensweg für Menschen und
andere Wesen.
© Brandstätter
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Inhaltsverzeichnis zu „Einfach beste Freunde “
Aus dem Inhalt: Menschen teilen mit allen anderen Wirbeltieren jenes soziale Gehirn, welches das instinktive Sozial- und Sexualverhalten steuert. Es entstand vor etwa 500 Millionen Jahren und blieb seither nahezu unverändert.
Hunde sind des Menschen Alter Ego. Gemeinsam eroberten wir die Welt und schufen alle modernen Menschenkulturen, die eigentlich Mensch-Hundekulturen sind.
Hunde würde es ohne Menschen nicht geben, und Menschen ohne Hunde sind zumindest unvollständig.
In der Stadt sind Hunde soziale und kommunikative Schmiermittel zwischen Menschen. Es gibt daher nicht zu viele, sondern eher zu wenige Hunde in der Stadt.
Autoren-Porträt von Kurt Kotrschal
Kurt Kotrschal, Professor an der Universität Wien, Leiter der Konrad-Lorenz-Forschungsstelle Grünau und Mitbegründer des Wolfsforschungszentrums (www.wolfscience.at) in Ernstbrunn, Wissenschaftler des Jahres (2010). Sein Buch "Wolf, Hund, Mensch" im CBV wurde 2013 als Wissenschaftsbuch des Jahres ausgezeichnet.
Bibliographische Angaben
- Autor: Kurt Kotrschal
- 2014, 224 Seiten, Maße: 13,5 x 21 cm, Gebunden, Deutsch
- Verlag: BRANDSTÄTTER
- ISBN-10: 3850338142
- ISBN-13: 9783850338141
- Erscheinungsdatum: 08.09.2014
Pressezitat
Kurt Kotrschal plädiert in seinem neuen Buch für eine Partnerschaft auf Augenhöhe zwischen Menschen und anderen Tieren. Der Standard
Kommentar zu "Einfach beste Freunde"
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