Einfach - Gut - Pflegen

8 Lösungs- und ressourcenorientierte Kommunikation und Beratung (S. 104-105)
Der Ansatz der lösungsorientierten Kurztherapie und Kurzberatung geht auf die Arbeiten von Steve de Shazer und Insoo Kim Berg, vom Brief Family Therapy Center" in Milwaukee, zurück. Sie entwarfen in den 80er Jahren einen neuen Weg in der Psychotherapie, der sich inzwischen mit großem Erfolg auf der ganzen Welt ausgebreitet hat. In Beratungssituationen galt bis dahin das Dogma: Problem und Lösung haben notwendigerweise eine Verbindung.
Eine bestimmte Therapiesitzung erwies sich als die Geburtsstunde der lösungsorientierten Vorgehensweise, die dieses Dogma eindrücklich aufbrach. Steve de Shazer arbeitete mit einer Familie. Auf die Frage: Was führt Sie zu uns?" zählte diese solange ihre Gründe auf, bis sie am Ende der Sitzung vor 27 Problemen standen. Es war für die Therapeuten unmöglich, eine akzeptable Intervention an den Tag zu legen. In dieser recht aussichtslosen Situation entließ de Shazer die Familie mit der Aufgabe, sehr genau darauf zu achten, was in ihrem Leben an Wünschenswertem geschieht, von dem sie möchten, dass es weiterhin geschieht. Bei der nächsten Sitzung gab die Familie zur Überraschung aller an, dass sie keine Probleme mehr hätte und die Familienbeziehungen sich drastisch verbessert hätten. Ab diesem Zeitpunkt war der Kurswechsel von der üblichen Ausgangslage Probleme-lösen" in die Sichtweise Lösungen-finden" eingeläutet.
In den Pflegeberufen haben wir nur eine sehr begrenzte Kapazität an Zeit. Oft hat der Arzt, die Altenpflegerin oder der Krankenpfleger nur zehn Minuten oder eine Viertelstunde Zeit für ein Gespräch. Falls diese Zeitspanne allein damit verbracht wird, dass der Klient sein Leid klagt, hat das gravierende Konsequenzen für alle Beteiligten. Der Klient fühlt sich bestenfalls für den Moment erleichtert, wird das Problem jedoch weiterhin haben. Die Pflegekraft wird sich auf Dauer ausgelaugt, hilflos und ohnmächtig fühlen (was sie wiederum veranlasst,

1;Inhalt;6
2;Vorwort;10
3;1 Wie wir unsere Welt wahrnehmen;14
3.1;1.1 Wahrnehmungsverzerrung;16
3.2;1.2 Filter der Wahrnehmung;17
4;2 Von Bewertungen und sich selbst erfüllenden Prophezeiungen;19
4.1;2.1 Die Entwicklung des Gehirns: Ein lebenslanger Prozess;21
5;3 Unser Gehirn;28
5.1;3.1 Bewusstsein;29
5.2;3.2 Die Macht des Unbewussten;31
5.3;3.3 Die hypnotische Wahrnehmungswelt;33
5.4;3.3.1 Selbstlimitierende Trancezustände;38
6;4 Kommunikation: Es geht nicht ohne;39
6.1;4.1 Kommunikation als Prozess;40
6.2;4.2 Verbale und non-verbale Kommunikation;40
6.3;4.3 Bedeutung der Kommunikation;41
6.4;4.4 Beziehungsebene und Sachebene;41
6.5;4.5 Teamkommunikation, Gefühle und Konflikte;42
6.6;4.6 Gehirn und Beziehung;45
6.7;4.7 Feedback;46
6.8;4.8 Verantwortung;50
6.9;4.9 Vertrauen;55
7;5 Veränderungen verlangen Mut und Geduld;59
8;6 Sprache: Ein Instrument unseres Bewusstseins;61
8.1;6.1 Was Fragen bewirken können;62
8.2;6.2 Die Macht der Kommunikation;63
8.3;6.3 Gewohnheit hat Macht;65
8.4;6.4 Nützliche Überzeugungen;67
8.5;6.5 Nützliche Überzeugungen für Pflegeberufe;68
9;7 Hypnotische Kommunikationsmuster;70
9.1;7.1 Rapport, Pacing, Leading;70
9.2;7.2 Die Sprache des Klienten;78
9.3;7.3 Was möchten Sie stattdessen?;84
9.4;7.4 Offene statt geschlossene Fragen;86
9.5;7.5 Hypnotische Wahlmöglichkeiten;88
9.6;7.6 Ankern und Reiz-Reaktions-Konditionierung;90
9.6.1;7.6.1 Wie das Gehirn Reiz-Reaktions-Muster lernt;91
9.6.2;7.6.2 Ankern durch Wiederholen oder klassische Konditionierung;92
9.6.3;7.6.3 Einmaliges Ankern oder assoziative Konditionierung;92
9.7;7.7 Reframing;98
10;8 Lösungs- und ressourcenorientierte Kommunikation und Beratung;105
10.1;8.1 Grundprämissen der lösungs- und ressourcenorientierten Kommunikation;106
10.2;8.2 Praktische Hinweise;108
10.3;8.3 Zielfindung;109
10.3.1;8.3.1 Zielkriterien;110
10.3.2;8.3.2 Zusammenfassung:Wohlformulierte Ziele;114
10.4;8.4 Der Weg der Ausnahmen;116
10.4.1;8.4.1 Beispiele und