Einführung in die Arbeitspolitik
Arbeitsbeziehungen und Arbeitsmarkt in sozialwissenschaftlicher Perspektive
Die "Einführung in die Arbeitspolitik" ist das seit den frühen 1990er Jahren etablierte, weit verbreitete Standardwerk zur Analyse der Arbeitsbeziehungen ("industrial relations") und Arbeitsmärkte in der interdisziplinären Perspektive der Sozial- und...
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Produktinformationen zu „Einführung in die Arbeitspolitik “
Die "Einführung in die Arbeitspolitik" ist das seit den frühen 1990er Jahren etablierte, weit verbreitete Standardwerk zur Analyse der Arbeitsbeziehungen ("industrial relations") und Arbeitsmärkte in der interdisziplinären Perspektive der Sozial- und Wirtschaftswissenschaften.
Die Neuauflage ist in sämtlichen Teilen grundlegend überarbeitet und wesentlich gekürzt. Sie analysiert detailliert die vielfältigen Entwicklungen des vergangenen Jahrzehnts (u. a. Dezentralisierung, Verbetrieblichung, Internationalisierung, insbesondere Europäisierung, Zunahme atypischer Beschäftigungsverhältnisse, Arbeitsmarktreformen) und behandelt ihre Bedeutung für die zukünftige Entwicklung. Der Band ist auf der Basis langjähriger, umfangreicher Lehrerfahrungen entstanden und eignet sich sowohl zur Einführung als auch zum Erwerb vertiefender Kenntnisse.
Die Neuauflage ist in sämtlichen Teilen grundlegend überarbeitet und wesentlich gekürzt. Sie analysiert detailliert die vielfältigen Entwicklungen des vergangenen Jahrzehnts (u. a. Dezentralisierung, Verbetrieblichung, Internationalisierung, insbesondere Europäisierung, Zunahme atypischer Beschäftigungsverhältnisse, Arbeitsmarktreformen) und behandelt ihre Bedeutung für die zukünftige Entwicklung. Der Band ist auf der Basis langjähriger, umfangreicher Lehrerfahrungen entstanden und eignet sich sowohl zur Einführung als auch zum Erwerb vertiefender Kenntnisse.
Klappentext zu „Einführung in die Arbeitspolitik “
Die aktuelle und didaktisch gut aufgebaute Einführung in dieses relativ junge Lehr- und Forschungsgebiet.
Lese-Probe zu „Einführung in die Arbeitspolitik “
" 3 Korporative Akteure II: Gewerkschaften (S. 37-38)Nach klassischer, nach wie vor gängiger (Nominal-)Definition sind Gewerkschaften freiwillige, auf Dauer angelegte Interessenvereinigungen von abhängig beschäftigten Arbeitnehmern mit dem Ziel der Absicherung und Verbesserung ihrer wirtschaftlichen und sozialen Lage bzw. ihrer Arbeits- und Lebensbedingungen. Gewerkschaften versuchen, Strukturen und Prozesse des Arbeitsmarktes faktisch zugunsten ihrer Mitglieder bzw. programmatisch zugunsten aller Arbeitnehmer zu kontrollieren oder zumindest zu beeinflussen, d. h. eine Einschränkung der Substituierbarkeit von Arbeitskräften"" (Müller-Jentsch 1997, 105) zu erreichen.
Ihre Erfolgsaussichten bei der Einschränkung der Konkurrenz zwischen Arbeitnehmern hängen entscheidend ab von der Organisationsform (vor allem Berufs-, Betriebs-, Industriegewerkschaft), die der der Arbeitsmärkte ähnlich sein muss (Windolf 1989b). Das wesentliche Instrument der Interessendurchsetzung im institutionalisierten System der kollektiven Konfliktaustragung unter den Rahmenbedingungen von Tarifautonomie ist der Tarifvertrag einschließlich des Streikrechts, von dem sie in periodischen Abständen Gebrauch machen. Außerdem sind Gewerkschaften nicht nur korporative Akteure des Arbeitsmarktes, sondern auch Interessenvertretung im politischen Raum gegenüber Regierung, Parlament und Öffentlichkeit (vgl. im Einzelnen Kap. 4) sowie an Selbstverwaltungsorganen (u. a. der Sozialversicherung) beteiligt. Im rheinischen Kapitalismus"" der Bundesrepublik sind sie traditionell und zumindest bis in die 1990er Jahre nicht nur als Sozialpartner"" von Staat und Arbeitgeberverbänden rechtlich und faktisch anerkannt, sondern als Inte- ressengruppen in die Wirtschafts- und Sozialordnung bzw. in das politökonomische Institutionengefüge (durch betriebliche und überbetriebliche Mitbestimmung sowie Tarifautonomie) in unterschiedlicher Form eingebunden (Streeck/Hassel 2003).
3.1 Organisationsprinzipien und
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bestehende Organisationen
Die im Zusammenhang mit der Industrialisierung entstandene deutsche Gewerkschaftsbewegung war von ihren Anfängen als regionale, solidarische Selbsthilfe-, Unterstützungs- und Widerstandsorganisation um die Mitte des 19. Jahrhunderts bis in die Zeit der Weimarer Republik berufsständisch und weltanschaulich zersplittert.
Die frühen Gewerkschaften in den 1860er Jahren waren zumeist berufsständische Organisationen hochqualifizierter Facharbeiter (z. B. Buchdrucker, Arbeiter in der Zigarrenindustrie) mit dadurch recht homogenen Interessenlagen, deren Mitglieder über Markt- und Organisationsmacht verfügten. Erste umfassendere Verbände der vergleichsweise schlecht qualifizierten Arbeitnehmer entstanden erst nach 1890. Aber auch nach der Institutionalisierung der Koalitionsfreiheit im Jahre 1918 bzw. nach dem Übergang von der klassischen"" zur befestigten"" Gewerkschaft (Briefs 1965) im Verlauf des 1. Weltkrieges blieb eine gewisse, wenngleich abnehmende Zersplitterung in Richtungsgewerkschaften noch erhalten (zur umfangreich dokumentierten Geschichte u. a. Armingeon (1988a), Schneider (2001), Schönhoven (2003), international vergleichend Visser (1995)).
Während der Phase des Neuaufbaus nach der Zerschlagung des Faschismus im Jahre 1945 bot sich die historisch einmalige Chance einer strukturellen Neugliederung, wobei an Tendenzen zur Entwicklung von Industrie- und Einheitsgewerkschaften in der Zeit der Weimarer Republik angeknüpft werden konnte. Gewerkschaften in der Bundesrepublik sind ähnlich wie in den skandinavischen Ländern, aber im Gegensatz zu einer Reihe anderer Länder (wie Großbritannien, Frankreich, Italien) i. d. R. nach dem Industrieverbandsprinzip organisiert. Dieses Prinzip bedeutet, dass im Gegensatz etwa zu Berufs- oder Betriebsverbänden in einer Branche nur eine einzige Gewerkschaft bestehen soll ( ein Betrieb, eine Gewerkschaft""), Kriterien w
Die im Zusammenhang mit der Industrialisierung entstandene deutsche Gewerkschaftsbewegung war von ihren Anfängen als regionale, solidarische Selbsthilfe-, Unterstützungs- und Widerstandsorganisation um die Mitte des 19. Jahrhunderts bis in die Zeit der Weimarer Republik berufsständisch und weltanschaulich zersplittert.
Die frühen Gewerkschaften in den 1860er Jahren waren zumeist berufsständische Organisationen hochqualifizierter Facharbeiter (z. B. Buchdrucker, Arbeiter in der Zigarrenindustrie) mit dadurch recht homogenen Interessenlagen, deren Mitglieder über Markt- und Organisationsmacht verfügten. Erste umfassendere Verbände der vergleichsweise schlecht qualifizierten Arbeitnehmer entstanden erst nach 1890. Aber auch nach der Institutionalisierung der Koalitionsfreiheit im Jahre 1918 bzw. nach dem Übergang von der klassischen"" zur befestigten"" Gewerkschaft (Briefs 1965) im Verlauf des 1. Weltkrieges blieb eine gewisse, wenngleich abnehmende Zersplitterung in Richtungsgewerkschaften noch erhalten (zur umfangreich dokumentierten Geschichte u. a. Armingeon (1988a), Schneider (2001), Schönhoven (2003), international vergleichend Visser (1995)).
Während der Phase des Neuaufbaus nach der Zerschlagung des Faschismus im Jahre 1945 bot sich die historisch einmalige Chance einer strukturellen Neugliederung, wobei an Tendenzen zur Entwicklung von Industrie- und Einheitsgewerkschaften in der Zeit der Weimarer Republik angeknüpft werden konnte. Gewerkschaften in der Bundesrepublik sind ähnlich wie in den skandinavischen Ländern, aber im Gegensatz zu einer Reihe anderer Länder (wie Großbritannien, Frankreich, Italien) i. d. R. nach dem Industrieverbandsprinzip organisiert. Dieses Prinzip bedeutet, dass im Gegensatz etwa zu Berufs- oder Betriebsverbänden in einer Branche nur eine einzige Gewerkschaft bestehen soll ( ein Betrieb, eine Gewerkschaft""), Kriterien w
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Autoren-Porträt von Berndt Keller
Berndt Keller, Jg. 1946, Professor für Arbeitspolitik an der Universität Konstanz,1967-71 Studium der Sozialwissenschaft an der Ruhr-Universität Bochum,
1971 Dipl.rer.soc.
1973 Dr.rer.soc.,
1971-1986 Wiss. Ass. und Akad. Rat an der Universität Essen,
1975-1977 Visiting Scholar UC Berkeley,
1981 Habilitation,
seit 1986 Professor an der Universität Konstanz
Bibliographische Angaben
- Autor: Berndt Keller
- 2008, 7., überarb. Aufl., XI, 471 Seiten, Maße: 17 x 24 cm, Gebunden, Deutsch
- Verlag: OLDENBOURG
- ISBN-10: 3486584758
- ISBN-13: 9783486584752
- Erscheinungsdatum: 01.09.2008
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