Bachelorarbeit / Einsam unter Männern: Frauen in Spitzenpositionen der Wirtschaft - Bourdieus Habitus als Erklärungsansatz
Durch die Bundesfamilienministerin Kristina Schröder wurde 2011 die Diskussion um eine gesetzliche Frauenquote in der Politik angestoßen. Damit sagte sie den Aufsichtsräten und Vorstandsetagen als Antwort auf die nicht erfolgte Einführung einer freiwilligen...
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Klappentext zu „Bachelorarbeit / Einsam unter Männern: Frauen in Spitzenpositionen der Wirtschaft - Bourdieus Habitus als Erklärungsansatz “
Durch die Bundesfamilienministerin Kristina Schröder wurde 2011 die Diskussion um eine gesetzliche Frauenquote in der Politik angestoßen. Damit sagte sie den Aufsichtsräten und Vorstandsetagen als Antwort auf die nicht erfolgte Einführung einer freiwilligen Quote den Kampf an.Die vorliegende Studie beschäftigt sich mit der Frage, wie es zur marginalen Vertretung von Frauen in Spitzenpositionen kommt und mit welchen Hindernissen Frauen auf dem Weg dorthin rechnen müssen. Dazu werden zunächst die empirischen Ergebnisse des Soziologen Michael Hartmann dargestellt, welche die angesprochene Problematik der Ungleichheit illustrieren. Im Zentrum der darauffolgenden Analyse steht das Habitus-Konzept Pierre Bourdieus, welches zur Entwicklung eines Erklärungsansatzes für die geringe Frauenquote herangezogen wird. Daneben unternimmt die Arbeit den Versuch, die Entwicklung der Geschlechterverteilung in Führungspositionen basierend auf dem Vergleich verschiedener Studien sowie einer empirischen Erhebung zur Frauenquote in Spitzenpositionen der DAX 30 nachzuzeichnen. Abschließend wird aufgezeigt, unter welchen Voraussetzungen der vorgestellte Ansatz für die Rekrutierung von Elite in der Wirtschaft, insbesondere von Frauen, verwendet werden kann.
Lese-Probe zu „Bachelorarbeit / Einsam unter Männern: Frauen in Spitzenpositionen der Wirtschaft - Bourdieus Habitus als Erklärungsansatz “
Textprobe:Kapitel 3, Bourdieus Habitus-Konzept:
3.1, Habitus:
Der lateinische Begriff des Habitus, welcher mit den Worten Haltung , Aussehen , Einstellung , Verhalten und Gesinnung (vgl. Krais 2008: 98) übersetzt werden kann, findet sich nicht erst bei Pierre Bourdieu (vgl. Krais /Gebauer 2010: 5). Er fand bereits Verwendung durch Soziologen wie etwa Max Weber, Émile Durkheim und Norbert Elias. Sie verwandten diesen Begriff, um Mentalitäten, Dispositionen und kulturell-symbolische Praktiken oder auch körperliche Erscheinungen eines Menschen als konstituierende Elemente der sozialen Welt zu konzipieren (Krais 2008: 98). Für Bourdieu hat der Habitus eine weit größere Bedeutung, denn in seiner Soziologie der Praxis (ebd.) steht er im Zentrum.
Bourdieu bezeichnet den Habitus als generierendes Prinzip, das alles Handeln eines Menschen, alle seine expressiven, sprachlichen, praktischen Äußerungen in einer charakteristischen persönlichen Ausprägung hervorbringt (ders.: 98-99). Dabei ist der Habitus nicht quar Geburt vorhanden, sondern entsteht in Auseinandersetzung des Individuums mit der ihn umgebenden Praxis. Er ist also ein Produkt, das im Laufe der Sozialisation des Individuums erworben wird (vgl. Krais / Gebauer 2010: 5). Demnach lässt sich der Habitus sowohl als modus operandi (eine Art des Handelns oder Vorgehens) (ebd.) als auch als opus operatum (ein Produkt, ein Werk, etwas Hergestelltes) (ders.: 6) begreifen. Der Habitus ist ein System dauerhafter und übertragbarer Dispositionen, ein System von Mustern, die das Individuum verinnerlicht hat (vgl. Bourdieu 1987a: 98). Denk- und Handlungsmuster, Vorlieben, Verhaltensweisen und Lebensstile hängen von der Klassenzugehörigkeit ab. Diese steht in einem engen Zusammenhang mit dem sozialen Milieu, in dem ein Individuum aufwächst und von dem es geprägt wird. Der Begriff des "Habitus" besagt genau das (Bourdieu 1992b: 33). Da er ein erworbenes System von Erzeugungsschemata ist, können mit dem Habitus alle Gedanken,
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Wahrnehmungen und Handlungen, und nur diese, frei hervorgebracht werden, die innerhalb der Grenzen der besonderen Bedingungen seiner eigenen Hervorbringung liegen. Über den Habitus regiert die Struktur, die ihn erzeugt hat, die Praxis und zwar nicht in den Gleisen eines mechanischen Determinismus, sondern über die Einschränkungen und Grenzen, die seinen Erfindungen von vornherein gesetzt sind (Bourdieu 1987b: 251). Er wird einerseits bestimmt durch die Lebensbedingungen der sozialen Lage, ist dadurch Produkt des Handelns und zugleich erzeugt der Habitus als Handlungsweise, die Art des Handelns in der Praxis. Somit ist er strukturierte und strukturierende Struktur (ders.: 158).
Krais / Gebauer (2010: 5) fassen den Habitus nach Bourdieu (1987a: 98, 105) wie folgt zusammen: Der Habitus ist zu verstehen als System dauerhafter und übertragbarer Dispositionen ,
die als Erzeugungs- und Ordnungsgrundlage für Praktiken und Vorstellungen fungieren,
und zwar im Sinne einer Spontaneität ohne Wissen und Bewußtsein ( ).
,Als einverleibte, zur Natur gewordene und damit als solche vergessene Geschichte ist der Habitus wirkende Präsenz der gesamten Vergangenheit, die ihn erzeugt hat .
Als einer der prominentesteten Vertreter der kritischen Elitesoziologie untersuchte Bourdieu die Mechanismen zur Reproduktion sozialer Ungleichheit in der modernen Gesellschaft. Der Habitus entfaltet dabei seine Wirkung in den drei zentralen soziologischen Strukturkategorien, nämlich der der Klasse, der des Geschlechtes und der des sozialen Feldes (vgl. ders.: 34-35). Dabei bezieht sich die Strukturkategorie der sozialen Klasse auf die vertikale soziale Ungleichheit (ders.: 35), welche die ungleiche Teilhabe verschiedener Gruppen der Bevölkerung am gesellschaftlichen Reichtum und auf die Ungleichheit in der Beteiligung an gesellschaftlichen Entscheidungs- und Gestaltungsprozessen (ebd.) beinhaltet. In der Strukturkategorie des sozialen Feldes, welches hier nicht näher be
Krais / Gebauer (2010: 5) fassen den Habitus nach Bourdieu (1987a: 98, 105) wie folgt zusammen: Der Habitus ist zu verstehen als System dauerhafter und übertragbarer Dispositionen ,
die als Erzeugungs- und Ordnungsgrundlage für Praktiken und Vorstellungen fungieren,
und zwar im Sinne einer Spontaneität ohne Wissen und Bewußtsein ( ).
,Als einverleibte, zur Natur gewordene und damit als solche vergessene Geschichte ist der Habitus wirkende Präsenz der gesamten Vergangenheit, die ihn erzeugt hat .
Als einer der prominentesteten Vertreter der kritischen Elitesoziologie untersuchte Bourdieu die Mechanismen zur Reproduktion sozialer Ungleichheit in der modernen Gesellschaft. Der Habitus entfaltet dabei seine Wirkung in den drei zentralen soziologischen Strukturkategorien, nämlich der der Klasse, der des Geschlechtes und der des sozialen Feldes (vgl. ders.: 34-35). Dabei bezieht sich die Strukturkategorie der sozialen Klasse auf die vertikale soziale Ungleichheit (ders.: 35), welche die ungleiche Teilhabe verschiedener Gruppen der Bevölkerung am gesellschaftlichen Reichtum und auf die Ungleichheit in der Beteiligung an gesellschaftlichen Entscheidungs- und Gestaltungsprozessen (ebd.) beinhaltet. In der Strukturkategorie des sozialen Feldes, welches hier nicht näher be
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Autoren-Porträt von Sebastian Nothing
Sebastian Nothing, M.A., wurde 1985 in Oranienburg geboren. Sein Studium der Erziehungswissenschaften, der Soziologie, Psychologie und des Personalmangements an der Helmut-Schmidt-Universität, Universität der Bundeswehr Hamburg, schloss der Autor im Jahre 2014 mit dem akademischen Grad des Master of Arts erfolgreich ab. Während des Studiums sammelte der Autor praktische Erfahrungen im Projekt- und Personalmanagement. Die im Studium behandelten Themen und die in der praktischen Arbeit gesammelten Erfahrungen motivierten ihn, sich der Thematik des vorliegenden Buches zu widmen.
Bibliographische Angaben
- Autor: Sebastian Nothing
- 2014, Erstauflage, 52 Seiten, Maße: 15,5 x 22 cm, Kartoniert (TB), Deutsch
- Verlag: Bachelor + Master Publishing
- ISBN-10: 3958201857
- ISBN-13: 9783958201859
- Erscheinungsdatum: 06.11.2014
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