Emma schweigt
Roman
Die Begegnung von zwei Frauen, zwei Kulturen, zwei Schicksalen, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnenEmma, Rentnerin in Wien, macht sich so ihre Gedanken über eine Welt, die nicht mehr ist, was sie mal war: Die neue türkische Schwiegertochter ist...
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Produktinformationen zu „Emma schweigt “
Klappentext zu „Emma schweigt “
Die Begegnung von zwei Frauen, zwei Kulturen, zwei Schicksalen, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnenEmma, Rentnerin in Wien, macht sich so ihre Gedanken über eine Welt, die nicht mehr ist, was sie mal war: Die neue türkische Schwiegertochter ist schwanger, die Enkelin Luzie trägt zu enge Hosen und ihren Ex-Mann Georg hat ein gerechter Schlaganfall niedergestreckt.Sarema kommt aus Grosny nach Wien. Dass sie noch am Leben ist, hat sie ihrem verzweifelten Mut zu verdanken: Im Tschetschenien-Krieg hat sie alles verloren, Schlepper haben sie und ihren jüngsten Sohn Schamil nach Österreich gebracht. Sarema braucht Asyl, Emma nach einem Unfall Hilfe im Haushalt. Ihre Wege kreuzen sich, Ihre Schicksale verbinden sich.Wie weit wird Emma gehen, um Sarema zu helfen?
Lese-Probe zu „Emma schweigt “
Emma schweigt von Susanne SchollStilleEs ist so still, denkt Emma und schaltet die Nachttischlampe ein. Sie hat Herzklopfen. Das kennt sie schon, das kommt manchmal vor. Der Arzt hat gesagt, das ist nicht schlimm, das sind nur die Nerven. Aber eigentlich ist sie doch ganz ruhig. Hat sie was geträumt? Sie kann sich an nichts erinnern. Aber irgendwie ist es zu still. Es ist ja auch drei Uhr früh. Da fährt der Autobus nur selten und Autos sind auch keine unterwegs. Zum Glück. Und die besoffenen Jugendlichen, die so gern laut grölen in der Nacht, scheinen heute auch zu Hause geblieben zu sein. Oder vielleicht doch nicht? Wahrscheinlich haben die sie mit ihrer Pöbelei aufgeweckt und sie hat’s nur nicht gleich bemerkt. Jedenfalls ist es jetzt still. Sie hört Mitzi im Wohnzimmer schnarchen. Wahrscheinlich liegt sie wieder auf dem Lehnsessel mit der weißen Decke, auf dem sie nicht liegen soll. Sicher sogar. Das Vieh ist einfach unerziehbar.
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Natürlich, hat ja auch Georg mit nach Hause gebracht. Damals, kurz vor Hansis 40er. Ein Geschenk für die Mama, hat Georg gesagt und die Schachtel aufgemacht. Und drin saß Mitzi – ganz schwarz. Und ziemlich klein. Herzig war sie ja schon, aber eigentlich wollte Emma nie ein Haustier haben. Macht nur Arbeit und man ist angebunden, hat sie immer gesagt. Solange Hansi klein war und sie noch gearbeitet hat beim Notar Wiesel, hätte Georg sich nie erlaubt, ein Vieh nach Hause zu bringen. Aber kurz vor Hansis 40er hat sie ja schon nur mehr halbtags gearbeitet – und der Wiesel hatte schon so Andeutungen gemacht, dass sie doch eigentlich langsam ans Aufhören denken könnte. Dass sie doch noch das Lebengenießen sollte mit ihrem lieben Georg. Und kurz danach hat der liebe Georg die Mitzi mitgebracht – für die Mama, hat er 8 gesagt. Wie sie das gehasst hat, wenn Georg sie Mama genannthat. Als ob sie seine Mutter wäre und nicht seine Frau. Sie hat es gehasst, aber Georg hat sich nicht davon abbringen lassen. Bald danach ist er gegangen, der Georg, den sie unbedingt hat haben müssen damals, als sie jung war und eigentlich nicht wusste, was sie aus ihrem Lebenmachen sollte, und ihre Freundinnen so geschwärmt haben von diesem Pierringer, der Student war und im Sommer Badewaschel im Stadionbad. Fesch war er damalsschon, der Georg. Braun gebrannt und mit Muskeln an den richtigen Stellen. Und sie war stolz, weil er sie beachtet hat. Ja – und dann war sie plötzlich schwanger und der Georg ein kleiner Ingenieur. Die Muskeln sind verschwunden und habeneinem kleinen, soliden Bierbauch Platz gemacht, und das Geld, das er nach Hause gebracht hat, war zu wenig, um den Hansi studieren zu lassen, also hat sie sich den Job beim NotarWieselgesucht. Jeden Tag hat sie sich schikanieren lassenvon ihm und den anderen im Büro, die alle studiert hatten – nur sie nicht, weil Hansi kam, bevor sie mit der Schule fertig war, und die Elternmeinten, Muttersei auch ein Beruf. Zum Glück hat Georg ihr wenigstens einenMaschinschreib- und Stenografie-Kurs gezahlt, quasi als Hochzeitsgeschenk. Das hat geholfen, sogar, als der Notar Computer angeschafft hat und sie umlernen musste. Eigentlich war es ganz nett beim NotarWiesel. Vor allem später, als sie älter wurde und sich nicht mehr über die spitzen Bemerkungen der Kollegen geärgert hat, wenn sie wieder einmal einen Akt verlegt oder einen Namen falsch geschrieben hatte. Immerhin wusste sie da schon so viel über alle, dass die ihr nicht mehr gefährlich werden konnten. Irgendwann war sie so etwas wie das Herz des Büros geworden – kein besonders weiches Herz, das wusste sie. Aber am Ende hat sie zum Inventar gehört – und man ließ sie in Frieden. Und mit Georg hatte sie sich auch 9 abgefunden, mit einem Georg, der sie Mama nannte und gar nicht mehr so fesch war und ihr eigentlich auch schon langweilig geworden war. Aber nie im Leben hätte sie sich vorstellen können, ihn zu verlassen. Das tut man nicht, fand Emma. Er war ja auch nicht schlecht zu ihr – er behandelte sie eben immer öfter als Mama und immer seltener so wie damals in jenem Sommer im Stadionbad, wo er ihr verliebte Blicke zugeworfen und kleine Zettelin ihrem Kästchen hinterlassen hatte. Sie hat sich jedenfalls mit ihm abgefunden gehabt, mit ihm und seinem Bierbauch. Und dann ist er plötzlich gegangen. Hat sie verlassen. Unglaublicheigentlich, hat sie gedacht. Da hat sie schon das Schreiben wegenihrem vorzeitigen Pensionsantritt auf dem Tisch liegen gehabt, der Hansi hatte ihr gerade eröffnet, dass er sich jetzt von Gisela scheiden lässt, und Georg hat gemeint, er brauche neue Herausforderungen.
Die neuen Herausforderungen haben zuerst sehr kurz Sabineund dann Judith geheißen und waren gut 20 Jahre jünger als Emma. Judith ist dann eine ziemlich hartnäckige Herausforderung geworden – Georg hat sich scheiden lassen und sie geheiratet. Hat ihm auch nichts geholfen, kurz nach der Hochzeit hat er einen Schlaganfall gehabt – und die Herausforderung hat ihn ins Pflegeheim gegeben und genießt jetzt ihr junges Leben mit einem Anton, der zehn Jahre jünger ist als sie. Und Emma darf Georg im Pflegeheim besuchen und trösten. Macht sie auch, ist ja irgendwie selbstverständlich, schließlich ist er ja der Vater ihres Sohnes. Obwohl – verzeihen wird sie ihm nie, bis ans Ende nicht. Und eigentlich gönnt sie ihm, was ihm da passiert ist … Jedenfalls war sie plötzlich allein. Nur mit Mitzi, die sich nicht erziehen lassen wollte und immer auf der weißen Decke gelegen ist, so oft Emma sie auch wegzujagen versucht hat.Dass das mit Gisela nicht lange gut gehen würde, hat Emma übrigens gleich gewusst. Schon als Hansi sie ihr das erste Mal 10 vorgestellt hat. Da hatte ihn Luise gerade verlassen. Wegen einesItalieners ist sie mit Sack und Pack und Luzienach Turingezogen. Luzie. So ein blöder Name für so ein süßes Mädel. Jetzt ist sie ein junges Mädchen, ein Girlie, sagt Hansi immer und lacht so blöd, als ob das was Gutes wäre. Nichts kann man mehr anfangen mit der Luzie. Sie wohnt jetzt mit Luise und dem Neuen in Turin, und wenn sie nach Wien kommt, besucht sie Emma auch nur unter Zwang. Weil ihr langweilig ist mit dieser Oma, die dauernd was auszusetzen hat an allem und jedem – sagt sie. Dabei hat Emma nur gesagt, dass Luzie ruhig öfter nach Wien kommen könnte – und dass sie die tiefen Blusenausschnitte irgendwie ordinär findet und die viel zu engen Hosen und die viel zu kurzen Röcke. Sind sie ja auch – aber Luzieist so ein verwöhnter Fratz, nichts darf man sagen, gleich ist sie beleidigt, verdreht die Augen und sagt, dass Luigis Mutter nie solche Sachensagt. Auch eine Kombination. Luise hat sich ausgerechnet einen Luigi gesucht, wo sie eh schon eine Tochter namens Luzie hat. Obwohl Emma schon ziemlich gelacht hat, als Hansi ihr das erzählt hat. Aber natürlich erst, als Hansi schon gegangen war – gekichert hat sie, um genau zu sein, richtig gekichert. Eigentlich ist Luzie ja ganz hübsch – aber so italienisch ist sie geworden, seit sie mit ihrer Mutter nach Turin gezogen ist. Redet mit den Händen und schmeißt die Haare, wie diese halbseidenen Mädeln im italienischen Fernsehen. Das schaut Emma jetzt manchmal an, auch wenn sie nicht versteht, was die reden, weil doch Luzie dort lebt und Emma wissen will, wie es dort so ist. Besucht hat sie ihre Enkelin nie in Turin, obwohl Luise sie eingeladen hat und Luigi sogar etwas auf Italienisch auf den Einladungsbrief dazugeschrieben hat. Luise hat es ihr übersetzt: dass er sich freuen würde, wenn Emma sie besuchen käme, aber Emma hat gefunden, dass das nicht geht. Sie kann Luise und ihren Luigi doch nicht besuchen fahren, wo Luise 11 doch den Hansi verlassen hat. Der hat sich zwar so schnell getröstetmit der Gisela, so schnell hat sie nicht einmal schauen können, aber trotzdem war das nicht schön, vor allem weil sie Luzie einfach mitgenommen hat. Weg aus Wien, weg vom Hansi, weg von Emma. Hansi hat zwar gesagt, er hat sich das alles mit Luise ausgemacht und er sieht Luzie oft genug, aber Emma fährt trotzdem nicht nach Turin. Fremd würde sie sich fühlen, weil sie die Sprache nicht kann und ja eigentlich bei dieser neuen Familie auch nichts verloren hat.
© Residenz Verlag
Natürlich, hat ja auch Georg mit nach Hause gebracht. Damals, kurz vor Hansis 40er. Ein Geschenk für die Mama, hat Georg gesagt und die Schachtel aufgemacht. Und drin saß Mitzi – ganz schwarz. Und ziemlich klein. Herzig war sie ja schon, aber eigentlich wollte Emma nie ein Haustier haben. Macht nur Arbeit und man ist angebunden, hat sie immer gesagt. Solange Hansi klein war und sie noch gearbeitet hat beim Notar Wiesel, hätte Georg sich nie erlaubt, ein Vieh nach Hause zu bringen. Aber kurz vor Hansis 40er hat sie ja schon nur mehr halbtags gearbeitet – und der Wiesel hatte schon so Andeutungen gemacht, dass sie doch eigentlich langsam ans Aufhören denken könnte. Dass sie doch noch das Lebengenießen sollte mit ihrem lieben Georg. Und kurz danach hat der liebe Georg die Mitzi mitgebracht – für die Mama, hat er 8 gesagt. Wie sie das gehasst hat, wenn Georg sie Mama genannthat. Als ob sie seine Mutter wäre und nicht seine Frau. Sie hat es gehasst, aber Georg hat sich nicht davon abbringen lassen. Bald danach ist er gegangen, der Georg, den sie unbedingt hat haben müssen damals, als sie jung war und eigentlich nicht wusste, was sie aus ihrem Lebenmachen sollte, und ihre Freundinnen so geschwärmt haben von diesem Pierringer, der Student war und im Sommer Badewaschel im Stadionbad. Fesch war er damalsschon, der Georg. Braun gebrannt und mit Muskeln an den richtigen Stellen. Und sie war stolz, weil er sie beachtet hat. Ja – und dann war sie plötzlich schwanger und der Georg ein kleiner Ingenieur. Die Muskeln sind verschwunden und habeneinem kleinen, soliden Bierbauch Platz gemacht, und das Geld, das er nach Hause gebracht hat, war zu wenig, um den Hansi studieren zu lassen, also hat sie sich den Job beim NotarWieselgesucht. Jeden Tag hat sie sich schikanieren lassenvon ihm und den anderen im Büro, die alle studiert hatten – nur sie nicht, weil Hansi kam, bevor sie mit der Schule fertig war, und die Elternmeinten, Muttersei auch ein Beruf. Zum Glück hat Georg ihr wenigstens einenMaschinschreib- und Stenografie-Kurs gezahlt, quasi als Hochzeitsgeschenk. Das hat geholfen, sogar, als der Notar Computer angeschafft hat und sie umlernen musste. Eigentlich war es ganz nett beim NotarWiesel. Vor allem später, als sie älter wurde und sich nicht mehr über die spitzen Bemerkungen der Kollegen geärgert hat, wenn sie wieder einmal einen Akt verlegt oder einen Namen falsch geschrieben hatte. Immerhin wusste sie da schon so viel über alle, dass die ihr nicht mehr gefährlich werden konnten. Irgendwann war sie so etwas wie das Herz des Büros geworden – kein besonders weiches Herz, das wusste sie. Aber am Ende hat sie zum Inventar gehört – und man ließ sie in Frieden. Und mit Georg hatte sie sich auch 9 abgefunden, mit einem Georg, der sie Mama nannte und gar nicht mehr so fesch war und ihr eigentlich auch schon langweilig geworden war. Aber nie im Leben hätte sie sich vorstellen können, ihn zu verlassen. Das tut man nicht, fand Emma. Er war ja auch nicht schlecht zu ihr – er behandelte sie eben immer öfter als Mama und immer seltener so wie damals in jenem Sommer im Stadionbad, wo er ihr verliebte Blicke zugeworfen und kleine Zettelin ihrem Kästchen hinterlassen hatte. Sie hat sich jedenfalls mit ihm abgefunden gehabt, mit ihm und seinem Bierbauch. Und dann ist er plötzlich gegangen. Hat sie verlassen. Unglaublicheigentlich, hat sie gedacht. Da hat sie schon das Schreiben wegenihrem vorzeitigen Pensionsantritt auf dem Tisch liegen gehabt, der Hansi hatte ihr gerade eröffnet, dass er sich jetzt von Gisela scheiden lässt, und Georg hat gemeint, er brauche neue Herausforderungen.
Die neuen Herausforderungen haben zuerst sehr kurz Sabineund dann Judith geheißen und waren gut 20 Jahre jünger als Emma. Judith ist dann eine ziemlich hartnäckige Herausforderung geworden – Georg hat sich scheiden lassen und sie geheiratet. Hat ihm auch nichts geholfen, kurz nach der Hochzeit hat er einen Schlaganfall gehabt – und die Herausforderung hat ihn ins Pflegeheim gegeben und genießt jetzt ihr junges Leben mit einem Anton, der zehn Jahre jünger ist als sie. Und Emma darf Georg im Pflegeheim besuchen und trösten. Macht sie auch, ist ja irgendwie selbstverständlich, schließlich ist er ja der Vater ihres Sohnes. Obwohl – verzeihen wird sie ihm nie, bis ans Ende nicht. Und eigentlich gönnt sie ihm, was ihm da passiert ist … Jedenfalls war sie plötzlich allein. Nur mit Mitzi, die sich nicht erziehen lassen wollte und immer auf der weißen Decke gelegen ist, so oft Emma sie auch wegzujagen versucht hat.Dass das mit Gisela nicht lange gut gehen würde, hat Emma übrigens gleich gewusst. Schon als Hansi sie ihr das erste Mal 10 vorgestellt hat. Da hatte ihn Luise gerade verlassen. Wegen einesItalieners ist sie mit Sack und Pack und Luzienach Turingezogen. Luzie. So ein blöder Name für so ein süßes Mädel. Jetzt ist sie ein junges Mädchen, ein Girlie, sagt Hansi immer und lacht so blöd, als ob das was Gutes wäre. Nichts kann man mehr anfangen mit der Luzie. Sie wohnt jetzt mit Luise und dem Neuen in Turin, und wenn sie nach Wien kommt, besucht sie Emma auch nur unter Zwang. Weil ihr langweilig ist mit dieser Oma, die dauernd was auszusetzen hat an allem und jedem – sagt sie. Dabei hat Emma nur gesagt, dass Luzie ruhig öfter nach Wien kommen könnte – und dass sie die tiefen Blusenausschnitte irgendwie ordinär findet und die viel zu engen Hosen und die viel zu kurzen Röcke. Sind sie ja auch – aber Luzieist so ein verwöhnter Fratz, nichts darf man sagen, gleich ist sie beleidigt, verdreht die Augen und sagt, dass Luigis Mutter nie solche Sachensagt. Auch eine Kombination. Luise hat sich ausgerechnet einen Luigi gesucht, wo sie eh schon eine Tochter namens Luzie hat. Obwohl Emma schon ziemlich gelacht hat, als Hansi ihr das erzählt hat. Aber natürlich erst, als Hansi schon gegangen war – gekichert hat sie, um genau zu sein, richtig gekichert. Eigentlich ist Luzie ja ganz hübsch – aber so italienisch ist sie geworden, seit sie mit ihrer Mutter nach Turin gezogen ist. Redet mit den Händen und schmeißt die Haare, wie diese halbseidenen Mädeln im italienischen Fernsehen. Das schaut Emma jetzt manchmal an, auch wenn sie nicht versteht, was die reden, weil doch Luzie dort lebt und Emma wissen will, wie es dort so ist. Besucht hat sie ihre Enkelin nie in Turin, obwohl Luise sie eingeladen hat und Luigi sogar etwas auf Italienisch auf den Einladungsbrief dazugeschrieben hat. Luise hat es ihr übersetzt: dass er sich freuen würde, wenn Emma sie besuchen käme, aber Emma hat gefunden, dass das nicht geht. Sie kann Luise und ihren Luigi doch nicht besuchen fahren, wo Luise 11 doch den Hansi verlassen hat. Der hat sich zwar so schnell getröstetmit der Gisela, so schnell hat sie nicht einmal schauen können, aber trotzdem war das nicht schön, vor allem weil sie Luzie einfach mitgenommen hat. Weg aus Wien, weg vom Hansi, weg von Emma. Hansi hat zwar gesagt, er hat sich das alles mit Luise ausgemacht und er sieht Luzie oft genug, aber Emma fährt trotzdem nicht nach Turin. Fremd würde sie sich fühlen, weil sie die Sprache nicht kann und ja eigentlich bei dieser neuen Familie auch nichts verloren hat.
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Autoren-Porträt von Susanne Scholl
Susanne Scholl geboren 1949 in Wien, Studium der Slawistik in Rom und Moskau. Langjährige ORF-Korrespondentin in Moskau. Susanne Scholl hat zahlreiche Bücher veröffentlicht und wichtige Preise für ihre journalistische Arbeit und ihr menschenrechtliches Engagement erhalten, u. a. den Concordia Preis und das Österreichische Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst. Zuletzt erschienen: "Russland mit und ohne Seele" (2009), "Allein zu Haus" (2011).
Bibliographische Angaben
- Autor: Susanne Scholl
- 2014, 180 Seiten, Maße: 12,5 x 20,5 cm, Gebunden, Deutsch
- Verlag: Residenz
- ISBN-10: 3701716234
- ISBN-13: 9783701716234
- Erscheinungsdatum: 07.02.2014
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