Entführt in der Dämmerung / Shadow Falls Camp Bd.3
Band 3
Endlich wird Kylie herausfinden, was sie wirklich ist... Der 3. Band der Erfolgsserie Shadow Falls Camp!
"Geh, und stell dich deiner Vergangenheit - dann wirst auch du deine Bestimmung finden!" Diese geheimnisvolle...
"Geh, und stell dich deiner Vergangenheit - dann wirst auch du deine Bestimmung finden!" Diese geheimnisvolle...
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Produktdetails
Produktinformationen zu „Entführt in der Dämmerung / Shadow Falls Camp Bd.3 “
Endlich wird Kylie herausfinden, was sie wirklich ist... Der 3. Band der Erfolgsserie Shadow Falls Camp!
"Geh, und stell dich deiner Vergangenheit - dann wirst auch du deine Bestimmung finden!" Diese geheimnisvolle Prophezeiung geht Kylie nicht mehr aus dem Kopf. Gemeinsam mit Hexen, Vampiren, Gestaltwandlern, Feen und Werwölfen ist sie im Shadow Falls Camp - und Kylie hat keinen sehnlicheren Wunsch, als endlich herauszufinden was sie ist und wer ihre wahre Familie ist. Außerdem fragt sie sich noch immer welcher Junge der Richtige für sie ist. Lucas und Kylie kommen sich zwar immer näher, aber dann erfährt sie, dass sein Rudel ihre Beziehung nicht gutheißt. War es falsch, sich für Lucas zu entscheiden? Um sich vom Liebeschaos abzulenken, versucht Kylie einem Geist zu helfen, der sein Gedächtnis verloren hat und es nur schafft, immer wieder eine mysteriöse Nachricht zu wiederholen: "Jemand wird leben ... aber jemand anderes muss sterben." Um diese Botschaft zu entschlüsseln, muss Kylie jedoch den sagenumwobenen, furchteinflößenden Friedhof von Shadow Falls betreten.
Vielleicht kann sie dort endlich das Geheimnis ihrer Identität lösen - die ganz anders ist, als sie es sich je hätte vorstellen können.
"Geh, und stell dich deiner Vergangenheit - dann wirst auch du deine Bestimmung finden!" Diese geheimnisvolle Prophezeiung geht Kylie nicht mehr aus dem Kopf. Gemeinsam mit Hexen, Vampiren, Gestaltwandlern, Feen und Werwölfen ist sie im Shadow Falls Camp - und Kylie hat keinen sehnlicheren Wunsch, als endlich herauszufinden was sie ist und wer ihre wahre Familie ist. Außerdem fragt sie sich noch immer welcher Junge der Richtige für sie ist. Lucas und Kylie kommen sich zwar immer näher, aber dann erfährt sie, dass sein Rudel ihre Beziehung nicht gutheißt. War es falsch, sich für Lucas zu entscheiden? Um sich vom Liebeschaos abzulenken, versucht Kylie einem Geist zu helfen, der sein Gedächtnis verloren hat und es nur schafft, immer wieder eine mysteriöse Nachricht zu wiederholen: "Jemand wird leben ... aber jemand anderes muss sterben." Um diese Botschaft zu entschlüsseln, muss Kylie jedoch den sagenumwobenen, furchteinflößenden Friedhof von Shadow Falls betreten.
Vielleicht kann sie dort endlich das Geheimnis ihrer Identität lösen - die ganz anders ist, als sie es sich je hätte vorstellen können.
Klappentext zu „Entführt in der Dämmerung / Shadow Falls Camp Bd.3 “
Endlich wird Kylie herausfinden, was sie wirklich ist ... Der 3. Band der Erfolgsserie Shadow Falls Camp
»Geh, und stell dich deiner Vergangenheit - dann wirst auch du deine
Bestimmung finden!«
Diese geheimnisvolle Prophezeiung geht Kylie nicht mehr aus dem Kopf. Gemeinsam mit Hexen, Vampiren, Gestaltwandlern, Feen und Werwölfen ist sie im Shadow Falls Camp - und Kylie hat keinen sehnlicheren Wunsch, als endlich herauszufinden was sie ist und wer ihre wahre Familie ist. Außerdem fragt sie sich noch immer welcher Junge der Richtige für sie ist. Lucas und Kylie kommen sich zwar immer näher, aber dann erfährt sie, dass sein Rudel ihre Beziehung nicht gutheißt. War es falsch, sich für Lucas zu entscheiden?
Um sich vom Liebeschaos abzulenken, versucht Kylie einem Geist zu helfen, der sein Gedächtnis verloren hat und es nur schafft, immer wieder eine mysteriöse Nachricht zu wiederholen:
»Jemand wird leben ... aber jemand anderes muss sterben.«
Um diese Botschaft zu entschlüsseln, muss Kylie jedoch den sagenumwobenen, furchteinflößenden Friedhof von Shadow Falls betreten. Vielleicht kann sie dort endlich das Geheimnis ihrer Identität lösen - die ganz anders ist, als sie es sich je hätte vorstellen können.
Großformatiges Paperback. Klappenbroschur
Lese-Probe zu „Entführt in der Dämmerung / Shadow Falls Camp Bd.3 “
Entführt in der Dämmerung von C. C. Hunter2. Kapitel
... mehr
Drei Minuten später stand Kylie auf dem Parkplatz und sah zu, wie der silberne Cadillac der Brightens davonfuhr. Sie drehte sich zu Della und Lucas um, die kurz zuvor ins Büro gestürmt waren und das Treffen mit ihren Großeltern unterbrochen hatten. Perry war auch dabei gewesen, aber er hatte sich anscheinend schon wieder aus dem Staub gemacht. Holiday, die ihnen nach draußen gefolgt war, telefonierte. »Würde mir bitte mal jemand sagen, was hier los ist?« Kylie hatte das Gefühl, dass ihre Chance, mehr über ihren Vater zu erfahren, sich gerade in Luft auflöste. Ihr fiel plötzlich auf, dass sie immer noch den braunen Umschlag mit den Fotos von Daniel umklammert hielt, und sie drückte ihn noch fester an sich. »Mach dir mal nicht ins Hemd.Wir passen nur auf dich auf.« Die Spitzen von Dellas Eckzähnen erschienen in ihren Mundwinkeln. Ihre dunklen, schmalen Augen und ihr glattes schwarzes Haar deuteten auf ihre chinesische Abstammung hin. »Wieso passt ihr auf mich auf?« »Derek hat angerufen.« Holiday klappte ihr Handy zu und trat zu ihnen. »Er macht sich Sorgen.« Ihr Telefon klingelte wieder, und nach einem Blick auf das Display hob sie einen Zeigefinger. »Sorry, nur eine Minute.«
Kylie ging langsam die Geduld aus, und sie schaute Della und Lucas vorwurfsvoll an. »Was ist los?« Lucas meldete sich zu Wort. »Burnett hat uns angerufen und uns gebeten, die Besucher wissen zu lassen, dass wir da sind.« Ihre Blicke trafen sich, und Kylie sah Sorge in seinen blauen Augen. Burnett, ein Vampir Mitte dreißig, arbeitete für die FRU - die Fallen Research Unit - eine Einheit des FBI, deren Job es war, sich um die Angelegenheiten der Übernatürlichen zu kümmern. Er war außerdem einer der Teilhaber des Shadow Falls Camps. Wenn Bur- nett eine Anweisung gab, duldete er keine Widerworte. Und in der Regel bekam er auch keine. »Wieso denn? Ich hab doch noch Fragen an sie gehabt.« Kylie überkam plötzlich die Erinnerung an die Berührung von Mrs Brighten - zärtlich, aber auch zerbrechlich. Sie war verärgert. »Burnett gibt selten Gründe an«, erwiderte Della. »Er gibt einfach Befehle.« Kylie schielte zu Holiday rüber, die immer noch telefonierte. Sie sah beunruhigt aus, und Kylie spürte zusätzlich zu all ihren eigenen auch noch Holidays Sorgen. »Ich versteh das nicht.« Sie bemühte sich, den Kloß in ihrem Hals hinunterzuschlucken. Lucas stellte sich neben sie. So nah, dass sie seinen Duft wahrnahm - es roch nach einem Morgen im Wald, wenn der Tau noch in den Blättern glitzert. Er hob die Hand, als wollte er sie nach ihr ausstrecken, ließ sie aber schnell wieder sinken. Ein Stich der Enttäuschung durchfuhr sie.
Holiday beendete das Telefonat. »Das war Burnett.« Sie ging zu ihnen und legte eine Hand auf Kylies Schulter. Kylie wollte nicht beruhigt werden; sie wollte Antworten. Deshalb schob sie die Hand der Campleiterin beiseite. »Sag mir einfach, was los ist. Bitte.« »Derek hat angerufen«, rückte Holiday endlich heraus. »Er ist zu dem Privatdetektiv gegangen, der dir geholfen hat, deine Großeltern zu suchen, und hat ihn bewusstlos in seinem Büro gefunden. Das Handy des Mannes lag auf dem Boden, und es war Blut daran. Kurz gesagt, Derek glaubt nicht, dass es der Privatdetektiv war, der dir die SMS über deine Großeltern geschickt hat. Er hat Burnett angerufen, der jetzt gerade dort ist.« Kylie versuchte zu verstehen, was ihr Holiday sagen wollte. »Aber wenn mir nicht der Detektiv die SMS geschrieben hat, wer denn dann?« Holiday zuckte mit den Schultern. »Das wissen wir nicht.« »Derek könnte falschliegen«, wandte Lucas ein, und in seiner Stimme schwang deutliche Abneigung gegenüber Derek mit, der Halbfee war. Kylie ignorierte Lucas und versuchte zu begreifen, was Holiday andeutete. »Also ... Derek und Burnett denken, dass Mr und Mrs Brighten Betrüger waren?« Holiday nickte. »Wenn Derek recht hat und die SMS von derselben Person geschickt wurde, die den Detektiv niedergeschlagen hat, dann ist es naheliegend, dass die beiden aus einem anderen Grund hergeschickt wurden.«
»Aber es waren Menschen«, beharrte Kylie. »Ich habe es überprüft.« »Auf jeden Fall Menschen«, stimmte Della zu. »Ich weiß«, sagte Holiday, »deshalb hab ich sie auch nicht festgehalten und zur Rede gestellt. Ich will auf jeden Fall vermeiden, dass Shadow Falls noch mehr Aufmerksamkeit erregt. Schon jetzt sitzen uns die Anwohner im Nacken. Aber nur weil sie Menschen sind, heißt das ja noch nicht, dass sie nicht für jemanden arbeiten. Jemand Übernatürlichen.« Kylie wusste, dass Holiday mit »jemand« Mario Esparza meinte, den Großvater des abtrünnigen Vampirs, der Kylie davon hatte überzeugen wollen, seine Freundin zu werden. Für den Bruchteil einer Sekunde sah Kylie wieder die zwei jungen Mädchen vor sich, die sie in der Stadt getroffen hatten. Die zwei, die von Red, dem Enkel von Mario Esparza, ermordet worden waren. Wut stieg in ihr auf. »Aber sie haben mir doch die Fotos mitgebracht.« Sie hielt den Umschlag in die Höhe. Holiday nahm den Umschlag und schaute die Bilder schnell durch. Kylie hatte das Bedürfnis, sie ihr aus der Hand zu reißen und an sich zu nehmen, als wäre Holidays Handeln irgendwie respektlos. »Da sind gar keine Familienfotos dabei. Man sollte doch meinen, dass die Eltern auf einem der Fotos mit drauf sein sollten.« Kylie nahm die Fotos und steckte sie wieder in den Umschlag. Sie konnte nicht glauben, was Holiday andeuten wollte. Dann fiel ihr etwas ein. »Aber was, wenn es doch meine Großeltern waren und derjenige, der bei dem Detektiv war, es jetzt auf sie abgesehen hat?« Sie dachte an die Zerbrechlichkeit der alten Frau. Das wenige Leben, das die Frau noch übrig hatte, konnte ihr ganz leicht genommen werden. Kylie wurde das Herz schwer. Hatte sie Daniels Eltern in Gefahr gebracht, weil sie nach ihnen gesucht hat? War es das, was Daniel versucht hatte, ihr zu sagen? Sie spürte Lucas' Blick auf sich, als ob er ihr Trost spenden wollte. Holiday meldete sich wieder zu Wort: »Ich sehe keinen Grund, warum jemand sie da mit hineinziehen sollte. Aber für alle Fälle ist ihnen Perry gefolgt. Wenn jemand versuchen sollte, ihnen etwas anzutun, wird er sich darum kümmern.« »Ja, Perry kann ordentlich austeilen, wenn er will«, fügte Della hinzu. »Und ich bin sicher, der Privatdetektiv hat hundert verschiedene Fälle, an denen er arbeitet«, wandte Lucas ein. »Dass er angegriffen wurde, heißt noch lange nicht, dass das etwas mit Kylie zu tun hat. Es könnte auch mit einem anderen Fall zusammenhängen. Privatdetektive bringen dauernd Leute gegen sich auf.« »Das stimmt«, gab Holiday zu. »Aber Burnett war so besorgt, dass er die Brightens so schnell wie möglich aus dem Camp haben wollte. Wir müssen vorsichtig sein.« Kylies Gedanken schweiften zu Perry und der Tatsache, dass er es war, der den Brightens folgte. »Was war Perry, als er ihnen hinterher ist?«
Das letzte Mal, als sie Perry in einer verwandelten Form gesehen hatte, war er eine Art Flugeidechse gewesen, die aussah, als wäre sie aus Jurassic Park entflohen. Wobei das noch besser war als der riesige Löwe oder das Einhorn, in die er sich zuvor verwandelt hatte. Ach, verdammt! Wenn Perry nicht aufpasste, würden die alten Leute wegen ihm noch einen Herzinfarkt erleiden. »Mach dir keine Sorgen«, beruhigte sie Holiday, »Perry würde nichts Dummes tun.« Miranda stieß genau in diesem Moment zur Gruppe. »Also bitte, Perry und etwas Dummes tun gehören zusammen wie Kröten und Warzen«, kommentierte sie und schnickte sich eine dreifarbige Haarsträhne über die Schulter, als wollte sie ihre Aussage damit unterstreichen. Miranda war eine von sieben Hexen in Shadow Falls und außerdem Kylies Mitbewohnerin. Mirandas bissigem Tonfall zufolge war sie noch nicht bereit, Perry zu verzeihen. Er hatte ziemlich uncool reagiert, als ein anderer Gestaltwandler Miranda geküsst hatte ... und das, wo sie sich doch entschuldigt hatte. Miranda ließ den Blick über die Gruppe schweifen. »Was?«, fragte sie. »Stimmt was nicht?« Sie sah plötzlich beunruhigt aus, was bewies, dass sie trotz ihres Grolls noch etwas für den Gestaltwandler empfand. »Geht es Perry gut? Jetzt sagt schon.« Sie angelte nervös nach einer pinken Haarsträhne und wickelte sie um einen Finger. »Perry geht es gut«, sagten Holiday und Kylie wie aus einem Mund. Kylie dachte immer noch über die Sache mit den Brightens nach - ob es wirklich die Brightens gewesen waren oder nicht. Sie wandte sich an Holiday: »Was hätte denn jemand davon, sich für meine Großeltern auszugeben?« »Na, einen Zugang zu dir«, meinte Holiday. »Aber sie sind mir so echt vorgekommen.« Und da fiel es Kylie wieder ein. »Nein. Sie können keine Betrüger gewesen sein. Ich ... habe die Todesengel gesehen. Sie haben mir eine Nachricht geschickt.« »Oh, Shit«, murmelte Della. Sie und Miranda wichen hastig einen Schritt zurück. Lucas riss die Augen auf, bewegte sich aber nicht von der Stelle. Die Legende besagte, dass die Todesengel eine Art Rächer waren, die Strafen erteilten und die Übernatürlichen damit auf dem rechten Pfad hielten. Fast jeder Übernatürliche kannte einen Freund eines Freundes, der sich danebenbenommen hatte und dann von einem rachedurstigen Todesengel in die Mangel genommen worden war. Kylie spürte zwar die Macht dieser Engel, aber sie war sich nicht sicher, ob deren grausamer Ruf nicht ein wenig übertrieben war. Aber sie hatte bestimmt nicht vor, es auszuprobieren. Immerhin war sie auch nicht gerade frei von Fehlern, und bisher war sie noch nicht von Todesengeln flambiert worden. Sie konnte sich deshalb nicht vorstellen, dass die Gerüchte der Wahrheit entsprachen. »Was denn für eine Nachricht?« Holidays Tonfall war frei von Unbehagen. Die Campleiterin, die auch Geister sehen konnte, war eine der wenigen, die keine panische Angst vor den Todesengeln hatten. »Da waren so Schatten ... an der Wand im Speisesaal ...« »Als wir da drin waren?«, rief Della entsetzt. »Und du hast uns nicht gewarnt?« Kylie ignorierte Dellas Einwand. »Ich hab Stimmen in meinem Kopf gehört, die mir gesagt haben, dass ich meine Bestimmung finden werde. Warum sollte ich so eine Nachricht erhalten, wenn das nicht meine Großeltern waren?« »Gute Frage«, stimmte Holiday zu. »Aber vielleicht haben sie nur gemeint, dass dich die Situation zur Wahrheit führen wird.« »Sie hätte uns warnen müssen«, flüsterte Della Miranda zu. Kylie dachte daran, wie beunruhigt Daniel gewesen war, als er aufgetaucht war, und wie wenig er ihr nur gesagt hatte. Sollte sie ihn etwa völlig missverstanden haben? War er gekommen, um sie zu warnen, dass das Ehepaar nicht seine Adoptiveltern waren? Zweifel keimte in ihr auf, und sie wusste nicht mehr, was sie glauben sollte. Kylie holte tief Luft. Da fiel ihr noch etwas anderes ein: »Wie geht es denn dem Privatdetektiv?« »Keine Ahnung.« Holidays Blick verfinsterte sich. »Burnett hat gesagt, dass Derek gerade bei ihm im Krankenhaus ist. Burnett untersucht immer noch den Tatort.« Plötzlich in Sorge um Derek, zog Kylie ihr Handy aus der Tasche und wählte seine Nummer. Er ging nicht dran, und sie fragte sich, ob er es nur nicht hörte oder ob er wieder mal nicht mit ihr reden wollte. Sie wieder aus seinem Leben ausschloss. Männer! Warum meinten Männer eigentlich immer, dass Frauen so schwer zu verstehen sind? Bei ihr hatte es bisher jeder Typ, mit dem sie näher zu tun hatte, geschafft, sie völlig zu verwirren.
Während sich die anderen unterhielten, schlich sich Kylie davon und setzte sich unter ihren Lieblingsbaum hinter der Bürohütte. Sie öffnete den Umschlag und sah sich die Fotos von Daniel noch einmal in Ruhe an. Sie bemerkte dabei viele Kleinigkeiten, wie das Aufblitzen seiner Augen, wenn er lachte, oder die Art, wie seine Haare sich an den Enden wellten, wenn er sie länger trug. Sie sah so viel von sich selbst in ihm, und ihr wurde das Herz schwer, so sehr vermisste sie ihn. Als sie das Foto von ihm und ihrer Mutter in der Hand hielt, musste Kylie lächeln. Wie er ihre Mutter ansah, und wie sie ihn ansah - das war Liebe. Kylie hatte das Bedürfnis, gleich ihre Mutter anzurufen und ihr von dem Foto zu erzählen, aber in Anbetracht dessen, was Holiday und die anderen vermuteten, wollte sie lieber noch etwas damit warten. Hoffentlich aber nicht zu lange. »Hey.« Lucas' Stimme riss sie aus ihren Gedanken, und sie lächelte. »Hi.«
»Kann ich dir ein bisschen Gesellschaft leisten?« »Klar, ich teile meinen Baum gern mit dir.« Sie rutschte ein wenig zur Seite. Er ließ sich neben ihr nieder und musterte sie eingehend. Seine Schulter lag warm an ihrer, und sie genoss seine Nähe. »Du siehst irgendwie glücklich, traurig und verwirrt zugleich aus.« »Ich bin total durcheinander. Die zwei waren so nett und ... ich weiß einfach nicht, was ich jetzt glauben soll. Wie kommen sie nur an diese Bilder, wenn sie nicht wirklich die Brightens sind?« »Vielleicht haben sie sie gestohlen«, überlegte Lucas. Seine Worte schmerzten, aber Kylie wusste, dass er recht haben könnte.Aber warum sollte jemand so weit gehen, nur um ihr vorzugaukeln, Daniels Eltern zu sein? Er schaute auf das Foto in ihrer Hand. »Kann ich mal sehen?« Sie nickte und reichte ihm den Stapel mit Fotos. Er schaute sie sich langsam durch. »Das muss seltsam für dich sein, jemanden auf den Bildern zu sehen, dem du so ähnlich siehst und den du gar nicht kennst.« Sie hob den Kopf. »Aber ich kenne ihn doch.« Er zog die Augenbrauen hoch. »Ich meine ... persönlich. « Sie nickte. Sie konnte zwar nachvollziehen, dass es schwer war, die Sache mit den Geistern zu verstehen, aber sie wünschte sich trotzdem, dass er es versuchte. »Burnett wird der Sache auf den Grund gehen.« Sein Blick glitt zu ihren Lippen. Für einen Moment dachte sie, er würde sie küssen, aber stattdessen setzte er sich ruckartig auf und schaute zum Waldrand. Fredericka kam hinter einem Busch hervor und starrte die beiden finster an. »Das Rudel wartet schon auf dich.« Lucas sah genervt aus. »Ich bin gleich da.« Sie bewegte sich nicht von der Stelle und starrte die beiden weiter an. »Sie sollten nicht auf ihren Anführer warten müssen.« Lucas knurrte: »Ich hab doch gesagt, ich bin gleich da.« Fredericka machte widerwillig auf dem Absatz kehrt, und Lucas schaute Kylie an. »Tut mir leid. Ich glaub, ich muss gehen.« »Ist was passiert?«, fragte Kylie, die spürte, dass ihn etwas belastete. »Nichts, mit dem ich nicht umgehen könnte.« Er drückte ihr schnell einen Kuss auf die Lippen und gab ihr die Fotos zurück.
»Ist bei dir alles okay?«, fragte Holiday, als Kylie wieder bei der Veranda des Büros ankam. Kylie ließ sich schwerfällig in einen der großen weißen Schaukelstühle fallen. Den Umschlag legte sie auf den kleinen Beistelltisch zwischen den Stühlen. Die stickige Hitze schien förmlich an ihrer Haut zu kleben. »Ich komm schon klar.« Sie seufzte. »Glaubst du wirklich, dass das Betrüger waren?« Holiday saß in dem anderen Schaukelstuhl. Ihre roten Haare fielen ihr lose um die Schultern.
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Drei Minuten später stand Kylie auf dem Parkplatz und sah zu, wie der silberne Cadillac der Brightens davonfuhr. Sie drehte sich zu Della und Lucas um, die kurz zuvor ins Büro gestürmt waren und das Treffen mit ihren Großeltern unterbrochen hatten. Perry war auch dabei gewesen, aber er hatte sich anscheinend schon wieder aus dem Staub gemacht. Holiday, die ihnen nach draußen gefolgt war, telefonierte. »Würde mir bitte mal jemand sagen, was hier los ist?« Kylie hatte das Gefühl, dass ihre Chance, mehr über ihren Vater zu erfahren, sich gerade in Luft auflöste. Ihr fiel plötzlich auf, dass sie immer noch den braunen Umschlag mit den Fotos von Daniel umklammert hielt, und sie drückte ihn noch fester an sich. »Mach dir mal nicht ins Hemd.Wir passen nur auf dich auf.« Die Spitzen von Dellas Eckzähnen erschienen in ihren Mundwinkeln. Ihre dunklen, schmalen Augen und ihr glattes schwarzes Haar deuteten auf ihre chinesische Abstammung hin. »Wieso passt ihr auf mich auf?« »Derek hat angerufen.« Holiday klappte ihr Handy zu und trat zu ihnen. »Er macht sich Sorgen.« Ihr Telefon klingelte wieder, und nach einem Blick auf das Display hob sie einen Zeigefinger. »Sorry, nur eine Minute.«
Kylie ging langsam die Geduld aus, und sie schaute Della und Lucas vorwurfsvoll an. »Was ist los?« Lucas meldete sich zu Wort. »Burnett hat uns angerufen und uns gebeten, die Besucher wissen zu lassen, dass wir da sind.« Ihre Blicke trafen sich, und Kylie sah Sorge in seinen blauen Augen. Burnett, ein Vampir Mitte dreißig, arbeitete für die FRU - die Fallen Research Unit - eine Einheit des FBI, deren Job es war, sich um die Angelegenheiten der Übernatürlichen zu kümmern. Er war außerdem einer der Teilhaber des Shadow Falls Camps. Wenn Bur- nett eine Anweisung gab, duldete er keine Widerworte. Und in der Regel bekam er auch keine. »Wieso denn? Ich hab doch noch Fragen an sie gehabt.« Kylie überkam plötzlich die Erinnerung an die Berührung von Mrs Brighten - zärtlich, aber auch zerbrechlich. Sie war verärgert. »Burnett gibt selten Gründe an«, erwiderte Della. »Er gibt einfach Befehle.« Kylie schielte zu Holiday rüber, die immer noch telefonierte. Sie sah beunruhigt aus, und Kylie spürte zusätzlich zu all ihren eigenen auch noch Holidays Sorgen. »Ich versteh das nicht.« Sie bemühte sich, den Kloß in ihrem Hals hinunterzuschlucken. Lucas stellte sich neben sie. So nah, dass sie seinen Duft wahrnahm - es roch nach einem Morgen im Wald, wenn der Tau noch in den Blättern glitzert. Er hob die Hand, als wollte er sie nach ihr ausstrecken, ließ sie aber schnell wieder sinken. Ein Stich der Enttäuschung durchfuhr sie.
Holiday beendete das Telefonat. »Das war Burnett.« Sie ging zu ihnen und legte eine Hand auf Kylies Schulter. Kylie wollte nicht beruhigt werden; sie wollte Antworten. Deshalb schob sie die Hand der Campleiterin beiseite. »Sag mir einfach, was los ist. Bitte.« »Derek hat angerufen«, rückte Holiday endlich heraus. »Er ist zu dem Privatdetektiv gegangen, der dir geholfen hat, deine Großeltern zu suchen, und hat ihn bewusstlos in seinem Büro gefunden. Das Handy des Mannes lag auf dem Boden, und es war Blut daran. Kurz gesagt, Derek glaubt nicht, dass es der Privatdetektiv war, der dir die SMS über deine Großeltern geschickt hat. Er hat Burnett angerufen, der jetzt gerade dort ist.« Kylie versuchte zu verstehen, was ihr Holiday sagen wollte. »Aber wenn mir nicht der Detektiv die SMS geschrieben hat, wer denn dann?« Holiday zuckte mit den Schultern. »Das wissen wir nicht.« »Derek könnte falschliegen«, wandte Lucas ein, und in seiner Stimme schwang deutliche Abneigung gegenüber Derek mit, der Halbfee war. Kylie ignorierte Lucas und versuchte zu begreifen, was Holiday andeutete. »Also ... Derek und Burnett denken, dass Mr und Mrs Brighten Betrüger waren?« Holiday nickte. »Wenn Derek recht hat und die SMS von derselben Person geschickt wurde, die den Detektiv niedergeschlagen hat, dann ist es naheliegend, dass die beiden aus einem anderen Grund hergeschickt wurden.«
»Aber es waren Menschen«, beharrte Kylie. »Ich habe es überprüft.« »Auf jeden Fall Menschen«, stimmte Della zu. »Ich weiß«, sagte Holiday, »deshalb hab ich sie auch nicht festgehalten und zur Rede gestellt. Ich will auf jeden Fall vermeiden, dass Shadow Falls noch mehr Aufmerksamkeit erregt. Schon jetzt sitzen uns die Anwohner im Nacken. Aber nur weil sie Menschen sind, heißt das ja noch nicht, dass sie nicht für jemanden arbeiten. Jemand Übernatürlichen.« Kylie wusste, dass Holiday mit »jemand« Mario Esparza meinte, den Großvater des abtrünnigen Vampirs, der Kylie davon hatte überzeugen wollen, seine Freundin zu werden. Für den Bruchteil einer Sekunde sah Kylie wieder die zwei jungen Mädchen vor sich, die sie in der Stadt getroffen hatten. Die zwei, die von Red, dem Enkel von Mario Esparza, ermordet worden waren. Wut stieg in ihr auf. »Aber sie haben mir doch die Fotos mitgebracht.« Sie hielt den Umschlag in die Höhe. Holiday nahm den Umschlag und schaute die Bilder schnell durch. Kylie hatte das Bedürfnis, sie ihr aus der Hand zu reißen und an sich zu nehmen, als wäre Holidays Handeln irgendwie respektlos. »Da sind gar keine Familienfotos dabei. Man sollte doch meinen, dass die Eltern auf einem der Fotos mit drauf sein sollten.« Kylie nahm die Fotos und steckte sie wieder in den Umschlag. Sie konnte nicht glauben, was Holiday andeuten wollte. Dann fiel ihr etwas ein. »Aber was, wenn es doch meine Großeltern waren und derjenige, der bei dem Detektiv war, es jetzt auf sie abgesehen hat?« Sie dachte an die Zerbrechlichkeit der alten Frau. Das wenige Leben, das die Frau noch übrig hatte, konnte ihr ganz leicht genommen werden. Kylie wurde das Herz schwer. Hatte sie Daniels Eltern in Gefahr gebracht, weil sie nach ihnen gesucht hat? War es das, was Daniel versucht hatte, ihr zu sagen? Sie spürte Lucas' Blick auf sich, als ob er ihr Trost spenden wollte. Holiday meldete sich wieder zu Wort: »Ich sehe keinen Grund, warum jemand sie da mit hineinziehen sollte. Aber für alle Fälle ist ihnen Perry gefolgt. Wenn jemand versuchen sollte, ihnen etwas anzutun, wird er sich darum kümmern.« »Ja, Perry kann ordentlich austeilen, wenn er will«, fügte Della hinzu. »Und ich bin sicher, der Privatdetektiv hat hundert verschiedene Fälle, an denen er arbeitet«, wandte Lucas ein. »Dass er angegriffen wurde, heißt noch lange nicht, dass das etwas mit Kylie zu tun hat. Es könnte auch mit einem anderen Fall zusammenhängen. Privatdetektive bringen dauernd Leute gegen sich auf.« »Das stimmt«, gab Holiday zu. »Aber Burnett war so besorgt, dass er die Brightens so schnell wie möglich aus dem Camp haben wollte. Wir müssen vorsichtig sein.« Kylies Gedanken schweiften zu Perry und der Tatsache, dass er es war, der den Brightens folgte. »Was war Perry, als er ihnen hinterher ist?«
Das letzte Mal, als sie Perry in einer verwandelten Form gesehen hatte, war er eine Art Flugeidechse gewesen, die aussah, als wäre sie aus Jurassic Park entflohen. Wobei das noch besser war als der riesige Löwe oder das Einhorn, in die er sich zuvor verwandelt hatte. Ach, verdammt! Wenn Perry nicht aufpasste, würden die alten Leute wegen ihm noch einen Herzinfarkt erleiden. »Mach dir keine Sorgen«, beruhigte sie Holiday, »Perry würde nichts Dummes tun.« Miranda stieß genau in diesem Moment zur Gruppe. »Also bitte, Perry und etwas Dummes tun gehören zusammen wie Kröten und Warzen«, kommentierte sie und schnickte sich eine dreifarbige Haarsträhne über die Schulter, als wollte sie ihre Aussage damit unterstreichen. Miranda war eine von sieben Hexen in Shadow Falls und außerdem Kylies Mitbewohnerin. Mirandas bissigem Tonfall zufolge war sie noch nicht bereit, Perry zu verzeihen. Er hatte ziemlich uncool reagiert, als ein anderer Gestaltwandler Miranda geküsst hatte ... und das, wo sie sich doch entschuldigt hatte. Miranda ließ den Blick über die Gruppe schweifen. »Was?«, fragte sie. »Stimmt was nicht?« Sie sah plötzlich beunruhigt aus, was bewies, dass sie trotz ihres Grolls noch etwas für den Gestaltwandler empfand. »Geht es Perry gut? Jetzt sagt schon.« Sie angelte nervös nach einer pinken Haarsträhne und wickelte sie um einen Finger. »Perry geht es gut«, sagten Holiday und Kylie wie aus einem Mund. Kylie dachte immer noch über die Sache mit den Brightens nach - ob es wirklich die Brightens gewesen waren oder nicht. Sie wandte sich an Holiday: »Was hätte denn jemand davon, sich für meine Großeltern auszugeben?« »Na, einen Zugang zu dir«, meinte Holiday. »Aber sie sind mir so echt vorgekommen.« Und da fiel es Kylie wieder ein. »Nein. Sie können keine Betrüger gewesen sein. Ich ... habe die Todesengel gesehen. Sie haben mir eine Nachricht geschickt.« »Oh, Shit«, murmelte Della. Sie und Miranda wichen hastig einen Schritt zurück. Lucas riss die Augen auf, bewegte sich aber nicht von der Stelle. Die Legende besagte, dass die Todesengel eine Art Rächer waren, die Strafen erteilten und die Übernatürlichen damit auf dem rechten Pfad hielten. Fast jeder Übernatürliche kannte einen Freund eines Freundes, der sich danebenbenommen hatte und dann von einem rachedurstigen Todesengel in die Mangel genommen worden war. Kylie spürte zwar die Macht dieser Engel, aber sie war sich nicht sicher, ob deren grausamer Ruf nicht ein wenig übertrieben war. Aber sie hatte bestimmt nicht vor, es auszuprobieren. Immerhin war sie auch nicht gerade frei von Fehlern, und bisher war sie noch nicht von Todesengeln flambiert worden. Sie konnte sich deshalb nicht vorstellen, dass die Gerüchte der Wahrheit entsprachen. »Was denn für eine Nachricht?« Holidays Tonfall war frei von Unbehagen. Die Campleiterin, die auch Geister sehen konnte, war eine der wenigen, die keine panische Angst vor den Todesengeln hatten. »Da waren so Schatten ... an der Wand im Speisesaal ...« »Als wir da drin waren?«, rief Della entsetzt. »Und du hast uns nicht gewarnt?« Kylie ignorierte Dellas Einwand. »Ich hab Stimmen in meinem Kopf gehört, die mir gesagt haben, dass ich meine Bestimmung finden werde. Warum sollte ich so eine Nachricht erhalten, wenn das nicht meine Großeltern waren?« »Gute Frage«, stimmte Holiday zu. »Aber vielleicht haben sie nur gemeint, dass dich die Situation zur Wahrheit führen wird.« »Sie hätte uns warnen müssen«, flüsterte Della Miranda zu. Kylie dachte daran, wie beunruhigt Daniel gewesen war, als er aufgetaucht war, und wie wenig er ihr nur gesagt hatte. Sollte sie ihn etwa völlig missverstanden haben? War er gekommen, um sie zu warnen, dass das Ehepaar nicht seine Adoptiveltern waren? Zweifel keimte in ihr auf, und sie wusste nicht mehr, was sie glauben sollte. Kylie holte tief Luft. Da fiel ihr noch etwas anderes ein: »Wie geht es denn dem Privatdetektiv?« »Keine Ahnung.« Holidays Blick verfinsterte sich. »Burnett hat gesagt, dass Derek gerade bei ihm im Krankenhaus ist. Burnett untersucht immer noch den Tatort.« Plötzlich in Sorge um Derek, zog Kylie ihr Handy aus der Tasche und wählte seine Nummer. Er ging nicht dran, und sie fragte sich, ob er es nur nicht hörte oder ob er wieder mal nicht mit ihr reden wollte. Sie wieder aus seinem Leben ausschloss. Männer! Warum meinten Männer eigentlich immer, dass Frauen so schwer zu verstehen sind? Bei ihr hatte es bisher jeder Typ, mit dem sie näher zu tun hatte, geschafft, sie völlig zu verwirren.
Während sich die anderen unterhielten, schlich sich Kylie davon und setzte sich unter ihren Lieblingsbaum hinter der Bürohütte. Sie öffnete den Umschlag und sah sich die Fotos von Daniel noch einmal in Ruhe an. Sie bemerkte dabei viele Kleinigkeiten, wie das Aufblitzen seiner Augen, wenn er lachte, oder die Art, wie seine Haare sich an den Enden wellten, wenn er sie länger trug. Sie sah so viel von sich selbst in ihm, und ihr wurde das Herz schwer, so sehr vermisste sie ihn. Als sie das Foto von ihm und ihrer Mutter in der Hand hielt, musste Kylie lächeln. Wie er ihre Mutter ansah, und wie sie ihn ansah - das war Liebe. Kylie hatte das Bedürfnis, gleich ihre Mutter anzurufen und ihr von dem Foto zu erzählen, aber in Anbetracht dessen, was Holiday und die anderen vermuteten, wollte sie lieber noch etwas damit warten. Hoffentlich aber nicht zu lange. »Hey.« Lucas' Stimme riss sie aus ihren Gedanken, und sie lächelte. »Hi.«
»Kann ich dir ein bisschen Gesellschaft leisten?« »Klar, ich teile meinen Baum gern mit dir.« Sie rutschte ein wenig zur Seite. Er ließ sich neben ihr nieder und musterte sie eingehend. Seine Schulter lag warm an ihrer, und sie genoss seine Nähe. »Du siehst irgendwie glücklich, traurig und verwirrt zugleich aus.« »Ich bin total durcheinander. Die zwei waren so nett und ... ich weiß einfach nicht, was ich jetzt glauben soll. Wie kommen sie nur an diese Bilder, wenn sie nicht wirklich die Brightens sind?« »Vielleicht haben sie sie gestohlen«, überlegte Lucas. Seine Worte schmerzten, aber Kylie wusste, dass er recht haben könnte.Aber warum sollte jemand so weit gehen, nur um ihr vorzugaukeln, Daniels Eltern zu sein? Er schaute auf das Foto in ihrer Hand. »Kann ich mal sehen?« Sie nickte und reichte ihm den Stapel mit Fotos. Er schaute sie sich langsam durch. »Das muss seltsam für dich sein, jemanden auf den Bildern zu sehen, dem du so ähnlich siehst und den du gar nicht kennst.« Sie hob den Kopf. »Aber ich kenne ihn doch.« Er zog die Augenbrauen hoch. »Ich meine ... persönlich. « Sie nickte. Sie konnte zwar nachvollziehen, dass es schwer war, die Sache mit den Geistern zu verstehen, aber sie wünschte sich trotzdem, dass er es versuchte. »Burnett wird der Sache auf den Grund gehen.« Sein Blick glitt zu ihren Lippen. Für einen Moment dachte sie, er würde sie küssen, aber stattdessen setzte er sich ruckartig auf und schaute zum Waldrand. Fredericka kam hinter einem Busch hervor und starrte die beiden finster an. »Das Rudel wartet schon auf dich.« Lucas sah genervt aus. »Ich bin gleich da.« Sie bewegte sich nicht von der Stelle und starrte die beiden weiter an. »Sie sollten nicht auf ihren Anführer warten müssen.« Lucas knurrte: »Ich hab doch gesagt, ich bin gleich da.« Fredericka machte widerwillig auf dem Absatz kehrt, und Lucas schaute Kylie an. »Tut mir leid. Ich glaub, ich muss gehen.« »Ist was passiert?«, fragte Kylie, die spürte, dass ihn etwas belastete. »Nichts, mit dem ich nicht umgehen könnte.« Er drückte ihr schnell einen Kuss auf die Lippen und gab ihr die Fotos zurück.
»Ist bei dir alles okay?«, fragte Holiday, als Kylie wieder bei der Veranda des Büros ankam. Kylie ließ sich schwerfällig in einen der großen weißen Schaukelstühle fallen. Den Umschlag legte sie auf den kleinen Beistelltisch zwischen den Stühlen. Die stickige Hitze schien förmlich an ihrer Haut zu kleben. »Ich komm schon klar.« Sie seufzte. »Glaubst du wirklich, dass das Betrüger waren?« Holiday saß in dem anderen Schaukelstuhl. Ihre roten Haare fielen ihr lose um die Schultern.
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Autoren-Porträt von C. C. Hunter
Hunter, C.C.Schon als Kind liebte C.C. Hunter Glühwürmchen, lief am liebsten barfuß und rettete mögliche Märchenprinzen in Form von Fröschen vor ihren Brüdern. Auch wenn sie heute meist Schuhe trägt, ist sie immer noch von Glühwürmchen fasziniert. Sie rettet inzwischen nicht mehr nur Frösche, sondern auch andere Tiere, und hat einen Märchenprinzen gefunden. Mit ihm, drei Katzen und einem Hund lebt sie in Texas - und wenn sie nicht gerade liest, schreibt oder Zeit mit ihrer Familie verbringt, fotografiert sie gerne. Hamer, TanjaTanja Hamer, Jahrgang 1980, hat ihr Anglistikstudium in Mainz absolviert und arbeitet seit 2012 als selbständige Übersetzerin. Sie lebt mit ihrer Familie in München.
Bibliographische Angaben
- Autor: C. C. Hunter
- 2013, 5. Aufl., 544 Seiten, Maße: 12,5 x 20,5 cm, Kartoniert (TB), Deutsch
- Übersetzer: Tanja Hamer
- Verlag: Fischer FJB
- ISBN-10: 3841421296
- ISBN-13: 9783841421296
- Erscheinungsdatum: 05.03.2013
Rezension zu „Entführt in der Dämmerung / Shadow Falls Camp Bd.3 “
Gefühle, rasante Action und der Reiz besonderer übermenschlicher Kräfte üben einen ganz eigenen, fast unwiderstehlichen Reiz auf die Leserin aus. Carsten Kuhr Jugendbuch-Couch.de 20130430
Pressezitat
Gefühle, rasante Action und der Reiz besonderer übermenschlicher Kräfte üben einen ganz eigenen, fast unwiderstehlichen Reiz auf die Leserin aus. Carsten Kuhr Jugendbuch-Couch.de 20130430
Kommentare zu "Entführt in der Dämmerung / Shadow Falls Camp Bd.3"
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