Eternals: Alte Götter

VON EWIGEN UND UNSTERBLICHEN von Christian Endres Nur wenige Künstler hatten einen solchen Einfluss auf den Comic und die Popkultur wie Jacob Kurtzberg alias Jack Kirby (1917-1994). Marvel hieß 1941 noch Timely Comics, als Kirby zusammen mit Joe Simon bereits den patriotischen Supersoldaten Captain America ersann. Ab 1961 kreierte Kirby mit Stan Lee dann viele der klassischsten und wichtigsten Marvel-Ikonen, darunter die Fantastic Four, Hulk, Thor, die X-Men, Iron Man, Black Panther, Dr. Doom, Galactus, die Inhumans, Silver Surfer, Nick Fury, Groot und Ant-Man - und natürlich versammelten Lee und Kirby 1963 die erste Inkarnation der Avengers. Das Marvel-Universum ohne den Einfluss, die Ideen, die Geschichten, die Designs, die Energie und die markant-kantigen Zeichnungen von Jack Kirby? Unvorstellbar. Die Schaffenswut und -kraft des "King of Comics" war einfach gewaltig. Anfang der 1970er wechselte er dann zu Marvels ewigem Konkurrenten DC, wo er als Autor und Zeichner Figuren wie den Dämon Etrigan, Kamandi, Manhunter und vor allem die kosmischen Götter der New Gods um Darkseid, Orion und Mister Miracle schuf. Als Kirby zu Marvel zurückkehrte, präsentierte er 1976 seine Eternals, eine neue, eigene kosmische Mythologie. Die begann in der ursprünglichen, von Kirby geschriebenen und gezeichneten Eternals-Serie mit den Celestials - uralten, riesigen kosmischen Göttern, die in der Frühzeit der Erde die Saat für die Evolution des Lebens legten. Dabei entstanden zwei humanoide Völker: die quasi unsterblichen, strahlenden, gottgleichen Eternals sowie ihre Feinde, die ungeheuerlichen, brutalen, von Mutationen verunstalteten Deviants. Kirby inszenierte unglaubliche Science-Fantasy-Abenteuer mit den Eternals, zu denen u. a. Zuras, Ikaris, Makkari, Sersi, Druig, Azura und der jungenhafte Sprite gehörten. Der King of Comics kümmerte sich bis 1978 um die Saga seiner Eternals, danach spannen andere Kreative ihre Geschichte fort oder veränderten rückwirkend ihre Historie. 2006 trat

NEIL GAIMAN begann seine Karriere als Journalist in der Musik- und Fantastik-Szene. 1984 veröffentlichte der 1960 geborene Engländer eine Biografie der Pop-Gruppe Duran Duran sowie 1988 ein Buch über Science-Fiction-Autor Douglas Adams. In Sachen Comics publizierte Gaiman zunächst einige Storys im britischen Magazin 2000 AD und die Graphic Novel Veilchenblau mit Dave McKean. In den USA inszenierten die beiden schließlich BLACK ORCHID für DC. Danach startete Gaiman seine SANDMAN-Saga, die ihn zum Superstar und Neuerer des Comics sowie der Fantastik machte. Weitere Comics aus Gaimans Feder sind BATMAN: WAS WURDE AUS DEM DUNKLEN RITTER?, MIRACLEMAN, MARVEL 1602 und Signal To Noise. Zu Gaimans Roman-Bestsellern gehören Niemalsland, American Gods, Anansi Boys, Coraline, Das Graveyard-Buch, Der Ozean am Ende der Straße und Ein gutes Omen, Letzteres eine Gemeinschaftsarbeit mit Terry Pratchett. Mit Charles Vess schuf Gaiman den illustrierten Roman STARDUST - DER STERNWANDERER. Abseits seiner vielfach adaptierten Comics, Romane, Kurzgeschichten und Bilderbücher wirkte Gaiman an der US-Fassung des Animationsfilms Prinzessin Mononoke mit und schrieb Drehbücher zu Babylon 5 und Doctor Who. 2016 erschien Gaimans Buch Beobachtungen aus der letzten Reihe, eine Sammlung von Reden, Vorworten und Artikeln aus 30 Jahren. 2017 erzählte er in Nordische Mythen und Sagen die skandinavischen Legenden neu. Für sein Schaffen wurde Gaiman u. a. mit dem Eisner Award, dem Hugo Award, dem World Fantasy Award, dem Bram Stoker Award, dem Nebula Award, dem Deutschen Phantastik Preis, der Newbery Medal und der Carnegie Medal ausgezeichnet. Romita Jr., JohnJOHN ROMITA JR. trat als Sohn von Marvel-Legende John Romita Sr. in große Fußstapfen. Seine eigene Karriere begann der 1956 in New York geborene Romita Jr. mit Beiträgen für Marvels Veröffentlichungen auf dem britischen Markt. Seither hat er jede wichtige Marvel-Figur gezeichnet und brachte viele große Sagas über die Ikonen aus dem Haus der Ideen