Europas Einigung
Eine unvollendete Geschichte
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Erscheint am 01.02.2025
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Produktdetails
Produktinformationen zu „Europas Einigung “
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Klappentext zu „Europas Einigung “
Mit dem Brexit ist ein turbulentes Jahrzehnt in der Geschichte der europäischen Integration zu Ende gegangen. Griechenland-Krise, Flüchtlingskrise und der Aufstieg des Populismus haben die Europäische Union grundlegend verändert. In dieser aktualisierten und erweiterten Neuausgabe seines Standardwerks ordnet Wilfried Loth, einer der besten Kenner der Geschichte der europäischen Integration, die dramatischen Ereignisse der vergangenen Jahre erstmals ein. Er zeichnet die Entwicklung der Europäischen Union bis zur unmittelbaren Gegenwart der Corona-Krise nach und ermöglicht den Leserinnen und Lesern ein historisch begründetes Urteil über die Zukunft der EU..
Lese-Probe zu „Europas Einigung “
Prolog: Churchills KongressDen Haag, 7. Mai 1948: An diesem Tag trafen sich 722 repräsentative Persönlichkeiten aus 28 europäischen Ländern am niederländischen Regierungssitz, um über Wege zu einer Einigung Europas zu diskutieren. Sechs ehemalige Premierminister europäischer Länder nahmen an der Veranstaltung teil, ebenso wie 14 aktive und 45 ehemalige Minister sowie westdeutsche Ministerpräsidenten, führende Abgeordnete, Wirtschaftsführer, Gewerkschafter, Kirchenführer, zahlreiche Professoren sowie einige Intellektuelle und Künstler. Winston Churchill, der britische Premier der Kriegsjahre und nunmehrige Oppositionsführer im Londoner Unterhaus, hielt die Eröffnungsansprache; etwa 40.000 Menschen kamen zu einer öffentlichen Kundgebung am dritten Verhandlungstag. Dieser Kongress, der bis zum 10. Mai dauerte, war ein Lichtblick in der Ruinenlandschaft, die der Zweite Weltkrieg in Europa hinterlassen hatte. Er führte zur Konstituierung der Europäischen Bewegung und mittelbar auch zur Gründung des Europarates.Vier AntriebskräfteDer Haager Kongress stand damit am Anfang von Verhandlungen über die Schaffung europäischer Institutionen, die - anders als die Verhandlungen über »eine Art föderativer Verbindung« zwischen den europäischen Völkern, die der französische Außenminister Aristide Briand im September 1929 der Vollversammlung des Völkerbunds vorgeschlagen hatte - erfolgreich waren und jene Gemeinschaft ins Leben riefen, die heute als »Europäische Union« das Leben der Europäer in starkem Maße beeinflusst. In ihm verdichteten sich Bewegungen, die auf die Überwindung der Funktionsdefizite der Nationalstaaten und des nationalstaatlichen Ordnungssystems in Europa zielten und die zum Teil schon in den Jahren nach dem Ersten Weltkrieg entstanden waren. Sie wurden von vier ganz unterschiedlichen Motiven angetrieben, zwischen denen freilich ein enger Zusammenhang bestand.Zunächst war dies das Problem der zwischenstaatlichen Anarchie, Auslöser aller »klassischen«
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Friedenssicherungspläne von Dante bis Kant: Als die Entwicklung der modernen Kriegstechnik Millionen von Menschen zu Kriegsopfern werden ließ und die wirtschaftlichen Schäden im Zeitalter der Kabinettskriege ungeahnte Ausmaße annahmen, wurde dieses Problem immer drängender. Die Erfahrung des verheerenden Ersten Weltkriegs führte darum zu einer Fülle europäischer Friedensinitiativen, von denen der »Paneuropa«-Feldzug des Grafen Richard Coudenhove-Kalergi und Briands Europaplan nur die spektakulärsten waren. Als die Friedensordnung von Versailles ab 1938 schrittweise zerbrach, erhielt diese Bewegung einen weiteren Schub. »Man kann es vor aller Welt mit tiefster und unbeugsamster Überzeugung aussprechen«, schrieb etwa im Frühjahr 1941 der französische Sozialistenführer Léon Blum, Ministerpräsident der Volksfront-Regierungen von 1936 bis 1938: »Aus diesem Krieg müssen endlich durch und durch starke internationale Einrichtungen und eine durch und durch wirksame internationale Macht hervorgehen, sonst wird er nicht der letzte gewesen sein.«Ein besonderer Aspekt des Problems der Friedenssicherung war die deutsche Frage: Wie sollte man sich Deutschland, das seit 1871 die stärkste Nation in der Mitte des europäischen Kontinents war, entfalten lassen, ohne gleichzeitig unter eine Hegemonie der Deutschen zu geraten? Oder umgekehrt: Wie ließen sich die Deutschen kontrollieren, ohne durch einseitige Diskriminierung neuen Revanchismus hervorzurufen? »Um den Widerspruch zu lösen«, so wiederum Blum stellvertretend für viele Autoren des Widerstands gegen die deutsche Besatzung und das nationalsozialistische Regime, und »um die Unschädlichkeit Deutschlands in einem friedlichen und gesicherten Statut zu erreichen, gibt es einen einzigen Weg: die Eingliederung der deutschen Nation in eine internationale Gemeinschaft.« Dies bedeutete also etwa nicht nur eine Kontrolle des Ruhrgebiets, sondern eine gemeinsame Lenkung der gesamten europäischen Schwerindustrie - und ebenso nicht nur eine Beschränkun
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Inhaltsverzeichnis zu „Europas Einigung “
InhaltProlog: Churchills Kongress9Vier Antriebskräfte9Das Ringen um den Kongress16Verhandlungen und Beschlüsse20Ein Meilenstein241.Gründerjahre 1948-195726Das Ringen um den Europarat26Die Entstehung der Montanunion34Das Drama um die EVG41Die schwierige »Relance«56Die Verhandlungen über Euratom und EWG642.Aufbaujahre 1958-196375Die Europäische Kommission75Das Ringen um die Freihandelszone83Die Errichtung des Gemeinsamen Marktes90Fouchet-Pläne und britisches Beitrittsgesuch100Beitrittsverhandlungen und Deutsch-Französischer Vertrag106Der Erfolg der Wirtschaftsgemeinschaft1143.Krisen der Sechser-Gemeinschaft 1963-1969120Erhards »Relance«120Hallsteins Offensive128Die Krise des »leeren Stuhls«134Die Zeit der Arrangements142Die Rückkehr der britischen Frage150Frankreich auf dem Weg zur Wende1564.Erweiterung und neue Perspektiven 1969-1975163Wendepunkt Haager Gipfel163Die Vollendung des Gemeinsamen Marktes169Die erste Erweiterung175Das Projekt der Währungsunion186Die Politische Zusammenarbeit194Krise und Neustart2025.Jahre der Konsolidierung 1976-1984211Der Weg zur Direktwahl211Das Europäische Währungssystem218Die Süderweiterung230Die Verteidigung der Détente239Thatcher, Genscher und Colombo2486.Jahre des Ausbaus 1984-1992259Die Einheitliche Europäische Akte259Das Binnenmarkt-Projekt269Das Projekt der Wirtschafts- und Währungsunion277Europäische Sicherheit und deutsche Einheit287Der Weg nach Maastricht2977.Von Maastricht nach Nizza 1992-2001310Die Umsetzung der Währungsunion310Die Norderweiterung323Der Weg nach Amsterdam329Sicherheits- und Ostpolitik342Der Nizza-Komplex3538.Verfassungsstreit und »Euro-Krise« 2001-2012358Die Osterweiterung358Der Verfassungsvertrag370Von Prodi zu Barroso378Die Verfassungskrise388Die »Euro-Krise«4009.Der Ansturm der Populisten 2012-2020415Juncker-Kommission und Griechenland-Krise416Ukraine-Krise und Flüchtlingskrise425Brexit-Referendum und »illiberale Demokratie«436»Pulse of Europe« und »La République en marche«443May, von der Leyen,
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Johnson453Schlussbetrachtung: Die Zukunft der Union464Nachwort zur 1. Auflage473Nachwort zur 2. Auflage476Anmerkungen477Das Europäische Parlament 1979-2019523Die Präsidenten der Hohen Behörde und der Kommissionen525Abkürzungen527Quellen und Literatur529Personenregister 559Sachregister566
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Autoren-Porträt von Wilfried Loth
Wilfried Loth ist emeritierter Professor für Neuere und Neueste Geschichte an der Universität Duisburg-Essen.
Bibliographische Angaben
- Autor: Wilfried Loth
- 2025, 3. Auflage, 600 Seiten, Maße: 16 x 23,4 cm, Gebunden, Deutsch
- Verlag: CAMPUS VERLAG
- ISBN-10: 3593519712
- ISBN-13: 9783593519715
- Erscheinungsdatum: 01.02.2025
Pressezitat
»Loth legt mit diesen Erweiterungen einen sehr konzisen Überblick der zurückliegenden Jahre vor. Die Ergänzung der seit 2014 publizierten Fachliteratur rundet diese sehr nützliche Gesamtdarstellung ab, die auch in der erweiterten Auflage ein unverzichtbarer Begleiter der Geschichte der europäischen Integration bleibt.« Bastian Matteo Scianna, H-Soz-Kult, 04.12.2020»Wer sich fortan mit der 'unvollendeten Geschichte' der Einigung Europas beschäftigen möchte, kommt an diesem Opus magnum nicht vorbei«Ulrich Lappenküper»Ein aufklärerisches Werk. Pflichtlektüre für alle, die an der unvollendeten Geschichte Europas (ver-)zweifeln.« Rolf Steininger, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 08.04.2014»Der Historiker Wilfried Loth erinnert in seinem Buch 'Europas Einigung' daran, dass 'Krisen eine ständige Begleiterscheinung der Entstehung und Entwicklung der Europäischen Union' waren. Europapolitik sei bis heute immer 'die Kunst des Möglichen'.« Handelsblatt Online, 23.04.2014»Diese Darstellung ist jedem, Europaenthusiast oder -kritiker, nur als Pflichtlektüre anzuraten. Für eine sachliche Debatte über Europas politische Zukunft ist sie unabdingbar.« NZZ, 24.07.2014»Wilfried Loth protokolliert akkurat und detailreich die Entstehungsgeschichte der EU.« Klaus Pokatzky, Deutschlandradio Kultur, 19.03.2014»Warum die EU heute so funktioniert wie sie funktioniert, leitet der Professor für Neuere und Neueste Geschichte an der Universität Duisburg-Essen akribisch aus ihrer Geschichte her.« Handelsblatt, 11.04.2014»Seit Jahrzehnten ist auf einen Historiker Verlass, wenn es um grundsolide, kenntnisreiche, aus den Quellen und einem weitgespannten Fundus von Sekundärliteratur erarbeitete Beitrage zur Darstellung des Weges der europäischen Einigung geht. Mit der respektgebietenden Kombination von aufgeklärter Sachlichkeit und nie versiegender Empathie begleitet Wilfried Loth Weg und Werk der europäischen Einigungsgeschichte. [...] Wilfried Loths neues Buch gehört in jede anständige Bibliothek.«
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Ludger Kühnhardt, Politische Vierteljahresschrift, 01.05.2015»Die Europäische Union ist kompliziert, die Interessenlage vielseitig, und die Entscheidungsprozesse sind selten transparent. Wer dennoch wissen will, warum das so ist und wie die Europäische Union funktioniert, der sollte das neue Buch des Historikers Wilfried Loth lesen.« Jörg Münchenberg, Deutschlandfunk, 10.03.2014
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Kommentar zu "Europas Einigung"
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