Falcon & Winter Soldier: Falsche Schlange

VORWORT von Thomas WitzlerDas Marvel Cinematic Universe blickt auf einen steinigen Weg zurück. 2008 mussten die Marvel Studios noch die Rechte an Captain America, Avengers und anderen Figuren in die Waagschale werfen, um den Blockbuster Iron Man überhaupt finanzieren zu können. Das Risiko hat sich ausgezahlt. Früher oft als einfältige Jugendlektüre belächelt, sind Marvels Helden inzwischen in aller Munde. Filme wie The Return of the First Avenger avancierten quasi über Nacht zu modernen Klassikern des Genres. Und seit Steve Rogers seinem Freund Sam Wilson in Avengers: Endgame den Vibranium-Schild übergeben hat, wartet die Anhängerschar ungeduldig, wie die Geschichte weitergeht. Die Frage dürfte sich mit der kürzlich gestarteten Serie The Falcon and the Winter Soldier auf Disney+ klären. Das folgende, ebenso rasante wie amüsante Abenteuer von Derek Landy und Federico Vicentini orientiert sich am Esprit der TV-Produktion. Doch zwischen dem MCU und Marvels Comic-Universum bestehen einige Unterschiede. Während Sam Wilson in den Filmen ein ehemaliger Fallschirmjäger der USArmee ist, betätigte er sich auf den bunten Seiten ursprünglich als Sozialarbeiter im New Yorker Brennpunktviertel Harlem. Captain America traf den Pastorensohn erstmals im Kampf gegen eine Nazitruppe namens Exiles. Er trainierte mit ihm und überzeugte ihn schließlich, als Falcon Verbrechen zu bekämpfen. Seine technisch hoch entwickelte Flugausrüstung und empathische Verbindung zu Vögeln machen aus ihm einen ernst zu nehmenden Gegner. Bucky Barnes war Captain Americas Partner im Zweiten Weltkrieg, bis er eines Tages über dem Ärmelkanal verschollen ist. Die Sowjets fischten seinen leblosen Körper aus dem eiskalten Gewässer, reanimierten ihn und richteten Bucky zum skrupellosen KGB-Killer namens Winter Soldier ab. Obwohl er die Gehirnwäsche mithilfe von Cap letztlich überwunden hat, wurde Barnes vom Gesetz gesucht. Die Regierung begnadigte ihn, als er half, die Annexion der USA durch Hydra zu beenden.