Fast alles über Fußball
Die Fußballtabelle ist die Mutter aller Listen. In der Kindheit hilft sie uns, die Welt zu ordnen. Danach wollen wir immer noch mehr davon: Torjägerlisten, Spielerstatistiken und all das andere wunderbar überflüssige Fußballwissen, das seine...
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Die Fußballtabelle ist die Mutter aller Listen. In der Kindheit hilft sie uns, die Welt zu ordnen. Danach wollen wir immer noch mehr davon: Torjägerlisten, Spielerstatistiken und all das andere wunderbar überflüssige Fußballwissen, das seine Schönheitweitgehend aus sich selbst bezieht. "Fast alles über Fußball" ist ein Fest dieser Schönheit.
Niemand muss die Trainer mit mehr als 100 Länderspielen kennen oder die Namen der WM-Bälle. Im Gegenteil, der Zauber ergibt sich erst aus der Zwecklosigkeit dieses Wissens. Schnellste Tore, Platzverweise und Hattricks, längste Siegesserien und meiste Tore von Defensivspielern findet man hier neben einer Fülle von Rekorden und historischen Fehlleistungen. Schön, dass man auch wissen darf, welche Fußballklubs nach Personen benannt sind und welche Vereine Tiere im Wappen haben. Man erfährt von den am höchsten gelegenen Stadien und solchen am Fluss. Luxemburgs langes Leiden wird so wenig verschwiegen wie die Erfolge der baskischen Nationalmannschaft 1939 in Mexikos Fußballliga. Endlich werden die Rekordmeister aus Aruba und Bangladesh genannt so wie alle Nationalspieler aus Gelsenkirchen. Seltsame Elfmeterschießen und eigenwillige Fußballlieder sind neben der legendären Rede von Giovanni Trapattoni dokumentiert. Man kann es weit treiben mit solchen Erforschungen. Hier wird es sehr weit getrieben, und das liefert den Stoff für lange Fußballabende unter Freunden.
Niemand muss die Trainer mit mehr als 100 Länderspielen kennen oder die Namen der WM-Bälle. Im Gegenteil, der Zauber ergibt sich erst aus der Zwecklosigkeit dieses Wissens. Schnellste Tore, Platzverweise und Hattricks, längste Siegesserien und meiste Tore von Defensivspielern findet man hier neben einer Fülle von Rekorden und historischen Fehlleistungen. Schön, dass man auch wissen darf, welche Fußballklubs nach Personen benannt sind und welche Vereine Tiere im Wappen haben. Man erfährt von den am höchsten gelegenen Stadien und solchen am Fluss. Luxemburgs langes Leiden wird so wenig verschwiegen wie die Erfolge der baskischen Nationalmannschaft 1939 in Mexikos Fußballliga. Endlich werden die Rekordmeister aus Aruba und Bangladesh genannt so wie alle Nationalspieler aus Gelsenkirchen. Seltsame Elfmeterschießen und eigenwillige Fußballlieder sind neben der legendären Rede von Giovanni Trapattoni dokumentiert. Man kann es weit treiben mit solchen Erforschungen. Hier wird es sehr weit getrieben, und das liefert den Stoff für lange Fußballabende unter Freunden.
Fast alles über Fußball von ChristophBiermann
LESEPROBE
WARNUNG VOR NEBENWIRKUNGEN
Schön war es, an jedem Wochenendedie Ergebnisse einzutragen und die
Tabelle auf den neusten Stand zubringen. Meistens hatte Westfalia nämlich
gewonnen, und das nicht zu knapp.Holzwickede wurde mit 6:0, Haspe
mit 7:1 und TuS Eving-Lindenhorstsogar mit 9:1 weggehauen. Mein Lieblingsspieler
Jochen Abel erzielte mehr Tore, alser Spiele absolviert hatte,
und ich trug alles ein. Die Triumphein der Verbandsliga Westfalen Gruppe
2, den Gewinn derWestfalenmeisterschaft 1975 und den Aufstieg von
Westfalia Herne in die zweite Bundesliganotierte ich in einer schwarzen
Mappe. Westfaliawurde vom Rest farblich abgesetzt - Blau auf Weiß, wie
die Vereinsfarben.
Klaus Theweleithat in seinem Buch »Tor zur Welt« beschrieben, wie ihm
die Namen der alten Oberligaklubseine erste Ordnung der Welt gaben. Ich
glaube, ich habe sofort verstanden,was er damit meint, denn auch ich habe
als Kind die Städte mitBundesligisten auf der Karte gesucht. (Die anderen
Städte interessierten mich nicht.)Ich habe gerätselt, warum ein Klub in
London Crystal Palace heißt und wases mit Xamax Neuchâtel auf sich hat.
Seit damals kann ich ausdauerndTabellen beschauen, ob aus der Landesliga
oder aus Armenien. Vielleicht hatdas mit der Erinnerung an den kindlichen
Frieden zu tun, der einen erfüllt,wenn man einmal Tabellen aufgelistet
hat, in denen der eigene Klub immervorne steht.
Insofern ist dieses Buch für micheine Rückkehr in die Zeiten, in denen es
für den Klub aus meiner Heimatstadtnoch so richtig nach oben ging. Aber
es klärt auch eine Menge der Fragen,die seitdem aufgelaufen sind. Etwa die,
warum Crystal Palace nun eigentlichso heißt oder Dukla Prag, warum man
vom Kantersieg spricht oder vomDerby. Und was passiert, wenn das Kreuzband
reißt? Dieses Buch feiert zugleichden mir immer noch unerklärlichen
Zauber, den Torjägerlisten,Mannschaftsaufstellungen oder Rekorde des Fußballs
auf mich ausüben. Eine nichtunwichtige Rolle spielt dabei, dass es zu
den Freuden des Spiels gehört, mehrzu wissen als der Nebenmann im Stadion
oder der Schlaumeier an der Theke.Weshalb ich unbedingt parat haben
wollte, wie man ein Muster in denStadionrasen mäht und welches die zehn
am schlechtesten besuchtenBundesligaspiele waren.
Nach und nach geriet die Recherchezu einem seltsamen Trip immer weiter
hinaus. Auf einmal wollte ich auchnoch wissen, welche Stadien am Fluss
liegen, und verlor mich bis in dieNacht über Stadionbüchern und im Internet.
Dann stieß ich darauf, dass es eineNationalmannschaft gab, die
anderthalb Jahrzehnte lang keinSpiel gewonnen hat. Wer eigentlich trug
freiwillig die Rückennummer 13, undwelche Fußballspieler starben bei
Autounfällen? Ich fand immer neueSeltsamkeiten und war permanent aufs
Neue verblüfft. Denn ich landete anden exotischsten Gestaden des endlos
großen Ozeans des Fußballwissens undweiß nicht einmal mehr zu sagen,
worüber ich am meisten gestaunthabe.
»Fast alles über Fußball« kann nichtannähernd alles über Fußball sein,
aber es versammelt die schönstenMitbringsel von meiner Reise an die
Ränder dessen, was man noch wissenmöchte. Ein vorsichtiger Umgang
damit sei jedoch angeraten: DiesesZeug kann süchtig machen.
Alle Informationen in diesem Buchwurden nach bestem Wissen und
Gewissen geprüft, doch es ist nichtausgeschlossen, dass sich hier oder da
ein Fehler eingeschlichen hat.Tabellen, die den Zeitraum von Zwei- und
Drei-Punkte-Regel umfassen, sindumgerechnet auf die heutige Zählweise.
Stand aller Angaben ist der 15. Juni2005.
Köln, August 2005
Christoph Biermann
©Kiepenheuer & Witsch Verlag
- Autor: Christoph Biermann
- 2005, 6. Aufl., 240 Seiten, mit Abbildungen, Maße: 12,4 x 19 cm, Taschenbuch, Deutsch
- Verlag: Kiepenheuer & Witsch
- ISBN-10: 3462036394
- ISBN-13: 9783462036398
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