Frau Holle

Durch 1000 Jahre Christianisierung hat sich der Eindruck festgesetzt, dass unsere Kultur und Religion davor nur brutal und angstbesetzt, naiv und abergläubisch war. Doch die Wurzeln unserer Spiritualität basieren auf schamanischen Erfahrungen: der Weltenbaum mit seinen drei Ebenen, die Möglichkeit der Geistreise in einem veränderten Bewusstseinszustand durch diese Welten und die Begegnungen, die man auf dieser Geistebene haben kann. Unsere Vorfahren wussten etwas vom Schicksal, von der Vielfalt der Geistwelt, von der Möglichkeit, dort Hilfe und Kraft zu erbitten, auch außerhalb der Trance in Gebeten, Tänzen und Opfern. Sie wussten etwas von Magie und Divination und die Frauen hatten daran großen Anteil. Die Göttin Hulda/Frau Holle und ihre Parallelgestalten ist als Nachfahrin und Erbin der alten germanischen Göttinnen zusammen mit Odin/Wodan die erste Adresse, wenn es darum geht, das alte Erbe zu besehen und zu prüfen. In diesem Buch sind einige die eindrücklichsten Erzählungen von ihr gesammelt und in Gedichtform für unsere Zeit präsentiert. Ohne das Christentum zu entwerten wird doch deutlich, wo die Punkte sind, wo wir uns selbst treu bleiben sollten.