Frisch gepresst / Andrea Schnidt Bd.1
Eine Geburt ist wie ein Spaziergang. Denken Männer. Frau Schnidt weiß es besser. Es ist einfach schön, ein produktiver Schmerz. Und nach der Geburt, da wird alles noch viel schöner wenn sich tollpatschige Väter, und reizende...
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Produktinformationen zu „Frisch gepresst / Andrea Schnidt Bd.1 “
Eine Geburt ist wie ein Spaziergang. Denken Männer. Frau Schnidt weiß es besser. Es ist einfach schön, ein produktiver Schmerz. Und nach der Geburt, da wird alles noch viel schöner wenn sich tollpatschige Väter, und reizende Zimmergenossinnen zu einem gesellen.
Witziger Roman über das Kinderkriegen.
Witziger Roman über das Kinderkriegen.
Klappentext zu „Frisch gepresst / Andrea Schnidt Bd.1 “
Die Geburt ist die schönste Erfahrung im Leben einer Frau - sagen vor allem die Männer, die sich selbst für einen lächerlichen Weisheitszahn drei Spritzen verpassen lassen. Produktiver Schmerz? Wie ein Spaziergang? Andrea Schnidt macht da ganz andere Erfahrungen ...
Lese-Probe zu „Frisch gepresst / Andrea Schnidt Bd.1 “
Frisch gepresst von Susanne Fröhlich... mehr
»Und jetzt wollen wir mal schön feste pressen, gell, Frau Schnidt. «
Das kleine Arschloch, das sich anmaßt, mit mir gemeinsam pressen zu wollen, heißt Dr. Wiedmann und ist an sich so ziemlich der unsympathischste und unleckerste Kerl, der mir in den letzten Jahren über den Weg gelaufen ist. Dummerweise befinde ich mich in einer Art Unterleibsabhängigkeit von eben diesem Oberlehrertyp mit der Ausstrahlung einer alten Socke. Er riecht leider auch ähnlich. Aber wie soll eine; der jahrzehntelang im Dienste der Menschheit Medizin studiert hat, bei all dem Streß auch noch Zeit für die Körperpflege finden? Im Kopf notiere ich - Geschenk für Wiedmann, wenn er dieses Etwas aus mir rausholt, Deo. Ganz was Feines. Ein richtiges Antitranspirant.
Coole, tolle Frauen, uns allen aus Frauenzeitschriften und Hera-Lind-Romanen bekannt, würden den kleinen Assistenzarzt mit dem Sockenaroma jetzt durch einen schlagfertigen, treffenden - aber niemals gemeinen - Satz locker in seine Schranken verweisen. Dummerweise scheint meine Schlagfertigkeit unter dieser Presserei doch ein bißchen zu leiden. Ich fühle mich, als müßte ich eine Wassermelone scheißen, und wer dabei noch amüsante Konversation machen kann - den möchte ich gerne mal kennenlernen; allerdings erst, wenn das hier erledigt ist. Ich habe mir das Ganze doch ein wenig anders vorgestellt. Was stand da in meinem Geburtsvorbereitungsbuch: »Wer gelassen an die Sache rangeht, für den wird die Geburt das schönste Erlebnis überhaupt.« Wenn das das schönste Erlebnis überhaupt ist, möchte ich niemals ein schlimmes haben.
Christoph wischt mir mit irgendeinem kalten Feudel über die Stirn - es sollte wohl die Stirn sein; vor Aufregung hat er mir das rechte Brillenglas gleich mit eingenäßt. Natürlich trage ich normalerweise keine Brille - ja, aus Eitelkeit, aber bei der Presserei müssen die Kontaktlinsen raus. Leuchtet ein, denn natürlich will ich nicht, daß mir im »schönsten« Moment meines Lebens (haha) die Haftschalen rausfliegen, ich das mühsam Erpreßte nicht mal sehen kann und noch dazu 300 Mark pro Auge irgendwo in einem Kreißsaal plattgetreten werden.
»Wir haben's gleich, wir haben's gleich.« Dr. Wiedmann gerät in eine Art ekstatischen Zustand, und Christoph, übrigens mein Lebensgefährte, hat mit seinem Wischläppchen jetzt auch noch das andere Brillenglas erwischt. Wenn der Mann doch sonst auch so treffsicher wäre. Die einzige Person, die noch bei Verstand ist in diesem Raum, nennt sich Angie und war schon bei Hunderten von Geburten dabei. »Kindschen, für mich ist das so wie Spazierengehn, ganz was Normales.« Würde es mich beim Spazierengehen jedesmal so zerreißen, ich schwör's: Keinen Meter würde ich mehr gehen.
»Nicht in den Kopf pressen, nur nicht in den Kopf«, Wiedmann, der Müffeldoktor guckt streng, als wäre das echt was Neues, daß Kinder nicht durch den Kopf rauskommen. Wenn ich den nicht hätte, das hätte ja böse enden können - so 'ne Kopfgeburt.
Was sich die Typen so einbilden. Schon im Geburtsvorbereitungskurs. Flammende Plädoyers von angeblich gebildeten Männern für eine sanfte, natürliche Geburt. »Der Schmerz ist doch auszuhalten; ist ja produktiv, gell, also Schmerzmittel kommen für uns nicht in Frage, keinesfalls. «
Selbst den größten Egozentrikern rutscht bei diesem Thema locker flockig ein gemütliches »Wir« über die Lippen.
Oft sind es genau die Kerlchen, die sich für ein lächerliches Weisheitszähnchen drei Spritzen reinhauen lassen. Aber klar, ist ja auch kein produktiver Schmerz. Der Geburtsschmerz ist doch etwas völlig anderes, und vor allem nicht ihr eigener. Aber jetzt nicht zynisch werden: Die Männer leiden ja unter den Wehen fast noch mehr als die Schwangeren. Diese Hilflosigkeit. Das lange Stehen. Und die bohrende Gewißheit, daß »Mann« es selbst besser und schneller könnte, eine zermürbende Sache.
»Ich glaube, Ihre Frau braucht mal ein Preßpäuschen, Herr Schnidt - flutscht nicht so, das Ganze, lustwandeln Sie doch noch mal ein Weilchen übern Flur«, höre ich den promovierten Muffkopp zu meinem Christoph sagen.
»Hallo, ich entbinde nur - mein Gehirn ist noch intakt -, und wenn hier gleich was flutscht, dann meine Hand in dein Gesicht«, will ich auspressen, aber schon der Gedanke an Pressen verbietet sich. Gottergeben zerrt mich Christoph von der Entbindungsliege und redet betont munter auf mich ein. »Schau mal, gleich haben's wir, noch ein halbes Stündchen schön konzentriert, und dann schwupp ... «
Fehlt noch, daß er sagt: »Sei ein braves Mädchen.« Beim Über-den-Gang-Schlurfen habe ich das Gefühl, die Erdanziehungskraft hat sich verzehnfacht. Hoffentlich plumpst das Etwas nicht auf dieses schäbige Linoleum. Einfach so. Nach dem Motto: Hups, was liegt denn da? Ein Alptraum, schon in den letzten Wochen der Schwangerschaft. Jeder Aufenthalt im Supermarkt. Allein die Vorstellung. Lange Schlange an der Massa-Kasse. Die Fruchtblase platzt. Ungezogene Kinder von fremden Leuten schreien: »Mama, ich glaube, die Frau macht sich gerade in die Hose.« Die Kassiererin ist pikiert:
»Korz vor Feierabend so e Schweinerei. Du, Frau Hoffmann, haste ma en Labbe. Des mache Sie aber selbä weg - ich bin net die Putze hier. Auch in Ihrem Zustand kann mer sich net alles erlaube.« Grauenvoll.
Natürlich sind die meisten Fruchtblasen anständig und springen nachts. 80 Prozent oder so. Aber wer garantiert, daß die eigene Fruchtblase nicht zu den restlichen 20 Prozent gehört? Niemand.
»Da ist doch nix dabei, ist doch absolut natürlich, so ist der Körper nun mal«, hat mich meine Freundin Sabine getröstet, als ich ihr bei einem Gläschen Früchtetee meine Visionen von schwangerschaftlicher Inkontinenz und öffentlichem Blasensprung gebeichtet habe. Aber die gleiche Sabine stellt sich selbst bei den natürlichsten Sachen der Welt ganz schön an. Wenn die ihre Tage hat und wir schwimmen gehen, fragt sie mich etwa 86mal: »Du, sieht man das Fädchen?« Und in weißen Hosen guckt sie sich selbst dermaßen häufig zwischen die Beine - aus Panik, es könnte ein Tröpfchen Blut erscheinen -, daß man meint, der Kopf hängt extra so schief. Jetzt mal ehrlich - was ist ein Klacks Blut gegen drei bis vier Liter Fruchtwässerchen an der Massa-Kasse! Nichts, oder? Trotzdem schafft es kaum eine, in ein vollbesetztes Großraumbüro zu gehen und zu fragen: »Hat mal jemand einen Tampon? Super oder vielleicht Extra? «
Obwohl man es eh merkt. Frau kommt in einen Raum. Geht zu einer anderen. Sie tuscheln. Die angesprochene Frau wühlt in ihrer Handtasche. Ballt die Hand zur Faust und drückt der anderen was in die geöffnete Hand, die dann ebenfalls sofort zur Faust wird. Wetten: In 98 Prozent der Fälle ist es ein »o.b.«. Und die restlichen zwei Prozent benutzen »Tampax«, mit der praktischen Einfuhrhülse. Die geht leider nicht in eine geschlossene Hand. »Aber die Hülse ist doch so hygienisch«, meint Sabine, eine aus der »Tampax«-Fraktion. Bloß: Was tun mit der Einführhilfe, wenn man das, was man einführt, an Ort und Stelle hat? Einfach ins Klo, wegspülen und riskieren, daß es die nächsten 14 Male wieder hochgespült wird, möglichst dann, wenn der nette Kollege mal auf einen Kaffee mitkommt. Also: Wohin damit: Mülleimer, Sondermüll? Fragen über Fragen.
Soviel zum Thema »Natürlich«. Ist doch komisch. Da reden die mittags im Fernsehen über Sadomaso: »Ja, Herr Müller, Sie kriegen's gern mit der Neunschwänzigen.« - »Ne, Herr Meise; ich liebe es klassisch, Rohrstock oder Schuhlöffel.« Sex mit Tieren, Drogen und Gewalt. Alles ist möglich: Hauptsache - wir passen gut auf uns auf. Aber seit Jahren warte ich auf Fernsehpastor Fliege und: »Wie menstruiere ich richtig?« oder: »Was soll ich tun: Meine Freundin blutet mehr! « - oder: »Neidische Männer bekennen: Gebt uns unsere Periode. «
Kleiner Vorteil der Schwangerschaft: Kein monatliches Suchen nach alten Unterhosen, denn wer will sich schon an den bewußten Tagen den neuen Spitzenstring für 47,80 ruinieren? Die Werbung hat uns zwar schon häufig erklärt, wie sicher ihre diversen supersaugfähigen Blutungsutensilien sind. Pah, von wegen. Überhaupt, Bindenwerbung. Mit der blauen Testflüssigkeit. Das Letzte. Ständig die Erinnerung: Aus euch läuft irgend etwas raus, etwas, was wir mal blau darstellen, und dagegen muß man was tun. Nicht daß ich meine, wir sollten es so ökomäßig einfach laufen lassen.
Aber diese Schamhaftigkeit in einer Welt, in der es laut Bild am Sonntag keine Scham mehr gibt, ist doch komisch. Wobei ich nicht behaupten will, ich würde völlig offen und selbstbewußt mit den Funktionen meines Unterleibs umgehen. So nach dem Motto: »Moin, Herr Kollege, und wie?« - »Fein und salbst?« - »Na ja, bis auf diesen hartnäckigen Ausfluß...«
Undenkbar, oder? Kann aber auch praktisch sein. Die Un-terleibstabuzone. Beim Krankmelden. Montags. Anruf im Büro. »Ja, also, ich fühl' mich ganz und gar nicht gut. Also, Arbeiten ist undenkbar.« - Der angenervte Chef: »Wo fehlt's denn, Frau Schnidt? « - Jetzt ein leichtes Drucksen, Räuspern und dann ein genuscheltes »die Eierstöcke«. Ratz-fatz kommt das obligatorische »Gute Besserung«, und der Kerl wird sich hüten, noch mal nachzufragen. Wo schon ganz andere Situationen toppeinlich sind.
Also, meine vierjährige Nichte, Desdemona - das arme Ding, so zu heißen, aber meine Schwester wollte schon immer was Besonderes sein und mußte diesen Trieb an ihrer ersten Tochter ausleben -, also, die kleine Desdemona ist bei Christoph und mir zu Besuch und muß mal. Soll ja vorkommen. Nur Pipi. Das kann sie schon alleine. Wie praktisch, wo wir gerade mit unseren neuen Nachbarn, meiner Schwester und ihrem Gatten im Reihenhausgärtchen hocken und das eine oder andere Stückchen Pflaumenkuchen reinschieben. Plötzlich kommt die aufgeregte Desdemona mit noch offenem Reißverschluß aus dem Haus, schreit durch die gesamte Siedlung: »Mama, Mama, guck mal: Meine Tante benutzt ja noch Windeln« und schwenkt voller Glück eine meiner Slipeinlagen mit den Flügelchen. Angespanntes Gelächter, und die Nachbarin macht ein Gesicht, als hätte sie gerade eine Biene verschluckt und einer von uns müßte den lebensrettenden Luftröhrenschnitt gleich vor Ort ausführen.
Kinder, die Desdemona heißen und Slipeinlagen schwenken, was soll bloß aus denen werden? Obwohl sie sowieso nur Mona genannt wird. Hat sich so ergeben, nachdem die hessische Zugehfrau meiner Schwester - eigentlich ist es eine Putzfrau, aber das findet Brigitta, meine Schwester »irgendwie entwürdigend« - beim Anblick der neugeborenen Desdemona entzückt gerufen hat: »Also, des is die Mona.«
An sich ein nettes Kind. Wenigstens ein Mädchen. Besonders nett ist, daß man sie, wenn sie nicht mehr so nett ist, heimschicken kann. Oder mit musikalischer Früherziehung drohen - die Desdemona haßt. Aber Brigitta, die eigentlich Birgit heißt - »Von der Ausstrahlung her paßt Brigitta besser, ganz andere Aura und so« -, meint: »Ohne verkümmert das Kind.« Ist später chancenlos. Fehlende musikalische Früherziehung kann alles versauen. Drogenabhängigkeit, Schulversagen - tja, mit musikalischer Früherziehung wäre Ihnen das nicht passiert.
Hätte ich selbst bloß welche genossen.
Vielleicht würde ich dann auch geschickter entbinden. Die ersten Versagergefühle keimen in mir auf. Ich mag nicht mehr. Ich will eine Betäubung, Vollnarkose, Ecstasy, Dope jeder Art. Ich stehe in meinem weißen Kittelchen ohne Unterhose auf einem erbsgrün gestrichenen Kreißsaalflur und bettele einen Nicht-Deo-Benutzer an. »Bitte, Dr. Wiedmann, ich halte es nicht mehr aus. Das >In zehn Minuten haben wir's< ist vier Stunden her. Geben Sie mir was. Machen Sie einen Kaiserschnitt, befreien Sie mich.« Mein Gott! Ich, eine junge, moderne Frau, Typ Gebildete-junge-Yogurette-Esserin, werde zur devoten Schleimerin. Ekelhaft, dieses Aufgeben jeglicher Prinzipien. Und noch dazu erfolglos. »Wir haben's doch bald, Frau Schnidt. Jetzt mal zusammenreißen und nicht so hängenlassen«, tadelt mich der Gynäkologe. Ich probiere die etwas autoritäre Variante. Gibt ja Männer, die da besser spuren. »Hören Sie mal gut zu: Heutzutage können sie Herzen verpflanzen, da werden Sie ja wohl dieses Etwas aus meinem Bauch kriegen. «
»Angie«, zitiert er die Hebamme herbei und macht ihr mit Gesten dabei klar, daß ich eine hoffnungslose Hysterikerin bin, »gib der Frau Schnidt mal ein Paracetamol-Zäpfchen.«
Dankbar soll ich dafür auch noch sein. Eine ergebene Versagerin, der ungerechtfertigterweise Gnade gewährt wurde, und das für ein Zäpfchen, das schon Säuglinge ohne Gefahr nehmen können. »Ich will was Richtiges, was dröhnt, und das, bevor die nächste Wehe da ist.« Christoph zischt: »Na, na, mein Walfischchen, jetzt krieg dich mal ein.« Ich bin erleichtert, weil ich endlich einen Grund habe, einen der anwesenden Besserwisser so richtig zusammenzuscheißen. »Von wegen: Walfischchen. Verpiß dich mit deinem Schwämmchen. « Zur Belohnung bietet Angie meinem Lebensgefährten ein Täßchen Cappuccino abseits der Gefahrenzone an. Meint die mich? Bin ich von Wahnsinnigen umgeben?
Bevor ich diese Frage eindeutig klären kann, erscheint ein weiterer Weißkittel. »Rücken freimachen«, erteilt er klare Anweisungen. »Ich setze Ihnen jetzt eine PDA, und dann ist Ruh«, verspricht mir der angebliche Anästhesist.
»Wenn's wirkt, sind Sie ein Freund fürs Leben«, versuche ich ihn auf meine Seite zu ziehen. »Ist das 'ne Drohung oder ein Versprechen?« Ha, kleiner Witzbold. Vom Typ her eher Modell Barmann in Szenekneipe. Koteletten, coole Ausstrahlung. Sieht an sich nicht schlecht aus, der Herr Doktor. »Herr Doktor, das können Sie sehen, wie Sie wollen«, versuche ich einen kleinen Flirt. »Ich bin kein Doktor«, erklärt er mir knapp. Na prima. Ein Nicht-Doktor bohrt mir gerade eine riesige Spritze ins Rückenmark. Angeblich eh irre gefährlich. Das ist wahrscheinlich die Strafe dafür, daß ich in diesem Zustand noch meine Unwiderstehlichkeit testen wollte, der selbst bei vollem Make-up-Einsatz natürliche Grenzen gesetzt sind. Als mir eine leicht fettige Haarsträhne beim Rückenkrummachen ins Gesicht fällt, wird mir bewußt, daß meine Chancen zur Zeit, realistisch betrachtet, gen Null streben. Mein Krankenhauskittelchen, hinten modisch geschlitzt, bedeckt gerade mal meinen Riesenbauch, und der Nicht-Doktor hat freien Blick auf meinen leider leicht verpickelten Po. Ich muß dringend mal wieder ein Körperpeeling machen. »So, jetzt müßte es Ihnen gleich bessergehen«, strahlt mich der Beau an.
Er hat zwar keinen Doktor, aber der Mann sagt die Wahrheit. Die Schmerzen lassen nach.
...
© Ullstein
»Und jetzt wollen wir mal schön feste pressen, gell, Frau Schnidt. «
Das kleine Arschloch, das sich anmaßt, mit mir gemeinsam pressen zu wollen, heißt Dr. Wiedmann und ist an sich so ziemlich der unsympathischste und unleckerste Kerl, der mir in den letzten Jahren über den Weg gelaufen ist. Dummerweise befinde ich mich in einer Art Unterleibsabhängigkeit von eben diesem Oberlehrertyp mit der Ausstrahlung einer alten Socke. Er riecht leider auch ähnlich. Aber wie soll eine; der jahrzehntelang im Dienste der Menschheit Medizin studiert hat, bei all dem Streß auch noch Zeit für die Körperpflege finden? Im Kopf notiere ich - Geschenk für Wiedmann, wenn er dieses Etwas aus mir rausholt, Deo. Ganz was Feines. Ein richtiges Antitranspirant.
Coole, tolle Frauen, uns allen aus Frauenzeitschriften und Hera-Lind-Romanen bekannt, würden den kleinen Assistenzarzt mit dem Sockenaroma jetzt durch einen schlagfertigen, treffenden - aber niemals gemeinen - Satz locker in seine Schranken verweisen. Dummerweise scheint meine Schlagfertigkeit unter dieser Presserei doch ein bißchen zu leiden. Ich fühle mich, als müßte ich eine Wassermelone scheißen, und wer dabei noch amüsante Konversation machen kann - den möchte ich gerne mal kennenlernen; allerdings erst, wenn das hier erledigt ist. Ich habe mir das Ganze doch ein wenig anders vorgestellt. Was stand da in meinem Geburtsvorbereitungsbuch: »Wer gelassen an die Sache rangeht, für den wird die Geburt das schönste Erlebnis überhaupt.« Wenn das das schönste Erlebnis überhaupt ist, möchte ich niemals ein schlimmes haben.
Christoph wischt mir mit irgendeinem kalten Feudel über die Stirn - es sollte wohl die Stirn sein; vor Aufregung hat er mir das rechte Brillenglas gleich mit eingenäßt. Natürlich trage ich normalerweise keine Brille - ja, aus Eitelkeit, aber bei der Presserei müssen die Kontaktlinsen raus. Leuchtet ein, denn natürlich will ich nicht, daß mir im »schönsten« Moment meines Lebens (haha) die Haftschalen rausfliegen, ich das mühsam Erpreßte nicht mal sehen kann und noch dazu 300 Mark pro Auge irgendwo in einem Kreißsaal plattgetreten werden.
»Wir haben's gleich, wir haben's gleich.« Dr. Wiedmann gerät in eine Art ekstatischen Zustand, und Christoph, übrigens mein Lebensgefährte, hat mit seinem Wischläppchen jetzt auch noch das andere Brillenglas erwischt. Wenn der Mann doch sonst auch so treffsicher wäre. Die einzige Person, die noch bei Verstand ist in diesem Raum, nennt sich Angie und war schon bei Hunderten von Geburten dabei. »Kindschen, für mich ist das so wie Spazierengehn, ganz was Normales.« Würde es mich beim Spazierengehen jedesmal so zerreißen, ich schwör's: Keinen Meter würde ich mehr gehen.
»Nicht in den Kopf pressen, nur nicht in den Kopf«, Wiedmann, der Müffeldoktor guckt streng, als wäre das echt was Neues, daß Kinder nicht durch den Kopf rauskommen. Wenn ich den nicht hätte, das hätte ja böse enden können - so 'ne Kopfgeburt.
Was sich die Typen so einbilden. Schon im Geburtsvorbereitungskurs. Flammende Plädoyers von angeblich gebildeten Männern für eine sanfte, natürliche Geburt. »Der Schmerz ist doch auszuhalten; ist ja produktiv, gell, also Schmerzmittel kommen für uns nicht in Frage, keinesfalls. «
Selbst den größten Egozentrikern rutscht bei diesem Thema locker flockig ein gemütliches »Wir« über die Lippen.
Oft sind es genau die Kerlchen, die sich für ein lächerliches Weisheitszähnchen drei Spritzen reinhauen lassen. Aber klar, ist ja auch kein produktiver Schmerz. Der Geburtsschmerz ist doch etwas völlig anderes, und vor allem nicht ihr eigener. Aber jetzt nicht zynisch werden: Die Männer leiden ja unter den Wehen fast noch mehr als die Schwangeren. Diese Hilflosigkeit. Das lange Stehen. Und die bohrende Gewißheit, daß »Mann« es selbst besser und schneller könnte, eine zermürbende Sache.
»Ich glaube, Ihre Frau braucht mal ein Preßpäuschen, Herr Schnidt - flutscht nicht so, das Ganze, lustwandeln Sie doch noch mal ein Weilchen übern Flur«, höre ich den promovierten Muffkopp zu meinem Christoph sagen.
»Hallo, ich entbinde nur - mein Gehirn ist noch intakt -, und wenn hier gleich was flutscht, dann meine Hand in dein Gesicht«, will ich auspressen, aber schon der Gedanke an Pressen verbietet sich. Gottergeben zerrt mich Christoph von der Entbindungsliege und redet betont munter auf mich ein. »Schau mal, gleich haben's wir, noch ein halbes Stündchen schön konzentriert, und dann schwupp ... «
Fehlt noch, daß er sagt: »Sei ein braves Mädchen.« Beim Über-den-Gang-Schlurfen habe ich das Gefühl, die Erdanziehungskraft hat sich verzehnfacht. Hoffentlich plumpst das Etwas nicht auf dieses schäbige Linoleum. Einfach so. Nach dem Motto: Hups, was liegt denn da? Ein Alptraum, schon in den letzten Wochen der Schwangerschaft. Jeder Aufenthalt im Supermarkt. Allein die Vorstellung. Lange Schlange an der Massa-Kasse. Die Fruchtblase platzt. Ungezogene Kinder von fremden Leuten schreien: »Mama, ich glaube, die Frau macht sich gerade in die Hose.« Die Kassiererin ist pikiert:
»Korz vor Feierabend so e Schweinerei. Du, Frau Hoffmann, haste ma en Labbe. Des mache Sie aber selbä weg - ich bin net die Putze hier. Auch in Ihrem Zustand kann mer sich net alles erlaube.« Grauenvoll.
Natürlich sind die meisten Fruchtblasen anständig und springen nachts. 80 Prozent oder so. Aber wer garantiert, daß die eigene Fruchtblase nicht zu den restlichen 20 Prozent gehört? Niemand.
»Da ist doch nix dabei, ist doch absolut natürlich, so ist der Körper nun mal«, hat mich meine Freundin Sabine getröstet, als ich ihr bei einem Gläschen Früchtetee meine Visionen von schwangerschaftlicher Inkontinenz und öffentlichem Blasensprung gebeichtet habe. Aber die gleiche Sabine stellt sich selbst bei den natürlichsten Sachen der Welt ganz schön an. Wenn die ihre Tage hat und wir schwimmen gehen, fragt sie mich etwa 86mal: »Du, sieht man das Fädchen?« Und in weißen Hosen guckt sie sich selbst dermaßen häufig zwischen die Beine - aus Panik, es könnte ein Tröpfchen Blut erscheinen -, daß man meint, der Kopf hängt extra so schief. Jetzt mal ehrlich - was ist ein Klacks Blut gegen drei bis vier Liter Fruchtwässerchen an der Massa-Kasse! Nichts, oder? Trotzdem schafft es kaum eine, in ein vollbesetztes Großraumbüro zu gehen und zu fragen: »Hat mal jemand einen Tampon? Super oder vielleicht Extra? «
Obwohl man es eh merkt. Frau kommt in einen Raum. Geht zu einer anderen. Sie tuscheln. Die angesprochene Frau wühlt in ihrer Handtasche. Ballt die Hand zur Faust und drückt der anderen was in die geöffnete Hand, die dann ebenfalls sofort zur Faust wird. Wetten: In 98 Prozent der Fälle ist es ein »o.b.«. Und die restlichen zwei Prozent benutzen »Tampax«, mit der praktischen Einfuhrhülse. Die geht leider nicht in eine geschlossene Hand. »Aber die Hülse ist doch so hygienisch«, meint Sabine, eine aus der »Tampax«-Fraktion. Bloß: Was tun mit der Einführhilfe, wenn man das, was man einführt, an Ort und Stelle hat? Einfach ins Klo, wegspülen und riskieren, daß es die nächsten 14 Male wieder hochgespült wird, möglichst dann, wenn der nette Kollege mal auf einen Kaffee mitkommt. Also: Wohin damit: Mülleimer, Sondermüll? Fragen über Fragen.
Soviel zum Thema »Natürlich«. Ist doch komisch. Da reden die mittags im Fernsehen über Sadomaso: »Ja, Herr Müller, Sie kriegen's gern mit der Neunschwänzigen.« - »Ne, Herr Meise; ich liebe es klassisch, Rohrstock oder Schuhlöffel.« Sex mit Tieren, Drogen und Gewalt. Alles ist möglich: Hauptsache - wir passen gut auf uns auf. Aber seit Jahren warte ich auf Fernsehpastor Fliege und: »Wie menstruiere ich richtig?« oder: »Was soll ich tun: Meine Freundin blutet mehr! « - oder: »Neidische Männer bekennen: Gebt uns unsere Periode. «
Kleiner Vorteil der Schwangerschaft: Kein monatliches Suchen nach alten Unterhosen, denn wer will sich schon an den bewußten Tagen den neuen Spitzenstring für 47,80 ruinieren? Die Werbung hat uns zwar schon häufig erklärt, wie sicher ihre diversen supersaugfähigen Blutungsutensilien sind. Pah, von wegen. Überhaupt, Bindenwerbung. Mit der blauen Testflüssigkeit. Das Letzte. Ständig die Erinnerung: Aus euch läuft irgend etwas raus, etwas, was wir mal blau darstellen, und dagegen muß man was tun. Nicht daß ich meine, wir sollten es so ökomäßig einfach laufen lassen.
Aber diese Schamhaftigkeit in einer Welt, in der es laut Bild am Sonntag keine Scham mehr gibt, ist doch komisch. Wobei ich nicht behaupten will, ich würde völlig offen und selbstbewußt mit den Funktionen meines Unterleibs umgehen. So nach dem Motto: »Moin, Herr Kollege, und wie?« - »Fein und salbst?« - »Na ja, bis auf diesen hartnäckigen Ausfluß...«
Undenkbar, oder? Kann aber auch praktisch sein. Die Un-terleibstabuzone. Beim Krankmelden. Montags. Anruf im Büro. »Ja, also, ich fühl' mich ganz und gar nicht gut. Also, Arbeiten ist undenkbar.« - Der angenervte Chef: »Wo fehlt's denn, Frau Schnidt? « - Jetzt ein leichtes Drucksen, Räuspern und dann ein genuscheltes »die Eierstöcke«. Ratz-fatz kommt das obligatorische »Gute Besserung«, und der Kerl wird sich hüten, noch mal nachzufragen. Wo schon ganz andere Situationen toppeinlich sind.
Also, meine vierjährige Nichte, Desdemona - das arme Ding, so zu heißen, aber meine Schwester wollte schon immer was Besonderes sein und mußte diesen Trieb an ihrer ersten Tochter ausleben -, also, die kleine Desdemona ist bei Christoph und mir zu Besuch und muß mal. Soll ja vorkommen. Nur Pipi. Das kann sie schon alleine. Wie praktisch, wo wir gerade mit unseren neuen Nachbarn, meiner Schwester und ihrem Gatten im Reihenhausgärtchen hocken und das eine oder andere Stückchen Pflaumenkuchen reinschieben. Plötzlich kommt die aufgeregte Desdemona mit noch offenem Reißverschluß aus dem Haus, schreit durch die gesamte Siedlung: »Mama, Mama, guck mal: Meine Tante benutzt ja noch Windeln« und schwenkt voller Glück eine meiner Slipeinlagen mit den Flügelchen. Angespanntes Gelächter, und die Nachbarin macht ein Gesicht, als hätte sie gerade eine Biene verschluckt und einer von uns müßte den lebensrettenden Luftröhrenschnitt gleich vor Ort ausführen.
Kinder, die Desdemona heißen und Slipeinlagen schwenken, was soll bloß aus denen werden? Obwohl sie sowieso nur Mona genannt wird. Hat sich so ergeben, nachdem die hessische Zugehfrau meiner Schwester - eigentlich ist es eine Putzfrau, aber das findet Brigitta, meine Schwester »irgendwie entwürdigend« - beim Anblick der neugeborenen Desdemona entzückt gerufen hat: »Also, des is die Mona.«
An sich ein nettes Kind. Wenigstens ein Mädchen. Besonders nett ist, daß man sie, wenn sie nicht mehr so nett ist, heimschicken kann. Oder mit musikalischer Früherziehung drohen - die Desdemona haßt. Aber Brigitta, die eigentlich Birgit heißt - »Von der Ausstrahlung her paßt Brigitta besser, ganz andere Aura und so« -, meint: »Ohne verkümmert das Kind.« Ist später chancenlos. Fehlende musikalische Früherziehung kann alles versauen. Drogenabhängigkeit, Schulversagen - tja, mit musikalischer Früherziehung wäre Ihnen das nicht passiert.
Hätte ich selbst bloß welche genossen.
Vielleicht würde ich dann auch geschickter entbinden. Die ersten Versagergefühle keimen in mir auf. Ich mag nicht mehr. Ich will eine Betäubung, Vollnarkose, Ecstasy, Dope jeder Art. Ich stehe in meinem weißen Kittelchen ohne Unterhose auf einem erbsgrün gestrichenen Kreißsaalflur und bettele einen Nicht-Deo-Benutzer an. »Bitte, Dr. Wiedmann, ich halte es nicht mehr aus. Das >In zehn Minuten haben wir's< ist vier Stunden her. Geben Sie mir was. Machen Sie einen Kaiserschnitt, befreien Sie mich.« Mein Gott! Ich, eine junge, moderne Frau, Typ Gebildete-junge-Yogurette-Esserin, werde zur devoten Schleimerin. Ekelhaft, dieses Aufgeben jeglicher Prinzipien. Und noch dazu erfolglos. »Wir haben's doch bald, Frau Schnidt. Jetzt mal zusammenreißen und nicht so hängenlassen«, tadelt mich der Gynäkologe. Ich probiere die etwas autoritäre Variante. Gibt ja Männer, die da besser spuren. »Hören Sie mal gut zu: Heutzutage können sie Herzen verpflanzen, da werden Sie ja wohl dieses Etwas aus meinem Bauch kriegen. «
»Angie«, zitiert er die Hebamme herbei und macht ihr mit Gesten dabei klar, daß ich eine hoffnungslose Hysterikerin bin, »gib der Frau Schnidt mal ein Paracetamol-Zäpfchen.«
Dankbar soll ich dafür auch noch sein. Eine ergebene Versagerin, der ungerechtfertigterweise Gnade gewährt wurde, und das für ein Zäpfchen, das schon Säuglinge ohne Gefahr nehmen können. »Ich will was Richtiges, was dröhnt, und das, bevor die nächste Wehe da ist.« Christoph zischt: »Na, na, mein Walfischchen, jetzt krieg dich mal ein.« Ich bin erleichtert, weil ich endlich einen Grund habe, einen der anwesenden Besserwisser so richtig zusammenzuscheißen. »Von wegen: Walfischchen. Verpiß dich mit deinem Schwämmchen. « Zur Belohnung bietet Angie meinem Lebensgefährten ein Täßchen Cappuccino abseits der Gefahrenzone an. Meint die mich? Bin ich von Wahnsinnigen umgeben?
Bevor ich diese Frage eindeutig klären kann, erscheint ein weiterer Weißkittel. »Rücken freimachen«, erteilt er klare Anweisungen. »Ich setze Ihnen jetzt eine PDA, und dann ist Ruh«, verspricht mir der angebliche Anästhesist.
»Wenn's wirkt, sind Sie ein Freund fürs Leben«, versuche ich ihn auf meine Seite zu ziehen. »Ist das 'ne Drohung oder ein Versprechen?« Ha, kleiner Witzbold. Vom Typ her eher Modell Barmann in Szenekneipe. Koteletten, coole Ausstrahlung. Sieht an sich nicht schlecht aus, der Herr Doktor. »Herr Doktor, das können Sie sehen, wie Sie wollen«, versuche ich einen kleinen Flirt. »Ich bin kein Doktor«, erklärt er mir knapp. Na prima. Ein Nicht-Doktor bohrt mir gerade eine riesige Spritze ins Rückenmark. Angeblich eh irre gefährlich. Das ist wahrscheinlich die Strafe dafür, daß ich in diesem Zustand noch meine Unwiderstehlichkeit testen wollte, der selbst bei vollem Make-up-Einsatz natürliche Grenzen gesetzt sind. Als mir eine leicht fettige Haarsträhne beim Rückenkrummachen ins Gesicht fällt, wird mir bewußt, daß meine Chancen zur Zeit, realistisch betrachtet, gen Null streben. Mein Krankenhauskittelchen, hinten modisch geschlitzt, bedeckt gerade mal meinen Riesenbauch, und der Nicht-Doktor hat freien Blick auf meinen leider leicht verpickelten Po. Ich muß dringend mal wieder ein Körperpeeling machen. »So, jetzt müßte es Ihnen gleich bessergehen«, strahlt mich der Beau an.
Er hat zwar keinen Doktor, aber der Mann sagt die Wahrheit. Die Schmerzen lassen nach.
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© Ullstein
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Autoren-Porträt von Susanne Fröhlich
Fröhlich, Susanne"Die taz bezeichnete sie als 'präzise Mischung aus Sharon Stone und Hella von Sinnen'. Susanne Fröhlich ist Rundfunk- und TV-Moderatorin. Im Hörfunk sorgte sie vor allem durch ihre Moderation des Ausgehspiels 'Wer mit Wem?' für Furore, im Fernsehen moderiert sie zur Zeit die Literatursendung 'Fröhlich lesen' im MDR. Susanne Fröhlich lebt mit ihrer Familie in der Nähe von Frankfurt. "
Bibliographische Angaben
- Autor: Susanne Fröhlich
- 2012, 224 Seiten, Maße: 12 x 19 cm, Kartoniert (TB), Deutsch
- Verlag: Ullstein TB
- ISBN-10: 3548284965
- ISBN-13: 9783548284965
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