Fünf Freunde und das Ungeheuer aus der Tiefe / Fünf Freunde Bd.49
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In Georges Heimatdorf ist die Hölle los! Vor der Küste der Felseninsel ist das uralte Seeungeheuer gesehen worden, das der Legende nach dort tief unter den Klippen haust. Ganz klar, dass die Fünf Freunde der Geschichte auf den Grund gehen wollen. Sie rudern hinüber zur Felseninsel, um die Stelle zu beobachten, an der das Monster gesichtet wurde. Doch das Seeungeheuer entpuppt sich als getarntes U-Boot, aus dem ein paar unheimliche Männer steigen. Was führen die Fremden im Schilde?
Ein neues, spannendes Abenteuer mit den beliebtesten Serienhelden der Welt
Fünf Freunde und das Ungeheuer aus der Tiefe von Enid Blyton
LESEPROBE
Schätzeaus dem Meer
Richardschlug sich den Kragen seiner Jacke hoch. Wie gut, dass er von seinen Elterneine neue Steppjacke zum Geburtstag geschenkt bekommen hatte.
Dieleistete ihm nun gute Dienste, denn die Felsenbucht begrüßte ihn mitstürmischem Herbstwetter. Die Daunen aber hielten Richard schön warm. Richard,sein älterer Bruder Julius und ihre kleine Schwester Anne verbrachten dieHerbstferien wie so oft bei ihrer Kusine Georg im Felsenhaus an der Küste.Georg hieß eigentlich Georgina. Aber sie hasste es, ein Mädchen zu sein,deshalb benahm sie sich wie ein Junge und nannte sich eben Georg. Daran hattensich inzwischen alle gewöhnt. Gleich nach ihrer Ankunft waren die Jungen und Georgzu einer Tour zu den Klippen aufgebrochen. Georgs treuer Hund Tim begleitetesie, während Anne es vorzog, bei ihrer Tante Fanny im Warmen zu bleiben und ihrbeim Backen zu helfen. Sie bibberte allein schon bei dem Gedanken an den rauen Seewind.
Tim dagegenmachte das Wetter nichts aus. Im Gegenteil, er freute sich, wenn die hohenWellen an die Felsen peitschten, und meinte, das seiein Spiel. Kläffend rannte er von einer Welle zur nächsten. »Seht nur!«, rief Georg lachend. »Tim ist schon vollkommen verrückt.So flink kann er gar nicht rennen, wie die Wellen hier an die Klippen donnern.« Julius pfiff auf zwei Fingern nach dem Hund. »Tim, lasses gut sein, diese Aufgabe kannst du einfach nicht bewältigen. Die Wellenwerden immer wieder kommen.«
Aber Timgab nicht auf. Erst, als die drei Kinder schon ein ganzes Stück über denKlippenpfad zurückgelegt hatten, ließ er von den Wellen ab und rannte hinterihnen her.
Sie warenschon ein gutes Stück gelaufen, bis sie zu dem Weg kamen, der sie wiederRichtung Felsenhaus zurückführen würde.
Julius riebsich fröstelnd die Hände. »Ich freue mich auf Tante Fannys Kuchen. Mein Magenknurrt schon und meine Finger sind bald abgefroren. Man könnte tatsächlichschon Handschuhe anziehen, dabei ist der Winter noch weit weg.«
Georg warflachend den Kopf in den Nacken. »Julius, Julius, dass du mir mal nichtverweichlichst! « Dafür erntete sie einen Rippenstoß von ihrem Vetter, aber erlachte auch. »Geht ihr nur schon zum Felsenhaus zurück. Ich werde mit Tim denKüstenpfad zurückgehen. Ich war mit ihm so lange nicht mehr hier und der Gutebraucht seinen Auslauf. Ihr seht ja, wie froh er darüber ist, endlich wiederdas große Wasser anbellen zu können.« »Alles klar.« Die Jungen hoben die Hand zum Gruß. »Dann bis nachher!«
»Vielleichtfinde ich ja noch interessantes Strandgut! «, rief Georg schon im Laufen, hobeinen Stock auf und warf ihn, so weit sie konnte. Sogleich jagte Tim ihm nach,um ihn zu apportieren.
»Wie immerunermüdlich, unsere Kusine«, stellte Richard kopfschüttelnd fest. Dann legte ereinen Zahn zu, denn auch er freute sich auf das warme Felsenhaus und ein Stückvon Tante Fannys Kuchen. »Ich denke, wir sollten nicht auf Georg warten«, sagteTante Fanny, als die Jungen im Felsenhaus angekommen waren. Anne hatte denTeetisch bereits gedeckt und auch eine kleine Vase mit violetten und rotenHerbstastern aus dem Garten in der Mitte platziert. Tante Fanny trug eine großeTeekanne herein. »Setzt euch, Jungs, und nehmt euch bitte Kuchen.«
Das ließensich Richard und Julius nicht zweimal sagen. Schon im Eingang war ihnen dieserköstliche Duft in die Nase gezogen und hatte ihnen das Wasser im Mundzusammenlaufen lassen. »Georg wird sicher gleich auftauchen«, meinte Julius.»Sie wollte mit Tim den Klippenpfad wieder zurückgehen. So viel weiter ist dieStrecke auch wieder nicht.«
Tante Fannylachte und stellte die schwere Kanne auf das Stövchen. »Das ist nicht gesagt. Wennsie mit ihrem Hund am Strand herumtobt, dann kann sie schon mal die Zeitvergessen.« In der Tat hatten die Jungen bereits ihrzweites Stück Kuchen auf dem Teller, als sie hörten, wie Georg zur Türhereinkam. Tim lief sofort schwanzwedelnd insEsszimmer, damit auch alle wussten, dass er wieder da war. Gerne ließ er sichvon Anne kraulen und schnappte nach dem Kuchenstückchen, das sie ihm heimlichhinhielt. Sie wusste zwar, dass es von Georgs Eltern nicht gern gesehen wurde,wenn sie den Hund am Tisch fütterten, aber da ihr Onkel Quentin ohnehin nichtda war, wagte sie es ausnahmsweise.
NachdemGeorg sich im Flur hastig die Stiefel von den Füßen geschüttelt hatte, kam sieins Esszimmer gestürmt. Ihr Gesicht war vom Wind gerötet und die Haarezerzaust.
»Himmel,Georg, du kommst ja hereingewirbelt ganz wie der Wind da draußen!«, rief Tante Fanny. »Hattest du etwa schon wieder keineMütze auf?« Georg ließ sich am Tisch nieder. »Tut mirLeid, Mutter, die hatte ich ganz vergessen.« TanteFanny schüttelte tadelnd den Kopf. »Bitte geh und wasch dir zuerst die Hände,bevor du dich über den Kuchen hermachst.«
Brummendverschwand Georg im Bad, um sich notdürftig von Sand und Dreck zu säubern. »MeineTochter ist und bleibt ein Wildfang«, kommentierte Tante Fanny lächelnd.
»Übrigenshabe ich etwas Tolles gefunden«, berichtete Georg, als sie an den Tischzurückgekehrt war. »Ich habe es draußen vor die Tür gelegt, denn ich muss eserst noch sauber machen. Dann kommt es in meine Strandgutsammlung.«
An GeorgsZimmerwand und auf ihren Regalen befanden sich schon allerlei interessanteDinge, die das Meer ausgespuckt hatte oder die die Kinder bei ihren Abenteuerngefunden hatten: bizarr geformte Steine oder Wurzeln, alte Kisten, eineFlaschenpost und sogar ein Scheinwerfer von einem Flugzeugwrack, das sie ineinem See entdeckt hatten. »Und, was ist es?«, fragteRichard neugierig. »Erzähl schon.«
»EinBrett«, erklärte Georg mit vollem Mund, weshalb sie sich einen mahnenden Blickihrer Mutter einfing. Schnell schluckte sie den Kuchen hinunter. »Ich vermute,es stammt von einer Kiste aus einem der vielen Wracks. Wenn ich die Schrift daraufrichtig entziffert habe, dann ist in der Kiste mal Whisky gewesen. Aber mankann die Buchstaben nicht mehr gut lesen. Und der Whisky ist wohl schon vorlanger Zeit ins Meer geflossen.« Anne kicherte. »Unddie Fische waren alle beschwipst, als die Flaschen kaputt gegangen sind.« Plötzlich machte Georg ein nachdenkliches Gesicht. »DerFund ist nichts Ungewöhnliches. Schließlich sind hier vor den Klippen etlicheHandelsschiffe untergegangen, als es noch nicht so gute Navigationsgeräte gabund so. Weiter draußen liegen noch mehrere Wracks. Die, die direkt vor der Küstelagen, sind bis auf das eine, das ihr ja kennt, geborgen und weggeschlepptworden.«
Die Freundeerinnerten sich nur zu gut an das Wrack, das beim Sturm einmal an die Klippender Felseninsel geworfen worden war, sodass sie es genau inspizieren konnten.Doch bei einem anderen Sturm hatte das Meer es genauso wieder verschluckt. »Dochauf dem Rückweg habe ich etwas Merkwürdiges erlebt« ()
© cbj Verlag
Enid Blyton, 1897 in London geboren, begann im Alter von 14 Jahren, Gedichte zu schreiben. Bis zu ihrem Tod im Jahre 1968 verfasste sie über 700 Bücher und mehr als 3.000 Kurzgeschichten, die in über 40 Sprachen übersetzt wurden. Bis heute gehört Enid Blyton zu den meistgelesenen Kinderbuchautoren der Welt und mit den »Fünf Freunden« hat sie die bekanntesten Helden aller Zeiten geschaffen.
- Autor: Enid Blyton
- Altersempfehlung: 10 - 99 Jahre
- 2006, 154 Seiten, mit Abbildungen, Maße: 14 x 21,9 cm, Gebunden, Deutsch
- Verlag: cbj
- ISBN-10: 3570130436
- ISBN-13: 9783570130438
- Erscheinungsdatum: 28.08.2006
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