Geheime Lügen / Seal Team 12 Bd.3
Thriller. Deutsche Erstausgabe
Sara Garret und ihr Sohn werden von Saras gewalttätigem Ehemann bedroht. In ihrer Verzweiflung bittet sie den SEAL-Scharfschützen Chase McCaffrey um Hilfe, der den beiden die Flucht ermöglicht. Chase bringt sie zur Ranch seines verstorbenen Großvaters in...
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Klappentext zu „Geheime Lügen / Seal Team 12 Bd.3 “
Sara Garret und ihr Sohn werden von Saras gewalttätigem Ehemann bedroht. In ihrer Verzweiflung bittet sie den SEAL-Scharfschützen Chase McCaffrey um Hilfe, der den beiden die Flucht ermöglicht. Chase bringt sie zur Ranch seines verstorbenen Großvaters in Oklahoma, wo er und Sara sich schon bald näher kommen. Sie ahnen jedoch nicht, dass eine militante Gruppe die Ranch als geheimes Waffenlager benutzt.
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Geheime Lügen von Marliss Melton 2
Chase lenkte seinen schon etwas älteren Sportwagen zwischen eine BMW-Limousine und einen Range Rover. Der Park in Saras Nachbarschaft wirkte wie Disneyland, samt kostspieligen Plastikspielgeräten, Swimmingpool und Klubhaus; das Ganze umgeben von Villen im Wert von Millionen.
Was zum Teufel mache ich hier?, fragte er sich.
Doch da, am Rande des Spielplatzes, stand Sara Garret, eine Hand in die Taille gestützt, während sie mit der anderen Hand die Augen vor der untergehenden sonne abschirmte. sogar aus einer Entfernung von fünfzig Metern spürte er ihre Anziehungskraft, ihren stummen Hilfeschrei.
im Park wimmelte es von privilegierten Kindern und ihren beruflich erfolgreichen Eltern, die alle die Abkühlung an diesem zweiten Herbsttag genossen. Es war ein völlig anderer Kosmos als die Welt des Terrors und der Verschwörung, in der Chase lebte.
So, wie es sich gehört, dachte er.
Nun kam es darauf an, keine Aufmerksamkeit zu erregen - was in Anbetracht seiner Ohrringe, des Ziegenbarts und des Pferdeschwanzes kein ganz so leichtes Unterfangen war. Um seine Augen abzuschirmen, zog er sich seine Baseballkappe tief in die Stirn und stieg aus.
Er schlenderte zu einer Parkbank im Schatten, setzte sich und wartete darauf, dass Sara ihn bemerken würde. Für einen kurzen Augenblick musterte er die Kinder auf den Klettergerüsten und fragte sich, welches von ihnen wohl ihr Junge war.
Als Sara ihn entdeckte, nahm er dies sofort wahr. sie erstarrte wie ein Wildkaninchen, das von einem Raubtier beobachtet wurde, und fixierte ihn mit hochgezogenen Schultern. Doch anders als ein Beutetier flitzte sie nicht davon, sondern setzte einen Fuß vor den anderen, bis sie vor seiner Bank stand. Dann setzte sie sich stocksteif hin und blickte starr geradeaus.
... mehr
Mit Belustigung registrierte er ihr Outfit. Heute trug sie einen dunkelbraunen Pullover über einer weißen, zugeknöpften Bluse. Gab es tatsächlich Frauen, die so wenig von Mode verstanden?
»Schöner Abend«, tat er für sie den ersten Schritt.
»In der Tat«, pflichtete sie ihm bei und benetzte dann blitzschnell ihre Lippen.
»ist das ihrer?«, fragte er, als er ihrem Blick zu einem dunkelhaarigen, etwa zehn Jahre alten Jungen folgte, der auf einer Schaukel saß und mit den Fußspitzen im Mulch scharrte.
Chase hatte die Ähnlichkeit gleich bemerkt, das Kind besaß auch diese tief liegenden augen und das gleiche runde Kinn wie seine Mutter. sein Gesicht verbarg der Junge halb hinter Ponyfransen, die ihm bis über die Augen reichten. »Wie heißt er denn?«
»Kendal. Er ist der Grund, warum ich hier wegmuss«, sagte sie leise.
Weg? Chase sah sie überrascht an, ihre Blicke trafen sich. sofort verspürte er wieder dieses komische Gefühl in der Magengrube, diese unwiderstehliche Anziehungskraft. ihre graugrünen Augen waren einfach hinreißend.
Dass sie es ernst meinte, konnte er aus ihrem blassen Gesicht schließen. aber wieso erzählte sie ihm davon?
»Wir brauchen eine Mitfahrgelegenheit nach Westen«, fügte sie hinzu. »Geld habe ich. ich kann sie bezahlen, wenn sie das wollen. Bitte ... nehmen sie uns mit, wenn sie nach Oklahoma fahren.«
Darauf konnte er sie nur anstarren. »Mrs Garret - «, setzte er an.
»Sara«, korrigierte sie ihn und ein Funkeln lag in ihren fantastischen Augen.
Offenbar konnte sie es nicht aushalten, mit ihrem Ehenamen angesprochen zu werden. »Sara«, begann er erneut, »ich kann ihnen da nicht behilflich sein.«
»ich habe es mir genau überlegt«, unterbrach sie ihn und griff in die ausgebeulte Tasche an der Vorderseite ihres Pullovers. »Kendals Pfadfindergruppe wandert morgen im Seashore State Park.« sie beförderte ein zusammengefaltetes Blatt zutage. »in einer total abgelegenen Gegend. Wir können uns davonstehlen und uns mit ihnen auf dem Dammparkplatz treffen.« Damit drückte sie ihm den Flyer in die Hand.
Chase faltete das Papier auseinander, prägte sich neben Ort und Zeit alles Wesentliche ein und gab es ihr dann zurück.
»ich kann ihnen nicht helfen«, wiederholte er und konnte genau sehen, wann der Groschen bei ihr fiel. sie blinzelte und wandte ihr Gesicht ab.
Chase kam sich vor, als hätte er sie geschlagen. Verdammt.
Er warf einen Blick auf ihren Sohn, dessen Converse-Turnschuhe inzwischen komplett im Mulch verschwunden waren.
Mist. Warum sollte sie ihr Leben im Wohlstand hinter sich lassen wollen, es sei denn, Captain Garret misshandelte die beiden?
»Es gibt sicher eine Selbsthilfeorganisation, an die sie sich wenden können«, sagte er leise und bestimmt. Er wollte sich überwinden, aufzustehen und zu gehen.
Sara sah ihn immer noch nicht an. ihr Gesicht glich einer Maske, doch in ihren jadefarbenen Augen glänzten Tränen. Vermutlich wusste sie nicht mehr, was sie noch tun sollte. sie machte auf ihn nicht den Eindruck, als würde sie ohne Weiteres einen Wildfremden um Hilfe bitten.
»Viel Glück«, sagte er, denn etwas anderes fiel ihm nicht ein. Dann stützte er die Hände auf die Knie und stemmte sich in die Höhe.
Es wäre ihm lieber gewesen, sie hätte zu ihm aufgesehen oder wenigstens seine Abfuhr akzeptiert, doch das tat sie nicht.
Und so fühlte er sich fast unmerklich zurechtgewiesen, als hätte er kein Recht, ihr seine Hilfe zu verweigern.
Missmutig stapfte Chase davon, entschlossen, sich keinesfalls schuldig zu fühlen. Er stieg ins Auto und knallte die Tür zu. Was zum Teufel erwartete sie denn von ihm? Er würde seine Laufbahn beim Militär vergessen können, wenn man ihn dabei ertappte, wie er die Gattin und den Sohn eines JaG-Offiziers entführte. Und außer seiner Karriere hatte er nichts.
Sorry, aber das war echt nicht drin, so anziehend er Sara auch fand. Er hatte noch nie eine Frau nah an sich herangelassen. Und er wollte jetzt nicht damit anfangen.
Sara ließ sich Zeit. Nachdem Chief McCaffrey klargemacht hatte, dass er nicht kommen würde, war es sinnlos geworden, am Rand eines Marschgebiets zu wandern. Wenn Kendal nicht gewesen wäre, der die Natur seit frühster Kindheit liebte, hätte sie auch gut zu Hause bleiben können. Und sollte Kendal nicht ein bisschen mehr Begeisterung aufbringen, wäre dieser Ausflug reine Zeitverschwendung.
Keines der drei Autos, die auf dem Dammparkplatz standen, gehörte Chase. sie hatte seinen Wagen am Tag zuvor gesehen - er fuhr einen blauen Sportwagen älterer Bauart, der jetzt vermutlich bereits auf halbem Weg nach Oklahoma war.
sie konnte dem Mann nicht vorwerfen, dass er sich nicht einmischen wollte. Wer würde das schon? schließlich stand Garret in dem Ruf, einige der strengsten Urteile in der Geschichte der Marine erwirkt zu haben.
Dennoch ... von Chase hätte sie etwas anderes erwartet. immerhin war er ihr in der Vergangenheit bereits zweimal zu Hilfe gekommen. Warum nicht diesmal?
Für den Fall, dass er doch noch auftauchen sollte, hatte sie in einem Anfall verrückter Zuversicht alles, was sie benötigten, in ihren Rucksack gepackt: Zahnbürsten, die sie nach einem Zahnarztbesuch beiseitegeschafft hatte, achthundertunddrei Dollar sowie Kleidung zum Wechseln für sich und Kendal.
Nun bereute sie ihre Tatkraft. Was, wenn der ewig misstrauische Garret auf die Idee käme, ihr Gepäck zu durchsuchen? Er würde ihren Fluchtplan auf der Stelle durchschauen - und sie dann nie wieder aus den Augen lassen.
sie erschauerte, klammerte sich an ihr Geheimnis, versuchte verzweifelt, die Anspannung abzuschütteln, die sich in ihr aufbaute. sie hatte sich geschworen, dass sie und Kendal keine von Garrets Maßregelungen mehr erdulden müssen würden. aber wenn sie nicht bald einen Ausweg fand, wäre genau das unvermeidlich.
Nun trottete sie einen von Bäumen beschatteten Trampelpfad entlang. Gab es wirklich keine Möglichkeit, ihre Spuren auf dem Weg nach Texas zu verwischen? Öffentliche Verkehrsmittel kamen nicht infrage, nicht nach dem 11. September, seit dem jede Bushaltestelle mit Überwachungskameras ausgestattet war.
Wenn Chief McCaffrey sie doch nur aus Garrets Welt in eine andere verpflanzt hätte! Dass er genau zu dem Zeitpunkt in ihr Leben geschneit war, als sie ihn am nötigsten gebraucht hatte, war ihr wie ein Wink des Schicksals vorgekommen. Nie wieder würde sich ihr eine so aussichtsreiche Gelegenheit bieten.
Blind für die Flora und Fauna folgte Sara den sieben Pfadfindern samt Anführer eine steile Klamm hinunter. auf der anderen Seite ging es auf aus Wurzelwerk gebildeten stufen wieder hinauf. Oben angekommen, legten Kendal und sie eine rast ein, während die anderen ungehalten zu dem streifen Marschland hinunterstürmten, weil sie es kaum abwarten konnten, einen Blick auf die Wildtiere zu erhaschen, die sie so vermutlich eher verscheuchten.
Der Schwefeldunst des Schlickes vermischte sich mit dem auffrischenden Wind. schwermütig folgten sie dem Rest der Truppe in gemächlicherem Tempo.
Als sie an einer Brücke über ein gewundenes Flüsschen angelangten, waren ihnen die anderen bereits weit voraus. Plötzlich legte sich der Wind und der schrei eines Fischadlers ließ Sara aufblicken.
Was hätte sie darum gegeben, frei wie ein Vogel zu sein, losgelöst von Garrets unerbittlicher Erwartungshaltung.
Doch die Sonne brannte, während die Träger des Rucksacks in ihre Schultern schnitten, womit sie daran erinnert wurde, dass sie erdgebunden war.
Da blieb Kendal urplötzlich stehen und Sara prallte gegen ihn. »Schatz, was - ?«
»Schau mal, Mom.«
Er deutete auf den glitzernden Wasserlauf. Erstaunt sah sie, wie Chief McCaffrey in einem getarnten Kanu auf sie zupaddelte.
»Der Mann war gestern abend im Park«, sagte Kendal und bewies damit, dass er aufmerksamer war, als er es sich anmerken ließ.
Da bemerkte die überraschte Sara Chase' wachsamen Blick aus seinen blauen Augen und erwiderte ihn. Er war doch gekommen! Herr im Himmel, er war tatsächlich gekommen, um ihnen zu helfen! sie wurde von Fassungslosigkeit, Erleichterung und schließlich von einem Gefühl der Dringlichkeit überrollt.
»Mom, was ist los?«
Sie standen immer noch allein auf der Brücke, die anderen waren ihnen weit voraus. Mit einem Paddelschlag manövrierte der Seal das Kanu längsseits. »Springt rein!«, rief er.
»Mom?«
Sie beeilte sich, es zu erklären. »Weißt du noch, wie ich dir gesagt habe, ich hätte einen Plan, Kendal? Dass wir zusammen fortgehen würden?«
Der Junge warf Chase einen konsternierten Blick zu.
»Es ist so weit«, fügte sie hinzu. »Wir gehen jetzt fort. Steig in das Boot, Schatz. schnell!«
Sara schwang ein Bein über das Geländer.
Kendal rührte sich jedoch nicht. stattdessen schaute er zwischen ihr und dem Fremden hin und her. »Wer ist das?«, wollte er wissen.
»Ein Navy-sEaL«, antwortete sie. »Er kann uns beschützen. Steig jetzt bitte ins Boot, Kendal!«
Chase' grimmiger Gesichtsausdruck hätte selbst den Mutigsten verschreckt. »Wir können uns diese Gelegenheit nicht entgehen lassen, Liebling!«, flehte Sara mit klopfendem Herzen. »Schnell, bevor die anderen zurückkommen!«
Bei ihren nachdrücklichen Worten bewegte er sich endlich. Noch ehe sie selbst das zweite Bein übers Geländer geschwungen hatte, war Kendal dabei, ins Boot zu klettern.
»Setz dich auf den Boden!«, befahl Chase ihm.
Sara schloss daraus, dass sie sich auf den vorderen sitz hocken sollte.
Kaum saßen sie, da stieß Chase das Kanu auch schon in die Strömung ab. Er tauchte das Paddel ins Wasser und lenkte sie um die Biegung, hinter der sie rasch aus dem Blickfeld der Brücke verschwanden. Das Wasser stand nicht hoch und der schlick gab ihnen Deckung.
Durch den frischen Wind trocknete der Schweiß auf Saras Oberlippe. sie sah sich nach Kendal um, der sich an beiden Seiten des Boots festklammerte und vor Verwunderung große Augen machte. Hinter ihm paddelte ihr unverhoffter Retter, der eine Baseballkappe und ein T-shirt mit abgetrennten Ärmeln trug, mit gleichmäßigen Schlägen.
sie hätte ihm liebend gern gedankt, doch die tiefen Furchen auf seiner Stirn sagten ihr, dass sie besser schwieg.
Vor Hoffnung und Furcht klopfte ihr Herz schneller. sie blickte auf den Ring an ihrem Finger. Wenn sie nicht davon ausgegangen wäre, ihn eines Tages versetzen zu müssen, hätte sie ihn sofort abgelegt.
sie hielten sich dicht am Ufer des Moors und kamen so lautlos voran, dass sie die Winkerkrabben im Schilfgras rascheln hören konnte. Ein Blaureiher blieb wie erstarrt auf einem Bein stehen, als sie vorüberglitten.
Saras Atem hatte sich gerade beruhigt, da passierten sie einen Anlegesteg, auf dem ein einsamer Angler saß. Der Mann sah von seiner Krabbenbüchse auf und winkte ihnen zu.
Chase zog den Schirm seiner Baseballkappe weit in die Stirn und nickte. Dann stieß er das Paddel tiefer ins Wasser und beförderte sie aus dem Blickfeld des Fremden.
Die Zeit schien sich endlos hinzuziehen, bis sie endlich an ein bewaldetes Ufer kamen. Der Seal navigierte den Bug des Kanus an Land und stieß das Paddel tief in den Schlamm. »Springt raus!«, forderte er sie auf.
Sara kletterte über den Rand und hielt dann das Boot fest, damit es nicht so wackelte, während zuerst Kendal und danach Chase ausstiegen. Hundegebell lenkte ihre Aufmerksamkeit auf einen schwarzen Labrador in dem unter den Bäumen abgestellten, ihr bereits bekannten Sportwagen.
Chase zog das Kanu ans Ufer und drehte es um. »Zurückbleiben! « Nach der knappen Warnung verpasste er der Unterseite des Boots mit einem raschen Fußtritt ein klaffendes Loch, um das Gefährt anschließend mit einer kraftvollen Bewegung in die kleine Bucht zurückzuschieben, wo es sofort unterging.
»Los jetzt«, sagte er und lief zum Wagen. Dort öffnete er die Beifahrertür und klappte den Sitz nach vorn. »Du musst bei dem Hund sitzen«, wandte er sich an Kendal. »sitz, Jesse!«
Kendal schlüpfte auf die schmale Rückbank. »Hey, braver Hund.«
Während Sara sich auf dem Beifahrersitz niederließ, lief Chase um das Auto herum und setzte sich hinters Steuer. »anschnallen. «
Fachmännisch und in einem Tempo, bei dem Sara den Atem anhielt, setzte er in den tiefen Fahrspuren zurück, bis sie eine Lichtung erreichten, auf der er den Wagen wendete. Und schon ging es weiter.
Der Waldweg ging in eine Schotterpiste über, dann kamen sie auf dem Dammparkplatz heraus. »Früher habe ich da unten geangelt«, erklärte Chase, als er ihren fragenden Blick sah.
Daher kannte er also die Bucht, die er als abgelegen genug erachtet hatte, um sie unbeobachtet in sein Auto zu bekommen. Sara duckte sich in ihren Sitz, denn sie wollte nicht von einem der wenigen Ausflügler gesehen werden, die gerade auf dem Parkplatz ankamen oder abfuhren.
Bald verließen sie den State Park und reihten sich in den Verkehr auf dem Shore Drive ein.
Sara richtete sich etwas auf und rieb mit den Handflächen über ihre Shorts.
»Hoffentlich haben sie alles, was sie brauchen, da drin«, bemerkte Chase mit einem Blick auf ihren Rucksack.
»Ja«, gab sie zurück. sie war froh, sich auf alle Eventualitäten vorbereitet zu haben.
Er legte einen anderen Gang ein. »Und woher wussten sie, dass ich tatsächlich dort auftauchen würde?«, wollte er wissen.
Nach der Frage zu schließen, war er wohl ein bisschen sauer auf sich selbst.
»Keine Ahnung. ich nehme an, ich wollte mir die alternativen einfach nicht vorstellen.«
Diese Antwort brachte ihr einen skeptischen Blick ein.
sie sah sich nach Kendal um. »Oh, Schatz, du bist ja gar nicht angeschnallt.«
»Der Hund sitzt auf dem Gurt.«
»Jesse, Platz!«, befahl Chase und der Hund gehorchte sofort.
Mutter und Sohn wechselten Blicke. Der Seal hatte seinen Hund offenbar gut abgerichtet. Mit einem Klicken ließ Kendal den Sicherheitsgurt einrasten.
in dem Moment wurde Sara die volle Tragweite ihres Handelns klar. Mr Hale, der Anführer der Pfadfindergruppe, war sicher schon ganz außer sich und zerbrach sich den Kopf, was ihnen beiden zugestoßen sein mochte. in Kürze würde man die Behörden verständigen. Und Garret. Nun gab es kein Zurück mehr.
»Wir halten aber nirgendwo an, oder?«, fragte sie, wobei ihr die angst anzuhören war.
»Nein«, antwortete Chase. Er gab Gas und sie rasten die Auffahrt zum Highway hinauf, der nach Nordwesten, zu den Blue Ridge Mountains und darüber hinaus führte. in etwa drei Stunden wären sie im westlichen Teil Virginias und damit weit weg vom Seashore State Park, in dem eine Suchaktion nach ihnen laufen würde. Dann dürfte ihr leichter ums Herz sein.
»Glauben sie, der Angler könnte uns Schwierigkeiten machen? «, fragte sie leise.
Zu ihrer wachsenden Besorgnis antwortete Chase nicht sofort. »Er war nicht dort, als ich zum Treffpunkt aufgebrochen bin, sonst wäre ich umgekehrt.«
Dann hätte sie niemals erfahren, dass er tatsächlich vorgehabt hatte, ihr zu helfen.
»Danke«, murmelte sie und fand das Wörtchen jämmerlich ungenügend. »ich verspreche ihnen, sie werden es nicht ... bereuen«, quetschte sie aus zugeschnürter Kehle hervor.
sie war sich sicher, dass er sie verstanden hatte, doch er antwortete ihr nicht. Wahrscheinlich war es zu spät, und er bereute seine Entscheidung schon jetzt.
© 2012 LYX verlegt durch EGMONT Verlagsgesellschaften mbH
Mit Belustigung registrierte er ihr Outfit. Heute trug sie einen dunkelbraunen Pullover über einer weißen, zugeknöpften Bluse. Gab es tatsächlich Frauen, die so wenig von Mode verstanden?
»Schöner Abend«, tat er für sie den ersten Schritt.
»In der Tat«, pflichtete sie ihm bei und benetzte dann blitzschnell ihre Lippen.
»ist das ihrer?«, fragte er, als er ihrem Blick zu einem dunkelhaarigen, etwa zehn Jahre alten Jungen folgte, der auf einer Schaukel saß und mit den Fußspitzen im Mulch scharrte.
Chase hatte die Ähnlichkeit gleich bemerkt, das Kind besaß auch diese tief liegenden augen und das gleiche runde Kinn wie seine Mutter. sein Gesicht verbarg der Junge halb hinter Ponyfransen, die ihm bis über die Augen reichten. »Wie heißt er denn?«
»Kendal. Er ist der Grund, warum ich hier wegmuss«, sagte sie leise.
Weg? Chase sah sie überrascht an, ihre Blicke trafen sich. sofort verspürte er wieder dieses komische Gefühl in der Magengrube, diese unwiderstehliche Anziehungskraft. ihre graugrünen Augen waren einfach hinreißend.
Dass sie es ernst meinte, konnte er aus ihrem blassen Gesicht schließen. aber wieso erzählte sie ihm davon?
»Wir brauchen eine Mitfahrgelegenheit nach Westen«, fügte sie hinzu. »Geld habe ich. ich kann sie bezahlen, wenn sie das wollen. Bitte ... nehmen sie uns mit, wenn sie nach Oklahoma fahren.«
Darauf konnte er sie nur anstarren. »Mrs Garret - «, setzte er an.
»Sara«, korrigierte sie ihn und ein Funkeln lag in ihren fantastischen Augen.
Offenbar konnte sie es nicht aushalten, mit ihrem Ehenamen angesprochen zu werden. »Sara«, begann er erneut, »ich kann ihnen da nicht behilflich sein.«
»ich habe es mir genau überlegt«, unterbrach sie ihn und griff in die ausgebeulte Tasche an der Vorderseite ihres Pullovers. »Kendals Pfadfindergruppe wandert morgen im Seashore State Park.« sie beförderte ein zusammengefaltetes Blatt zutage. »in einer total abgelegenen Gegend. Wir können uns davonstehlen und uns mit ihnen auf dem Dammparkplatz treffen.« Damit drückte sie ihm den Flyer in die Hand.
Chase faltete das Papier auseinander, prägte sich neben Ort und Zeit alles Wesentliche ein und gab es ihr dann zurück.
»ich kann ihnen nicht helfen«, wiederholte er und konnte genau sehen, wann der Groschen bei ihr fiel. sie blinzelte und wandte ihr Gesicht ab.
Chase kam sich vor, als hätte er sie geschlagen. Verdammt.
Er warf einen Blick auf ihren Sohn, dessen Converse-Turnschuhe inzwischen komplett im Mulch verschwunden waren.
Mist. Warum sollte sie ihr Leben im Wohlstand hinter sich lassen wollen, es sei denn, Captain Garret misshandelte die beiden?
»Es gibt sicher eine Selbsthilfeorganisation, an die sie sich wenden können«, sagte er leise und bestimmt. Er wollte sich überwinden, aufzustehen und zu gehen.
Sara sah ihn immer noch nicht an. ihr Gesicht glich einer Maske, doch in ihren jadefarbenen Augen glänzten Tränen. Vermutlich wusste sie nicht mehr, was sie noch tun sollte. sie machte auf ihn nicht den Eindruck, als würde sie ohne Weiteres einen Wildfremden um Hilfe bitten.
»Viel Glück«, sagte er, denn etwas anderes fiel ihm nicht ein. Dann stützte er die Hände auf die Knie und stemmte sich in die Höhe.
Es wäre ihm lieber gewesen, sie hätte zu ihm aufgesehen oder wenigstens seine Abfuhr akzeptiert, doch das tat sie nicht.
Und so fühlte er sich fast unmerklich zurechtgewiesen, als hätte er kein Recht, ihr seine Hilfe zu verweigern.
Missmutig stapfte Chase davon, entschlossen, sich keinesfalls schuldig zu fühlen. Er stieg ins Auto und knallte die Tür zu. Was zum Teufel erwartete sie denn von ihm? Er würde seine Laufbahn beim Militär vergessen können, wenn man ihn dabei ertappte, wie er die Gattin und den Sohn eines JaG-Offiziers entführte. Und außer seiner Karriere hatte er nichts.
Sorry, aber das war echt nicht drin, so anziehend er Sara auch fand. Er hatte noch nie eine Frau nah an sich herangelassen. Und er wollte jetzt nicht damit anfangen.
Sara ließ sich Zeit. Nachdem Chief McCaffrey klargemacht hatte, dass er nicht kommen würde, war es sinnlos geworden, am Rand eines Marschgebiets zu wandern. Wenn Kendal nicht gewesen wäre, der die Natur seit frühster Kindheit liebte, hätte sie auch gut zu Hause bleiben können. Und sollte Kendal nicht ein bisschen mehr Begeisterung aufbringen, wäre dieser Ausflug reine Zeitverschwendung.
Keines der drei Autos, die auf dem Dammparkplatz standen, gehörte Chase. sie hatte seinen Wagen am Tag zuvor gesehen - er fuhr einen blauen Sportwagen älterer Bauart, der jetzt vermutlich bereits auf halbem Weg nach Oklahoma war.
sie konnte dem Mann nicht vorwerfen, dass er sich nicht einmischen wollte. Wer würde das schon? schließlich stand Garret in dem Ruf, einige der strengsten Urteile in der Geschichte der Marine erwirkt zu haben.
Dennoch ... von Chase hätte sie etwas anderes erwartet. immerhin war er ihr in der Vergangenheit bereits zweimal zu Hilfe gekommen. Warum nicht diesmal?
Für den Fall, dass er doch noch auftauchen sollte, hatte sie in einem Anfall verrückter Zuversicht alles, was sie benötigten, in ihren Rucksack gepackt: Zahnbürsten, die sie nach einem Zahnarztbesuch beiseitegeschafft hatte, achthundertunddrei Dollar sowie Kleidung zum Wechseln für sich und Kendal.
Nun bereute sie ihre Tatkraft. Was, wenn der ewig misstrauische Garret auf die Idee käme, ihr Gepäck zu durchsuchen? Er würde ihren Fluchtplan auf der Stelle durchschauen - und sie dann nie wieder aus den Augen lassen.
sie erschauerte, klammerte sich an ihr Geheimnis, versuchte verzweifelt, die Anspannung abzuschütteln, die sich in ihr aufbaute. sie hatte sich geschworen, dass sie und Kendal keine von Garrets Maßregelungen mehr erdulden müssen würden. aber wenn sie nicht bald einen Ausweg fand, wäre genau das unvermeidlich.
Nun trottete sie einen von Bäumen beschatteten Trampelpfad entlang. Gab es wirklich keine Möglichkeit, ihre Spuren auf dem Weg nach Texas zu verwischen? Öffentliche Verkehrsmittel kamen nicht infrage, nicht nach dem 11. September, seit dem jede Bushaltestelle mit Überwachungskameras ausgestattet war.
Wenn Chief McCaffrey sie doch nur aus Garrets Welt in eine andere verpflanzt hätte! Dass er genau zu dem Zeitpunkt in ihr Leben geschneit war, als sie ihn am nötigsten gebraucht hatte, war ihr wie ein Wink des Schicksals vorgekommen. Nie wieder würde sich ihr eine so aussichtsreiche Gelegenheit bieten.
Blind für die Flora und Fauna folgte Sara den sieben Pfadfindern samt Anführer eine steile Klamm hinunter. auf der anderen Seite ging es auf aus Wurzelwerk gebildeten stufen wieder hinauf. Oben angekommen, legten Kendal und sie eine rast ein, während die anderen ungehalten zu dem streifen Marschland hinunterstürmten, weil sie es kaum abwarten konnten, einen Blick auf die Wildtiere zu erhaschen, die sie so vermutlich eher verscheuchten.
Der Schwefeldunst des Schlickes vermischte sich mit dem auffrischenden Wind. schwermütig folgten sie dem Rest der Truppe in gemächlicherem Tempo.
Als sie an einer Brücke über ein gewundenes Flüsschen angelangten, waren ihnen die anderen bereits weit voraus. Plötzlich legte sich der Wind und der schrei eines Fischadlers ließ Sara aufblicken.
Was hätte sie darum gegeben, frei wie ein Vogel zu sein, losgelöst von Garrets unerbittlicher Erwartungshaltung.
Doch die Sonne brannte, während die Träger des Rucksacks in ihre Schultern schnitten, womit sie daran erinnert wurde, dass sie erdgebunden war.
Da blieb Kendal urplötzlich stehen und Sara prallte gegen ihn. »Schatz, was - ?«
»Schau mal, Mom.«
Er deutete auf den glitzernden Wasserlauf. Erstaunt sah sie, wie Chief McCaffrey in einem getarnten Kanu auf sie zupaddelte.
»Der Mann war gestern abend im Park«, sagte Kendal und bewies damit, dass er aufmerksamer war, als er es sich anmerken ließ.
Da bemerkte die überraschte Sara Chase' wachsamen Blick aus seinen blauen Augen und erwiderte ihn. Er war doch gekommen! Herr im Himmel, er war tatsächlich gekommen, um ihnen zu helfen! sie wurde von Fassungslosigkeit, Erleichterung und schließlich von einem Gefühl der Dringlichkeit überrollt.
»Mom, was ist los?«
Sie standen immer noch allein auf der Brücke, die anderen waren ihnen weit voraus. Mit einem Paddelschlag manövrierte der Seal das Kanu längsseits. »Springt rein!«, rief er.
»Mom?«
Sie beeilte sich, es zu erklären. »Weißt du noch, wie ich dir gesagt habe, ich hätte einen Plan, Kendal? Dass wir zusammen fortgehen würden?«
Der Junge warf Chase einen konsternierten Blick zu.
»Es ist so weit«, fügte sie hinzu. »Wir gehen jetzt fort. Steig in das Boot, Schatz. schnell!«
Sara schwang ein Bein über das Geländer.
Kendal rührte sich jedoch nicht. stattdessen schaute er zwischen ihr und dem Fremden hin und her. »Wer ist das?«, wollte er wissen.
»Ein Navy-sEaL«, antwortete sie. »Er kann uns beschützen. Steig jetzt bitte ins Boot, Kendal!«
Chase' grimmiger Gesichtsausdruck hätte selbst den Mutigsten verschreckt. »Wir können uns diese Gelegenheit nicht entgehen lassen, Liebling!«, flehte Sara mit klopfendem Herzen. »Schnell, bevor die anderen zurückkommen!«
Bei ihren nachdrücklichen Worten bewegte er sich endlich. Noch ehe sie selbst das zweite Bein übers Geländer geschwungen hatte, war Kendal dabei, ins Boot zu klettern.
»Setz dich auf den Boden!«, befahl Chase ihm.
Sara schloss daraus, dass sie sich auf den vorderen sitz hocken sollte.
Kaum saßen sie, da stieß Chase das Kanu auch schon in die Strömung ab. Er tauchte das Paddel ins Wasser und lenkte sie um die Biegung, hinter der sie rasch aus dem Blickfeld der Brücke verschwanden. Das Wasser stand nicht hoch und der schlick gab ihnen Deckung.
Durch den frischen Wind trocknete der Schweiß auf Saras Oberlippe. sie sah sich nach Kendal um, der sich an beiden Seiten des Boots festklammerte und vor Verwunderung große Augen machte. Hinter ihm paddelte ihr unverhoffter Retter, der eine Baseballkappe und ein T-shirt mit abgetrennten Ärmeln trug, mit gleichmäßigen Schlägen.
sie hätte ihm liebend gern gedankt, doch die tiefen Furchen auf seiner Stirn sagten ihr, dass sie besser schwieg.
Vor Hoffnung und Furcht klopfte ihr Herz schneller. sie blickte auf den Ring an ihrem Finger. Wenn sie nicht davon ausgegangen wäre, ihn eines Tages versetzen zu müssen, hätte sie ihn sofort abgelegt.
sie hielten sich dicht am Ufer des Moors und kamen so lautlos voran, dass sie die Winkerkrabben im Schilfgras rascheln hören konnte. Ein Blaureiher blieb wie erstarrt auf einem Bein stehen, als sie vorüberglitten.
Saras Atem hatte sich gerade beruhigt, da passierten sie einen Anlegesteg, auf dem ein einsamer Angler saß. Der Mann sah von seiner Krabbenbüchse auf und winkte ihnen zu.
Chase zog den Schirm seiner Baseballkappe weit in die Stirn und nickte. Dann stieß er das Paddel tiefer ins Wasser und beförderte sie aus dem Blickfeld des Fremden.
Die Zeit schien sich endlos hinzuziehen, bis sie endlich an ein bewaldetes Ufer kamen. Der Seal navigierte den Bug des Kanus an Land und stieß das Paddel tief in den Schlamm. »Springt raus!«, forderte er sie auf.
Sara kletterte über den Rand und hielt dann das Boot fest, damit es nicht so wackelte, während zuerst Kendal und danach Chase ausstiegen. Hundegebell lenkte ihre Aufmerksamkeit auf einen schwarzen Labrador in dem unter den Bäumen abgestellten, ihr bereits bekannten Sportwagen.
Chase zog das Kanu ans Ufer und drehte es um. »Zurückbleiben! « Nach der knappen Warnung verpasste er der Unterseite des Boots mit einem raschen Fußtritt ein klaffendes Loch, um das Gefährt anschließend mit einer kraftvollen Bewegung in die kleine Bucht zurückzuschieben, wo es sofort unterging.
»Los jetzt«, sagte er und lief zum Wagen. Dort öffnete er die Beifahrertür und klappte den Sitz nach vorn. »Du musst bei dem Hund sitzen«, wandte er sich an Kendal. »sitz, Jesse!«
Kendal schlüpfte auf die schmale Rückbank. »Hey, braver Hund.«
Während Sara sich auf dem Beifahrersitz niederließ, lief Chase um das Auto herum und setzte sich hinters Steuer. »anschnallen. «
Fachmännisch und in einem Tempo, bei dem Sara den Atem anhielt, setzte er in den tiefen Fahrspuren zurück, bis sie eine Lichtung erreichten, auf der er den Wagen wendete. Und schon ging es weiter.
Der Waldweg ging in eine Schotterpiste über, dann kamen sie auf dem Dammparkplatz heraus. »Früher habe ich da unten geangelt«, erklärte Chase, als er ihren fragenden Blick sah.
Daher kannte er also die Bucht, die er als abgelegen genug erachtet hatte, um sie unbeobachtet in sein Auto zu bekommen. Sara duckte sich in ihren Sitz, denn sie wollte nicht von einem der wenigen Ausflügler gesehen werden, die gerade auf dem Parkplatz ankamen oder abfuhren.
Bald verließen sie den State Park und reihten sich in den Verkehr auf dem Shore Drive ein.
Sara richtete sich etwas auf und rieb mit den Handflächen über ihre Shorts.
»Hoffentlich haben sie alles, was sie brauchen, da drin«, bemerkte Chase mit einem Blick auf ihren Rucksack.
»Ja«, gab sie zurück. sie war froh, sich auf alle Eventualitäten vorbereitet zu haben.
Er legte einen anderen Gang ein. »Und woher wussten sie, dass ich tatsächlich dort auftauchen würde?«, wollte er wissen.
Nach der Frage zu schließen, war er wohl ein bisschen sauer auf sich selbst.
»Keine Ahnung. ich nehme an, ich wollte mir die alternativen einfach nicht vorstellen.«
Diese Antwort brachte ihr einen skeptischen Blick ein.
sie sah sich nach Kendal um. »Oh, Schatz, du bist ja gar nicht angeschnallt.«
»Der Hund sitzt auf dem Gurt.«
»Jesse, Platz!«, befahl Chase und der Hund gehorchte sofort.
Mutter und Sohn wechselten Blicke. Der Seal hatte seinen Hund offenbar gut abgerichtet. Mit einem Klicken ließ Kendal den Sicherheitsgurt einrasten.
in dem Moment wurde Sara die volle Tragweite ihres Handelns klar. Mr Hale, der Anführer der Pfadfindergruppe, war sicher schon ganz außer sich und zerbrach sich den Kopf, was ihnen beiden zugestoßen sein mochte. in Kürze würde man die Behörden verständigen. Und Garret. Nun gab es kein Zurück mehr.
»Wir halten aber nirgendwo an, oder?«, fragte sie, wobei ihr die angst anzuhören war.
»Nein«, antwortete Chase. Er gab Gas und sie rasten die Auffahrt zum Highway hinauf, der nach Nordwesten, zu den Blue Ridge Mountains und darüber hinaus führte. in etwa drei Stunden wären sie im westlichen Teil Virginias und damit weit weg vom Seashore State Park, in dem eine Suchaktion nach ihnen laufen würde. Dann dürfte ihr leichter ums Herz sein.
»Glauben sie, der Angler könnte uns Schwierigkeiten machen? «, fragte sie leise.
Zu ihrer wachsenden Besorgnis antwortete Chase nicht sofort. »Er war nicht dort, als ich zum Treffpunkt aufgebrochen bin, sonst wäre ich umgekehrt.«
Dann hätte sie niemals erfahren, dass er tatsächlich vorgehabt hatte, ihr zu helfen.
»Danke«, murmelte sie und fand das Wörtchen jämmerlich ungenügend. »ich verspreche ihnen, sie werden es nicht ... bereuen«, quetschte sie aus zugeschnürter Kehle hervor.
sie war sich sicher, dass er sie verstanden hatte, doch er antwortete ihr nicht. Wahrscheinlich war es zu spät, und er bereute seine Entscheidung schon jetzt.
© 2012 LYX verlegt durch EGMONT Verlagsgesellschaften mbH
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Autoren-Porträt von Marliss Melton
Marliss Melton arbeitete einige Jahre als Sprachlehrerin an einem College, bevor 2002 ihr erster Liebesroman erschien.
Bibliographische Angaben
- Autor: Marliss Melton
- 2012, 1. Aufl., 320 Seiten, Maße: 12,6 x 18,3 cm, Taschenbuch, Deutsch
- Übersetzung: Schmitz, Ralf
- Übersetzer: Ralf Schmitz
- Verlag: LYX
- ISBN-10: 3802587979
- ISBN-13: 9783802587979
Kommentar zu "Geheime Lügen / Seal Team 12 Bd.3"
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