Geschichten aus Nian
Landwandlerin
Geschichten aus Nian: eine Fantasy-Märchen-Serie zum Lesen und Vorlesen. Wandere und erfahre mit der Landwandlerin!
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Produktdetails
Produktinformationen zu „Geschichten aus Nian “
Geschichten aus Nian: eine Fantasy-Märchen-Serie zum Lesen und Vorlesen. Wandere und erfahre mit der Landwandlerin!
Klappentext zu „Geschichten aus Nian “
Dila ist die Tochter eines hochgestellten Eichenreiters aus der Hauptloge seines Klans im nianianischen Mittelland. Eine geheimnisvolle Beziehung verbindet sie mit dem Wandern in der Natur und besonders mit einer jungen Pappel. Ein schmerzhaftes Erlebnis und ein Streit mit ihrem traditionsverhafteten Vater führen sie auf eine lange und beschwerliche Wanderung, in deren Verlauf sie ihr inneres Wesen besser kennen und verstehen lernt. Kann ihre seltene Gabe dabei helfen, nicht nur zu sich selbst zu finden, sondern auch die Bedeutung einer alten Geschichte zu entschlüsseln und ganz Nian in einer schwierigen Zeit Kraft zu geben?Ein Fantasy-Märchen zum Lesen und Vorlesen.
Großformatiges Paperback. Klappenbroschur
Lese-Probe zu „Geschichten aus Nian “
Es war aussichtslos. Eine Ewigkeit lang hatte Dila dem Sturm getrotzt und sich Stufe für Stufe weiter den Passweg nach oben gequält. Nun aber war sie abgekämpft und ihr Körper sträubte sich heftig gegen jeden weiteren Schritt. Der Fallwind hatte die gesamte Zeit über nicht nachgelassen. Lediglich der Graupel hatte gestoppt, was jedoch angesichts fallender Temperaturen und beginnender Dunkelheit kaum ins Gewicht fiel. Hier ging es für Dila nicht weiter. Bei der Wetterlage war es aber unmöglich, das Biwak aufzubauen. Dilas Kleidung war an den Beinen trotz des Spezialmaterials durchnässt, und von innen kam verschwitzter, an der Haut klebender Stoff dazu. Lediglich die Durajacke hielt zuverlässig die nasse Kälte von ihrem Oberkörper fern.Dila wählte die einzige Möglichkeit, die ihr einfiel. Sie riss sich auf einem Vorsprung den bleischwer erscheinenden Tragsack vom Rücken, zerrte das Biwak heraus und stopfte stattdessen ihre Tasche hinein. Gerade wollte sie sich, so gut es ging, in die Zeltbahn hüllen und an die Bergwand drücken, als es geschah: Sie stieß gegen den Tragsack, und dieser rollte auf die abwärts führenden Stufen zu!
Mit einem schrillen Schrei stürzte Dila los, aber es war zu spät. Ein, zwei Stufen, dann immer weiter kollerte der Tragsack klappernd mit Kocher, Stablampe, Magnetodirektor, allen Vorräten, dem Wasser und der Wechselkleidung den Hang hinunter und stürzte in den Nebel. Das Poltern entfernte sich rasch und wurde bald vom Pfeifen des Windes übertönt.
Ohnmächtig und verzweifelt starrte Dila hinterher, bis sie sich nach einer Weile mutlos umdrehte und zur noch aufgewickelten Zeltbahn zurückkehrte. Zumindest diese war ihr noch geblieben und sie konnte sich darin einrollen. Die kleine Kapuze der Durajacke würde zwar kaum Wärme geben, aber wenigstens hielt sie den Wind von den Ohren ab. Mit dem Gesicht dem Boden zugewandt fiel Dila ausgelaugt, niedergeschmettert und müde in einen unruhigen Schlaf.
"Diilaa!", erklang es in ihrem Kopf.
Was? Wie
... mehr
jetzt? Dort, direkt vor ihr ... die kleine Esche, welche sie hatte wachsen lassen ... "Ja? Womit kann ich dienen?"
"Diilaa, maan muuss deen Stiieel looslaassseen, uum aabzuusteeiigeen."
Das hatte sie schon einmal gehört. Ihr Vater hatte diesen Spruch einige Male verwendet, bevor sie losgewandert war. Aber was sollte ihr das jetzt sagen?
"Maanchmaal liieegt niicht iim Kaampf deer EErfoolg, soondeern daariin, diiees zuu beeheerziigeen."
"Liebe Esche, ich soll aufgeben?"
"Looslaassseen beedeeuuteet niicht aauufzuugeebeen, soondeern zuu aakzeeptiieereen."
Dann strich die Esche mit einem Zweig über Dilas Gesicht. Aber dieser war eiskalt, und Dila zuckte zusammen, fuhr auf und blinzelte. Huch? Was war denn jetzt los? Sie lag frierend in eine Zeltbahn gehüllt auf einem Vorsprung am Fuße steinerner Stufen. Das Tageslicht war bereits zurückgekehrt, über ihr spannte sich ein blauer Himmel auf.
Aber ... das bedeutete ja ... erstens hatte sie geträumt und zweitens war das Unwetter vorbei! Es stürmte zwar noch ein wenig, aber von Nebel war keine Spur mehr zu sehen. Im Osten begann die Sonne bereits damit, die Kesselebene mit ihrem goldenen Licht zu benetzen. Es war ein wundervoller Anblick, aber so schön Dila ihn auch fand, sie musste sich nun um andere Dinge kümmern. Zum einen waren ihre Schuhe, ihre Beinbekleidung und ihr Haar vollkommen durchnässt, zum anderen war der Schweiß an ihrem Körper klamm geworden und hatte ihm Wärme geraubt, so dass sie wie Espenlaub zitterte. Sie streckte vorsichtig ihre steifen Gliedmaßen, bis sie sich wieder einigermaßen bewegen konnte.
Was aber sollte sie nun tun? Sie hatte keine Ahnung, wie weit es noch bis zum Pass hinauf war, und der Rückweg den Steilhang hinunter nach Karlingen würde wenigstens anderthalb Tage dauern - zu lange ohne Ausrüstung, Essen und Wasser. Eine Quelle oder einen Bach schien es hier auch nirgendwo zu geben ... Mit klappernden Zähnen blickte Dila sich um, als ihr a
"Diilaa, maan muuss deen Stiieel looslaassseen, uum aabzuusteeiigeen."
Das hatte sie schon einmal gehört. Ihr Vater hatte diesen Spruch einige Male verwendet, bevor sie losgewandert war. Aber was sollte ihr das jetzt sagen?
"Maanchmaal liieegt niicht iim Kaampf deer EErfoolg, soondeern daariin, diiees zuu beeheerziigeen."
"Liebe Esche, ich soll aufgeben?"
"Looslaassseen beedeeuuteet niicht aauufzuugeebeen, soondeern zuu aakzeeptiieereen."
Dann strich die Esche mit einem Zweig über Dilas Gesicht. Aber dieser war eiskalt, und Dila zuckte zusammen, fuhr auf und blinzelte. Huch? Was war denn jetzt los? Sie lag frierend in eine Zeltbahn gehüllt auf einem Vorsprung am Fuße steinerner Stufen. Das Tageslicht war bereits zurückgekehrt, über ihr spannte sich ein blauer Himmel auf.
Aber ... das bedeutete ja ... erstens hatte sie geträumt und zweitens war das Unwetter vorbei! Es stürmte zwar noch ein wenig, aber von Nebel war keine Spur mehr zu sehen. Im Osten begann die Sonne bereits damit, die Kesselebene mit ihrem goldenen Licht zu benetzen. Es war ein wundervoller Anblick, aber so schön Dila ihn auch fand, sie musste sich nun um andere Dinge kümmern. Zum einen waren ihre Schuhe, ihre Beinbekleidung und ihr Haar vollkommen durchnässt, zum anderen war der Schweiß an ihrem Körper klamm geworden und hatte ihm Wärme geraubt, so dass sie wie Espenlaub zitterte. Sie streckte vorsichtig ihre steifen Gliedmaßen, bis sie sich wieder einigermaßen bewegen konnte.
Was aber sollte sie nun tun? Sie hatte keine Ahnung, wie weit es noch bis zum Pass hinauf war, und der Rückweg den Steilhang hinunter nach Karlingen würde wenigstens anderthalb Tage dauern - zu lange ohne Ausrüstung, Essen und Wasser. Eine Quelle oder einen Bach schien es hier auch nirgendwo zu geben ... Mit klappernden Zähnen blickte Dila sich um, als ihr a
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Autoren-Porträt von Paul M. Belt
Belt, Paul M.Der Autor, Paul M. Belt, wurde 1967 in Braunschweig geboren und ist Informatiker, Musiker (Gesang, Gitarre, Schlagzeug, Handpan) und Familienvater. Seine privaten Interessen sind u.a. Quanten- und Astrophysik, Makroökonomie, Philosophie, Reiki, Rock- und Reggae-Musik, Musicals, Fotografie, und Cineastik. Er schreibt seit seinem 17. Lebensjahr Texte für eigene Lieder, seit 2004 auch kurze Geschichten und Gedichte auf Deutsch und erfindet schon sein gesamtes erwachsenes Leben lang Spiele, Märchen und Geschichten meist für Kinder aus seinem sozialen Umfeld. Die "Geschichten aus Nian" sind seine ersten Veröffentlichungen.
Bibliographische Angaben
- Autor: Paul M. Belt
- Altersempfehlung: Ab 8 Jahre
- 2018, 280 Seiten, Maße: 14,9 x 20,8 cm, Kartoniert (TB), Deutsch
- Verlag: Hunter Verlag
- ISBN-10: 3947086547
- ISBN-13: 9783947086542
- Erscheinungsdatum: 05.12.2018
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