Gesellschaft Extrem
Was wir über Radikalisierung wissen
Extreme politische Ansichten haben Konjunktur. Auf der rechten und linken Seite des politischen Spektrums, aber auch in religiösen Milieus radikalisieren sich Positionen und stellen demokratische Werte und Institutionen infrage. Dieser Band gibt einen...
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Produktinformationen zu „Gesellschaft Extrem “
Extreme politische Ansichten haben Konjunktur. Auf der rechten und linken Seite des politischen Spektrums, aber auch in religiösen Milieus radikalisieren sich Positionen und stellen demokratische Werte und Institutionen infrage. Dieser Band gibt einen Überblick über die zentralen Aspekte dieses Phänomens: die Radikalisierung von Individuen, von Gruppen und von Gesellschaften, Deradikalisierung, Online- Radikalisierung und die Präventionsmaßnahmen. Außerdem werden eine Reihe wertvoller Handlungsempfehlungen für Politik und Zivilgesellschaft formuliert.
Mit Beiträgen unter anderem von Naika Foroutan, Peter Neumann und Andreas Zick
Mit Beiträgen unter anderem von Naika Foroutan, Peter Neumann und Andreas Zick
Klappentext zu „Gesellschaft Extrem “
Extreme politische Ansichten haben Konjunktur. Auf der rechten und linken Seite des politischen Spektrums, aber auch in religiösen Milieus radikalisieren sich Positionen und stellen demokratische Werte und Institutionen infrage. Dieser Band gibt einen Überblick über die zentralen Aspekte dieses Phänomens: die Radikalisierung von Individuen, von Gruppen und von Gesellschaften, Deradikalisierung, Online- Radikalisierung und die Präventionsmaßnahmen. Außerdem werden eine Reihe wertvoller Handlungsempfehlungen für Politik und Zivilgesellschaft formuliert. Mit Beiträgen unter anderem von Naika Foroutan, Peter Neumann und Andreas Zick
Großformatiges Paperback. Klappenbroschur
Lese-Probe zu „Gesellschaft Extrem “
Einleitung Julian Junk, Christopher Daase und Nicole Deitelhoff Extremismus ist kein neues Phänomen. Im Gegenteil: in jedem politischen System gibt es extreme Ansichten; in der Bundesrepublik Deutschland ist die Wehrhaftigkeit gegenüber Extremismen, die die liberale Demokratie infrage stellen, einer der wesentlichen Bausteine der politischen wie zivilgesellschaftlichen Ordnung. Auch wenn extreme politische Ansichten in der letzten Dekade an Aufmerksamkeit gewonnen zu haben scheinen, so gab es solche Konjunkturen schon immer: von der öffentlichen Auseinandersetzung mit Linksextremismen in den 1970er und 1980er Jahren über Rechtsextremismen insbesondere in den 1990er Jahren bis hin zu islamistischen Extremismen in den letzten fünfzehn Jahren. Schon immer waren diese Aufmerksamkeitskonjunkturen gleichermaßen Treiber für sicherheitspolitische Maßnahmen und für Forschungen zu Ursachen und Konsequenzen extremistischer Bestrebungen. Neu mag in den letzten Jahren sein, dass rechtsextreme Gewalttaten, rechtspopulistische Tendenzen und islamistische Gefährdungslagen gleichzeitig öffentliche Aufmerksamkeit erfahren, dass alle diese Phänomenbereiche auch durch technologischen Fortschritt dynamischer und interaktiver in ihren Weiterentwicklungen und globaler und dichter in ihren Vernetzungen wurden und dass eine schier unüberschaubare Vielzahl von öffentlich geförderten Programmen, die Prävention durch zivilgesellschaftliche Gruppen sowie staatliche Zwangsmaßnahmen, etwa durch Verschärfungen im Strafrecht, adressieren. Sowohl politisch wie auch wissenschaftlich wurde es bislang weitestgehend versäumt, die Wissensbestände zu den verschiedenen Extremismusformen und zum Umgang mit diesen vergleichend auszuwerten und sich kritisch mit den Unterschieden wie auch Gemeinsamkeiten auseinanderzusetzen. Diese Zusammenführung eines bislang eher fragmentarisch vorhandenen Wissensstands ist auch deshalb wichtig, weil wir es mit einem sehr komplexen Zusammenspiel von verschiedensten
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individuellen, gruppenbezogenen und gesellschaftlichen Ursachen illiberaler Radikalisierung zu tun haben. Um liberale Werte und Institutionen zu stärken und die Ambivalenz von Radikalität zwischen gesellschaftlicher Herausforderung und Chance zu ergründen, müssen die Mechanismen individueller und kollektiver Radikalisierung in ihrer Breite verstanden werden - und zwar vergleichend über aktuelle Konjunkturen der Aufmerksamkeit für Islamismus hinaus. Die sieben Kapitel dieses Bandes bieten eine Bestandsaufnahme des Forschungsstands zu Radikalisierung und Deradikalisierung. Die Beiträge eint ein breites Verständnis von Radikalisierung, das den Ambivalenzen der Geschichte dieses umstrittenen Begriffs gerecht wird. Dieses breite Verständnis von Radikalisierung wird im ersten Kapitel entwickelt - ein Verständnis, das der Prozesslogik des Begriffs ebenso gerecht wird wie Spannweite von gewaltfreier zu gewaltsamer Radikalisierung. Gleichwohl setzt jedes Kapitel eigene, dem jeweiligen Thema angepasste Akzente in der Begriffsverwendung. Es ist genau dieser Pluralismus, den die Radikalisierungsforschung so dringend benötigt. Denn nur dann kann sie umfassend auf gesellschafts- wie sicherheitspolitisch virulente Fragen mögliche Erklärungen liefern und Handlungsoptionen generieren. Nach einem ersten Kapitel, in dem Abay Gaspar et al. nach einer kritischen Auseinandersetzung mit der aktuellen Gewaltzentrierung der Radikalisierungsforschung programmatisch vorschlagen, zwischen Radikalisierung in die Gewalt, Radikalisierung in der Gewalt und Radikalisierung ohne Gewalt zu unterscheiden, beleuchten die folgenden drei Kapitel den Forschungsstand unterteilt nach drei Analyseebenen: der Radikalisierung von Individuen, der Radikalisierung von Gruppen sowie der Radikalisierungstendenzen auf der gesellschaftlichen Ebene. Die letzten drei Kapitel nehmen drei zentrale politische wie wissenschaftliche Herausforderungen in den Blick: Deradikalisierung, Online-Radikalisierung und die Evaluierung von Prä
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Inhaltsverzeichnis zu „Gesellschaft Extrem “
Inhalt Einleitung 7 Julian Junk, Christopher Daase und Nicole Deitelhoff Vom Extremismus zur Radikalisierung: Zur wissenschaftlichen Konzeptualisierung illiberaler Einstellungen 15 Hande Abay Gaspar, Christopher Daase, Nicole Deitelhoff, Julian Junk und Manjana Sold Individuelle Faktoren der Radikalisierung zu Extremismus, Gewalt und Terror: Zur Forschungslage 45 Andreas Zick, Fabian Srowig, Viktoria Roth, Daniela Pisoiu und Katharina Seewald Radikalisierung von Gruppen: Brückennarrative als verbindende Erzählungstrukturen 91 David Meiering, Aziz Dziri und Naika Foroutan (mit Simon Teune, Esther Lehnert, Marwan Abou-Taam) Die Dynamiken gesellschaftlicher Radikalisierung: Welche Bedrohung besteht für die offene Gesellschaft? 131 Eva Herschinger, Kemal Bozay, Oliver Decker, Magdalena von Drachenfels und Christian Joppke (mit Klara Sinha) Deradikalisierung in Deutschland: Herausforderung für Theorie und Praxis 171 Till Baaken, Judy Korn, Maximilian Ruf und Dennis Walkenhorst (mit Reiner Becker, Tore Bjørgo, Michael Kiefer, Thomas Mücke) Radikalisierung und De-Radikalisierung: Die Rolle des Internets 211 Peter Neumann, Charlie Winter, Alexander Meleagrou-Hitchens, Magnus Ranstorp und Lorenzo Vidino Evident und wirksam? Herausforderungen, Möglichkeiten und Grenzen der Evaluationsforschung in der Radikalisierungsprävention 255 Andreas Armborst, Janusz Biene, Marc Coester, Frank Greuel, Björn Milbradt und Inga Nehlsen Autorinnen und Autoren 291
Autoren-Porträt
Christopher Daase ist Professor für Internationale Organisation an der Universität Frankfurt am Main. Nicole Deitelhoff ist dort Professorin für Internationale Beziehungen und Theorien globaler Ordnungspolitik; beide sind geschäftsführende Vorstandsmitglieder des Leibniz-Instituts Hessische Stiftung Friedens- und Konfliktforschung (HSFK). Julian Junk ist Post-Doc und Projektleiter an der HSFK.
Bibliographische Angaben
- 2019, 295 Seiten, Maße: 15,4 x 22,8 cm, Kartoniert (TB), Deutsch
- Herausgegeben: Christopher Daase, Nicole Deitelhoff, Julian Junk
- Verlag: CAMPUS VERLAG
- ISBN-10: 3593510235
- ISBN-13: 9783593510231
- Erscheinungsdatum: 21.08.2019
Pressezitat
»Leider gibt es nur selten Forschungsbilanzen wie diese, hat man es hier doch mit einem überaus informativen Sammelband zu tun. Er kann als eine Einführung ins Thema gelesen werden, er macht aber auch den Experten viele Wissenslücken deutlich.« Armin Pfahl-Traughber, Humanistischer Pressedienst, 23.10.2019»Dieses Buch [sorgt] in Zeiten, in denen Weimaroder Nazi-Vergleiche nie lange auf sich warten lassen, für Differenzierung.« Jannik Waidner, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 28.01.2020»Der Band leistet mit einer Bestandsaufnahme zur Radikalisierungsforschung in den letzten 20 Jahren einen wichtigen Beitrag zur prozessorientierten Extremismusanalyse, -prävention und -repression.« Uwe Backes, Jahrbuch 'Extremismus & Demokratie', 32. Jahrgang 2020
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