Gesellschaft im Exzess
Mediziner in Basel um 1600. Dissertationsschrift
Völlerei, Sexualität, das Sezieren von Leichen oder verschwenderisches Zurschaustellen des eigenen Reichtums: Im Exzess wurde - so die These des Buches - gesellschaftliche Ordnung gestaltet. Wie produktiv das Agieren im Übermaß sein konnte, beleuchtet...
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Produktinformationen zu „Gesellschaft im Exzess “
Völlerei, Sexualität, das Sezieren von Leichen oder verschwenderisches Zurschaustellen des eigenen Reichtums: Im Exzess wurde - so die These des Buches - gesellschaftliche Ordnung gestaltet. Wie produktiv das Agieren im Übermaß sein konnte, beleuchtet Sarah-Maria Schober an Medizinern, die um 1600 in Basel lebten. Sie folgt den Ärzten an Orte, an denen sie Grenzen austesteten: in Bäder und Haushalte, an ihre Schreibtische und auf die anatomische Bühne. Damit bietet sie zugleich eine quellennahe Analyse einer städtischen Gesellschaft im späten 16. und frühen 17. Jahrhundert.
Klappentext zu „Gesellschaft im Exzess “
Übermäßiges Essen und Trinken, Sexualität, das Sezieren von Leichen oder verschwenderisches Zurschaustellen des eigenen Reichtums: Im Exzess wurde - so die These des Buches - gesellschaftliche Ordnung gestaltet. Wie produktiv das Agieren im Übermaß sein konnte, beleuchtet Sarah-Maria Schober an Medizinern, die um 1600 in Basel lebten. Sie folgt den Ärzten an Orte, an denen sie Grenzen austesteten: in Bäder und Haushalte, an ihre Schreibtische und auf die anatomische Bühne. Damit bietet sie zugleich eine quellennahe Analyse einer städtischen Gesellschaft im späten 16. und frühen 17. Jahrhundert.
Großformatiges Paperback. Klappenbroschur
Lese-Probe zu „Gesellschaft im Exzess “
Vorwort Dieses Buch ist die leicht überarbeitete Fassung meiner 2017 von der Philosophisch-Historischen Fakultät der Universität Basel angenommenen Dissertation. Großzügig unterstützt wurde die Publikation von einem Publikationsbeitrag des Schweizerischen Nationalfonds (SNF). Dafür möchte ich mich herzlich bedanken. Ohne meine Betreuerin Susanna Burghartz würde das Buch nicht existieren. Sie hat mich - neben vielem mehr - gelehrt, nach Zusammenhängen und Widersprüchen Ausschau zu halten, über Grenzen und Dichotomien hinweg zu denken und Spannungen nicht nur wahrzunehmen, sondern auch in historische Erzählungen zu übersetzen. Ermunterung, konstruktive Kritik und Ansporn zur Horizonterweiterung kommen bei ihr stets im Paket. Für all das, sowie ganz besonders für ihr stets offenes Ohr und ihre Aufgeschlossenheit, möchte ich mich aufs Herzlichste bedanken. Ebenfalls bedanken möchte ich mich bei Lucas Burkart, Zweitbetreuer der Arbeit, für sein anhaltendes Interesse am Projekt, die profunde Kritik sowie seine wertvolle Gabe, einen mit seinen Fragen und Diskussionsbeiträgen immer wieder auf neue Gedanken zu bringen. Die Dissertation ist im Rahmen des vom SNF geförderten Prodoc »Sites of Mediation« entstanden. Diesem Diskussionskontext, vor allem allen daran Beteiligten, verdanke ich nicht nur unzählige Anregungen und Möglichkeiten, Ideen auszuprobieren, sondern auch ein Umfeld, in dem Forschung Spaß machte. Von Christine Göttler, neben Susanna Burghartz und Lucas Burkart Initiatorin und Leiterin des Prodoc, habe ich unglaublich viel - und vor allem immer wieder Unerwartetes - gelernt, die spannendsten Literaturhinweise erhalten und sehr viel Unterstützung erfahren. Tina Asmussens ansteckende Freude an Geschichte und ihre Bereitschaft, Erfahrungen und Gedanken zu teilen, haben mich nachhaltig begeistert. Maike Christadler, Tinas gleichermaßen wundervolle Nachfolgerin in der Funktion der Koordinatorin des Prodocs, stand mir mit tatkräftigem, nie endendem Rat, als kundige
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Gegenleserin und mit ihrem ganz eigenen Blick stets zur Seite. Herzlichen Dank! Für wichtige Inputs und konzise Nachfragen zur rechten Zeit danke ich allen OrganisatorInnen und DiskutantInnen der zahlreichen und vielortigen Konferenzpanel, Workshops, Summerschools und Ringvorlesungen, bei denen ich im Laufe der Jahre Aspekte der Arbeit vorstellen konnte. Besonders profitierte ich von der frühen Diskussion des Themas im Basler Vormodernekolloquium und der späten intensiven Besprechung meines Einleitungsentwurfes im Sozialtheorienkolloquium des Mittelbaus am Basler Departement Geschichte. Beide Erfahrungen spiegeln die außerordentlich herzliche und produktive Atmosphäre des Departements und der Basel Graduate School for History (BGSH) wider, die ich die letzten Jahre genießen durfte. Stellvertretend für unzählige Büro-, Gang-, Pausen-, Mittagessens- und Apérogespräche sowie für viele, oft sehr ausführliche Rückmeldungen auf Geschriebenes oder Gesprochenes möchte ich mich bei den folgenden Personen ganz besonders für all ihre wertvollen Anregungen, ihre großzügig zur Verfügung gestellte Zeit und den nötigen Rückhalt bedanken: Céline Angehrn, Caroline Arni, Benedikt Bego-Ghina, Davina Benkert, Alexandra Binnenkade, Eva Brugger, Lea Bühlmann, Sonia Calvi, Milena Guthörl, Jörn Happel, Ivo Mijnssen, Claudia Opitz, Anja Rathmann-Lutz, Michael Schaffner, Maria Tranter, Elise Voerkel, Rafael Wagner. Den Weg vom Dissertationsmanuskript zum Buch durfte ich während eines 18-monatigen Early Postdoc.Mobility-Stipendiums des SNF in Australien und England beschreiten. Am Centre for the History of Emotions, University of Perth, und am Oriel College der University of Oxford fühlte ich mich, nicht zuletzt aufgrund der umsichtigen Unterstützung meiner beiden Gastgeberinnen, Jacqueline van Gent und Lyndal Roper, sehr gut aufgehoben. In Oxford gebührt außerdem besonderer Dank dem »Early Modern (German) History Workshop« sowie meinem großartigen »chapelmate« Edmund Wareham. Für zahlreiche Hi
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Inhaltsverzeichnis zu „Gesellschaft im Exzess “
Inhalt Vorwort 7 Einleitung 11 Positionierungen im Fluiden - Das Bad41 Einführung41 Verflüssigung - Körper im Bad 45 Vermischung - Narrative des Fluiden und die »Gute Ordnung«63 Verfestigung - Badwissen, medizinische Praktiken und Autorität 84 Vergesellschaftung - Die elitäre Badgesellschaft im Exzess103 Fazit: Möglichkeitsraum statt Ausnahmesituation117 Gestalten und Eindringen - Das Haus 121 Einführung121 Bedeuten - Häuser im Gefüge von Familie und Stadt 124 Betreten - Zugänglichkeiten, Offenheit und Rückzug136 Bespielen - Fülle, Exotik und Brüche von Repräsentation149 Begegnen - Exzessivität als Praxis und das Geschlecht der Geselligkeit 168 Besuchen - Mediziner in fremden und eigenen Häusern 189 Fazit: Haussoziabilität als Exzesssoziabilität 203 Gesellschaft schreiben - Der Text205 Einführung205 Bewerten - Die Textexzesse der Gelehrtenrepublik 210 Beschämen - Spott, Spaß und der entgrenzte Körper 228 Beeindrucken - Mediziner und Adlige 253 Fazit: Textmengen, Textverflechtungen, Textexzesse274 Die Ordnung des Körpers - Die Anatomie 277 Einführung277 Grenzen überschreiten - Der anatomische Exzess 283 Ekel verwenden - Inszenierungen von Überschreitung und Überwindung 299 Anatomie aufführen - Repräsentation und soziales Event 312 Körper vergesellschaften - Anatomie als Ordnungsprojekt 340 Fazit: Die Ordnung des Körpers 369 Schlusswort - Die Konventionalität des Exzesses371 Quellen und Literatur 377 Gedruckte Quellen 380 Literatur 384 Abbildungen425 Personen-, Orts- und Sachregister 427
Autoren-Porträt von Sarah-Maria Schober
Sarah-Maria Schober, Dr. phil., ist Oberassistentin am Historischen Seminar der Universität Zürich.
Bibliographische Angaben
- Autor: Sarah-Maria Schober
- 2019, 444 Seiten, Maße: 13,9 x 21,3 cm, Kartoniert (TB), Deutsch
- Verlag: CAMPUS VERLAG
- ISBN-10: 3593510286
- ISBN-13: 9783593510286
- Erscheinungsdatum: 21.06.2019
Pressezitat
»[Die] Arbeit [ist[ ein reicher Fundus an Wissen über die Medizin um 1600 und seltener analysierter städtischer Inklusionsprozesse und Hierarchien.« Tatjana Niemsch, Sehepunkte, 15.05.2020»As with all the best works of cultural history, this is a conclusion, and indeed a book, that makes the reader think and question, rather than blindly agree. [...] This innovative, imaginative and beautifully written volume deserves to be widely read and will surely provoke new questions and historical reflections in years to come.« Hannah Murphy, German History, 16.10.2020
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