Glücklich die Glücklichen
Roman
Ein Ehepaar im Supermarkt, Robert und Odile.
Ihr an sich lächerlicher Streit an der Käsetheke eskaliert, die Nerven liegen blank, weil es hier um viel mehr als um die Wahl des richtigen Käses geht. Odile, Mutter zweier Kinder, wird sich...
Ihr an sich lächerlicher Streit an der Käsetheke eskaliert, die Nerven liegen blank, weil es hier um viel mehr als um die Wahl des richtigen Käses geht. Odile, Mutter zweier Kinder, wird sich...
lieferbar
versandkostenfrei
Buch (Gebunden)
18.40 €
- Lastschrift, Kreditkarte, Paypal, Rechnung
- Kostenlose Rücksendung
Produktdetails
Produktinformationen zu „Glücklich die Glücklichen “
Ein Ehepaar im Supermarkt, Robert und Odile.
Ihr an sich lächerlicher Streit an der Käsetheke eskaliert, die Nerven liegen blank, weil es hier um viel mehr als um die Wahl des richtigen Käses geht. Odile, Mutter zweier Kinder, wird sich schon bald einen Liebhaber nehmen, der sie dann seinerseits betrügt.
Yasmina Reza beschreibt Paare, Einzelgänger und Familien in unverschämt komischen Alltagsszenen. Inmitten von gesellschaftlichem Ansehen und beruflichen Erfolgen werden ihre Träume vom Alltag zerrieben. Doch aufgeben? Niemals! Mit scharfer Beobachtungsgabe und schmerzhaft treffenden Dialogen entzündet die Autorin ein Feuerwerk aus klugem Witz, Humor und tiefen Einsichten in unsere heutige Gesellschaft.
Ihr an sich lächerlicher Streit an der Käsetheke eskaliert, die Nerven liegen blank, weil es hier um viel mehr als um die Wahl des richtigen Käses geht. Odile, Mutter zweier Kinder, wird sich schon bald einen Liebhaber nehmen, der sie dann seinerseits betrügt.
Yasmina Reza beschreibt Paare, Einzelgänger und Familien in unverschämt komischen Alltagsszenen. Inmitten von gesellschaftlichem Ansehen und beruflichen Erfolgen werden ihre Träume vom Alltag zerrieben. Doch aufgeben? Niemals! Mit scharfer Beobachtungsgabe und schmerzhaft treffenden Dialogen entzündet die Autorin ein Feuerwerk aus klugem Witz, Humor und tiefen Einsichten in unsere heutige Gesellschaft.
Klappentext zu „Glücklich die Glücklichen “
Ein Ehepaar im Supermarkt, Robert und Odile. Ihr an sich lächerlicher Streit an der Käsetheke eskaliert, die Nerven liegen blank, weil es hier um viel mehr als um die Wahl des richtigen Käses geht. Odile, Mutter zweier Kinder, wird sich schon bald einen Liebhaber nehmen, der sie dann seinerseits betrügt. Yasmina Reza beschreibt Paare, Einzelgänger und Familien in unverschämt komischen Alltagsszenen. Inmitten von gesellschaftlichem Ansehen und beruflichen Erfolgen werden ihre Träume vom Alltag zerrieben. Doch aufgeben? Niemals! Mit scharfer Beobachtungsgabe und schmerzhaft treffenden Dialogen entzündet die Autorin ein Feuerwerk aus klugem Witz, Humor und tiefen Einsichten in unsere heutige Gesellschaft.
Lese-Probe zu „Glücklich die Glücklichen “
Glücklich die Glücklichen von Yasmina RezaAus dem Französischen von Frank Heibert und Hinrich Schmidt-Henkel
Robert Toscano
Wir waren bei den Wochenendeinkäufen im Supermarkt. Irgendwann sagt sie, stell dich schon mal in die Käseschlange, ich kümmer mich um die anderen Lebensmittel. Als ich wiederkam, war der Einkaufswagen halb voll mit Müsli, Keksen, Pulvernahrung in Tüten und lauter Dessertcremes, und ich sag, wozu das alles? - Wie, wozu das alles? Ich sag, wozu soll das gut sein? - Du hast Kinder, Robert, die mögen Crunchy- Müsli, die mögen Schokotäfelchen, auf Kinder-Bueno stehen sie total, sie hielt mir die Packungen hin, und ich sag, das ist doch absurd, sie mit Zucker und Fett vollzustopfen, dieser Einkaufswagen ist absurd, und sie darauf, was für Käse hast du gekauft? - Einen kleinen Ziegenkäse und einen Morbier.
- Was, keinen Schweizer, schreit sie auf. - Hab ich vergessen, und ich geh auch nicht noch mal hin, zu lange Schlange. - Du weißt genau, wenn du nur einen einzigen Käse kaufen müsstest, dann Schweizer, wer isst bei uns denn Morbier? Wer? - Ich, sag ich. - Seit wann isst du Morbier? Wer will schon Morbier essen? - Hör auf, Odile, sag ich. - Wer mag denn diesen Scheiß-Morbier?! Subtext natürlich »außer deiner Mutter«, neulich hat meine Mutter mal eine Schraube in einem Morbier gefunden, schrei nicht so, Odile, sag ich. Sie zerrt am Einkaufswagen rum und schmeißt ein Dreierpack Milka-Vollmilch rein. Ich nehm die Schokolade und leg sie wieder ins Regal. Und noch schneller lag sie wieder drin.
... mehr
- Ich hau ab, sag ich. Sie darauf, na dann hau doch ab, hau ruhig ab, mehr kannst du nicht sagen, ich hau ab, deine einzige Antwort; sobald dir die Argumente ausgehen, sagst du, ich hau ab, immer gleich diese absurde Drohung. Es stimmt schon, ich sag oft, ich hau ab, das gebe ich zu, aber wie soll ich es nicht sagen, wenn ich zu nichts anderem Lust habe, wenn ich keinen anderen Ausweg weiß als sofortige Fahnenflucht, aber ich gebe auch zu, dass ich das dann, nun ja, als Ultimatum formuliere. - Gut, bist du jetzt fertig mit Einkaufen?, sag ich zu Odile und schiebe mit einem abrupten Stoß den Einkaufswagen vorwärts, sonst brauchen wir keinen Mist mehr? - Wie redest du mit mir! Ist dir klar, wie du mit mir redest! Ich sage, geh weiter. Los! Nichts ärgert mich mehr als diese plötzliche Beleidigtheit, wenn alles stehenbleibt, alles erstarrt. Natürlich könnte ich sagen, Entschuldige bitte. Nicht einmal, ich müsste es zweimal sagen, im passenden Tonfall. Wenn ich zweimal im passenden Tonfall Entschuldige bitte sagen würde, könnten wir mehr oder weniger normal in den restlichen Tag starten, nur hab ich überhaupt keine Lust, diese Worte auszusprechen, es ist mir physiologisch unmöglich, wenn sie mitten im Gang mit den Gewürzen stehenbleibt, vor Entrüstung und Unglück entgeistert. - Geh weiter, Odile, bitte, sage ich beherrscht, mir ist heiß, und ich muss noch einen Artikel fertigschreiben. - Entschuldige dich, sagt sie. Wenn sie das in normalem Ton sagen würde, Entschuldige dich, dann könnte ich es sogar tun, aber sie raunt, sie verleiht ihrer Stimme etwas Tonloses, das ich nicht hinnehmen kann. Ich sage, bitte, ich bleibe ruhig, bitte, ganz beherrscht, ich sehe mich mit Vollgas über eine Stadtautobahn fahren und in voller Lautstärke Sodade hören, ein Lied, das ich vor kurzem entdeckt habe und von dem ich nichts verstehe, nur die Einsamkeit in der Stimme und das Wort Einsamkeit, das unendlich oft wiederholt wird, obwohl ich gehört habe, es bedeutet gar nicht Einsamkeit, sondern Sehnsucht, Mangel, Bedauern, Schwermut, lauter intime, nicht mitteilbare Dinge, die Einsamkeit bedeuten, so wie der alltägliche Einkaufswagen Einsamkeit bedeutet, der Gang mit Öl und Essig und der Mann, der im Neonlicht seine Frau inständig bittet. Ich sage, entschuldige bitte. Entschuldige bitte, Odile. Odile muss in dem Satz nicht unbedingt vorkommen. Klar. Odile ist nicht freundlich, ich füge Odile hinzu, um meine Ungeduld zu signalisieren, aber ich habe nicht damit gerechnet, dass sie sich mit fliegenden Armen umdreht und auf die Tiefkühlprodukte zuläuft, also in den hintersten Tiefen des Supermarkts verschwindet, ohne ein Wort, und ihre Handtasche lässt sie im Einkaufswagen. - Was machst du denn, Odile?, rufe ich, ich habe noch zwei Stunden, um einen sehr wichtigen Text über den neuen Run aufs Gold zu schreiben!, rufe ich. Ein völlig lächerlicher Satz. Sie ist aus meinem Blickfeld verschwunden. Die Leute starren mich an. Ich packe den Einkaufswagen und schiebe ihn in den hinteren Teil des Supermarkts, ich kann sie nicht mehr sehen (sie hatte schon immer das Talent zu verschwinden, auch in angenehmen Situationen), ich rufe, Odile! Ich komme zu den Getränken, niemand: - Odile! Odile! Ich merke sehr wohl, dass ich die Leute ringsum irritiere, aber das ist mir völlig egal, ich durchpflüge mit dem Einkaufswagen die Gänge, ich hasse diese Supermärkte, und plötzlich sehe ich sie, in der Käseschlange, die noch länger ist als vorhin, sie hat sich wieder in die Käseschlange gestellt! Odile, sage ich, als ich sie erreicht habe, ich spreche wohldosiert, Odile, das dauert noch zwanzig Minuten, bis du drankommst, gehen wir hier weg und kaufen den Schweizer woanders. Keine Antwort. Was macht sie? Sie wühlt im Einkaufswagen herum und fischt den Morbier wieder heraus. - Du willst jetzt nicht den Morbier zurückgeben?, sage ich. - Doch. - Den schenken wir Maman, sage ich, um die Stimmung aufzuhellen. - Meine Mutter hat vor kurzem eine Schraube in einem Morbier gefunden. Odile lächelt nicht. Sie steht aufrecht und beleidigt in der Büßerschlange. Meine Mutter sagte zu ihrem Käsehändler, ich bin niemand, der immer Geschichten macht, aber Ihrem erstklassigen Ruf als Käsehändler zuliebe muss ich Ihnen mitteilen, dass ich in Ihrem Morbier einen Schraubenbolzen gefunden habe, dem Typ war das vollkommen wurscht, er hat ihr nicht mal die drei Rocamadours geschenkt, die sie an dem Tag kaufen wollte. Meine Mutter gibt damit an, dass sie ohne mit der Wimper zu zucken bezahlt und mehr Format gezeigt hat als der Käsehändler. Ich trete zu Odile und sage leise, ich zähle bis drei, Odile. Ich zähle bis drei. - Hörst du mich? Und warum nur denke ich in dem Moment, als ich das sage, an die Hutners, ein befreundetes Paar, das sich, koste es, was es wolle, im ehelichen Wohlergehen eingerichtet hat, sie nennen einander neuerdings »mein Herz« und sagen Sätze à la »Heute Abend essen wir was Schönes, mein Herz«. Ich weiß nicht, warum mir die Hutners einfallen, wo mich gerade ein ganz entgegengesetzter Zorn erfüllt, aber vielleicht besteht gar kein so großer Unterschied zwischen Heute Abend essen wir was Schönes, mein Herz und Ich zähle bis drei, Odile, in beiden Fällen liegt eine Art Wesensverengung vor, damit man die Zweisamkeit erträgt, eine natürlichere Harmonie kann es nicht geben als in dem Essen wir was Schönes, mein Herz, meine ich, nein, nein, und nicht weniger Abgründe, nur dass mein Ich zähle bis drei ein kleines Zucken in Odiles Gesicht hervorgerufen hat, ein Kräuseln der Lippen, einen winzigen Vorboten des Lachens, dem ich selbst auf gar keinen Fall nachgeben darf, logisch, solange ich nicht eindeutig grünes Licht dafür habe, auch wenn ich große Lust dazu verspüre, aber ich muss so tun, als hätte ich nichts gesehen, ich beschließe zu zählen, ich sage eins, ich flüstere es deutlich, die Frau gleich hinter Odile hat einen Logenplatz, Odile schiebt mit ihrer Schuhspitze etwas Verpackungsmüll weg, die Schlange wird länger und rückt kein bisschen vorwärts, ich muss jetzt zwei sagen, ich sage zwei, das Zwei ist offen, edel, die Frau dahinter drängt sich an uns, sie trägt einen Hut, eine Art umgestülpten Eimer aus weichem Filz, ich kann Frauen mit solchen Hüten nicht ausstehen, so ein Hut ist ein ganz schlechtes Zeichen, ich lege etwas in meinen Blick, das sie einen Meter zurückweichen lässt, aber es geschieht nichts, sie betrachtet mich neugierig, sie mustert mich abschätzig, riecht sie so übel? Frauen, die sich in mehreren Lagen kleiden, verströmen oft einen bestimmten Geruch, oder liegt das jetzt an der Nähe zu den fermentierten Milchprodukten? Das Handy in der Innentasche meiner Jacke vibriert. Mit zusammengekniffenen Augen versuche ich den Namen des Anrufers zu entziffern, weil ich keine Zeit habe, meine Brille herauszufischen. Es ist ein Mitarbeiter, der mir einen Tipp zu den Goldreserven der Deutschen Bundesbank geben kann. Ich sage ihm, dass ich gerade im Gespräch bin, und bitte ihn, mir eine Mail zu schicken, ich sage es, um die Sache abzukürzen. Vielleicht ist dieser kurze Anruf ja eine Chance: ich beuge mich vor und raune Odile ins Ohr, mit einer Stimme voller Verantwortungsbewusstsein, mein Chefredakteur will einen Infokasten über das Staatsgeheimnis der deutschen Reserven, und bislang habe ich null Infos darüber. - Und, wen interessiert's?, sagt sie. Mit heruntergezogenen Mundwinkeln verhärtet sie sich, damit ich die Belanglosigkeit des Themas ermessen kann und, was noch schwerer wiegt, die Belanglosigkeit meiner Arbeit, meiner Bemühungen im Allgemeinen, als könnte man nichts mehr von mir erwarten, nicht einmal ein Bewusstsein für meinen eigenen Mangel an Ehrgeiz. Frauen nutzen alles, um dich runterzumachen, sie rufen dir liebend gern in Erinnerung, was für eine Enttäuschung du bist. Odile ist gerade einen Platz in der Käseschlange vorgerückt. Sie hat ihre Handtasche an sich genommen und hält immer noch den Morbier fest. Mir ist heiß. Ich ersticke. Ich wäre gern weit weg, ich weiß weder, was wir hier tun, noch, worum es eigentlich geht. Ich würde gern im Osten Kanadas auf Schneeschuhen dahingleiten, wie Graham Boer, der Goldsucher und Held meines Artikels, in vereisten Tälern die Piste mit Pflöcken markieren oder mit der Axt Bäume einkerben. Hat er Frau und Kinder, dieser Boer? Ein Typ, der Grizzlys und Temperaturen von minus dreißig trotzt, wird sich kaum in einem Supermarkt den letzten Nerv rauben lassen, während alle Welt ihre Einkäufe macht. Ist das der richtige Ort für einen Mann? Wer kann schon in diesen Neongängen voll unzähliger Großpackungen herumirren, ohne in Mutlosigkeit zu verfallen? Und zu wissen, dass man dorthin zurückkehren wird, zu allen Jahreszeiten, ob man es will oder nicht, denselben Wagen im Schlepptau, unter dem Kommando einer immer unnachgiebigeren Frau. Vor nicht allzu langer Zeit sagte mein Schwiegervater, Ernest Blot, zu unserem neunjährigen Jungen, ich kauf dir einen neuen Stift, mit dem da machst du dir die Finger fleckig. Antoine antwortete ihm, nicht nötig, ich brauche keinen Stift mehr, um glücklich zu sein. Das ist das Geheimnis, sagte Ernest, und dieses Kind hat es verstanden, den Anspruch auf Glück auf das Minimum zu reduzieren. Mein Schwiegervater ist der Weltmeister solcher überzogener Lebensweisheiten, die seinem Temperament völlig widersprechen. Ernest hat noch nie die geringste Verringerung seines Lebenspotentials gestattet (vergessen wir das Wort Glück). Als er nach seiner Bypass-Operation zum Rhythmus des Rekonvaleszenten gezwungen war und das Leben in bescheidenem Rahmen wieder lernen musste, ebenso wie die häusliche Zwangsarbeit, der er stets ausgewichen war, hatte er sich von Gott höchstpersönlich ins Visier genommen und mattgesetzt gefühlt. - Odile, wenn ich drei sage, wenn ich die Zahl Drei ausspreche, dann bin ich weg, dann nehme ich das Auto und lass dich mit dem Einkaufswagen sitzen. - Das würde mich wundern, sagt sie. - Das würde dich wundern, aber genau das tue ich, in zwei Sekunden. - Du kannst nicht mit dem Auto weg, Robert, ich habe die Schlüssel in der Handtasche. Ich suche umso dämlicher in meinen Taschen herum, als ich mich erinnere, dass ich mich selber der Schlüssel entledigt habe. - Gib sie bitte her. Odile lächelt. Sie keilt die Schultertasche zwischen ihren Körper und die Käsevitrine. Ich trete näher, um an der Handtasche zu ziehen. Ich ziehe. Odile leistet Widerstand. Ich ziehe am Riemen. Sie krallt sich daran fest und hält dagegen. Es macht ihr Spaß! Ich packe die Handtasche am Boden, in einem anderen Kontext hätte ich keinerlei Mühe, ihr die Tasche zu entreißen. Sie lacht. Sie klammert sich fest. Sie sagt, sagst du nicht drei? Warum sagst du nicht drei? Sie nervt mich. Und dass diese Schlüssel in der Handtasche sind, nervt mich auch. Aber ich mag es, wenn Odile so ist. Und ich sehe sie gern lachen. Ich bin haarscharf davor, mich zu entspannen und dem neckischen Spiel zu verfallen, als ich ganz in der Nähe ein Glucksen vernehme, und ich sehe die Frau mit Filzhut, wie sie, ganz trunken vor weiblichem Einverständnis, mir offen ins Gesicht lacht, völlig schamlos. Mir bleibt keine Wahl. Ich werde brutal. Ich presse Odile gegen das Plexiglas und versuche, mir einen Weg in die Handtasche zu bahnen, sie wehrt sich, beschwert sich, ich täte ihr weh, ich sage, gib jetzt diese Schlüssel her, verdammte Scheiße, sie sagt, du spinnst ja, ich entreiße ihr den Morbier und schmeiße ihn in den Gang, schließlich ertaste ich die Schlüssel in dem Handtaschenchaos, angle sie heraus, schüttele sie vor ihren Augen und lasse Odile dabei nicht los, ich sage, wir hauen hier sofort ab. Die Frau mit dem Hut schaut jetzt entsetzt drein, ich sage zu ihr, du lachst ja gar nicht mehr, was ist?
Ich zerre Odile und den Einkaufswagen, ich manövriere sie an den Verkaufsständen vorbei und zu den Kassen am Ausgang, ich halte ihr Handgelenk fest gepackt, obwohl sie sich gar nicht mehr wehrt, eine Unterwürfigkeit, die nichts Unschuldiges an sich hat, mir wäre lieber, ich müsste sie raus- zerren, am Ende muss ich es immer teuer bezahlen, wenn sie ihr Märtyrerkostüm anlegt. An den Kassen ist natürlich auch eine Schlange. Wir stellen uns in diese tödliche Reihe, ohne ein Wort. Ich habe Odiles Arm losgelassen, sie tut jetzt so, als wäre sie eine normale Kundin, ich sehe sogar, wie sie die Dinge im Einkaufswagen sortiert und ein bisschen aufräumt, um das Einpacken zu erleichtern. Auf dem Parkplatz fällt kein Wort. Im Wagen ebenso wenig. Es ist dunkel. Die Straßenlichter schläfern uns ein, und ich lege die CD mit den portugiesischen Liedern auf, mit der Frauenstimme, die dasselbe Wort wiederholt bis ins Unendliche.
Copyright © Carl Hanser Verlag München 2014
- Ich hau ab, sag ich. Sie darauf, na dann hau doch ab, hau ruhig ab, mehr kannst du nicht sagen, ich hau ab, deine einzige Antwort; sobald dir die Argumente ausgehen, sagst du, ich hau ab, immer gleich diese absurde Drohung. Es stimmt schon, ich sag oft, ich hau ab, das gebe ich zu, aber wie soll ich es nicht sagen, wenn ich zu nichts anderem Lust habe, wenn ich keinen anderen Ausweg weiß als sofortige Fahnenflucht, aber ich gebe auch zu, dass ich das dann, nun ja, als Ultimatum formuliere. - Gut, bist du jetzt fertig mit Einkaufen?, sag ich zu Odile und schiebe mit einem abrupten Stoß den Einkaufswagen vorwärts, sonst brauchen wir keinen Mist mehr? - Wie redest du mit mir! Ist dir klar, wie du mit mir redest! Ich sage, geh weiter. Los! Nichts ärgert mich mehr als diese plötzliche Beleidigtheit, wenn alles stehenbleibt, alles erstarrt. Natürlich könnte ich sagen, Entschuldige bitte. Nicht einmal, ich müsste es zweimal sagen, im passenden Tonfall. Wenn ich zweimal im passenden Tonfall Entschuldige bitte sagen würde, könnten wir mehr oder weniger normal in den restlichen Tag starten, nur hab ich überhaupt keine Lust, diese Worte auszusprechen, es ist mir physiologisch unmöglich, wenn sie mitten im Gang mit den Gewürzen stehenbleibt, vor Entrüstung und Unglück entgeistert. - Geh weiter, Odile, bitte, sage ich beherrscht, mir ist heiß, und ich muss noch einen Artikel fertigschreiben. - Entschuldige dich, sagt sie. Wenn sie das in normalem Ton sagen würde, Entschuldige dich, dann könnte ich es sogar tun, aber sie raunt, sie verleiht ihrer Stimme etwas Tonloses, das ich nicht hinnehmen kann. Ich sage, bitte, ich bleibe ruhig, bitte, ganz beherrscht, ich sehe mich mit Vollgas über eine Stadtautobahn fahren und in voller Lautstärke Sodade hören, ein Lied, das ich vor kurzem entdeckt habe und von dem ich nichts verstehe, nur die Einsamkeit in der Stimme und das Wort Einsamkeit, das unendlich oft wiederholt wird, obwohl ich gehört habe, es bedeutet gar nicht Einsamkeit, sondern Sehnsucht, Mangel, Bedauern, Schwermut, lauter intime, nicht mitteilbare Dinge, die Einsamkeit bedeuten, so wie der alltägliche Einkaufswagen Einsamkeit bedeutet, der Gang mit Öl und Essig und der Mann, der im Neonlicht seine Frau inständig bittet. Ich sage, entschuldige bitte. Entschuldige bitte, Odile. Odile muss in dem Satz nicht unbedingt vorkommen. Klar. Odile ist nicht freundlich, ich füge Odile hinzu, um meine Ungeduld zu signalisieren, aber ich habe nicht damit gerechnet, dass sie sich mit fliegenden Armen umdreht und auf die Tiefkühlprodukte zuläuft, also in den hintersten Tiefen des Supermarkts verschwindet, ohne ein Wort, und ihre Handtasche lässt sie im Einkaufswagen. - Was machst du denn, Odile?, rufe ich, ich habe noch zwei Stunden, um einen sehr wichtigen Text über den neuen Run aufs Gold zu schreiben!, rufe ich. Ein völlig lächerlicher Satz. Sie ist aus meinem Blickfeld verschwunden. Die Leute starren mich an. Ich packe den Einkaufswagen und schiebe ihn in den hinteren Teil des Supermarkts, ich kann sie nicht mehr sehen (sie hatte schon immer das Talent zu verschwinden, auch in angenehmen Situationen), ich rufe, Odile! Ich komme zu den Getränken, niemand: - Odile! Odile! Ich merke sehr wohl, dass ich die Leute ringsum irritiere, aber das ist mir völlig egal, ich durchpflüge mit dem Einkaufswagen die Gänge, ich hasse diese Supermärkte, und plötzlich sehe ich sie, in der Käseschlange, die noch länger ist als vorhin, sie hat sich wieder in die Käseschlange gestellt! Odile, sage ich, als ich sie erreicht habe, ich spreche wohldosiert, Odile, das dauert noch zwanzig Minuten, bis du drankommst, gehen wir hier weg und kaufen den Schweizer woanders. Keine Antwort. Was macht sie? Sie wühlt im Einkaufswagen herum und fischt den Morbier wieder heraus. - Du willst jetzt nicht den Morbier zurückgeben?, sage ich. - Doch. - Den schenken wir Maman, sage ich, um die Stimmung aufzuhellen. - Meine Mutter hat vor kurzem eine Schraube in einem Morbier gefunden. Odile lächelt nicht. Sie steht aufrecht und beleidigt in der Büßerschlange. Meine Mutter sagte zu ihrem Käsehändler, ich bin niemand, der immer Geschichten macht, aber Ihrem erstklassigen Ruf als Käsehändler zuliebe muss ich Ihnen mitteilen, dass ich in Ihrem Morbier einen Schraubenbolzen gefunden habe, dem Typ war das vollkommen wurscht, er hat ihr nicht mal die drei Rocamadours geschenkt, die sie an dem Tag kaufen wollte. Meine Mutter gibt damit an, dass sie ohne mit der Wimper zu zucken bezahlt und mehr Format gezeigt hat als der Käsehändler. Ich trete zu Odile und sage leise, ich zähle bis drei, Odile. Ich zähle bis drei. - Hörst du mich? Und warum nur denke ich in dem Moment, als ich das sage, an die Hutners, ein befreundetes Paar, das sich, koste es, was es wolle, im ehelichen Wohlergehen eingerichtet hat, sie nennen einander neuerdings »mein Herz« und sagen Sätze à la »Heute Abend essen wir was Schönes, mein Herz«. Ich weiß nicht, warum mir die Hutners einfallen, wo mich gerade ein ganz entgegengesetzter Zorn erfüllt, aber vielleicht besteht gar kein so großer Unterschied zwischen Heute Abend essen wir was Schönes, mein Herz und Ich zähle bis drei, Odile, in beiden Fällen liegt eine Art Wesensverengung vor, damit man die Zweisamkeit erträgt, eine natürlichere Harmonie kann es nicht geben als in dem Essen wir was Schönes, mein Herz, meine ich, nein, nein, und nicht weniger Abgründe, nur dass mein Ich zähle bis drei ein kleines Zucken in Odiles Gesicht hervorgerufen hat, ein Kräuseln der Lippen, einen winzigen Vorboten des Lachens, dem ich selbst auf gar keinen Fall nachgeben darf, logisch, solange ich nicht eindeutig grünes Licht dafür habe, auch wenn ich große Lust dazu verspüre, aber ich muss so tun, als hätte ich nichts gesehen, ich beschließe zu zählen, ich sage eins, ich flüstere es deutlich, die Frau gleich hinter Odile hat einen Logenplatz, Odile schiebt mit ihrer Schuhspitze etwas Verpackungsmüll weg, die Schlange wird länger und rückt kein bisschen vorwärts, ich muss jetzt zwei sagen, ich sage zwei, das Zwei ist offen, edel, die Frau dahinter drängt sich an uns, sie trägt einen Hut, eine Art umgestülpten Eimer aus weichem Filz, ich kann Frauen mit solchen Hüten nicht ausstehen, so ein Hut ist ein ganz schlechtes Zeichen, ich lege etwas in meinen Blick, das sie einen Meter zurückweichen lässt, aber es geschieht nichts, sie betrachtet mich neugierig, sie mustert mich abschätzig, riecht sie so übel? Frauen, die sich in mehreren Lagen kleiden, verströmen oft einen bestimmten Geruch, oder liegt das jetzt an der Nähe zu den fermentierten Milchprodukten? Das Handy in der Innentasche meiner Jacke vibriert. Mit zusammengekniffenen Augen versuche ich den Namen des Anrufers zu entziffern, weil ich keine Zeit habe, meine Brille herauszufischen. Es ist ein Mitarbeiter, der mir einen Tipp zu den Goldreserven der Deutschen Bundesbank geben kann. Ich sage ihm, dass ich gerade im Gespräch bin, und bitte ihn, mir eine Mail zu schicken, ich sage es, um die Sache abzukürzen. Vielleicht ist dieser kurze Anruf ja eine Chance: ich beuge mich vor und raune Odile ins Ohr, mit einer Stimme voller Verantwortungsbewusstsein, mein Chefredakteur will einen Infokasten über das Staatsgeheimnis der deutschen Reserven, und bislang habe ich null Infos darüber. - Und, wen interessiert's?, sagt sie. Mit heruntergezogenen Mundwinkeln verhärtet sie sich, damit ich die Belanglosigkeit des Themas ermessen kann und, was noch schwerer wiegt, die Belanglosigkeit meiner Arbeit, meiner Bemühungen im Allgemeinen, als könnte man nichts mehr von mir erwarten, nicht einmal ein Bewusstsein für meinen eigenen Mangel an Ehrgeiz. Frauen nutzen alles, um dich runterzumachen, sie rufen dir liebend gern in Erinnerung, was für eine Enttäuschung du bist. Odile ist gerade einen Platz in der Käseschlange vorgerückt. Sie hat ihre Handtasche an sich genommen und hält immer noch den Morbier fest. Mir ist heiß. Ich ersticke. Ich wäre gern weit weg, ich weiß weder, was wir hier tun, noch, worum es eigentlich geht. Ich würde gern im Osten Kanadas auf Schneeschuhen dahingleiten, wie Graham Boer, der Goldsucher und Held meines Artikels, in vereisten Tälern die Piste mit Pflöcken markieren oder mit der Axt Bäume einkerben. Hat er Frau und Kinder, dieser Boer? Ein Typ, der Grizzlys und Temperaturen von minus dreißig trotzt, wird sich kaum in einem Supermarkt den letzten Nerv rauben lassen, während alle Welt ihre Einkäufe macht. Ist das der richtige Ort für einen Mann? Wer kann schon in diesen Neongängen voll unzähliger Großpackungen herumirren, ohne in Mutlosigkeit zu verfallen? Und zu wissen, dass man dorthin zurückkehren wird, zu allen Jahreszeiten, ob man es will oder nicht, denselben Wagen im Schlepptau, unter dem Kommando einer immer unnachgiebigeren Frau. Vor nicht allzu langer Zeit sagte mein Schwiegervater, Ernest Blot, zu unserem neunjährigen Jungen, ich kauf dir einen neuen Stift, mit dem da machst du dir die Finger fleckig. Antoine antwortete ihm, nicht nötig, ich brauche keinen Stift mehr, um glücklich zu sein. Das ist das Geheimnis, sagte Ernest, und dieses Kind hat es verstanden, den Anspruch auf Glück auf das Minimum zu reduzieren. Mein Schwiegervater ist der Weltmeister solcher überzogener Lebensweisheiten, die seinem Temperament völlig widersprechen. Ernest hat noch nie die geringste Verringerung seines Lebenspotentials gestattet (vergessen wir das Wort Glück). Als er nach seiner Bypass-Operation zum Rhythmus des Rekonvaleszenten gezwungen war und das Leben in bescheidenem Rahmen wieder lernen musste, ebenso wie die häusliche Zwangsarbeit, der er stets ausgewichen war, hatte er sich von Gott höchstpersönlich ins Visier genommen und mattgesetzt gefühlt. - Odile, wenn ich drei sage, wenn ich die Zahl Drei ausspreche, dann bin ich weg, dann nehme ich das Auto und lass dich mit dem Einkaufswagen sitzen. - Das würde mich wundern, sagt sie. - Das würde dich wundern, aber genau das tue ich, in zwei Sekunden. - Du kannst nicht mit dem Auto weg, Robert, ich habe die Schlüssel in der Handtasche. Ich suche umso dämlicher in meinen Taschen herum, als ich mich erinnere, dass ich mich selber der Schlüssel entledigt habe. - Gib sie bitte her. Odile lächelt. Sie keilt die Schultertasche zwischen ihren Körper und die Käsevitrine. Ich trete näher, um an der Handtasche zu ziehen. Ich ziehe. Odile leistet Widerstand. Ich ziehe am Riemen. Sie krallt sich daran fest und hält dagegen. Es macht ihr Spaß! Ich packe die Handtasche am Boden, in einem anderen Kontext hätte ich keinerlei Mühe, ihr die Tasche zu entreißen. Sie lacht. Sie klammert sich fest. Sie sagt, sagst du nicht drei? Warum sagst du nicht drei? Sie nervt mich. Und dass diese Schlüssel in der Handtasche sind, nervt mich auch. Aber ich mag es, wenn Odile so ist. Und ich sehe sie gern lachen. Ich bin haarscharf davor, mich zu entspannen und dem neckischen Spiel zu verfallen, als ich ganz in der Nähe ein Glucksen vernehme, und ich sehe die Frau mit Filzhut, wie sie, ganz trunken vor weiblichem Einverständnis, mir offen ins Gesicht lacht, völlig schamlos. Mir bleibt keine Wahl. Ich werde brutal. Ich presse Odile gegen das Plexiglas und versuche, mir einen Weg in die Handtasche zu bahnen, sie wehrt sich, beschwert sich, ich täte ihr weh, ich sage, gib jetzt diese Schlüssel her, verdammte Scheiße, sie sagt, du spinnst ja, ich entreiße ihr den Morbier und schmeiße ihn in den Gang, schließlich ertaste ich die Schlüssel in dem Handtaschenchaos, angle sie heraus, schüttele sie vor ihren Augen und lasse Odile dabei nicht los, ich sage, wir hauen hier sofort ab. Die Frau mit dem Hut schaut jetzt entsetzt drein, ich sage zu ihr, du lachst ja gar nicht mehr, was ist?
Ich zerre Odile und den Einkaufswagen, ich manövriere sie an den Verkaufsständen vorbei und zu den Kassen am Ausgang, ich halte ihr Handgelenk fest gepackt, obwohl sie sich gar nicht mehr wehrt, eine Unterwürfigkeit, die nichts Unschuldiges an sich hat, mir wäre lieber, ich müsste sie raus- zerren, am Ende muss ich es immer teuer bezahlen, wenn sie ihr Märtyrerkostüm anlegt. An den Kassen ist natürlich auch eine Schlange. Wir stellen uns in diese tödliche Reihe, ohne ein Wort. Ich habe Odiles Arm losgelassen, sie tut jetzt so, als wäre sie eine normale Kundin, ich sehe sogar, wie sie die Dinge im Einkaufswagen sortiert und ein bisschen aufräumt, um das Einpacken zu erleichtern. Auf dem Parkplatz fällt kein Wort. Im Wagen ebenso wenig. Es ist dunkel. Die Straßenlichter schläfern uns ein, und ich lege die CD mit den portugiesischen Liedern auf, mit der Frauenstimme, die dasselbe Wort wiederholt bis ins Unendliche.
Copyright © Carl Hanser Verlag München 2014
... weniger
Autoren-Porträt von Yasmina Reza
Yasmina Reza, 1959 geboren, ist Schriftstellerin, Regisseurin und Schauspielerin und die meistgespielte zeitgenössische Theaterautorin. Bei Hanser erschienen u.a. Glücklich die Glücklichen (Roman, 2014), Babylon (Roman, 2017), für den sie mit dem Prix Renaudot 2016 ausgezeichnet wurde, Kunst (Schauspiel, 2018), Der Gott des Gemetzels (Schauspiel, 2018), Bella Figura (Schauspiel, 2019), Drei Mal Leben (Schauspiel, 2019), Anne-Marie die Schönheit (2019), Serge (Roman, 2022) und James Brown trug Lockenwickler (Schauspiel, 2023). Für ihr Werk wurde sie zuletzt mit dem Jonathan-Swift-Preis 2020, dem Premio Malaparte 2021 und dem Prix de l'Académie de Berlin 2022 ausgezeichnet. Das Theaterstück Der Gott des Gemetzels wurde 2011 sehr erfolgreich von Roman Polanski verfilmt, hochkarätig besetzt mit Jodie Foster, Kate Winslet, Christoph Waltz und John C. Reilly. Hinrich Schmidt-Henkel, 1959 geboren, arbeitet seit 1988 als Übersetzer für norwegische, französische und italienische Literatur. 2000 erhielt er den Jane-Scatcherd-Preis der Heinrich-Maria-Ledig-Rowohlt-Stiftung und 2004 den Paul-Celan-Preis des Deutschen Literaturfonds. Frank Heibert übersetzt meist aus dem Englischen und Französischen, neben Richard Ford u. a. Don DeLillo, Lorrie Moore, Tobias Wolff, Neil LaBute und Yasmina Reza. 2006 erschien sein erster Roman Kombizangen. Für seine übersetzungen wurde Frank Heibert 2012 mit dem Heinrich Maria Ledig-Rowohlt Preis ausgezeichnet.
Bibliographische Angaben
- Autor: Yasmina Reza
- 2014, 8. Aufl., 176 Seiten, Maße: 12,5 x 20,5 cm, Gebunden, Deutsch
- Übersetzer: Hinrich Schmidt-Henkel, Frank Heibert
- Verlag: HANSER
- ISBN-10: 3446244824
- ISBN-13: 9783446244825
- Erscheinungsdatum: 29.01.2014
Pressezitat
"Yasmina Reza erzählt mit Witz und Hintersinn von der ständig bedrohten Harmonie in menschlichen Paarbeziehungen." Romain Leick, Der Spiegel, 27.01.14"Elegant werden im Roman die großen Lebensfragen durcheinandergeschlagen, bis alle Lebensweisheiten geplatzt sind." Joseph Hanimann, Süddeutsche Zeitung, 06.02.14
"Er kauft immer den falschen Käse. Sie weigert sich, nachts das Licht auszumachen. Yasmina Reza hat in ihrem neuen Roman 'Glücklich die Glücklichen' die Kunst der Eskalation perfektioniert." Maren Keller, Spiegel Online, 05.02.14
"Das Glück ist da, wo man es am Wenigsten erwartet. Das ist das eigentlich Charmante an diesem Buch. Und das was beim Lesen glücklich macht." Maren Keller, Spiegel Online, 05.02.14
"Yasmina Reza weiß die Reibereien zwischen Frauen und Männern, Eltern und Kindern, unter Kollegen und Freunden im gehobenen Milieu der Journalisten und Ärzte, Künstler und Ingenieure in allen Registern von Komik und Bitterkeit brillant durchzuspielen." Joseph Hanimann, Süddeutsche Zeitung, 06.02.14
"Yasmina Reza ist Expertin für plötzlich ausgesprochene Wahrheiten, für unkontrollierte Ausbrüche, für Ausraster, die ein sorgfältig konstruiertes Lügengebäude mit einem Mal zum Einsturz bringen kann. Sie ist brillant darin, solche Momente der Wahrheit als komische zu beschreiben, ohne ihren tiefschwarzen Grund aus dem Blick zu verlieren." Julia Encke, Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, 10.02.14
"Niemand schreibt so radikal wie sie über den Selbstbetrug moderner Paare - und niemand so komisch." Ariane Heimbach, Brigitte, 2014
"Yasmina Rezas Roman 'Glücklich die Glücklichen' ist eine menschliche Komödie im Miniaturformat." Martin Halter, Tages-Anzeiger, 12.02.14
"Spätestens dieser Roman macht klar, mit welchem Raffinement sie an ihren Szenen arbeitet und wie trefflich es ihr gelingt, vom Schweren auf eingängige Weise zu erzählen." Rainer Moritz, Die Presse, 22.02.14
Kommentar zu "Glücklich die Glücklichen"
Schreiben Sie einen Kommentar zu "Glücklich die Glücklichen".
Kommentar verfassen