Gottlieb Duttweiler - Eine Biografie von Curt Riess
Eine Biographie. Vorwort: Lüönd, Karl
Gottlieb Duttweiler war der Gründer der Migros, dem Markt der Schweizer. Von den ersten Wagen, mit denen die Schweiz befahren wurde, um die Lebensmittel direkt an die Verbraucher zu bringen, bis zum Einstieg in die Politik als Gründer der Partei...
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Produktinformationen zu „Gottlieb Duttweiler - Eine Biografie von Curt Riess “
Gottlieb Duttweiler war der Gründer der Migros, dem Markt der Schweizer. Von den ersten Wagen, mit denen die Schweiz befahren wurde, um die Lebensmittel direkt an die Verbraucher zu bringen, bis zum Einstieg in die Politik als Gründer der Partei Landesring der Unabhängigen: Curt Riess beschreibt auf überaus unterhaltsame Weise das Leben eines Unternehmers, dessen erste Sorge stets dem "kleinen Mann" galt und der die Lebensmittelbranche revolutionierte.
Die Migros ist in Europa einzigartig. Noch zu Lebzeiten vererbte Duttweiler die Anteile des Unternehmens an die Kundschaft und wandelte die Firma zur Genossenschaft um.
Duttweiler verfügte auch, dass die Migros einen festen Teil ihres Umsatzes in kulturelle, sportliche und Freizeitaktivitäten investieren muss. Es entsteht das berühmte Kulturprozent. Zeitlebens hat Duttweiler verhindert, dass Alkohol und Tabakwaren von der Migros vertrieben und verkauft werden. Heute ist die Migros der Markt der Schweizer!
Die Biografie von Curt Riess überzeugt durch Genauigkeit und Quellenkenntnis und ist wunderbar unterhaltend erzählt.
Die Migros ist in Europa einzigartig. Noch zu Lebzeiten vererbte Duttweiler die Anteile des Unternehmens an die Kundschaft und wandelte die Firma zur Genossenschaft um.
Duttweiler verfügte auch, dass die Migros einen festen Teil ihres Umsatzes in kulturelle, sportliche und Freizeitaktivitäten investieren muss. Es entsteht das berühmte Kulturprozent. Zeitlebens hat Duttweiler verhindert, dass Alkohol und Tabakwaren von der Migros vertrieben und verkauft werden. Heute ist die Migros der Markt der Schweizer!
Die Biografie von Curt Riess überzeugt durch Genauigkeit und Quellenkenntnis und ist wunderbar unterhaltend erzählt.
Lese-Probe zu „Gottlieb Duttweiler - Eine Biografie von Curt Riess “
GOTTLIEB DUTTWEILER:KAUFMANN, AUSSENSEITER, VISIONÄR
Es gibt keinen Schweizer, der im 20. Jahrhundert mehr bewegt hat als Gottlieb Duttweiler (1888-1962). Die Migros, die er 1925 gegründet hat, ist vom Aussenseiter-Betrieb zum genossenschaftlich organisierten Grosskonzern geworden: 25 Milliarden Schweizer Franken Umsatz, 83 000 Mitarbeitende (Stand 2010)! Aber das ist nicht alles. Für Schweizerinnen und Schweizer ist Migros ein Lebensstil. Eine Zeitlang sah es sogar danach aus, als hätte die pragmatische Migros-Ideologie vom «sozialen Kapital» die Kraft, den viel gesuchten «dritten Weg» zwischen Kapitalismus und Kollektivismus zu gehen.
Nicht schlecht für ein Projekt, das aus dem Scheitern geboren wurde!
Die Migros war in der Tat ein Projekt der letzten Chance. Als Gottlieb Duttweiler seine fünf umgebauten Ford-Lastwagen auf die Reise schickte – mit nur sechs umsatzstarken und unverderblichen Artikeln an Bord: Zucker, Kaffee, Teigwaren, Reis, Kokosfett, Seife – war er 37 Jahre alt, ein gestrandeter Kaufmann. Nach einem Konkurs und einem missglückten Auswanderungs-Experiment war er mittellos aus Brasilien zurückgekehrt. In der Schweiz erlebte er die Demütigung, dass ihn der Verband Schweizerischer Konsumvereine in Basel nicht einmal als einfachen Einkäufer und Disponenten anstellen wollte. Die Migros- Idee war seine letzte Chance. «Wenn dieses Unternehmen nicht gelingt, fange ich nichts Neues mehr an,» sagte er damals zu Rudolf Peter, einem seiner frühesten Weggefährten. Rudolf Peter war der Buchhalter und schloss sich dem Abenteuer an. Die Abmachung lautete: «Sie machen in Draufgängertum und ich in Bodenständigkeit.»
Was war eigentlich die Migros-Idee? Eigentlich war es eine Banalität: mehr Umsatz dank weniger Gewinn. Duttweiler reduzierte die Detailhandelsmarge um die Hälfte des damals Handelsüblichen und
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vertraute darauf, dass die dadurch ermöglichten niedrigen Preise die beste Werbung seien. Dank kleinem Sortiment, schnellem Warenumschlag und dem Verzicht auf teure Ladenmieten konnte er die Unkosten niedrig halten. Vergleichsweise viel Geld investierte er in die Werbung.
Gottlieb Duttweiler hatte früh eine kometenhafte Karriere gemacht. Schon als Lehrling beim Importgrosshändler Pfister & Sigg wurde er auf die Reise zur Kundschaft geschickt. Als Neunzehnjähriger ging er nach Le Havre, um dort als Handelsagent den Kaffeehandel kennen zu lernen. Resolut baute er direkte Beziehungen zu Produzenten in Brasilien auf, umging den Zwischenhandel und realisierte günstige Direktlieferungen. 1914 etablierte er sich für seine Lehrfirma in Genua und wurde ein Warenschieber im grossen Stil. Die Gewinne explodierten. Duttweiler stieg zum Partner auf, doch dem Senior Nathan Sigg wurde es unheimlich. 1917 stieg er aus, fortan hiess es «Pfister & Duttweiler». Letzterer liess in Rüschlikon eine Prachtvilla bauen, die er alsbald wieder verlor. Denn 1920 war Pfister & Duttweiler pleite, weil die gehamsterte Ware dramatisch an Wert verlor. Mit seinem letzten Geld kaufte Duttweiler eine Zuckerrohrfarm in Brasilien und fuhr auch dieses Unternehmen an die Wand.
Diese brutalen Erfahrungen mit dem real existierenden Kapitalismus prägten nicht nur den Menschen Duttweiler und dessen Lebensstil. Fortan lebte er persönlich auf bescheidenem Niveau; legendär war sein winziger Fiat Topolino, in dem der grosse und breite Mann nur mit Mühe Platz fand. In der Bahn fuhr er grundsätzlich 3. Klasse.
Gottlieb Duttweiler hatte früh eine kometenhafte Karriere gemacht. Schon als Lehrling beim Importgrosshändler Pfister & Sigg wurde er auf die Reise zur Kundschaft geschickt. Als Neunzehnjähriger ging er nach Le Havre, um dort als Handelsagent den Kaffeehandel kennen zu lernen. Resolut baute er direkte Beziehungen zu Produzenten in Brasilien auf, umging den Zwischenhandel und realisierte günstige Direktlieferungen. 1914 etablierte er sich für seine Lehrfirma in Genua und wurde ein Warenschieber im grossen Stil. Die Gewinne explodierten. Duttweiler stieg zum Partner auf, doch dem Senior Nathan Sigg wurde es unheimlich. 1917 stieg er aus, fortan hiess es «Pfister & Duttweiler». Letzterer liess in Rüschlikon eine Prachtvilla bauen, die er alsbald wieder verlor. Denn 1920 war Pfister & Duttweiler pleite, weil die gehamsterte Ware dramatisch an Wert verlor. Mit seinem letzten Geld kaufte Duttweiler eine Zuckerrohrfarm in Brasilien und fuhr auch dieses Unternehmen an die Wand.
Diese brutalen Erfahrungen mit dem real existierenden Kapitalismus prägten nicht nur den Menschen Duttweiler und dessen Lebensstil. Fortan lebte er persönlich auf bescheidenem Niveau; legendär war sein winziger Fiat Topolino, in dem der grosse und breite Mann nur mit Mühe Platz fand. In der Bahn fuhr er grundsätzlich 3. Klasse.
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Autoren-Porträt von Curt Riess
Curt Riess, ( 21. Juni 1902 in Würzburg; gest. 13. Mai 1993 in Scheuren, Ortsteil von Maur, Kanton Zürich) war ein jüdisch-deutscher Schriftsteller. Riess musste 1933 ins Exil gehen und engagierte sich in seinen Veröffentlichungen gegen den Nationalsozialismus. Er verfasste zahlreiche Biografien und ist mit weit über 100 Büchern, inklusive derer unter Pseudonym und Übersetzungen, im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek aufgeführt.
Bibliographische Angaben
- Autor: Curt Riess
- 2011, 408 Seiten, 8 Abbildungen, Maße: 21,5 x 14,5 cm, Gebunden, Deutsch
- Verlag: Europa Verlag Zürich
- ISBN-10: 3905811324
- ISBN-13: 9783905811322
- Erscheinungsdatum: 05.10.2011
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