Grenzerfahrungen
Migration, Flucht, Vertreibung und die deutschen Verhältnisse
Spätestens seit der spektakulären Entscheidung der Bundesregierung unter Merkel vom 4. September 2015, die Grenzen für Tausende Flüchtlinge zu öffnen, steht Deutschland im Zeichen der Flüchtlingskrise. Die BeiträgerInnen dieses Sammelbandes nähern sich der...
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Produktdetails
Produktinformationen zu „Grenzerfahrungen “
Spätestens seit der spektakulären Entscheidung der Bundesregierung unter Merkel vom 4. September 2015, die Grenzen für Tausende Flüchtlinge zu öffnen, steht Deutschland im Zeichen der Flüchtlingskrise. Die BeiträgerInnen dieses Sammelbandes nähern sich der Problematik zum einen hinsichtlich der praktischen Arbeit mit Geflüchteten, zum anderen hinsichtlich ihrer kulturellen, gesellschaftlichen und politischen Dimensionen.
Klappentext zu „Grenzerfahrungen “
Spätestens seit der spektakulären Entscheidung der Bundesregierung unter Angela Merkel vom 4. September 2015, die Grenzen für Tausende Flüchtlinge, die sich auf der Balkanroute ansammelten, zu öffnen, steht Deutschland - ja, steht Europa - im Zeichen der Flüchtlingskrise. Mit dem vorliegenden Sammelband reagieren die Herausgeber darauf. Die Beiträgerinnen und Beiträger nähern sich der Thematik unter zwei Gesichtspunkten. Zum einen geht es um die praktische Arbeit mit Geflüchteten und um die Probleme, die dabei auftauchen: Was können PsychotherapeutInnen, SozialarbeiterInnen und andere HelferInnen für die Geflüchteten tun? Welche Probleme stellen sich? Welche Rolle spielt das Engagement der ehrenamtlichen HelferInnen? Wie können komplexe Versorgungskonzepte aussehen?Der zweite Schwerpunkt dreht sich um Fragen nach den kulturellen, gesellschaftlichen und politischen Dimensionen der Flüchtlingskrise: Welche Prozesse werden in der deutschen Gesellschaft ausgelöst oder verstärkt? Wie reagieren Politik, Bevölkerung, Medien und einzelne gesellschaftliche Gruppierungen? Welche latent vorhandenen Ressentiments und antidemokratischen Einstellungen werden verstärkt oder finden einen Kristallisationspunkt? Wie ist die »Willkommenskultur« in Deutschland zu verstehen? Wie reagieren andere Gesellschaften in Europa und wie sind die Unterschiede zu erklären?Mit Beiträgen von Heinz Bude, Zeljko Cunovic, Dorothee Dienstbühl, Manfred Gerspach, Marga Günther, Hartmut Häußermann, Rolf Haubl, Anke Kerschgens, Marian Kratz, Joachim Küchenhoff, Marianne Leuzinger-Bohleber, Anna Leszczynska-Koenen, Albert Scherr, Rolf-Peter Warsitz, Meike Weber, Hans-Jürgen Wirth und David Zimmermann
Inhaltsverzeichnis zu „Grenzerfahrungen “
Einführung Teil IDie deutschen Verhältnisse: Zwischen Rechtspopulismus und WillkommenskulturRolf HaublGelingt es, ohne Feindbilder zu leben? Albert ScherrDie Abschwächung moralischer Empörung Eine Analyse politischer Reaktionen auf zivilgesellschaftliche Proteste gegen Gesetzesverschärfungen und AbschiebungenHeinz BudePegida, die Gesellschaft der Angst und der Protestbegriff des Volkes Dorothee DienstbühlRekrutierung und Radikalisierung im Internet Psychologische Aspekte extremistischer MediennutzungHeinrich DeteringZur Rhetorik der parlamentarischen Rechten»Wer ist wir?«Rolf-Peter Warsitz»Fremde sind wir uns selbst« Die Flüchtlingskrise und die deutschen VerhältnisseHans-Jürgen WirthVon der »Unfähigkeit zu trauern« bis zur »Willkommenskultur« Zur psychopolitischen Geschichte der BundesrepublikAnna Leszczynska-KoenenHeimat ist kein Ort Teil IITheorie und Praxis der psychosozialen Arbeit mit GeflüchtetenJoachim KüchenhoffDie Konstruktion des Eigenen und des Fremden Eine Grundfrage der transkulturellen therapeutischen ArbeitHartmut Häußermann Effekte der SegregationZeljko CunovicAnalytische Therapie als »Übergangsraum« in der Behandlung von Geflüchteten Einige Bemerkungen zur BehandlungstechnikDavid ZimmermannDer psychoanalytische Beitrag zu einer traumasensiblen Pädagogik Manfred GerspachDas Schibboleth der Bildung Zur Inklusion von geflüchteten Minderjährigen ins deutsche SchulsystemMarian KratzEigene und fremde MännlichkeitenEine Fallrekonstruktion aus einem ehrenamtlichenMentor_innenprojekt mit volljährigen geflüchteten MännernMarga Günther & Anke KerschgensKomplexe BeziehungenFlucht und Frühe HilfenMarianne Leuzinger-Bohleber»Die Humanität einer Gesellschaft zeigt sich vor allem in ihrem Umgang mit Fremden und Traumatisierten ...«Erfahrungen aus dem Michaelisdorf
Bibliographische Angaben
- 2019, 338 Seiten, Maße: 14,6 x 20,8 cm, Kartoniert (TB), Deutsch
- Herausgegeben: Rolf Haubl, Hans-Jürgen Wirth
- Verlag: Psychosozial-Verlag
- ISBN-10: 3837928616
- ISBN-13: 9783837928617
- Erscheinungsdatum: 01.11.2019
Pressezitat
»Wer sich vor psychoanalytischen Formeln nicht scheut, findet hier etliche Aufsätze, die für die Soziale Arbeit mit Flüchtlingen fruchtbar sind.« Wolfgang Berg, Socialnet.de am 08. Mai 2020 »Wer diesen Band mit Neugier und Spannung liest, kann sich bereichert und kundiger fühlen. Das Wegschauen vor der erschütternden 'Flüchtlingskrise' wird schwieriger, auch vor der erschreckenden Polarisierung unserer Gesellschaft, die vom anklagenden Neid vor den 'Schmarotzern' noch verstärkt wird, weil sie die unsrige wie die fremde Sehnsucht nach Integration anwachsen lässt und Resignation auf beiden Seiten fördert.« Tilmann Moser, Ärzteblatt PP, Heft 4, April 2020 »Die Bilder von ertrinkenden Flüchtlingen auf Booten, von im Elend vegetierenden Flüchtlingen auf griechischen Inseln, wirken verstörend. Sie wecken Ängste, aber auch Empörung. (...) Sie lösen - wie die Herausgeber Haubl [&] Wirth (...) beschreiben - sehr konträre Reaktionen aus: Gefühle von Solidarität, von Hilfsbereitschaft, aber auch 'Mechanismen der Angstbewältigung' (S. 10), die keineswegs 'prosozial' sind: Flüchtlings- und fremdenfeindliche Parteien wie die antisemitische AfD nutzen diese Ängste für ihre Propaganda. Autoritarismus bedient sich der Ängste, um antidemokratisch-völkische Kategorien wie 'Volk' und 'Nation' wieder zu erneuern. Rolf Haubl und Hans-Jürgen Wirth haben einen umfangreichen Sammelband zusammengestellt, in dem 17 Autoren[nbsp]vor allem aus psychoanalytischer und politikwissenschaftlicher Perspektive über Grenzerfahrungen reflektieren.« Roland Kaufhold, haGalil, 9. März 2020
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