Gretchentragödien
Kindsmörderinnen im 19. Jahrhundert (1770-1870)
Goethes Gretchentragödie hat das Bild der Kindsmörderin nachhaltig geprägt. Doch was bedeutete eine ungewollte Schwangerschaft im 18. und 19. Jahrhundert wirklich? In welchem gesellschaftlichen Klima wurden Mütter zu Mörderinnen?
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Produktinformationen zu „Gretchentragödien “
Goethes Gretchentragödie hat das Bild der Kindsmörderin nachhaltig geprägt. Doch was bedeutete eine ungewollte Schwangerschaft im 18. und 19. Jahrhundert wirklich? In welchem gesellschaftlichen Klima wurden Mütter zu Mörderinnen?
Klappentext zu „Gretchentragödien “
Goethes Gretchentragödie hat das Bild der Kindsmörderin nachhaltig geprägt. Doch was bedeutete eine ungewollte Schwangerschaft im 18. und 19. Jahrhundert wirklich? In welchem gesellschaftlichen Klima wurden Mütter zu Mörderinnen?Marita Metz-Becker verfolgt die Spuren, die diese Frauen in Akten und Archiven hinterlassen haben. Die Autorin schildert die prekären Lebensumstände der Täterinnen, insbesondere von Dienstmägden, die sich zwischen gesellschaftlicher Ächtung und Scham in einer für sie aussichtslosen Lage wiederfanden. In ihrer kulturwissenschaftlichen Studie untersucht die Autorin den Kindsmord als historisches Phänomen, tief in den Dynamiken und Widersprüchen seiner Zeit verstrickt. Sie fragt, welche Rollen Kirche, Justiz und Medizin im Leben dieser Frauen spielten, das in mehr als 100 Akten des Staatsarchivs Marburg dokumentiert ist. Dabei macht sie Dynamiken von Macht und Ohnmacht sichtbar, die bis in die heutige Zeit fortdauern.
Inhaltsverzeichnis zu „Gretchentragödien “
1. Einleitung2. Kindsmord und Aufklärung2.1. Kindsmord in der Literatur des Sturm und Drang: Der Fall Anna Margaretha Brandt2.2. Goethe und der Fall Johanna Catharina Höhn3. Kindsmord und Recht3.1. Rechtsgeschichte und Gesetzeslage im 18./19. Jahrhundert3.2. Rechtsreform und Abschaffung der Todesstrafe3.3. Fornikations- und Kirchenstrafen im Alltag der Betroffenen4. Kindsmord und Medizin4.1. Einführung von Accouchier- bzw. Gebärhäusern4.2. Geburtsmedizin um 1800 als »Chirurgie des Unterleibs«4.3. Angst vor dem Accouchierhaus5. Kindsmörderinnen vor Gericht5.1. Fallrekonstruktionen nach den Prozessakten in alphabetischer Reihenfolge6. Die Täterinnen6.1. Fallbeispiele: Ledig und Unbehaust6.2. Familiäre Herkunft und Sozialisation6.3. Schulische Kenntnisse .6.4. Gesindedienst und Arbeitsalltag6.5. Sexualverhalten6.6. Empfängnisverhütung6.7. Ledige Mutterschaft6.8. Verheimlichung der Schwangerschaft und hilflose Geburt7. Orte des Geschehens7.1. Stumme Geburten7.2. Die Verstecke der Kinder und ihre Entdeckung8. Exkurs: Mutterliebe9. Prozess und Rechtsprechung9.1. Das »Corpus delicti«9.2. Verhaftung und Geständnis9.3. Reue und Sühne9.4. Der Weg durch die InstanzenEpilogAnmerkungenLiteratur- und QuellenverzeichnisProzessakten der Kindsmörderinnen im Staatsarchiv MarburgGedruckte Quellen und weitere ArchivmaterialienLiteraturverzeichnisVerzeichnis der Abbildungen
Bibliographische Angaben
- Autor: Marita Metz-Becker
- 2021, 254 Seiten, Maße: 14,9 x 21,3 cm, Kartoniert (TB), Deutsch
- Verlag: Psychosozial-Verlag
- ISBN-10: 3837931013
- ISBN-13: 9783837931013
- Erscheinungsdatum: 16.04.2021
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