Poesiealbum Ruhrgebiet / Grün ist das Schwarze
Das kleine Gedichtbuch des Ruhrgebiets
"Grün ist das Schwarze" nimmt den Leser mit auf eine literarische Tour de Ruhr, die voller Überraschungen steckt. Der thematische Bogen spannt sich vom Heimatgedicht bis zum bergbaulichen Lied, vom politischen bis zum religiösen Gedicht, von der modernen...
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Klappentext zu „Poesiealbum Ruhrgebiet / Grün ist das Schwarze “
"Grün ist das Schwarze" nimmt den Leser mit auf eine literarische Tour de Ruhr, die voller Überraschungen steckt. Der thematische Bogen spannt sich vom Heimatgedicht bis zum bergbaulichen Lied, vom politischen bis zum religiösen Gedicht, von der modernen Poesie bis zur Kabarett-Lyrik. Hoch-, platt- und ruhrdeutsche Texte geben einen Einblick in die sprachliche Vitalität einer noch immer wenig bekannten Literaturlandschaft.
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"Grün ist das Schwarze": Eine EntdeckungsreiseDie Anthologie "Grün ist das Schwarze. Das kleine Gedichtbuch des Ruhrgebiets" lädt zu einer literarischen Entdeckungsreise ein. Denn noch immer ist die Literaturlandschaft Ruhrgebiet unvollständig vermessen. Vielfach richtet sich der Blick auf die Arbeiter- und Industrieliteratur oder auf eine lokalkolorierte "Ruhrgebietsliteratur". Doch die Literatur im Ruhrgebiet lässt sich nicht darauf reduzieren. Diese Anthologie spannt daher einen Bogen vom Arbeitergedicht bis zur modernen Poesie, von kabarettistischer bis zu religiöser Lyrik.Die ältesten Texte stammen aus der vorindustriellen Zeit des Ruhrgebiets: Gerhard Tersteegens Kirchenlieder sind vor allem in den evangelischen Kirchen verbreitet; fünf Strophen seines "Morgen- oder Abend-Opffers" (1745) gehören unter dem Titel "Nun sich der Tag geendet" zum Grundbestand evangelischer Gesangbücher. Ein Beispiel lehrhafter Dichtung gibt Carl Arnold Kortums "Der Hahn und die Hennen" (1772), während Friedrich Adolph Krummachers "Das Gradirwerk" (1823) wie ein Vorgriff auf die Industriedichtung des 20. Jahrhunderts erscheint.Das als "Steigerlied" bekannte Volkslied "Glück auf, Glück auf! Der Steiger kommt" lässt sich in seiner ältesten Fassung nur ungenau auf den Beginn des 18. Jahrhunderts datieren und ist sicher nicht im Ruhrgebiet entstanden, hat hier aber den Status einer inoffiziellen Hymne erlangt. Mit "Steigerlied"-Strophen leitet Herbert Grönemeyer auf Konzerten oftmals seine eigene Heimat-Hymne "Bochum" (1984/2004) ein. Die in dieser Anthologie wiedergegebene Fassung aus dem Jahr 1883 kommt noch ohne die Zusatzstrophe für die Hüttenleute aus, die sich erst später in der sechsten Auflage des "Liederbuchs für Berg- und Hüttenleute" (1894) findet.Die Lieder des Sozialdemokraten Heinrich Kämpchen setzen sich entschieden für die Bergleute ein, deren Berufsstand er hat verarmen sehen. "Bergmannsleben" (1894) stellt diese Armut dar und antwortet direkt auf die teils die Realität
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verklärende Gesangslyrik, wie sie sich im "Liederbuch für Berg- und Hüttenleute" finden lässt. In der Nachfolge Heinrich Kämpchens stehen Georg Breuker, der Kämpchen noch persönlich kannte, und Viktor Kalinowski. Ludwig Kessing dagegen bildet den jüngeren, christlich orientierten Widerpart.Ebenfalls dem Bergbau und den 'werktätigen Menschen' verbunden sind die Autoren der "Ruhrland"-Gemeinschaft um Otto Wohlgemuth, dem Herausgeber der Sammelbände "Ruhrland" (1923) und "Ruhrland-Almanach" (1924). Die "Ruhrland"-Autoren Hugo Ardelt, Erich Sieburg, Josef Voß und Adolf Wurmbach setzen sich aber deutlich von der sich politisch artikulierenden Arbeiterliteratur im Stile Heinrich Kämpchens ab und orientieren sich stattdessen an bürgerlichen Literaturnormen.Zu den bekanntesten Autoren der Bergarbeiterdichtung zählt Paul Zech. Als Beiträger zu Kurt Pinthus' expressionistischer Anthologie "Menschheitsdämmerung" (1920) gibt er in einer 'biographischen Notiz' an, sich als Bergmann u.?a. in Bottrop und auf der Zeche Radbod versucht zu haben. Allerdings sind seine biographischen Angaben fingiert. Es ist zweifelhaft, ob er überhaupt je im Ruhrgebiet gelebt und gearbeitet hat. Seine unter dem Titel "Das schwarze Revier" veröffentlichte Lyrik (1913/1922) aber wurde in diesem Sinne rezipiert. In ihrer Ästhetik unterscheidet sie sich ebenso deutlich von der politisch engagierten Lyrik in der Tradition Heinrich Kämpchens wie die "Ruhrland"-Texte. Die Anthologie "Technische Zeit" des Essener Dramaturgen Hannes Küpper (1929) mit seinem Gedicht "Elektrizität" steht mit ihrem optimistischen Modernismus sogar in einem noch größeren Gegensatz sowohl zur sozial engagierten wie zur bürgerlich-konservativen Arbeiterliteratur. Dagegen nimmt sich Philipp Witkops Kritik an der Unterordnung der Natur und des psychischen Erlebens unter die Ansprüche der Ökonomie wenig optimistisch aus. Mit seinem Gedicht "Meine Heimat" (1901) sorgte er dank des Verses "Wie ich dich hasse, meine Heimat du!"
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Autoren-Porträt
Joachim Wittkowski, Germanist und Lehrer; lebt und arbeitet im Ruhrgebiet; Lehrbeauftragter am Germanistischen Institut der Ruhr-Universität Bochum; Veröffentlichungen zur Literatur im Ruhrgebiet u.?a.: (Hg.) Hic, haec, hoc. Der Lehrer hat 'nen Stock. Schulgeschichten aus dem Ruhrgebiet (Bottrop 2007); (Hg.) Heinrich Kämpchen Lesebuch (Bielefeld 2013); (Hg.) Jürgen von Manger: "Der Abschied" und andere Stückskes aus dem Nachlass (Bottrop 2013).
Bibliographische Angaben
- 2015, 96 Seiten, Maße: 12,8 x 21,2 cm, Gebunden, Deutsch
- Herausgegeben: Joachim Wittkowski
- Verlag: Henselowsky + Boschmann
- ISBN-10: 3942094509
- ISBN-13: 9783942094504
- Erscheinungsdatum: 21.08.2015
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