Herrschen und (Nicht-)Entscheiden
Politisches Handeln im Reich und Ostmitteleuropa des 12. Jahrhunderts
Anders als in der modernen Gesellschaft, in der politisches Handeln wesentlich als ein Handeln mittels Entscheidungen erscheint, bestimmte im Mittelalter die strenge Rangordnung den zentrale Entscheidungsrahmen. Der Rang markierte die soziale Identität des...
Erscheint am 07.10.2024
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Produktdetails
Produktinformationen zu „Herrschen und (Nicht-)Entscheiden “
Anders als in der modernen Gesellschaft, in der politisches Handeln wesentlich als ein Handeln mittels Entscheidungen erscheint, bestimmte im Mittelalter die strenge Rangordnung den zentrale Entscheidungsrahmen. Der Rang markierte die soziale Identität des Einzelnen. Eine Entscheidung des Herrschers war eine konfliktträchtige Angelegenheit, wenn sie an den Rang geknüpfte Ansprüche bedrohte und deshalb als Ehrverletzung empfunden wurde. Wegen solcher potentiell destabilisierender Folgen bestand Herrschaftsausübung oft genug darin, Entscheidungen zu vermeiden und in der Schwebe zu halten. Der vorliegende Band versammelt Beiträge deutscher, polnischer, tschechischer und ungarischer Historiker, die 2023 in Brno/Brünn verschiedene Facetten herrscherlichen Entscheidens thematisierten. Entscheiden vermeiden im Mittelalter
Klappentext zu „Herrschen und (Nicht-)Entscheiden “
Politisches Handeln erscheint uns heute als wesentlich durch Entscheidungen bestimmt. Auf das Mittelalter ist diese Vorstellung jedoch nur begrenzt übertragbar, denn anders als in der modernen Gesellschaft war in der mittelalterlichen Gesellschaft die strenge Rangordnung eine wesentliche Rahmenbedingung des Entscheidens. Der Rang markierte die soziale Identität des Einzelnen. Eine Entscheidung des Herrschers war eine konfliktträchtige Angelegenheit, wenn sie an den Rang geknüpfte Ansprüche bedrohte und deshalb als Ehrverletzung empfunden wurde. Wegen solcher potentiell destabilisierender Folgen bestand Herrschaftsausübung oft genug darin, Entscheidungen zu vermeiden und in der Schwebe zu halten. Der vorliegende Band versammelt Beiträge deutscher, polnischer, tschechischer und ungarischer Historiker, die 2023 in Brno/Brünn verschiedene Facetten herrscherlichen Entscheidens thematisierten.
Autoren-Porträt
Knut Görich ist Inhaber des Lehrstuhls für die Geschichte des Früh- und Hochmittelalters an der Ludwig-Maximilian-Universität München Martin Wihoda ist Professor für Geschichte des Mittelalters an der Masaryk-Universität Brno
Bibliographische Angaben
- 2024, Gebunden, Deutsch
- Herausgegeben: Knut Görich, Martin Wihoda
- Verlag: Böhlau
- ISBN-10: 3412530042
- ISBN-13: 9783412530044
- Erscheinungsdatum: 07.10.2024
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