Holocaust und Kriegsverbrechen vor Gericht
Der Fall Österreich
Österreicher waren in großer Zahl und an prominenter Stelle an den Verbrechen des NS-Regimes beteiligt. Laut Simon Wiesenthal stammten 40 Prozent des Personals und drei Viertel der Kommandanten der Vernichtungslager aus Österreich, waren Österreicher...
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Produktinformationen zu „Holocaust und Kriegsverbrechen vor Gericht “
Klappentext zu „Holocaust und Kriegsverbrechen vor Gericht “
Österreicher waren in großer Zahl und an prominenter Stelle an den Verbrechen des NS-Regimes beteiligt. Laut Simon Wiesenthal stammten 40 Prozent des Personals und drei Viertel der Kommandanten der Vernichtungslager aus Österreich, waren Österreicher insgesamt für die Ermordung von mindestens drei Millionen Juden direkt verantwortlich. Sind die Mörder noch unter uns?Im Mittelpunkt des vorliegenden Bandes steht die Spruchpraxis österreichischer Volks- und Geschworenengerichte zu einzelnen Tatkomplexen vom Novemberpogrom 1938 über die Euthanasie, Verbrechen im KZ Mauthausen bis zum Holocaust.Österreichische Gerichte fällten bis in die 1970er Jahre in knapp 600 Verfahren Urteile wegen nationalsozialistischer Tötungsverbrechen. Entsprechen diese Zahlen dem tatsächlichen Umfang der begangenen Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit oder hat die österreichische Nachkriegsjustiz versagt? Welche Schwierigkeiten hemmten die Strafverfolgung? Sind die spektakulären Freisprüche der 1960er und 1970er Jahre typisch für den österreichischen Umgang mit NS-Verbrechen? Mit Beiträgen von Martin Achrainer, Thomas Albrich, Peter Ebner, Peter Eigelsberger, Winfried R. Garscha, Michael Guggenberger, Heimo Halbrainer, Eva Holpfer, Claudia Kuretsidis-Haider, Sabine Loitfellner, Martin F. Polaschek, Gabriele Pöschl, Bernhard Sebl und Susanne Uslu-Pauer.
Autoren-Porträt
Thomas Albrich, geboren 1956 in Dornbirn in Vorarlberg, Ao. Univ.- Prof. am Institut für Zeitgeschichte in Innsbruck; war u. a. erster Lehrstuhlinhaber des Marshall Plan Anniversary Chair an der University of New Orleans (2001) und Gastprofessor an der University of Alberta in Edmonton (2003). Seine Forschungsschwerpunkte sind die jüdische Geschichte seit dem 18. Jahrhundert, Minderheiten, NS-Zeit und Kalter Krieg, Justizgeschichte und biografische Forschungen. Er ist u. a. der Herausgeber von einschlägigen Werken zur Geschichte der Juden in Tirol und Vorarlberg.Winfried Garscha, Studium der Geschichte, Slawistik und Germanistik. Mitarbeiter des Dokumentationsarchivs des österreichischen Widerstandes, Ko-Leiter der Forschungsstelle Nachkriegsjustiz.
Bibliographische Angaben
- 2010, Maße: 15,6 x 23,3 cm, Kartoniert (TB), Deutsch
- Hrsg. v. Thomas Albrich, Winfried R. Garscha u. Martin F. Polaschek
- Herausgegeben: Thomas Albrich, Winfried R. Garscha, Martin Polaschek
- Verlag: StudienVerlag
- ISBN-10: 3706542587
- ISBN-13: 9783706542586
- Erscheinungsdatum: 28.01.2010
Rezension zu „Holocaust und Kriegsverbrechen vor Gericht “
Ein (vielleicht überraschendes) Ergebnis des Buches ist dann auch die Erkenntnis, dass sich die österreichische Gerichtsbarkeit nach 1945 - bei aller berechtigter Kritik - doch intensiver mit Kriegsverbrechen auseinandergesetzt hat, als vielfach angenommen. Wie die AutorInnen (u. a.) zu diesem Schluss gelangten, das lese man in dem im Übrigen sehr sauber gestalteten und informativen Sammelband selbst nach. Es lohnt sich.David, Felix Schneider"Die österreichische Justiz des ersten Nachkriegsjahrzehnts war gar nicht so lahm wie bisher angenommen."Falter"Die Historiker werden neue Verbrechen nicht verhindern können, wohl aber können sie die Sprach- und Fassungslosigkeit durchbrechen und so einen Beitrag zur strafrechtlichen Verfolgung künftiger Täter leisten."Ö1, Kontext Sachbücher in Themen"(...) thematisiert die Spruchpraxis österreichischer Gerichte zu Tatkomplexen wie Novemberpogrom 1938, Euthanasie, Verbrechen im KZ Mauthausen oder dem Holocaust ebenso wie die Schwierigkeiten und Probleme bei der Strafverfolgung."korso"(...) die Ergebnisse sind erschütternd, ernüchternd, aber auch überraschend. (...) Und noch etwas muss nach der akribischen Aktenrecherche relativiert werden. Bisher galt der Wiener Pogrom mit 22 Toten als der brutalste im Dritten Reich - nach der nun erstmals erfolgten genauen Durchsicht der Totenbeschauprotokolle dieser Zeit sind für Wien derzeit ,nur' sechs Mordopfer nachweisbar. Ihr Tod war übrigens nie Gegenstand eines Prozesses."Echo"Ein sehr nötiges Buch, das anhand von Zahlen und Fakten u. a. belegt: In den ersten Jahren nach Kriegsende war die Ahndung von Kriegs- und Humanitätsverbrechen in Österreich durchaus ein Anliegen, spätestens in den Sechzigerjahren erlahmte der Wille dazu spürbar. Damals hatte das Land die These seiner Opferrolle bereits erfolgreich verinnerlicht."Tiroler Tageszeitung"Dieses Buch macht klar, warum Bruno Kreisky
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unprovoziert und ohne äußere Not Simon Wiesenthal angriff."Karl Pfeifer, Die Jüdische"Das Buch bietet auf 364 Seiten eine flächendeckende Darstellung über Leistungen und Versäumnisse der österreichischen Nachkriegsjustiz im Umgang mit dem Holocaust und Kriegsverbrechen."TIP"Die Studie leistet in vielen Gebieten Pionierarbeit, die zweifellos zur Grundlage künftiger Forschung werden wird."Archiv für Sozialgeschichte, Kerstin von Lingen"...sehr präzise gearbeitete Beiträge..."Österreichisches Anwaltsblatt 7-8/2007, Miachel E. Sallinger"Ein (vielleicht überraschendes) Ergebnis des Buches ist dann auch die Erkenntnis, dass sich die österreichische Gerichtsbarkeit nach 1945 - bei aller berechtigter Kritik - doch intensiver mit Kriegsverbrechen auseinandergesetzt hat, als vielfach angenommen. Wie die AutorInnen (u.a.) zu diesem Schluss gelangten, das lese man in dem im Übrigen sehr sauber gestalteten und informativen Sammelband selbst nach. Es lohnt sich."DAVID, Felix Schneider
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