Iba de gaunz oamen Leit
Der Klassiker der Wiener Mundartdichtung!
In den 1970-er Jahren veröffentlichte Christine Nöstlinger drei bemerkenswerte Gedichtbände, die die sozialen Zustände von Menschen der damals so genannten "Unter-" oder...
In den 1970-er Jahren veröffentlichte Christine Nöstlinger drei bemerkenswerte Gedichtbände, die die sozialen Zustände von Menschen der damals so genannten "Unter-" oder...
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Produktinformationen zu „Iba de gaunz oamen Leit “
Der Klassiker der Wiener Mundartdichtung!
In den 1970-er Jahren veröffentlichte Christine Nöstlinger drei bemerkenswerte Gedichtbände, die die sozialen Zustände von Menschen der damals so genannten "Unter-" oder "Arbeiterschicht" widerspiegeln. Diese Trilogie ist inzwischen ein Klassiker und viele Figuren sind berühmt geworden. Der "Geiga-Gotti" zum Beispiel, der den Sprung vom "gaunz oamen Kind" zum "gaunz oamen Mann" bruchlos geschafft hat. Seinen Lebensweg säumen "gaunz oamen Frauen" und viele andere. Christine Nöstlinger erzählt jenseits von Wiener Gemütlichkeit und lustvoll-humoriger Sozialpornografie von Schicksalen, die nachdenklich stimmen.
In den 1970-er Jahren veröffentlichte Christine Nöstlinger drei bemerkenswerte Gedichtbände, die die sozialen Zustände von Menschen der damals so genannten "Unter-" oder "Arbeiterschicht" widerspiegeln. Diese Trilogie ist inzwischen ein Klassiker und viele Figuren sind berühmt geworden. Der "Geiga-Gotti" zum Beispiel, der den Sprung vom "gaunz oamen Kind" zum "gaunz oamen Mann" bruchlos geschafft hat. Seinen Lebensweg säumen "gaunz oamen Frauen" und viele andere. Christine Nöstlinger erzählt jenseits von Wiener Gemütlichkeit und lustvoll-humoriger Sozialpornografie von Schicksalen, die nachdenklich stimmen.
Ihr Blick auf die Menschen und deren Schicksale ist dabei niemals anklagend. Sie betrachtet ihr Umfeld liebevoll, mit kritischer Distanz und Respekt.
Diese Gedichte sind eine Würdigung an die Menschen, denen es "hint und vuan ned zsamgeht", die aber trotzdem fast jeden Morgen wieder aufstehen. Ein Muss für alle Freunde der Wiener Dialektdichtung!
Lese-Probe zu „Iba de gaunz oamen Leit “
Iba de gaunz oamen Leit - Christine NöstlingerVom Geiga-Gotti
Obi iban Geiga-Gotti
wos was,
haums mi gfrogd.
Worumasi aufghengd hod,
haums wissn woin,
de Hean vunda Bolizei.
I hob nigs gsogd.
Weu,
wos hedad i dazön soin?
I hedad vun vuan aufaunga miassn,
dass de Hean des vaschdengan.
Vun duat au, wod Geiga einzogn san.
Domois woans no jung
und waund Wesili ibad Geiga
gred hod, hods gsogd:
De schene blonde Frau!
Obs wiagli sche woa,
was i ned.
I woa no a Kind.
I was nua, dass Füzschtifen ghobd hod
und gschrian hod,
waund Bombn gflogn san,
gaunz hoch und gaunz laud.
Entweda gnob bevua d Russn kumma san
oda glei danoch,
hod Geiga den Gotti griagd.
Im Heabsd jedenfois wora do.
Wauni aum Fensdabredl gsessn bin
und in Bleina sein Biagoatn
umigschaud hob,
aufn rodn, wüdn Wei,
und mi gifd hob,
dass ma d Weintraum ned fressn kau,
hob i eam im Hof untn gsegn.
D Geigarin
is nem sein lagiadn Bobandeglwagl ghugd,
hod Fliagn vawachld und kewed,
waun ana n Fezn owabeidld hod.
Nemds Rügsichd,
hods graunzd,
da Gotti schlugd do den Luach!
Wia da Gotti nimma im Wagl
glegn is,
wora a imma im Hof.
Hintn, beim Gundal seina Kistn.
Vuan,
beida Globfschdaungan
und beim Hogschdod,
hoda ned sei diafn.
Weula ind Hosn scheisd
und ned schpün kau
und schtottat,
haumd Kinda gsogd.
Do richdig dau haums eam nigs.
Nua megn haums eam ned.
Megn hod eam kana,
und da Gundal scho goa ned,
weu da Gotti hod
in Gundal sei Kistn Lecha buad,
mid ana Heglnodl.
Und d Geiga
hod in anadua
beim Fensda aussekewed.
Mid Kinda,
weusn Gotti ned midschpün losn.
Midn Gundal,
weulan Gotti vajaugd.
Und midn Gotti,
weulad Kistn aubuad
und so bled is,
dass eam de aundan ned megn.
... mehr
Amoi is da Gotti
aum Gaung bei da Bassena
gschtaundn
und hods Wossa aufdrad
und hodn Wossa zuagschaud,
wias rinnd.
Do hob i eam im vuabeige
an Schdessa gem
und ea is midn Meu
aufs Guseisn gflogn.
Do i kaun beschwean:
A aundara Bua
wa bei so an Schdessa wia mein,
niamois ned
midn Meu aufd Bassena gflogn.
Und amoi haum eam d Kinda
in Köla gschbiad.
D Geiga is im Haus umanaund
und hod gread und gschrian:
Hobs ned mein Gotti gsegn?
Se hauman Gotti entfiad!
Ollas hods ogsuachd.
Sogoa ind Miskiben hods gschaud.
Nua ned in Köla.
Vuan Köla hodsasi söba gfiachd.
Iagendana hod ia daun gsogd,
wora is, da Gotti.
Do is obe in Köla,
mid ana Keazn.
Mia san om beida Kölatia gland
und haum uns ans grinsd
und haumd Geiga jeian ghead:
Gotti wo bisd denn? Gotti wo bisd?
Wias eam aufezad hod,
wora gauns dregad
und augschissn wora a.
Oba blead hoda ned
und da Gundal hod gsogd:
Des Baums is zum Fiachdn z bled!
Da Voda vum Gotti, da Geiga,
hod ausgschaud,
wiras Gschpensd vun an Kindavazara
und gred hoda noch da Schrifd.
Hobdsn Hean Geiga scho gsegn?
Haumad Kinda aufda Gossn gfrogd.
Daun sama mid eana vuan Geiga sei Tia,
und haum midn Damnogl
aum Gaungfensda grodzd.
Des hoda ned megn.
Do isa ausse und hod gschrian:
Wegger von moiner Tür! Es Brud!
Wauna so dogschtaundn is,
midn Mittlscheitl
ind schwoazgfeabtn Hoa
undn aufdradn Schnuaboad
und grosn, göbn Zend,
daun hauma uns gfreid,
dass ma sowos im Haus haum.
Sche woas a, wauma eam
im vuabeige in Bauch bogsd haum.
Sei Bauch woa wira Blech,
weula untan gschtrafdn Aunzug
a bahoats Miada trogn hod.
One des Miada hoda ned ge kena.
Maunchmoi haumsas Miada zum Lifdn
aufn Schdrig ghengd im Hof.
Do hod eam amoi ana in da Nochd
de laungan Schnialn ausezad,
ausn Miada.
De Geiga woidn auzagn,
den Schnialraub,
owa da Bolizisd hod gsogd,
wegn zwa Schnialn
mochda ka Brodokoi.
A ned, wauns oatapedische san.
Und da Geiga is im Bed glegn,
wira zabragde Grod,
bis eam d Graungnkassa
neiche Schnialn bewüligd ghobd hod.
A Frisea wora, da Geiga.
In oinem Schdadgschefd,
hoda gsogd.
Oba des wora Lug.
Des wora fria amoi vuan Griag,
wiras Miada no ned ghobd hod,
und eam de zwa Finga no ned gföd
haum, auf da rechdn Haund.
Jezn wora aum Giatl,
in ana Bude, de woa ned gressa
ois wira glane Drafig.
Und schtingad und dregad und schimblad
woas a.
Aum Obend sand Geiga ima zum Wiatn
gaunga, aum Eg.
Do hod da Gotti a Achdl Rodn griagd, midan
Zugaschtigl drin.
Eun Achdl, hod da Geiga gsogd, kann oinem
Kind nüchd schadn!
Nua is hoid nia beim Achdl blim, weu da
Gotti benzd hod
und do hodsi d Geigarin daun no a Viadl
bschdöd und hod gsogd:
I was ned, heid hobi so an Duaschd!
Oba gsofn hod des Viadl da Gotti!
I hab man ofd augschaud, den Gotti.
Und i hob nia gwusd:
Is dea jezn sche oda schiach?
Ghobd heda ois, wos man
zum Schesei brauchd.
Höblonde, gschneglade Hoa und blaue Augn
mid launge Wimpan drau.
Ea woa a ned z blad und ned z din.
Nedamoi d Uawaschl san eam weggschtaundn.
Oba sche wora drozdem ned.
Des kummd davau, hod Hausmasdarin gsogd,
weula dreischaud
wira lara Kiwe!
Daun isda Gotti ind Schui kumma
und des woa a nigs.
Ind Hilfsschul ghörd er,
hod Lerarin gsogd.
Do da Geiga hod blead:
Nir nicht ged der Bub von oinem
Stadtfriser ind Hilfsschul!
D Geigarin hodn Bergabuam bit,
dassan Gotti Nochhüf gibd,
fia zwar Schülling d Schtund.
Weu ma damois fia zwa Schülling
a Kinokoatn griagd hod,
hodas dau, da Bergabua.
Oba ea hod glei gsogd:
Do is nigs drin
und do ged a nigs eine!
Zeichna und Singa und Duana
hoda a ned kena, da Gotti.
I hob ma ofd dengd:
Fia wos dea lebd?
Um dreiviadl ochde hod eamd Geiga
ind Schui zad.
Kumm Gotti, kumm, hods gagad.
Kumm Gotti, kumm! Es is schped!
Und zmitog is beim Schuitial gschtaundn
und hod gjeiad:
Losts in Gotti n Rua!
Ea hod eich nigs dau!
Wias midn Gotti in da Schui
weidagaunga is,
kaun i ned sogn.
Da Breis fiad Kinokoatn
is gschtign
und via Schülling d Stund
woit de Geiga ned zoin,
weu da Geiga duach sei wechs Greiz
hod jezn a midn Miada
des Schde im Gschefd nima dabagd
und is ind Frürentn gaunga.
A Zeidlaung hoda im Pfusch
Hoa gschnidn.
Do fia an Schedl hoda
zwa Stund brauchd,
und in anadua hoda gschüdad
wia des woa,
wo da Bundeskanzla Raab
sei Kundschofd gwesn is.
Des hod boid kana mea ausghoidn.
Drum isd Geigarin ins Wisawihaus
zud Baua ind Bedinung gaunga.
Ole hoibe Stund
hods ans vund Bauafendsa
aufgrissn
und zu ire Fensda umeblead:
Gotti wos duasd denn?
Gotti bisd brav?
Fian Wiatn haums ka Göd mea ghobd,
drum sans zum Braundweina gaunga.
Um ochde audf Nochd sans owegwogld,
durchd Habalgossn und haum so dau,
ois obs goa ned bsoffn wan.
Hintaranaunda sans gaunga.
Vuan des Kindavazaragschbensd
mitn schteifn Huad.
An Meta dahinta isd Geigarin gjabed
und hod noch alle Seitn griasd
obwoi kana zum Griassn do woa.
Und wida dahinta is da Gotti kumma,
do dea woa an Haisablog noch
und Geigarin hod gschrian:
Gotti so kumm! Du muasd do ins Bed!
Und zua Hausmasdarin nacha
hod des valogene Luada gsogd:
Mia woan schbazian! De Lufd duad so guad!
In denan Geigan eanara Wohnung ibrigens
hods ausgschaud, dass ana Sau grausd.
Is jo a gloa.
Aum Obend, nochn Braundweina
haums weidagsoffn daham.
Und aum Vuamitog daun,
hodsid Geigarin ian Rausch ausgschlofn.
Und aum Nochmitog is zua Baua zaumrama
gaunga.
Und ea, da Geiga, hod kan Haundgrif dau.
Daun is da Gotti
viazene wuan
und hod nima ind Schui
ge brauchn.
A Frisea
heds mid eam brobiad.
Aba kaum hod da Gotti
ana die Hoa gwoschn ghobd
und a Dringgöd griagd,
isa vaduft.
Zeaschd hodsi da Masda
dengd,
dea Bua sizd dauand
am Heisl.
Do vom Heislge
wiad ma ned woglad
ind Fias
und schtingd ned noch
Schnobs.
Wia daun da Gotti
ana Dame
des vole Lawua
ins Gnag glad hod,
hod eam da Masda
entlossn.
Nocha wora
im Wintahofn beid Schiff,
und Blagadira wora a.
Aufd Kolonjawegn
wora dea,
dea midn Schdegn gschdiad
hod,
dass si da Misd ned vazwigd.
Ois Schdrossnkera
hodas brobiad.
Und Schneschaufen
hobi eam söba gsegn.
oba de meisde Zeid
wora daham
und hod gwoad
dass de Geiga
an Rum bringd.
Im Nemhaus hoda Madl gwond.
Gscheangld hods.
Sunsd woas sche.
De hodsi in Gotti verliabd.
Ia Muada hods deswegn
hoibad daschlogn,
owa des Madl woa schtia.
Waunsn Gotti ned griagd,
hods gsogd,
daun bringdsasi um.
Si hod obsichtlich a Kind
griagd,
dassn Gotti heiradn kau.
Si hodsi an Hausmasdabosdn
gsuachd
und hod gwoschn
und gnad
und buzd
fia d Leit,
weus a gleande Schneiderin woa.
Es woa ollas fiad Koz.
Da Gotti hod weidagsoffn
und is aufd Nochd ois a Bsoffana
vuan Haustial glegn.
Daun hods eam ind Wonung zad,
mid ian dign Bauch,
dass eam de Leit ned segn.
Oba de Leit segn ois
und haum a den bsoffanan Gotti gsegn.
Do hod eam des Madl Vuawiaf gmochd
und da Gotti hod augfaunga
des Madl zum Schlogn.
Zeascht haumas ned glaubd,
dass dea feige Hund,
dea si nia nigs draud hod,
sei Oide drischagd.
Oba wias daun mid ana blaun Gugn
und ana aufghaudn Libn
daheakumma is,
hauma gwusd, dass schtimmt.
Des Madl hod si weida ogschtrudld
und ollas vaduschd.
Oba wias daun draukumma is
und ins Schbitoi miasn hod,
do woas aus.
Da Gotti hod ia goidane Ua vasezd
und is feian gaunga.
Nocha wora so bsoffn,
dassa ind Eifoad gschbim hod
und hibrunsd hoda a.
Und s Madl woa ned do,
das eam einezad
und de Sauarei wegabuzd hed.
Do hod eam da Hausvawoita
frisdlos ausegland.
Da Gotti s zrug zud Geiga,
unds Madl is nochn Schbitoi
ham zua Mama.
Oba gnua hod de Drudschn
no ima ned ghob vum Gotti.
Hod ia Mama ned aufbassd,
is ume zu eam ins Bed.
Und Mama is noche
und hod aund Geigatia bumbad
und brüd:
Kumm aussi, du Luada, du bleds!
Und de Geiga hod ausn Gugal
greischd:
Do is nigs Vabotans!
De zwa san vaheirad!
Sunsd hodsi beid Geiga
a olahaund ogschbüd.
Gschebad und bumbad hods
hinta da Tia.
Und Wadschn haum gleschd.
Nua, wea wem aum meisdn
dedschd hod,
des woa ned zum Hean.
Auf amoi haums daun no
auf eana Zimma-Kuchl
a Untamitarin ghobd.
A viazgjarige Witwe,
de wos illegeu aum Schdrich
gaunga is
und ausgschaud hod
wian Deifa sei Grossmuada
aum Masgenbeu.
Aum Schdrich woas ned
wengan Göd,
sondan weus Maunanarrisch woa.
Drum is a in anadua
beim Gotti im Bed glegn
und de Geiga hod dazöd,
de zwa haum de Grib.
Des woa owa daun do dem Madl,
wosn Gotti sei Frau woa, zvü.
Si hod si scheidn lossn
und an Dischla gheirad
deas gnumma hod, saumdn Kind.
Nocha isd Geigarin graung wuan.
Si hod nigs mea dahoidn kenna.
De Leba und de Nian woan hi.
Des hod so vü gschdungn
dass d Maunanarrische auszogn is.
Vua an Joa is gschtuam, de Geigarin
und ea, da oide Geiga,
hod nedamoi aufd Leich ge kenna,
weula so zaumgschrumbed is,
dass eams Miada nima bassd hod.
Und da Gotti is a nua mea
ausn Haus greud,
wauna an Rum brauchd hod.
Waund Meia ned imma
an oidn Köch oda a Lakl Suppn
oda a Bazl Einbrennde
fua eana Tia gstöd hed,
waradn e lengsd vahungad,
de zwa.
I hob mi
ofd gfrogd:
Waun jezn
a no
da oide Geiga
ogrozd
und sei
Rentn
dschali ged,
wos wiadadn
daun duan,
da Gotti?
Oba
auf de Ide,
dassa si
aufhengd
meina Sö,
warad i
goa ned kumma!
Amoi is da Gotti
aum Gaung bei da Bassena
gschtaundn
und hods Wossa aufdrad
und hodn Wossa zuagschaud,
wias rinnd.
Do hob i eam im vuabeige
an Schdessa gem
und ea is midn Meu
aufs Guseisn gflogn.
Do i kaun beschwean:
A aundara Bua
wa bei so an Schdessa wia mein,
niamois ned
midn Meu aufd Bassena gflogn.
Und amoi haum eam d Kinda
in Köla gschbiad.
D Geiga is im Haus umanaund
und hod gread und gschrian:
Hobs ned mein Gotti gsegn?
Se hauman Gotti entfiad!
Ollas hods ogsuachd.
Sogoa ind Miskiben hods gschaud.
Nua ned in Köla.
Vuan Köla hodsasi söba gfiachd.
Iagendana hod ia daun gsogd,
wora is, da Gotti.
Do is obe in Köla,
mid ana Keazn.
Mia san om beida Kölatia gland
und haum uns ans grinsd
und haumd Geiga jeian ghead:
Gotti wo bisd denn? Gotti wo bisd?
Wias eam aufezad hod,
wora gauns dregad
und augschissn wora a.
Oba blead hoda ned
und da Gundal hod gsogd:
Des Baums is zum Fiachdn z bled!
Da Voda vum Gotti, da Geiga,
hod ausgschaud,
wiras Gschpensd vun an Kindavazara
und gred hoda noch da Schrifd.
Hobdsn Hean Geiga scho gsegn?
Haumad Kinda aufda Gossn gfrogd.
Daun sama mid eana vuan Geiga sei Tia,
und haum midn Damnogl
aum Gaungfensda grodzd.
Des hoda ned megn.
Do isa ausse und hod gschrian:
Wegger von moiner Tür! Es Brud!
Wauna so dogschtaundn is,
midn Mittlscheitl
ind schwoazgfeabtn Hoa
undn aufdradn Schnuaboad
und grosn, göbn Zend,
daun hauma uns gfreid,
dass ma sowos im Haus haum.
Sche woas a, wauma eam
im vuabeige in Bauch bogsd haum.
Sei Bauch woa wira Blech,
weula untan gschtrafdn Aunzug
a bahoats Miada trogn hod.
One des Miada hoda ned ge kena.
Maunchmoi haumsas Miada zum Lifdn
aufn Schdrig ghengd im Hof.
Do hod eam amoi ana in da Nochd
de laungan Schnialn ausezad,
ausn Miada.
De Geiga woidn auzagn,
den Schnialraub,
owa da Bolizisd hod gsogd,
wegn zwa Schnialn
mochda ka Brodokoi.
A ned, wauns oatapedische san.
Und da Geiga is im Bed glegn,
wira zabragde Grod,
bis eam d Graungnkassa
neiche Schnialn bewüligd ghobd hod.
A Frisea wora, da Geiga.
In oinem Schdadgschefd,
hoda gsogd.
Oba des wora Lug.
Des wora fria amoi vuan Griag,
wiras Miada no ned ghobd hod,
und eam de zwa Finga no ned gföd
haum, auf da rechdn Haund.
Jezn wora aum Giatl,
in ana Bude, de woa ned gressa
ois wira glane Drafig.
Und schtingad und dregad und schimblad
woas a.
Aum Obend sand Geiga ima zum Wiatn
gaunga, aum Eg.
Do hod da Gotti a Achdl Rodn griagd, midan
Zugaschtigl drin.
Eun Achdl, hod da Geiga gsogd, kann oinem
Kind nüchd schadn!
Nua is hoid nia beim Achdl blim, weu da
Gotti benzd hod
und do hodsi d Geigarin daun no a Viadl
bschdöd und hod gsogd:
I was ned, heid hobi so an Duaschd!
Oba gsofn hod des Viadl da Gotti!
I hab man ofd augschaud, den Gotti.
Und i hob nia gwusd:
Is dea jezn sche oda schiach?
Ghobd heda ois, wos man
zum Schesei brauchd.
Höblonde, gschneglade Hoa und blaue Augn
mid launge Wimpan drau.
Ea woa a ned z blad und ned z din.
Nedamoi d Uawaschl san eam weggschtaundn.
Oba sche wora drozdem ned.
Des kummd davau, hod Hausmasdarin gsogd,
weula dreischaud
wira lara Kiwe!
Daun isda Gotti ind Schui kumma
und des woa a nigs.
Ind Hilfsschul ghörd er,
hod Lerarin gsogd.
Do da Geiga hod blead:
Nir nicht ged der Bub von oinem
Stadtfriser ind Hilfsschul!
D Geigarin hodn Bergabuam bit,
dassan Gotti Nochhüf gibd,
fia zwar Schülling d Schtund.
Weu ma damois fia zwa Schülling
a Kinokoatn griagd hod,
hodas dau, da Bergabua.
Oba ea hod glei gsogd:
Do is nigs drin
und do ged a nigs eine!
Zeichna und Singa und Duana
hoda a ned kena, da Gotti.
I hob ma ofd dengd:
Fia wos dea lebd?
Um dreiviadl ochde hod eamd Geiga
ind Schui zad.
Kumm Gotti, kumm, hods gagad.
Kumm Gotti, kumm! Es is schped!
Und zmitog is beim Schuitial gschtaundn
und hod gjeiad:
Losts in Gotti n Rua!
Ea hod eich nigs dau!
Wias midn Gotti in da Schui
weidagaunga is,
kaun i ned sogn.
Da Breis fiad Kinokoatn
is gschtign
und via Schülling d Stund
woit de Geiga ned zoin,
weu da Geiga duach sei wechs Greiz
hod jezn a midn Miada
des Schde im Gschefd nima dabagd
und is ind Frürentn gaunga.
A Zeidlaung hoda im Pfusch
Hoa gschnidn.
Do fia an Schedl hoda
zwa Stund brauchd,
und in anadua hoda gschüdad
wia des woa,
wo da Bundeskanzla Raab
sei Kundschofd gwesn is.
Des hod boid kana mea ausghoidn.
Drum isd Geigarin ins Wisawihaus
zud Baua ind Bedinung gaunga.
Ole hoibe Stund
hods ans vund Bauafendsa
aufgrissn
und zu ire Fensda umeblead:
Gotti wos duasd denn?
Gotti bisd brav?
Fian Wiatn haums ka Göd mea ghobd,
drum sans zum Braundweina gaunga.
Um ochde audf Nochd sans owegwogld,
durchd Habalgossn und haum so dau,
ois obs goa ned bsoffn wan.
Hintaranaunda sans gaunga.
Vuan des Kindavazaragschbensd
mitn schteifn Huad.
An Meta dahinta isd Geigarin gjabed
und hod noch alle Seitn griasd
obwoi kana zum Griassn do woa.
Und wida dahinta is da Gotti kumma,
do dea woa an Haisablog noch
und Geigarin hod gschrian:
Gotti so kumm! Du muasd do ins Bed!
Und zua Hausmasdarin nacha
hod des valogene Luada gsogd:
Mia woan schbazian! De Lufd duad so guad!
In denan Geigan eanara Wohnung ibrigens
hods ausgschaud, dass ana Sau grausd.
Is jo a gloa.
Aum Obend, nochn Braundweina
haums weidagsoffn daham.
Und aum Vuamitog daun,
hodsid Geigarin ian Rausch ausgschlofn.
Und aum Nochmitog is zua Baua zaumrama
gaunga.
Und ea, da Geiga, hod kan Haundgrif dau.
Daun is da Gotti
viazene wuan
und hod nima ind Schui
ge brauchn.
A Frisea
heds mid eam brobiad.
Aba kaum hod da Gotti
ana die Hoa gwoschn ghobd
und a Dringgöd griagd,
isa vaduft.
Zeaschd hodsi da Masda
dengd,
dea Bua sizd dauand
am Heisl.
Do vom Heislge
wiad ma ned woglad
ind Fias
und schtingd ned noch
Schnobs.
Wia daun da Gotti
ana Dame
des vole Lawua
ins Gnag glad hod,
hod eam da Masda
entlossn.
Nocha wora
im Wintahofn beid Schiff,
und Blagadira wora a.
Aufd Kolonjawegn
wora dea,
dea midn Schdegn gschdiad
hod,
dass si da Misd ned vazwigd.
Ois Schdrossnkera
hodas brobiad.
Und Schneschaufen
hobi eam söba gsegn.
oba de meisde Zeid
wora daham
und hod gwoad
dass de Geiga
an Rum bringd.
Im Nemhaus hoda Madl gwond.
Gscheangld hods.
Sunsd woas sche.
De hodsi in Gotti verliabd.
Ia Muada hods deswegn
hoibad daschlogn,
owa des Madl woa schtia.
Waunsn Gotti ned griagd,
hods gsogd,
daun bringdsasi um.
Si hod obsichtlich a Kind
griagd,
dassn Gotti heiradn kau.
Si hodsi an Hausmasdabosdn
gsuachd
und hod gwoschn
und gnad
und buzd
fia d Leit,
weus a gleande Schneiderin woa.
Es woa ollas fiad Koz.
Da Gotti hod weidagsoffn
und is aufd Nochd ois a Bsoffana
vuan Haustial glegn.
Daun hods eam ind Wonung zad,
mid ian dign Bauch,
dass eam de Leit ned segn.
Oba de Leit segn ois
und haum a den bsoffanan Gotti gsegn.
Do hod eam des Madl Vuawiaf gmochd
und da Gotti hod augfaunga
des Madl zum Schlogn.
Zeascht haumas ned glaubd,
dass dea feige Hund,
dea si nia nigs draud hod,
sei Oide drischagd.
Oba wias daun mid ana blaun Gugn
und ana aufghaudn Libn
daheakumma is,
hauma gwusd, dass schtimmt.
Des Madl hod si weida ogschtrudld
und ollas vaduschd.
Oba wias daun draukumma is
und ins Schbitoi miasn hod,
do woas aus.
Da Gotti hod ia goidane Ua vasezd
und is feian gaunga.
Nocha wora so bsoffn,
dassa ind Eifoad gschbim hod
und hibrunsd hoda a.
Und s Madl woa ned do,
das eam einezad
und de Sauarei wegabuzd hed.
Do hod eam da Hausvawoita
frisdlos ausegland.
Da Gotti s zrug zud Geiga,
unds Madl is nochn Schbitoi
ham zua Mama.
Oba gnua hod de Drudschn
no ima ned ghob vum Gotti.
Hod ia Mama ned aufbassd,
is ume zu eam ins Bed.
Und Mama is noche
und hod aund Geigatia bumbad
und brüd:
Kumm aussi, du Luada, du bleds!
Und de Geiga hod ausn Gugal
greischd:
Do is nigs Vabotans!
De zwa san vaheirad!
Sunsd hodsi beid Geiga
a olahaund ogschbüd.
Gschebad und bumbad hods
hinta da Tia.
Und Wadschn haum gleschd.
Nua, wea wem aum meisdn
dedschd hod,
des woa ned zum Hean.
Auf amoi haums daun no
auf eana Zimma-Kuchl
a Untamitarin ghobd.
A viazgjarige Witwe,
de wos illegeu aum Schdrich
gaunga is
und ausgschaud hod
wian Deifa sei Grossmuada
aum Masgenbeu.
Aum Schdrich woas ned
wengan Göd,
sondan weus Maunanarrisch woa.
Drum is a in anadua
beim Gotti im Bed glegn
und de Geiga hod dazöd,
de zwa haum de Grib.
Des woa owa daun do dem Madl,
wosn Gotti sei Frau woa, zvü.
Si hod si scheidn lossn
und an Dischla gheirad
deas gnumma hod, saumdn Kind.
Nocha isd Geigarin graung wuan.
Si hod nigs mea dahoidn kenna.
De Leba und de Nian woan hi.
Des hod so vü gschdungn
dass d Maunanarrische auszogn is.
Vua an Joa is gschtuam, de Geigarin
und ea, da oide Geiga,
hod nedamoi aufd Leich ge kenna,
weula so zaumgschrumbed is,
dass eams Miada nima bassd hod.
Und da Gotti is a nua mea
ausn Haus greud,
wauna an Rum brauchd hod.
Waund Meia ned imma
an oidn Köch oda a Lakl Suppn
oda a Bazl Einbrennde
fua eana Tia gstöd hed,
waradn e lengsd vahungad,
de zwa.
I hob mi
ofd gfrogd:
Waun jezn
a no
da oide Geiga
ogrozd
und sei
Rentn
dschali ged,
wos wiadadn
daun duan,
da Gotti?
Oba
auf de Ide,
dassa si
aufhengd
meina Sö,
warad i
goa ned kumma!
... weniger
Bibliographische Angaben
- Autor: Christine Nöstlinger
- 220 Seiten, Maße: 11,9 x 19,7 cm, Geb. mit Su.
- ISBN-10: 3903159352
- ISBN-13: 9783903159358
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