Im Anfang schuf ich Gott

Der biblische "Gott" hat weder unser Universum noch die unabzählbaren Multiversa erschaffen. "Die Schöpfung" ist - mit Ausnahme jener des Genies Haydn - eine bloß bildhafte Mähr, ein Mythos, eine erdichtete Erzählung, auch (Welt-) Literatur. Aber weder hat sie jemals stattgefunden und schon gar nicht wie berichtet. "Aus Nichts wird nichts", lautet der uralte Kalauer - aber er mag die tiefste philosophische Wahrheit überhaupt beinhalten. Geschöpft werden kann nur aus etwas - aber niemals aus Nichts. Und da aus tiefstschürfenden philosophischen Überlegungen "Gott" und Nichts identisch sein müssen (weil beiden Begriffen Eigenschaften nicht eigen sein können! Da wären sie ja etwas, aber dem Nichts geht - nach Altmeister Heidegger - bekanntlich das Sein ab), kann auch aus "Gott" nichts entstehen. "Gott" mag ja alles sein (und ist es auch: als das Eine-Alle) - nur keine Person mit Eigenschaften, zu dem ihn alle (!) Religionen erklären!
Auch der "Urknall" - von der Kirche halbherzig akzeptiert, weil einigermaßen kompatibel mit der Genesis - ist längst physikalische Geschichte, hinweggefegt vom Kuhn'schen Paradigmenwechsel, vor allem aber aufgrund mathematisch-physikalischer Unmöglich- und Widersprüchlichkeiten, wie sie die jüngere Generation von Physikern und Kosmologen nicht länger mehr ignorieren konnten. Selbst der ungekrönte Star der heutigen Naturwissenschafter, Stephen Hawking, hat schon seit Jahren die Urknall-Mär als eben eine solche abgetan. Es dauert eben - laut Kuhn -i mmer so an die 50 Jahre, bis ein neues Paradigma Platz greift.
Bei den Religionen dauert es freilich keine 50 Jahre, sondern Jahrtausende, bis sich deren "Sicht" - nicht ändert. Religionen sind ja auch keine überprüfbaren und durch Experimente beweis- oder widerlegbaren Fach- und Sachgebiete, sondern uralte Phantasien und Projektionen der sich der Natur mehr oder weniger hilflos ausgeliefert fühlenden Menschen, die sich ein Weltbild zusammengebastelt hatten, das ihrem "Verständnis"