Inklusion an Gymnasien in NRW: Bildungspolitische Zielsetzungen, pädagogische Ansätze und praktische Erfahrungen
Dass Gesellschaften geprägt sind von Heterogenität, ist eine Tatsache, die seit Menschenbeginn an existent ist. Neben vielen Merkmalen, wie z.B. das Geschlecht, das Alter oder der kulturelle Hintergrund, ist auch jenes eines bestimmten Handicaps ein...
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Produktinformationen zu „Inklusion an Gymnasien in NRW: Bildungspolitische Zielsetzungen, pädagogische Ansätze und praktische Erfahrungen “
Klappentext zu „Inklusion an Gymnasien in NRW: Bildungspolitische Zielsetzungen, pädagogische Ansätze und praktische Erfahrungen “
Dass Gesellschaften geprägt sind von Heterogenität, ist eine Tatsache, die seit Menschenbeginn an existent ist. Neben vielen Merkmalen, wie z.B. das Geschlecht, das Alter oder der kulturelle Hintergrund, ist auch jenes eines bestimmten Handicaps ein Charakteristikum, das die Heterogenität einer Gesellschaft mitbestimmt. Es gibt Menschen, die sich durch eine körperliche oder auch geistige Beeinträchtigung von anderen unterscheiden, was durch ein bislang recht separierendes Schulsystem auch schon seit knapp drei Jahrhunderten in der Bildungspolitik Deutschlands Berücksichtigung findet. Eine neue Perspektive in Richtung eines Aufbrechens dieser Separation hin zu einem adäquaten und zufriedenstellenden Umgang mit Heterogenität, erreichte die Diskussion auf bildungspolitischer Ebene jedoch erst in den letzten Jahren. Die Meinung, Menschen mit einer geistigen oder physischen Beeinträchtigung, definiert als Menschen bzw. Kinder oder Schülerinnen und Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf, würden jene ohne diesen sonderpädagogischen Förderbedarf behindern, hat sich dahingehend verändert, dass die Heterogenität einer Gesellschaft vermehrt als Chance der gegenseitigen Bereicherung wahrgenommen worden ist. Genau um diese veränderte Sichtweise geht es in der vorliegenden Untersuchung. Unter Berücksichtigung des mehrgliedrigen Schulsystems in Deutschland, innerhalb dessen es sicherlich je nach Schulform noch einmal Unterschiede in der inklusiven Ausgestaltung gibt, konzentrieren sich die folgenden Ausführungen auf die Schulform Gymnasium, exemplifiziert am Land Nordrhein-Westfalen.
Lese-Probe zu „Inklusion an Gymnasien in NRW: Bildungspolitische Zielsetzungen, pädagogische Ansätze und praktische Erfahrungen “
Textprobe:Kapitel 5.5 Vernetzung, Koordination und Kooperation:
Im Rahmen eines gelingenden Inklusionsprozesses spielt auch die interregionale Vernetzung, Koordination und Kooperation sowie der Einsatz von 'Inklusionsbotschaftern' eine zentrale Rolle. Seit 2011 hat das Land NRW 53 Koordinatorenstellen bei den Schulämtern erschaffen, deren Aufgabe die Vernetzung der Akteure und Kooperationspartner und die gleichzeitige Begleitung dieser als Botschafter und Vermittler im Übergangsmanagement zu einem inklusiven Schulsystem ist. Der Aktionsplan nennt diese Maßnahme 'Inklusion braucht Botschafter' und sieht vor, auch noch weitere Partner als Botschafter aus der Öffentlichkeit zu gewinnen. Es geht darum, mit positiven Beispielen gelungener Inklusion aus unterschiedlichen Schulformen an die Öffentlichkeit zu gehen, Einblicke in Konzepte und Entwicklungsstände dieser Schulen zu geben und somit Mut auszusprechen für den Weg zu einem inklusiven Schulsystem.
Für Klemm und Preuss-Lausitz wäre an dieser Stelle auch die Schaffung eines Landes-Inklusions-Preises eine sinnvolle Möglichkeit, neben Schulen u.a. auch inklusive Kitas, Beratungszentren oder ganze Regionen für einen eingeschlagenen Weg einer sozialräumlich inklusiven Entwicklung auszuzeichnen. Im Rahmen regionaler Inklusionspläne sieht es der Aktionsplan vor, dass Kooperationsvereinbarungen angeregt werden, damit auch multiprofessionelles Personal, sächliche Ausstattungen, wie ein Medienpool, und inklusionsunterstützende Dienste, wie Beratungs- und Integrationsfachdienste, eingesetzt werden können. Außerdem sollen die Zivilgesellschaft und die regionalen Bildungsbüros aktiviert und eingebunden werden.
Klemm und Preuss-Lausitz haben außerdem in ihrem Gutachten die Empfehlung zur Einrichtung einer regelmäßig tagenden Feedback-Gruppe ausgesprochen. Neben öffentlichen und privaten Schulträgern, Elternvertretern, Selbsthilfegruppen, dem Behindertenbeauftragten des Landes, der Jugendhilfe, den Sozialverbänden, den
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Lehrergewerkschaften und -verbänden, den Kirchen, inklusionserfahrenen Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen sollen diesen auch SchülervertreterInnen angehören. Durch eine gemeinsame Orientierung soll diese Feedback-Gruppe Herausforderungen und Konflikte thematisieren, die sich im Zuge einer inklusiven Schulentwicklung ergeben, und Handlungsempfehlungen für deren Überwindung aussprechen, damit Probleme frühzeitig erkannt und bestenfalls schon präventiv bearbeitet werden können.
Einen weiteren Kooperationsbedarf sehen Klemm und Preuss-Lausitz im Zusammenhang mit der Einrichtung einer Schnittstelle zwischen dem Vorschulbereich einerseits und dem Berufsbereich andererseits, der für die Autoren zu einem umfassenden Inklusionsgesetz aller Lebensbereiche dazu gehört. Durch die verbindliche Zusammenarbeit zwischen beispielsweise Erziehern und Erzieherinnen inklusiver Kindertagesstätten und Lehrkräften der Schuleingangsstufe in Form von wechselseitigen Hospitationen, kann diese Schnittstelle zu inklusiver vorschulischer Förderung hergestellt werden. Ähnliches gilt für den Übergangsbereich von der Schule zur beruflichen Orientierung von Jugendlichen mit sonderpädagogischem Förderbedarf, damit diese Jugendlichen im Sinne eines praktischen Lernens an mögliche Ausbildungs- und Arbeitsfelder herangeführt werden. Hierzu existente Modelle müssen ausgebaut und die berufliche Qualifizierung von Jugendlichen mit sonderpädagogischem Förderbedarf sollte im Rahmen regionaler Bildungsnetzwerke mitaufgenommen werden.
Dieser Aspekt betrifft die Schulform Gymnasium wieder einmal in besonderem Maße. Während das Gymnasium traditionell auf die Fortsetzung des Bildungsweges an einer Hochschule vorbereitet hat, geraten im Zuge der Inklusion an Gymnasien auch ausbildungsvorbereitende Maßnahmen in den Fokus der Inhalte. SuS mit sonderpädagogischem Förderbedarf, die einen dem Hauptschulabschluss gleichgestellten Abschluss erlangen werden, müssen f
Einen weiteren Kooperationsbedarf sehen Klemm und Preuss-Lausitz im Zusammenhang mit der Einrichtung einer Schnittstelle zwischen dem Vorschulbereich einerseits und dem Berufsbereich andererseits, der für die Autoren zu einem umfassenden Inklusionsgesetz aller Lebensbereiche dazu gehört. Durch die verbindliche Zusammenarbeit zwischen beispielsweise Erziehern und Erzieherinnen inklusiver Kindertagesstätten und Lehrkräften der Schuleingangsstufe in Form von wechselseitigen Hospitationen, kann diese Schnittstelle zu inklusiver vorschulischer Förderung hergestellt werden. Ähnliches gilt für den Übergangsbereich von der Schule zur beruflichen Orientierung von Jugendlichen mit sonderpädagogischem Förderbedarf, damit diese Jugendlichen im Sinne eines praktischen Lernens an mögliche Ausbildungs- und Arbeitsfelder herangeführt werden. Hierzu existente Modelle müssen ausgebaut und die berufliche Qualifizierung von Jugendlichen mit sonderpädagogischem Förderbedarf sollte im Rahmen regionaler Bildungsnetzwerke mitaufgenommen werden.
Dieser Aspekt betrifft die Schulform Gymnasium wieder einmal in besonderem Maße. Während das Gymnasium traditionell auf die Fortsetzung des Bildungsweges an einer Hochschule vorbereitet hat, geraten im Zuge der Inklusion an Gymnasien auch ausbildungsvorbereitende Maßnahmen in den Fokus der Inhalte. SuS mit sonderpädagogischem Förderbedarf, die einen dem Hauptschulabschluss gleichgestellten Abschluss erlangen werden, müssen f
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Autoren-Porträt von Katharina Kukasch
Katharina Kukasch, M.Ed., wurde 1988 in Essen geboren. Nach Absolvierung ihres Abiturs studierte sie die Fächer Germanistik und Pädagogik an der Ruhr-Universität Bochum und erlangte im Oktober 2012 den Bachelor of Arts. Im Januar 2015 schloss sie ihr Lehramtsstudium in den beiden Fächern mit dem Master of Education für das Lehramt an Gymnasien und Gesamtschulen erfolgreich ab. Seit Mai 2015 befindet sie sich im Referendariat an einer Gesamtschule in Oberhausen, im Rahmen dessen setzt sich die Autorin auch mit der praktischen Seite der Inklusion auseinander.
Bibliographische Angaben
- Autor: Katharina Kukasch
- 2015, Erstauflage, 80 Seiten, Maße: 15,4 x 22 cm, Kartoniert (TB), Deutsch
- Verlag: Diplomica
- ISBN-10: 3959347952
- ISBN-13: 9783959347952
- Erscheinungsdatum: 19.10.2015
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