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Insel der verlorenen Erinnerung

Roman
 
 
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Auf einer Insel, nicht weit vom Festland entfernt, prägen sonderbare Ereignisse das Leben. In regelmäßigen Abständen verschwinden Dinge, und zwar für immer. Zunächst sind es Hüte, dann alle Vögel, später die Fähre. Bald gibt es keine Haarbänder mehr und...
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Kommentare zu "Insel der verlorenen Erinnerung"
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Alle Kommentare
  • 5 Sterne

    2 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    https://lieslos.blog/, 07.12.2020

    Die Dystopie „Insel der verlorenen Erinnerung“ ist im Japanischen bereits 1994 erschienen.
    Erst jetzt, 26 Jahre später, wurde sie, wie viele ihrer anderen Werke zuvor, vom Liebeskind Verlag herausgegeben.
    Dass Yoko Ogawa bereits vor so vielen Jahren eine dystopische Welt von solcher Wucht und mit solchem symbolischen Realitätsbezug geschrieben hat, fasziniert mich.
    Vieles ist durchaus vorstellbar und erscheint gar nicht so abwegig, sondern real möglich.

    Auf einer namenlosen Insel herrscht ein totalitäres Regime, das nur indirekt über seine unerbittliche Polizei in Erscheinung tritt.
    Nach und nach verschwinden auf dieser Insel willkürlich ausgesuchte Dinge, z. B. Hüte, Fotos, Früchte, Vögel, Haarbänder, Rosen, Romane und schließlich auch die Erinnerungen an diese Dinge.
    Die Vorstellung dieses Szenarios an sich ist erschreckend und löst schon vor und während der Lektüre dieses beeindruckenden Werkes verschiedenste Assoziationen aus.

    Auf dieser Insel lebt eine junge Schriftstellerin, die diesen Prozess des Verschwindens höchst besorgt beobachtet und interessiert verfolgt, während viele andere Inselbewohner sich mit dieser Entwicklung recht gelassen oder sogar gleichgültig abfinden.

    Die Schriftstellerin wurde schon vor langer Zeit hellhörig.
    Damals wurde ihre Mutter, eine Bildhauerin, vom Regime verhaftet und abgeholt ... und als Leiche zurückgebracht.
    Erlitt sie tatsächlich einen Herzinfarkt oder wurde sie vom Regime beseitigt, weil sie verbotenerweise einige dieser verschwundenen Dinge aufbewahrt hat?

    Die erbarmungslose Inselpolizei „Erinnerungspolizei“ genannt, die ihre Augen und Ohren überall hat, will verhindern, dass sich die Menschen erinnern und sorgt dafür, dass alles auch wirklich verschwindet.
    Sie führt brutale Razzien durch und verfolgt diejenigen Menschen, die sich erinnern und nicht vergessen können.

    Eines Tages wird diese Polizei auf den Lektor der Schriftstellerin aufmerksam, der auch einer der wenigen Menschen zu sein scheint, der nicht vergessen kann und will.
    Die Schriftstellerin beschließt, ihn in einem geheimen unterirdischen Raum in ihrem Haus zu verstecken.

    Nun geht es darum, nicht entdeckt zu werden und den aktuellen Roman der Schriftstellerin zu Ende zu bringen. Es ist ein Roman, in dem die Erinnerungen konserviert, aufrechterhalten und festgehalten werden sollen.
    Auch in diesem Roman im Roman verschwindet etwas: die Stimme der Protagonistin und letztlich sogar die Fähigkeit, zu schreiben.

    In Yoko Ogawas Werk geht es nicht nur um die Bedeutung von Erinnerung und Vergangenheit, sondern auch um das emotionale Abstumpfen durch den Verlust der Erinnerung, um die Allmachtsphantasien der Menschen und um den Umgang mit Unterdrückung:
    Anpassung, Unterordnung, blinder Gehorsam bishin zu Identifikation mit dem Unterdrücker oder eigenständiges, unabhängiges Denken und Rebellion?
    Passives und konformes Mitlaufen oder aktives Handeln?
    ...hoch aktuelle und die Zeit überdauernde, brisante Fragestellungen!

    Die japanische Autorin Yoko Ogawa schreibt auf den ersten Blick leidenschaftslos und nüchtern.
    Trotzdem empfinde ich ihre Sprache als poetisch, eindringlich und bildhaft.
    Diese Gleichzeitigkeit von Emotionslosigkeit und Poesie zog mich sofort in ihren Bann.
    Durch ihre wunderschönen, anschaulichen und detailreichen Beschreibungen entsteht ein wahres Kopfkino.
    Die Beschreibung des Verschwindens der Rosenblätter und ihr Dahintreiben auf einem Fluss löste bei mir beispielsweise gleichermaßen Faszination wie Gänsehaut aus.
    Von Anfang an ist eine rätselhafte, beunruhigende und düstere Atmosphäre spürbar, die neugierig macht und ein subtiles Kribbeln verursacht.

    Ich möchte den Roman mit dem ergreifenden Ende als brillanten, fesselnden und erschütternden Pageturner bezeichnen, der zum Nachdenken animiert und nachhallt.

    Nach der Lektüre dieses verstörenden und eindrucksvollen Werkes kann ich gut nachvollziehen, dass es für den National Book Award und für den International Booker Prize nominiert wurde.

    Ich empfehle diese großartige Dystopie sehr gerne weiter!

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  • 4 Sterne

    Kaffeeelse, 16.11.2020

    4 Sterne bekommt dieses Buch von Yoko Ogawa von mir. "Die Insel der verlorenen Erinnerung" ist eine interessante Dystopie über den Unterschied zwischen dem fraglosen Hinnehmen oder dem Anzweifeln von Fakten/von Vorgaben eines unheimlichen Systems und/oder über Abhängigkeiten von Menschen untereinander oder auch Abhängigkeiten von einem führenden System. Auf einer namentlich nicht genannten Insel verschwinden Dinge, Totes und Lebendes, und die Bewohner der Insel nehmen dies einfach so hin, vergessen das Verschwundene auch recht schnell. Aber nicht alle Bewohner. Manche können nicht vergessen und werden als eine Gefahr des Systems gejagt, von der Erinnerungspolizei. Die Protagonistin, eine Schriftstellerin, versucht gegen das System anzukämpfen und schreibt ebenso an einer Geschichte, einer Geschichte über Selbstaufgabe und Abhängigkeit. Es ist eine wirklich interessant verwobene Geschichte/ein spannendes Buch, die/das ein Grauen beinhaltet und eine Spannung aufbaut, die den Leser fordert und auch beim Lesen schwer innehalten lässt. Das Einzige was ich für mich bemängele, ist eine gewisse Distanz, die sich zwischen mir und den Protagonisten aufbaut, was auch an dem kühl/kalt geschilderten Geschehen liegt. Was einerseits sicher der Kultur der Autorin zuzuordnen wäre, andererseits aber sicher auch der dystopischen Geschichte geschuldet ist. Dennoch blitzt ab und zu doch etwas Tiefes und ein Empfinden/ein Gefühl auf. Gerade wenn ich an die Schreibe der Protagonistin oder an das Verhalten der Protagonistin ihrem Verleger gegenüber denke. Yoko Ogawa hat ein sehr interessantes und spannendes Buch geschrieben und Freunde von Dystopien sind hier gut aufgehoben.

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