Intensive Bewährungshilfe und junge Intensivtäter.
Eine empirische Analyse des Einflusses von Intensivbewährungshilfe auf die kriminelle Karriere junger Mehrfachauffälliger in Bayern.. Dissertationsschrift
Die vorliegende Dissertation beschäftigt sich mit kriminellen Karrieren junger Intensiv- und Mehrfachtäter sowie mit der Intensivbewährungshilfe für diese Gruppe als neuem Ansatz innerhalb des deutschen Justizsystems. Die Studie stellt den Abschluss eines...
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Klappentext zu „Intensive Bewährungshilfe und junge Intensivtäter. “
Die vorliegende Dissertation beschäftigt sich mit kriminellen Karrieren junger Intensiv- und Mehrfachtäter sowie mit der Intensivbewährungshilfe für diese Gruppe als neuem Ansatz innerhalb des deutschen Justizsystems. Die Studie stellt den Abschluss eines umfassenden Evaluationsprojekts dar, das am Freiburger Max-Planck-Institut für ausländisches und internationales Strafrecht zunächst im Auftrag des Bayerischen Staatsministeriums für Justiz und Verbraucherschutz durchgeführt wurde. Gegenstand der Untersuchung war das Münchner Modellprojekt RUBIKON, das 2010 implementiert wurde, nachdem einige aufsehenerregende Gewalttaten im Münchner Verkehrsnetz eine öffentliche Kontroverse zum Thema Jugendgewalt ausgelöst hatten. Das Modellprojekt sollte für junge Intensiv- und Mehrfachtäter eine engmaschige Betreuung bereitstellen.Die Triangulationsstudie behandelt zum einen die Implementierung des Modellprojekts im Rahmen einer Prozessevaluation. Zum Zweiten setzt sie sich mit dessen Wirkungauseinander, indem sie die Legalbewährung junger Intensiv- und Mehrfachtäter in Bayern nach erfolgter Intensivbewährung, regulärer Bewährungshilfe, Jugendstrafvollzug sowie sonstigen jugendstrafrechtlichen Sanktionen und Maßnahmen vergleicht. Zum Dritten beschäftigt sie sich mit den Aussagen der jungen Straftäter selbst und analysiert, wie sie die justiziellen Interventionen und weiteren subjektiv bedeutsamen Ereignisse im und für den biografischen Verlauf wahrnehmen und welche Bedeutung diesen im Hinblick auf Abbrüche krimineller Karrieren zukommt. Damit leistet die Untersuchung einen wesentlichen Beitrag zu verschiedenen kriminologischen Forschungsfeldern sowie zu einer in der Entwicklung begriffenen Evaluationskultur innerhalb Deutschlands.
Inhaltsverzeichnis zu „Intensive Bewährungshilfe und junge Intensivtäter. “
Einleitung1. Forschungsstand und thematische EinführungDesistance: Der Abbruch krimineller Karrieren - Junge Intensivtäter - Intensivbewährungshilfe - Bewährungshilfe2. Empirische und theoretische UntersuchungsanlageFragestellungen und Hypothesen der Untersuchung - Theoretische Untersuchungsbasis: Die altersabhängige soziale Kontrolltheorie von Sampson & Laub - Variablen der Untersuchung - Operationalisierung - Forschungsdesign3. Erhebungen und DatenzugangDatenerhebungen und Erhebungsinstrumente - Datenzugang und Durchführung der Untersuchung - Grenzen der Untersuchung4. Implementierung des ModellprojektsProjektorganisation und Verlauf der Modellphase - Projektteilnehmer - Projektinhalte5. Untersuchung objektiver Anhaltspunkte für einen KarriereabbruchsprozessGruppenvergleich - Vergleich der Legalbewährung der verschiedenen Gruppen - Schlussfolgerungen und Diskussion6. Untersuchung subjektiver Einflussfaktoren auf einen Karriereabbruchsprozess - Der Einfluss möglicher Turning PointsNicht institutionelle Schlüsselereignisse - Institutionelle Schlüsselereignisse - Zwischenfazit zum Einfluss möglicher Turning Points - Einfluss individueller Schlüsselereignisse auf die Legalbewährung - Relevanz von Turning Points zur Einleitung eines Karriereabbruchsprozesses - Diskussion7. Zusammenfassung der Untersuchungsergebnisse und ForschungsdesiderateImplementierungsphase - Einflussfaktoren auf einen Karriereabbruchsprozess - ForschungsdesiderateLiteraturverzeichnisAnhangAktenerhebungsbögen - Interviewleitfäden - Erhebungsbogen zur Interviewsituation - Fragebogen zur selbstberichteten Delinquenz
Autoren-Porträt von Maria Walsh
Dr. Maria Walsh hat einen Magister Artium in Pädagogik, Kriminologie und Psychologie der Ludwig-Maximilians-Universität München. Im Anschluss an ihr Studium arbeitete sie am Max-Planck-Institut für ausländisches und internationales Strafrecht, Freiburg. Sie ist stellvertretende Leiterin des Nationalen Zentrums für Kriminalprävention. Ihre Forschungsschwerpunkte sind Jugendkriminalität, Jugendstrafvollzug, Bewährungshilfe, Evaluationsforschung und Kriminalprävention.
Bibliographische Angaben
- Autor: Maria Walsh
- 2018, XXII, 210 Seiten, 22 Abbildungen, Maße: 15,1 x 22,5 cm, Kartoniert (TB), Deutsch
- Verlag: Duncker & Humblot
- ISBN-10: 3428151984
- ISBN-13: 9783428151981
- Erscheinungsdatum: 21.11.2018
Rezension zu „Intensive Bewährungshilfe und junge Intensivtäter. “
"Maria Walshs Untersuchung regt zum Nachdenken an und sollte daher sorgfältig gelesen werden, denn in der Kriminalpolitik (wie im Leben) gilt, dass man aus Fehlern lernen kann und ausgebliebene Erfolgsnachweise keineswegs die (längst überholte) Parole eines 'nothing works' legitimieren können." Prof. Dr. Frieder Dünkel, in: Zeitschrift für Jugendkriminalrecht und Jugendhilfe, 1/2020
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