Jahre aus Seide / Das Schicksal einer Familie Bd.1

Das Schicksal einer Familie. Roman
Träume aus Seide in Zeiten des Aufruhrs.
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Kommentare zu "Jahre aus Seide / Das Schicksal einer Familie Bd.1"
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    37 von 52 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Dreamworx, 27.01.2019

    1927 - 1932 Krefeld. Ruth Meyer wächst mit ihrer Schwester Ilse in einem sehr behüteten Umfeld auf. Ihr Vater ist Schuhvertreter und in seinem Beruf sehr erfolgreich, aber auch viel auf Reisen, während Mutter Martha die Familie zusammenhält und sich liebevoll um ihre zwei Töchter sowie den Haushalt kümmert, wobei sie Unterstützung von Kindermädchen Leni und Köchin Jansen erhält. Obwohl die Familie jüdischer Konfession ist, sehen sie ihren Glauben nicht so strikt und feiern nur die großen jüdischen Feste wie den Sabbat oder das Lichterfest Chanukka. Im Nachbaranwesen lebt der jüdische Seiden- und Stofffabrikant Richard Merländer. Mit der Tochter dessen Chauffeurs, Rosie, freundet sich Ruth bald an und die beiden Mädchen erlernen durch Ruths Großmutter zusammen das Nähen, wobei Merländer ihnen immer wieder Stoffproben aus seinen Musterbüchern zukommen lässt und so der Kreativität der beiden Mädchen keine Grenzen gesetzt sind. Als die Nazis immer mehr an Macht gewinnen, bekommt die heile Welt der Meyers und ihrer Freunde langsam Risse, denn die Hetzjagd gegen Juden hat begonnen. Karl möchte seine Familie in Sicherheit bringen, doch die Ausreisebestimmungen sind streng und limitiert…

    Ulrike Renk hat mit ihrem Buch „Jahre aus Seide“ den ersten Band ihrer Seidenstadt-Saga vorgelegt, dem sie mit Hilfe von Tagebuchaufzeichnungen von Ruth Meyer und akribischer Recherche autobiografische Züge verliehen hat. Der Schreibstil ist flüssig, berührend und detailliert, der Leser wird sofort in die Geschichte hineingesogen und darf als unsichtbares Mitglied der Familie Meyer mit ihnen gemeinsam Zeit verbringen, wobei er alle Familienangehörigen sehr gut kennenlernt, liegen deren Gedanken und Gefühle doch offen wie ein Buch. Aber auch den Angestellten kann der Leser über die Schulter schauen und sie bei ihrem täglichen Miteinander mit der Familie beobachten. Sehr leise und behutsam führt die Autorin den Leser in die Familie ein und baut unterschwellig mit der gleichzeitig sich ändernden politischen Lage immer mehr Spannung auf, was sich anhand der Gefühlslage innerhalb der Familie bald äußert. Besonders interessant in diesem Buch ist die Tatsache, dass es bei den Menschen im Umfeld der Meyers lange keine Rolle gespielt hat, dass die Familie jüdisch ist. Man hielt zusammen, feierte gemeinsam und Juden konnten sich unbehelligt bewegen. Dies wird auch wunderbar hervorgehoben, als Ruth die Schule verlassen muss aufgrund der Judengesetze, und alle Klassenkameradinnen stehen hinter ihr, auch der Direktor. Auch die Thematik um die Beantragung von Ausreisepapieren ist sehr gut dargestellt und macht einmal mehr deutlich, wie schwer es den Menschen gemacht wurde, das Land zu verlassen. Selbst wenn sie endlich eine Ausreisegenehmigung hatten, mussten sie noch jahrelang auf den Tag warten, an dem sie ausreisen durften. In der Zwischenzeit waren sie allem hilflos ausgeliefert. Es zeigt aber auch, dass viele Länder Begrenzungen eingeführt haben und nicht gerade hilfsbereit waren, wenn es um die Unterstützung der Gejagten ging.

    Die Charaktere sind sehr liebevoll und detailliert ausgearbeitet und in Szene gesetzt worden. Mit ihren individuellen Eigenschaften wirken sie alle sehr authentisch und lebensecht. Der Leser kann sich gut in sie hineinversetzen und mit ihnen fühlen, hoffen und bangen. Ruth ist für ihr junges Alter schon recht abgeklärt, heute würde man sagen altklug. Gleichzeitig ist sie ein freundliches, offenes und neugieriges Mädchen, das vielseitig interessiert ist und allen immer nur gefallen möchte. Martha ist eine liebevolle Mutter, die ihren Kindern das angedeihen möchte, was sie bei ihrer Mutter vermisst hat, nämlich Geborgenheit und einen sicheren Hafen, in den sie sich flüchten können. Karl ist ein sympathischer Mann und ein aufmerksamer Ehemann und Vater. Er führt offene Gespräche über Gott und die Welt mit seiner Frau und besticht durch Wärme und Freundlichkeit. Aretz ist zwar der Chauffeur der Familie Meyer, doch er und eigene Familie sind mit den Meyers eng befreundet. Weitere Protagonisten wie Leni oder Luise geben der Handlung zusätzlichen Input und Spannung, machen sie in sich stimmig und rund.

    „Jahre aus Seide“ ist ein wunderbarer und gelungener Auftakt der neuen Serie von Ulrike Renk. Besonderes Merkmal liegt hier auf den autobiografischen Zügen der Geschichte, was ihr noch zusätzliche Bedeutung verleiht und den Leser einmal mehr anzieht, weil es sich um reale Menschen und deren Lebenslauf handelt. Herrlich einfühlsam erzählt, so dass es hier eine verdiente Leseempfehlung geben muss. Band 2 wird mit Spannung erwartet!!!

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