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Jahre mit Martha

Roman
 
 
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»... das zarteste Buch, das ich seit einer Ewigkeit gelesen habe ...« Monika Helfer

Zeljko, der von allen »Jimmy« genannt wird, ist fünfzehn, als er Martha begegnet. Sie ist Professorin in Heidelberg, er lebt mit seinen Eltern und Geschwistern zu...
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Kommentare zu "Jahre mit Martha"
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  • 5 Sterne

    12 von 14 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Bücherfreundin, 12.07.2022

    Beeindruckender und berührender Roman mit Tiefgang
    Der Fischer Verlag hat nach "Wie ich mir das Glück vorstelle", dem ersten, mehrfach ausgezeichneten Roman von Martin Kordic, nun dessen zweites Buch "Jahre mit Martha" veröffentlicht.

    Der Roman erzählt die Geschichte des zu Beginn des Buches 15jährigen Schülers Zeljko, der mit seiner Familie, die aus Herzegowina stammt, in einer Zweizimmerwohnung in Ludwigshafen lebt. Der Vater ist Bauarbeiter und während der Woche auf Montage, die Mutter hat mehrere Putzstellen. Zeljko hat einen älteren Bruder, Krudo, und eine kleine Schwester namens Ljuba. Auf dem 40. Geburtstag seiner Mutter lernt Zeljko Martha Gruber kennen. Martha ist Professorin für Literatur und lebt in Heidelberg. Regelmäßig fährt Zeljkos Mutter nach Heidelberg, um Marthas Haus zu putzen. Während eines mehrwöchigen Ferienjobs bei Martha lernt Zeljko diese näher kennen. Er ist fasziniert von ihrer Bildung und ihrem Leben und verliebt sich in sie. Martha gewährt ihm Zugang zu ihrer umfangreichen Bibliothek, und Zeljko kann seinen literarischen Hunger stillen. Während der letzten Woche seiner Tätigkeit bei Martha kommen sie sich nach einem Opernbesuch näher, an einem Badesee kommt es zum ersten Kuss. Danach trennen sich ihre Wege.

    Zeljko ist ein hervorragender Schüler, der dank des Einsatzes einer Lehrerin von der Realschule auf das Gymnasium wechselt. Nach dem Abitur erhält er ein Stipendium der Universität München. Martha, die er seit Jahren nicht gesehen hat, verhilft ihm durch eine Bürgschaft zu einer Unterkunft. An der Universität lernt er den angesehenen Literaturprofessor Alex Donelli kennen, der ihm eine Stelle als persönlicher Assistent verschafft. Es kommt zum Zerwürfnis, nachdem Donelli Zeljko die Zustimmung zur Prüfung seiner Abschlussarbeit verweigert. 

    Martha und Zeljkos Liebe entwickelt sich sehr langsam, zwischen ihren Begegnungen liegen manchmal Jahre. Es ist Martha, die ihn zur Feier seines Studienabschlusses begleitet und die ihm beim Tod eines Familienmitglieds zur Seite steht.
    Der Eintritt ins Berufsleben gestaltet sich schwierig, und nach Jahren der Suche findet Zeljko endlich berufliche Erfüllung ....

    Das Buch ist in der Ich-Form aus der Perspektive Zeljkos geschrieben. Der intelligente Erzählstil ist ganz wunderbar, das Buch hat mich von der ersten Seite an gefesselt. Der Autor beschreibt sehr liebevoll die Verbindung zwischen Zeljko und Martha, aber schildert auch auf sehr eindrucksvolle Weise die Schwierigkeiten, die sich für Zeljko aus seiner Herkunft ergeben und das damit verbundene Gefühl, nicht wirklich dazuzugehören in diesem Land, in dem er aufgewachsen ist. 

    Der Roman, der mich zutiefst berührt hat, ist bereits jetzt für mich ein Lesehighlight dieses Jahres, und ich freue mich schon auf den nächsten Roman von Martin Kordic. Unbedingte Leseempfehlung von mir für diesen wunderbaren und beeindruckenden Roman mit Tiefgang und wohlverdiente 5 Sterne!

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  • 5 Sterne

    6 von 8 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Frederike Z., 31.08.2022

    „So standen wir nun mitten in der Nacht und in Unterwäsche voreinander auf dem Steg eines Badesees. Frau Gruber und ich. Zwischen unseren Körpern lagen Jahre. Zwischen unseren Augen lag nichts.“ (S. 71)

    Auf dem Geburtstag seiner Mutter sieht Željko sie zum ersten Mal: Martha, Frau Gruber – und verliebt sich in sie. Da ist er gerade fünfzehn, sie Anfang vierzig. Er lebt mit seinen beiden Geschwistern und den Eltern in einer kleinen Wohnung in Ludwigshafen; sie ist Professorin in Heidelberg und wohnt mit ihrer Familie in einem großen Haus mit Pool. In Frau Gruber sah er alles, was er sich für sein Leben wünschte: Bildung, Wohlstand, Souveränität. Er wollte gebildet sein, schwierige deutsche Wörter kennen und keiner von „denen“, wer auch immer „die“ sind. Nicht zuletzt seines großen Vorbilds Michael Jackson wegen weiß er, dass er alles sein kann, was er will, dass es sich zu kämpfen lohnt. Als sie ihm anbietet, in den Sommerferien in ihrem Garten zu arbeiten, sieht er darin seine große Chance, der Armut zu entfliehen – und ihr nahe zu sein. Es ist ein Sommer, der ihn für immer verändern wird: Sie geht mit ihm ins Theater, behandelt ihn wie einen Erwachsenen, wie einen Intellektuellen. Und sie kommen sich näher. Je mehr Liebe er von ihr erfährt, desto mehr wächst Željkos Welt. Doch der Griff der Abhängigkeit, der unbestimmbaren Macht, die sie mit ihrem Geld und ihrem Status auf ihn ausübt, schließt sich enger um ihn. Die Wolken öffnen sich und er fällt.

    Einfühlsam erzählt Martin Kordic in „Jahre mit Martha“ nicht nur die ungewöhnliche und berauschende Liebesgeschichte eines jungen Mannes und einer älteren Frau, nein, diese Geschichte ist so viel mehr als das: Feinfühlig und bedrückend lässt er in Nebensätzen immer wieder anklingen, wie es um Željkos soziale Herkunft bestellt ist, dass er von klein auf lernt, für seine Familie, seine Geschwister zu sorgen, selbstlos ist; wie er seiner Mutter beim Putzen zur Hand geht, für sich und seine Geschwister Zeitungen aus alten Containern sammelt; den reichen Kindern von nebenan zeigt, wie man „arm sein“ wirklich spielt. Dem gegenüber stehen Željkos Fluchtversuche aus der Armut, die geprägt sind vom Alters- und Klassenunterschied und deren Auswirkungen auf seine Beziehung zu Martha. Was folgt, ist ein ungleiches Machtverhältnis, das an Ausnutzung und Gefügigkeit grenzt. Doch Željko muss sich in immer wieder seinem Gegenüber kniend wiederfinden, geschlagen; Martha, die er vergöttert und ihm finanzielle Unabhängigkeit durch emotionale Abhängigkeit ermöglicht; seinem Dozenten Alex Donelli, dem Starprofessor, der ihn hintergeht und durch sein Licht für andere unnahbar macht.

    Es sind die immer wiederkehrenden Muster in Željkos Leben, die mürbe machen, ihn, das Kind einer bosnischen Einwanderer- und Arbeiterfamilie jedoch anspornen, denn er weiß, was er kann, er weiß, wer er ist und was er will. Und all das – seine zuversichtliche Einstellung allen Widrigkeiten zum Trotz, die Vorurteile und den Hass (let’s say it: Rassismus) deutscher Beamter mit Worten (und manchmal auch mit Fäusten) dementierend, seine Hartnäckigkeit – hält ihn am Leben. Er durchlebt eine unkonventionelle Heldenreise, fliegt hoch und stürzt tief, gerät auf die schiefe Bahn. Und er schreibt, schreibt und liest über und von der Liebe, von Hertha Kräftner, seiner Schutzpatronin – und landet sanft, als sich der Kreis und damit ein Kapitel seines Lebens schließt.

    Innerhalb weniger Seiten hat die Geschichte von Željko aka Jimmy mit seiner sanften Rauheit und der multithematischen Herangehensweise, die gleichermaßen als gesellschaftliches Psychogramm, als Coming of Age-, Liebes- und Bildungsgeschichte gelesen werden kann, mein Herz erobert. Ich habe gelacht und geweint, gelitten und gebangt – vor allem aber: geliebt. Was für ein grandioses Buch!

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