Junge mit schwarzem Hahn

 
 
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Der elfjährige Martin besitzt nichts bis auf das Hemd auf dem Leib und seinen schwarzen Hahn, Behüter und Freund zugleich. Die Dorfbewohner meiden den Jungen, der zu ungewöhnlich ist. Viel zu klug und liebenswürdig. Sie behandeln ihn lieber schlecht, als...
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Kommentare zu "Junge mit schwarzem Hahn"
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  • 5 Sterne

    5 von 7 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Jenny V., 06.08.2021

    „Und in Martin schwingt wie ein Lied die ganze Erlösung. Sie haben vom Leid getrunken und vom Hunger gegessen. Aus Kälte haben sie ihr Lager gestellt, mit Tränen haben sie einander zugedeckt und Schreie waren ihre Abendlieder. Aber jetzt träumen sie, als wäre es ein Leben.“

    Inhalt

    Martin lebt nicht nur ganz allein in einer düsteren, vom Aberglauben durchwirkten Zeit, in der jede Menschenseele dazu verdammt ist, ein Leben voller Entbehrungen zu führen, sondern gleichermaßen an einem Ort, der ihm weder Heimat ist noch Trost spendet. Nachdem sein Vater die gesamte Familie im Wahn ermordete, schlägt sich Martin, der einzige Überlebende des Massakers, alleine durch. Immer an seiner Seite ein altersloser schwarzer Hahn, der ihm entweder auf der Schulter sitzt oder unter seinem Hemd steckt. Die Dorfbewohner schreiben dem Jungen mit seinem Federvieh allerlei Unheil zu, dichten ihm ein Bündnis mit dem Teufel an und meiden ihn so gut es geht. Besonders erschreckend ist für sie die Tatsache, dass Martin wesentlich schlauer ist, als sie selbst und darüber hinaus über eine unbesiegbare Güte zu verfügen scheint, ganz egal, wie viel ihm zustößt. Der 11-Jährige nutzt die Gunst der Stunde und schließt sich einem Maler an, der gerade das Altarbild in der Kirche vollendet hat, um endlich seiner trostlosen Umgebung zu entkommen. Doch bald muss er feststellen, dass die große weite Welt ebenso viele Schrecken und bösartige Menschen bereithält, wie jene, denen er zu entkommen versuchte. Ihm wird klar, dass er sein Schicksal selbst in die Hand nehmen muss und setzt sich für die Träume und Hoffnungen anderer ein, ebenso wie für das Gute im Leben …

    Meinung

    Der Klappentext verspricht ein außergewöhnliches Debüt der deutschen Autorin Stefanie vor Schulte, welches ein literarischer Geniestreich zu sein scheint. Und tatsächlich liegt die Handlung dieses kleinen Buches weitab von meiner literarischen Komfortzone, gerade weil nichts wirklich Greifbares darin zu finden ist und die Erzählung eher ein Mix aus Fabel, Märchen und historischem Szenario ist.

    Und dennoch bin ich gerade deshalb sehr begeistert von der erdachten Geschichte um einen Jungen, fernab unserer Zeit, gefangen in gleich mehreren Notlagen und trotzdem voller Tatendrang und Mut.

    Wer märchenhafte Erzählungen mit einer Portion Mystik und düsterer Stimmung mag, ist hier genau richtig, denn diese Facetten spiegeln sich auf jeder Seite des Buches wider. Der Leser taucht in eine längst vergangene dunkle Epoche ein, in der Armut, Grausamkeit und Krieg an der Tagesordnung waren. Trotzdem bleibt die Story universell, denn dieser Ort könnte überall sein und die rachsüchtigen Menschen von damals, sehen heute vielleicht nur schöner aus und verbergen ihren schlechten Charakter hinter einer entsprechenden Fassade.

    Sprachlich überzeugt der Text einerseits durch eine fast profane, im Präsens geschriebene Handlung, der man mühelos folgen kann und andererseits vermag die Autorin mittels sprachlicher Bilder, weit umfassendere Dinge zu schildern, die man erst nach und nach wahrnimmt. Gerade die Figur des Hahns, scheint gleichermaßen für den besten Freund zu stehen und dann wieder für die Gefahr, die andere darin sehen. Die Thematik der Vorurteile und des Schubladendenkens wird hier sehr subtil aufgegriffen und durchaus intensiv beleuchtet. Auch die Frage danach, ob man sich immer absolute Ehrlichkeit wünscht, die mit bitteren Wahrheiten verbunden ist oder lieber den Schein wahrt, schwingt immer wieder durch die vordergründige Handlung. Kurzum, die Story bietet trotz ihrer geringen Seitenzahl genügend Stoff für Diskussionen und regt zum Nachdenken an.

    Fazit

    Ich bin sehr positiv überrascht und vergebe gerne 5 Lesesterne für einen unterhaltsam-düsteren Roman mit zahlreichen Ansätzen, einer in sich runden Geschichte und möglichem Interpretationsspielraum.

    So etwas fasziniert mich immer wieder, selbst wenn ich ansonsten zu den Liebhabern realistischer Romane zähle. Die psychologische Komponente kommt hier trotz der gewählten Hintergründe und einer ungenauen Orts- und Zeitangabe nicht zu kurz.

    Ganz im Gegenteil, die Balance zwischen Glauben und Aberglauben, zwischen dem Guten und dem Bösen, zwischen Mächtigen und Abhängigen wird immer wieder verdeutlicht und macht für mich den eigentlichen Wert dieses Romans aus: Welcher Bestimmung soll der Einzelne folgen? Welchen Stellenwert bekommen dabei seine Freunde und Feinde? Und gibt es ihn tatsächlich, den vorgeschriebenen Lebensweg, dessen Möglichkeiten alle längst vorgezeichnet sind? Eine sehr interessante Frage für jegliche Literatur.

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  • 3 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Lilli33, 08.11.2021 bei bewertet

    Gut und Böse

    Inhalt:
    Der elfjährige Martin lebt allein im Dorf, seit seine ganze Familie getötet wurde. Halt - nicht ganz allein! Ein schwarzer Hahn ist sein bester Freund und treuer Begleiter. Mit seiner Hilfe macht Martin sich auf den Weg, um dem Bösen in der Welt die Stirn zu bieten.

    Meine Meinung:
    Der Debütroman von Stefanie vor Schulte konnte mich leider nicht vollkommen überzeugen. Einerseits lässt er sich schnell und flüssig lesen, bietet auch eine gewisse Spannung, sodass es leicht ist, dran zu bleiben. Andererseits blieb für mich bis zum Schluss so vieles unverständlich. Sämtliche Figuren, auch der Protagonist Martin, erschienen mir relativ unnahbar. Diese ganze dargestellte Welt war mir fremd und ich hatte Schwierigkeiten, mich in die Orte und Zeiten hineinzudenken.

    Zudem war mir Gut und Böse zu strikt getrennt. Martin in seiner Güte erstrahlt wie ein heller Stern in dieser düsteren Welt. Doch warum ausgerechnet er so gut ist, kommt nicht wirklich zur Sprache.

    Ich denke, ein paar Seiten mehr hätten dem Buch ganz gut getan. Dann hätte man vieles vertiefen können und einige Dinge wären klarer zum Vorschein gekommen.

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