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Kernölkrieg

Kriminalroman
 
 
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Eine aberwitzige Reise in die giftige österreichische Provinz.Im Damischtal ist die Hölle los: Profitgierige Politiker und skrupellose Immobilienhaie wollen doch glatt ein Kraftwerk mitten in die ländliche Idylle bauen. Und das, obwohl der Tourismus die...
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Kommentar zu "Kernölkrieg"
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    Ernst H., 24.01.2022

    Mord oder doch kein Mord - das ist hier die Frage
    Schon lange hat mich ein Regionalkrimi nicht derart gut unterhalten wie „Kernölkrieg“ von Klaudia Blasl. Das waren 269 Seiten pures Lesevergnügen für mich!
    Worum geht es?
    Im fiktiven südsteirischen Damischtal planen profitgierige, korrupte Politiker und Unternehmer einen Kraftwerksbau und eine Ferienhaussiedlung, was einerseits die schützenswerte Flora und Fauna der Aulandschaft zerstören und andererseits auch das beschauliche Leben der Einheimischen und die Ruhe und unberührte Natur suchenden Urlauber beeinträchtigen würde. Die Initiativen der Umweltschützer scheitern, bis eines Tages ein Toter im Bach liegt …
    Abgesehen davon, dass der Handlungsaufbau so geschickt gestaltet ist, dass durch immer neue Überraschungen und Ereignisse die Spannung stetig aufrecht erhalten wird, und man bis zuletzt als Leser völlig im Dunkeln tappt, wer in diesem von recht einfach gestrickten Menschen bewohnten Dorf so raffiniert mordet, amüsierte ich mich in erster Linie über die Protagonisten, die wunderbar humorvoll charakterisiert, ja, eigentlich karikiert sind. Mir kamen beim Lesen immer wieder die Zeichnungen von Manfred Deix in den Sinn. Im Übrigen, das Geschehen ist zwar in der Südsteiermark angesiedelt, doch es könnte sich eigentlich auch überall anders so zutragen …
    Nichtsdestotrotz ist die Handlung im Steirischen angesiedelt, was durch Landschaftsbeschreibungen und die für diese Gegend typische Kulinarik gut zum Ausdruck kommt. Die Ortsbewohner sprechen je nach Position mehr oder weniger Umgangssprache, gespickt mit vielen landsläufigen Ausdrücken (Glossar ist vorhanden), leider spricht jedoch keiner, nicht einmal der urigste Bauer, wenigstens ein paar Worte, ursteirischen Dialekt.
    Im Mittelpunkt stehen die Ermittler – der deftige Hausmannskost liebende, etwas behäbige und nicht gerade von Arbeitseifer strotzende, aber keineswegs dumme Revierinspektor Kapplhofer und sein Vorgesetzter vom Landeskriminalamt Graz, der asketische, eigenbrötlerische, misanthropische und überhebliche Polizeihauptmann van Trott. Deren Dialoge und Hickhack waren einfach köstlich zu lesen. Doch es bevölkern noch so einige überall präsente Typen dieses idyllische Dorf - wie der rücksichtslose und geldgierige Bankier, der nur auf Profit bedachte und Schmiergelder verteilende Unternehmer, der korrupte Fremdenverkehrsobmann, der geltungsbedürftige Bürgermeister, der passionierte Umweltschützer. Sie sind alle sehr einprägsam beschrieben, bereits ihre Namen lassen (wie seinerzeit bei Nestroy) auf ihre Eigenschaften schließen, wie Protzmann oder van Trott(l). Was da nicht alles an Situationskomik passiert, das die Lachmuskeln aktiviert!
    Da ich das Spiel mit der Sprache sehr schätze und liebe, begeisterte mich vor allem der Schreibstil der Autorin, die eigenwilligen, fantasievollen und aussagekräftigen Wortkreationen und bildhaften Assoziationen, z.B. motorisiertes Viagra (das knallrote Oldtimer-Coupé des nicht mehr jungen Bürgermeisters), hochhackige Haxenbrecher (High-Heels) oder im Zuge eines Ehestreits „vipert und nattert“ das Eheweib.
    Das Buch spielt im Jahr 2020, erschien jedoch bereits 2018. Folglich ist Covid-19 natürlich kein Thema. Dennoch traut man der Autorin – denkt man an die Ibiza-Affäre und deren Folgen - beinahe seherische Fähigkeiten zu, ist doch im Prolog folgender Satz zu finden: „Ganz Österreich erbebt unter umweltpolitischen Rückzügen und wirtschaftspolitischen Vorstößen, schmierigen Korruptionsskandalen und schmutzigen Campaigning-Affären.“ Und auf Seite 148 steht: „Wobei die Zahl blauer Wunder seit der letzten Regierungsbildung generell rapide angestiegen war und – ganz im Sinne der alten Redewendung – für einige böse Überraschungen gesorgt hatte.“
    Bei „Kernölkrieg“ handelt es sich um den dritten Band der Damischtal-Reihe, der Krimi kann aber problemlos ohne Kenntnis der Vorgängerbände gelesen werden. Sehr hilfreich, von Anfang an die zahlreichen Dorfbewohner überblicken zu können, ist das vorhandene Personenregister.
    Von mir gibt es eine absolute Leseempfehlung!

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