Klemens Brosch (1894-1926)

Wiederentdeckung eines großen Zeichners
 
 
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Die Wiederentdeckung eines tragischen Genies
Klemens Brosch (1894-1926) zählt zu den herausragenden und interessantesten Zeichnern Österreichs im 20. Jahrhundert. Das Belvedere Wien veranstaltet in Kooperation mit den Museen der Stadt Linz und dem...
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Kommentar zu "Klemens Brosch (1894-1926)"
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    3 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Sigrid K., 04.02.2018 bei bewertet

    Kunst und Sucht eines großen Zeichners

    Der Linzer Künstler Klemens Brosch (1894 – 1926) war – neben Klimt, Schiele, Kokoschka, Kubin – einer der bedeutendsten Zeichner Österreichs. Nach nur 16 Schaffensjahren hinterlässt er mehr als eintausend Zeichnungen, Aquarelle, Druckgrafiken sowie Gemälde. Die Museen der Stadt Linz (Nordico, Lentos) und das Oberösterreichische Landesmuseum verfügen beinahe über die komplette Sammlung. Anlässlich der Ausstellung vom 9. März bis 3. Juni 2018 in der Orangerie des Unteren Belvedere in Wien wurde das Buch aktualisiert und neu aufgelegt.

    Dieses Buch ist wie folgt strukturiert:
    Jugend, Herkunft Familie
    Klemens Brosch hatte das Glück einer liebevollen Kindheit, wuchs in einer Lehrerfamilie mit sechs Geschwistern auf. Bereits in dieser Zeit faszinierten ihn Eisenbahnen, die ihn auch in seinem Schaffensprozess begleiteten. Von Klassenkameraden als Einzelgänger bezeichnet, zeichnete er sich einerseits durch unendliche Ausdauer z.B. bei der Errechnung von „Pi“ aus und war andererseits auch Anführer bei so manchem Unfug. Bereits seit frühester Jugend zeichnet er mit beeindruckender Akribie Landschaftsinhalte, wagt als 17-jähriger bereits sein erstes Selbstporträt und erschafft viele Detailstudien.

    Beginn einer Karriere
    Mit jungen Kollegen gründet er die Künstlergemeinschaft MAERZ, macht zwischendurch noch die Matura und hegt den Wunsch an der Akademie der Bildenden Künste in Wien zu studieren, was ihm nach einigen Anfangsschwierigkeiten auch erlaubt wird. Durch seine autodidaktisch angeeigneten Kenntnisse sind seine Arbeiten bereits vor dem Eintritt in die Akademie nahezu perfekt, welche er während der achtmonatigen Ausbildungszeit noch verfeinert.

    Einberufung zum Militär – Kriegsjahre
    Als 1914 der Erste Weltkrieg ausbricht, kann sich auch Klemens Brosch dem Wahnsinn nicht entziehen und wird zum Militär beordert. Hier wird er zum Bildberichterstatter einer furchtbaren Zeit, stellt Kriegswahnsinn, Massenmord und Kriegsverbrechen dar. Durch die psychischen Belastungen und seine Lungenkrankheit wird Morphium zu einem Drogen-Allheilmittel, welches sich in späterer Folge zur Abhängigkeit von Opiaten in fataler Kombination mit Kokain ausweitet.

    Die Zeit der großen Erfolge
    Mit zunehmender Rastlosigkeit entstehen unzählige Werke, verkauft seine Bilder ganz gut und trotzdem entschließt er sich letztendlich aus der Künstlergemeinschaft auszusteigen. Er zieht sich zurück, ist von Drogen abhängig, ständig in finanziellen Nöten. Brosch selbst wird zum Bildinhalt der kommenden Jahre.

    Die Heirat …
    … mit der aus gutbürgerlichen Verhältnissen stammenden Johanna Springer wird von der Drogensucht, gemeinsamen Suizidversuchen und solidarischem Entzug der beiden überschattet.
    Sucht und Kunst – Psychogramm einer Selbstzerstörung
    Einige Jahre hält die Phase der vermeintlichen „Leistungssteigerung“ durch die Droge an, doch wird Brosch auch von diversen Ungeheuern bedroht, welche sich in seinen Werken spiegeln. Er weiß um seinen körperlichen, seelischen und moralischen Untergang, steht diesem jedoch machtlos gegenüber, bis er letztendlich den festen Entschluss fasst, seinem Leben und damit seiner Drogenabhängigkeit ein Ende zu setzen.

    Ergänzend findet man noch eine Auswahl des künstlerischen Schaffens, Wegbegleiter und Textdokumente sowie einen Stammbaum und Tagebuchauszüge.

    Die Autorin Elisabeth Nowak-Thaller schrieb mit dieser Biografie eine Hommage an diesen faszinierenden Künstler. Bisher unveröffentlichte Dokumente (Briefe, Tagebuchaufzeichnungen und eine ausführliche Patientenakte) flossen in das mittlerweile vergriffene Buch „Klemens Brosch – Kunst und Sucht des Zeichengenies“ ein. Die nunmehr erschienene Neuauflage wurde mit neuen Forschungsergebnissen ergänzt und zeigt uns nun ein Bild von diesem Künstler, der so vielseitig war, wie seine Werke es uns heute noch zeigen: emotionsgeladen, freundschaftlich, aggressiv oder verzweifelt.

    Auf jeden Fall werde ich mir die Ausstellung heuer im Belvedere anschauen, um diese beeindruckenden Bilder zu bewundern. Durch diese Biografie bekam auch der Künstler hinter seinen Arbeiten ein Gesicht.
    Bemerkenswert ist auch die exklusive Aufmachung des Buches, mit hochwertigem Papier, Leinenrücken und Lesebändchen. Somit auch als Geschenk zu empfehlen.
    Selbstverständlich kann ich hier fünf wohlverdiente Sterne vergeben.

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