Küss mich, wenn du kannst / Chicago Stars Bd.6
Annabelle Granger hat eine kleine Partnervermittlung. Und einen unvermittelbaren Klienten, den arroganten Sportagent Heath Champion. Unzählige perfekte Frauen präsentiert sie ihm, ohne Erfolg. Denn Heath möchte nur eine - Annabelle selbst.
Die ist davon...
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Annabelle Granger hat eine kleine Partnervermittlung. Und einen unvermittelbaren Klienten, den arroganten Sportagent Heath Champion. Unzählige perfekte Frauen präsentiert sie ihm, ohne Erfolg. Denn Heath möchte nur eine - Annabelle selbst.
Die ist davon überhaupt nicht begeistert und wehrt sich mit allen Mitteln.
Die »Chicago Stars«-Reihe:
1. Ausgerechnet den?
2. Der und kein anderer
3. Bleib nicht zum Frühstück!
4. Träum weiter, Liebling
5. Verliebt, verrückt, verheiratet
6. Küss mich, wenn du kannst
7. Dieser Mann macht mich verrückt
8. Verliebt bis über alle Sterne
9. Und wenn du mich küsst
Alle Romane sind eigenständig lesbar.
Küss mich, wenn du kannst von Susan ElizabethPhillips
LESEPROBE
1
HätteAnnabelle kein regloses Individuum unter »Sherman« gefunden, wäre sie pünktlichim Büro des Python angekommen. Aber unter dem alten Crown Victoria Ford ihrerNana ragten schmutzige nackte Füße hervor. Wie ihr ein vorsichtiger Blickunter das Auto verriet, gehörten sie zu einem Obdachlosen. In ihrerWicker-Park-Nachbarschaft nannte man ihn einfach nur »Mouse«. Der Mann wargeradezu berühmt für seinen Mangel an persönlicher Hygiene und seine Vorliebe fürbilligen Wein. Neben seiner Brust, die sich im Rhythmus der Schnarchgeräuschehob und senkte, lag eine leere Flasche mit Schraubverschluss.
Dass Annabelle das Treffen mit dem Python äußerst wichtignahm, bezeugte ihre Überlegung, ob sie den Wagen irgendwie - mit ein bisschenHin und Her vielleicht - über Mouse hinwegmanövrieren sollte. Aber dafür wardie Parklücke zu schmal. Sie hatte viel Zeit veranschlagt, um sich zurechtzumachen,in die City zu fahren und ihren Elf-Uhr-Termin einzuhalten. Unglücklicherweisetauchten ständig irgendwelche Hindernisse auf, angefangen mit Mr. Bronicki, dersie an der Haustür aufgehalten und sich geweigert hatte, den Weg freizugeben,bevor er seinen Wortschwall losgeworden war. Wie auch immer, vorerstbetrachtete sie Mouse nicht als Problem. Er musste einfach nur unter Shermanhervorkriechen.
Behutsamstupste sie seinen Knöchel mit ihrer Fußspitze an. Dabei merkte sie, dass dieimprovisierte Mischung aus Hershey's-Schokoladesirup und Elmer's-Kleister denKratzer am Absatz ihrer Riemensandalette nur notdürftig verdeckte.
»Mouse?« Errührte sich nicht. Jetzt stieß sie ihn etwas heftiger an. »Wachen Sie auf,Mouse! Sie müssen da hervorkommen.
Nichts.Also musste sie drastischere Maßnahmen ergreifen. Sie schnitt eine Grimasse undbückte sich, umfasste zögernd einen schmutzigen Knöchel und rüttelte daran.
»Nun machenSie schon, Mouse, wachen Sie auf!«
Wäre nichtdieses quiekende Schnarchen gewesen, hätte er tot sein können. Sie schüttelteihn noch heftiger.
»Zufälligist das der wichtigste Tag in meinem Berufsleben, und ich könnte ein bisschenKooperation gebrauchen.«
Leiderwollte er nicht kooperieren, und so sah sie sich gezwungen, etwas stärkerenDruck auf ihn auszuüben.
Mitzusammengebissenen Zähnen zog sie vorsichtig den Rock des Kostüms ausdotterblumengelber Rohseide hoch, das sie am Vortag bei einem Räumungsverkaufum sechzig Prozent billiger erstanden hatte, und kauerte sich neben dieStoßstange. »Wenn Sie nicht sofort hervorkriechen, rufe ich die Polizei.«
Mouseschnarchte.
Da stemmtesie die Schuhabsätze gegen das Pflaster und riss mit aller Kraft an beidenKnöcheln. Viel zu warm schien die Morgensonne auf ihren Kopf herab. Mouserutschte gerade weit genug zur Seite, um eine Schulter unter das Chassis zu klemmen,und sie zerrte noch einmal an seinen Füßen. Unter ihrer Jacke begann dasärmellose weiße Top, das sie passend zu Nanas tränenförmigen Perlenohrringenausgesucht hatte, an der Haut zu kleben. Was mit ihrer Frisur geschehen würde,wollte sie sich gar nicht vorstellen. Es war wirklich kein günstiger Zeitpunktfür die gähnende Leere in ihrer StylingGel-Tube. Inständig hoffte sie, derrestliche Inhalt der Haarspraydose, die sie unter dem Waschbecken im Badgefunden hatte, würde die wirren roten Locken bändigen, die schon immer derFluch ihrer Existenz waren und ganz besonders in einem schwülen ChicagoerSommer.
Falls sieMouse in den nächsten fünf Minuten nicht unter Sherman hervorbefördern könnte,hätte sie ein ernsthaftes Problem. Sie ging zur Fahrerseite und kauerte sichwieder hin, hörte ihre Kniegelenke knacken und spähte in sein erschlafftesGesicht. »Wachen Sie endlich auf, Mouse! Hier können Sie nicht bleiben!«
Einschmutziges Lid blinzelte und senkte sich sofort wieder.
»SchauenSie mich an!« Annabelle bohrte einen Finger in seine Brust. »Wenn Sie rauskommen,gebe ich Ihnen fünf Dollar.«
Nunbewegten sich seine Lippen. Sabbernd würgte er gutturale Laute hervor. »Geh'nSie weg.«
SeinMundgeruch trieb ihr Tränen in die Augen. »Wieso sind Sie ausgerechnet heuteunter meinem Auto eingeschlafen? Warum nicht unter Mr. Bronickis Karre? « Mr.Bronicki wohnte auf der anderen Seite der Gasse und verbrachte seinen Ruhestandmit Marotten, die Annabelle wahnsinnig machten. Weil ihr die Zeit davonlief,geriet sie allmählich in Panik. »Hätten Sie gern Sex? Wenn Sie sichhervorbemühen würden, könnten wir drüber reden.«
Noch einSabbern, noch ein röchelndes Schnarchen. Anscheinend ein hoffnungsloser Fall.Sie sprang auf und rannte zum Haus.
ZehnMinuten später köderte sie Mouse mit einer geöffneten Bierdose. Sicher keinekorrekte Methode ...
Nachdem sieSherman aus der Hintergasse zur Straße gesteuert hatte, blieben ihr nur mehreinundzwanzig Minuten, um sich durch den dichten Verkehr bis in den Loop zuschlängeln und einen Parkplatz zu finden. Ihre Beine starrten vor Schmutz, ihrTop war zerknittert, und ein Fingernagel war abgebrochen, als sie die Bierdosegeöffnet hatte. Inzwischen spielten die zusätzlichen fünf Pfund, die sich seitNanas Tod auf ihrer zartknochigen Gestalt angesammelt hatten, keine allzu großeRolle mehr.
...
Übersetzung:Eva Malsch
©Verlagsgruppe Random House
Interview mit Susan Elizabeth Phillips
Vorab eine kleine Ansprache vonSusan Elizabeth Phillips an ihre deutschen Leser:
"Ich möchte die Gelegenheitwahrnehmen, allen meinen deutschen Lesern für ihre unglaubliche Treue zudanken. Ich schätze die E-Mails sehr, die Sie mir schreiben! Ich mag auch diePost sehr, die Sie auf dem Bulletin Board meiner Website www.susanelizabethphillips.comhinterlassen. Am meisten muss ich lachen, wenn Sie sich für Ihr Englischentschuldigen. Glauben Sie mir, eine Menge meiner deutschen Leser sprechen undschreiben ein besseres Englisch als amerikanische Leser. Lassen Sie sich nichtdurch die Sprachbarriere hindern, mir zu schreiben! Sie können das auch aufDeutsch tun. Die anderen Deutschen, die meine Seite besuchen, werden ihreBriefe liebend gern ins Englische übersetzen. Vielen Dank auch dafür, dass Siemeine Geschichten in Ihre Herzen lassen!"
Molly Somerville, die Protagonistinaus "Verliebt, verrückt, verheiratet", ist eine sehr impulsive Frau. Was mögenSie an Molly? Hat Sie etwas von Ihnen?
Ich magMollys Skurrilität, ihren etwas schrägen Blick auf die Welt. Sie ist die perfektePerson, um die "Daphne, das Häschen"-Bücher zu schreiben. Ich glaube, in allmeinen Charakteren, weiblichen und männlichen, lässt sich immer auch etwas vonmir finden. Aber so impulsiv wie Molly bin ich ganz sicher nicht!
Ihre Leser kennen Molly schon aus"Ausgerechnet den?" und Kevin aus Ihrem Roman "Bleib nicht zum Frühstück!" Wieentstand die Idee, alte Bekannte wieder auftauchen zu lassen und Ihre Bücherauf diese Art miteinander zu verknüpfen?
Das war garnicht meine Idee! Nachdem "Bleib nicht zum Frühstück!" erschienen war, fragtenmich viele Leser danach, aber ich hatte einfach keinen weiblichen Part für ihn.Ich erzählte der Autorin Jill Barnett, einer guten Freundin, davon, und siesagte: "Natürlich hast Du eine Frau für ihn!" Ich schaute sie ganz perplex an,und sie fuhr fort: "Molly Somerville natürlich. Sie ist perfekt." Bis zu diesemAugenblick hatte ich nie daran gedacht, dass die beiden zusammenpassen könnten.Aber als Jill die Verbindung hergestellt hatte, wusste ich: Sie hat Recht. Wiegut, wenn man Freunde hat
Ihre Bücher sind sehr romantisch,aber auch voller Humor. Was bedeutet Ihnen Humor?
Das Leben ist kompliziert, und Humor lässt uns das allesüberstehen, meinen Sie nicht? Ich lache gern - wie die meisten Leute. Aber ichhabe lange gebraucht, bis ich erkannt habe, dass ich auch witzig sein kann.(Allerdings: Einen Witz kann ich immer noch nicht erzählen.)
Sie leben mit Ihrem Mann in der Nähevon Chicago. Wie sieht ein ganz normaler Tag für Sie aus?
Am Morgen gehe ich erstmal ein paar Kilometer spazieren.Das mache ich das ganze Jahr hindurch. Im Winter kommt mein Mann mit, abersobald die Golfplätze wieder geöffnet haben, ist er lieber dort. Sonstverbringe ich die meiste Zeit an meinem Computer. Dazwischen wird mit Freundenund mit der Familie telefoniert. Da ich eher ein Morgen-Mensch bin, ist dasauch die Zeit, in der ich schreibe. Abends gucke ich oft ein bisschen fern oderlese. Am Wochenende versuche ich, ein paar Stunden zu schreiben. Aber meistensmache ich Besorgungen, arbeite im Garten oder treffe meine betagte Mutter (sieist 96!). Mein Mann und ich gehen oft bei Freunden essen. Außerdem sind meineSöhne häufig mit ihren Familien bei uns. Wir haben einen engen Zusammenhalt,deshalb muss ich auch viel kochen!
Sie haben eine besondere Vorliebefür Ihren Garten. Was gefällt Ihnen so am Gärtnern? Finden Sie dort auchInspiration fürs Schreiben?
Ja, im Garten finde ich auch Inspiration für meine Bücher.Ich liebe schöne Dinge, und ich mag es, schöne Dinge zu schaffen. Im letztenJahr konnte ich nicht so viel im Garten machen, da ich Anfang Juni eineWandertour durch England gemacht habe. Aber für dieses Jahr habe ich großePläne und will den Garten neu gestalten.
Sie sind durch Zufall zum Schreibengekommen und sind inzwischen eine der erfolgreichsten Autorinnen der USA, wennes um Liebesromane geht. Das klingt nach einer Bilderbuchkarriere. Haben Sieeinen Traum, den Sie sich unbedingt noch erfüllen möchten?
Der Traum, den ich habe, klingt eigentlich gar nicht soaufregend. Ich möchte weiter Bücher schreiben, und ich möchte meinen Lesernweiter Freude bringen. Dank des Internet bin ich mit ihnen verbunden und weißviel über sie und ihr Leben. Liebesromane zu schreiben bedeutet für mich, etwasPositives in die Welt zu tragen. Kann man - zumal in diesen Zeiten - eingroßartigeres Geschenk empfangen?
Die Fragen stellte Ulrike Künnecke,Literaturtest.
- Autor: Susan Elizabeth Phillips
- 2005, Deutsche Erstausgabe, 448 Seiten, Maße: 11,5 x 18,3 cm, Taschenbuch, Deutsch
- Übersetzer: Eva Malsch
- Verlag: Blanvalet
- ISBN-10: 3442362997
- ISBN-13: 9783442362998
4.5 von 5 Sternen
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