Kultische Geheimbünde der Germanen
Zur Neuherausgabe dieses Buches:Das vorliegende Buch OTTO HÖFLERS (1901-1987) ist der zweite Band unserer Reihe von Neuauflagen klassischer Werke der Religions- und Mythenforschung. Viele Werke dieses Arbeitsfeldes, wie auch Kultische Geheimbünde der...
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Produktinformationen zu „Kultische Geheimbünde der Germanen “
Klappentext zu „Kultische Geheimbünde der Germanen “
Zur Neuherausgabe dieses Buches:Das vorliegende Buch OTTO HÖFLERS (1901-1987) ist der zweite Band unserer Reihe von Neuauflagen klassischer Werke der Religions- und Mythenforschung. Viele Werke dieses Arbeitsfeldes, wie auch Kultische Geheimbünde der Germanen, sind nur mit großen Mühen zu beziehen - eine Lücke, die wir mit unserer Arbeit wieder schließen wollen.Der Text wurde neu gesetzt und die alten Seitenumbrüche durch einen senkrechten Strich und eine Randnote angegeben. Dadurch sollten alle Stellen des ursprünglichen Satzes nachvollziehbar sein. Querverweise im Text beziehen sich immer auf die Seitenzahlen des Originals. Grammatikalische und lexikalische Besonderheiten wurden beibehalten. Rechtschreibfehler des Originals wurden beibehalten und in einigen Fällen als solche markiert. Ein Sonderfall ist die Fußnote 147a im Abschnitt Die Mythisierung des Kultes als religionsgeschichtliche Grund-Kategorie - diese ist auch im Original nach der Fußnote 148 und nicht nach der Fußnote 147 gesetzt, was wir beibehalten haben. Statt Sperrsatz wurden der Lesbarkeit halber Kapitälchen gewählt, auch bei Autorennamen.Einige Zitate wurden, im Gegensatz zum Original, aus dem weiteren Text hervorgehoben. Solche Hervorhebungen sind kenntlich gemacht durch ein Z am Seitenrand.
Lese-Probe zu „Kultische Geheimbünde der Germanen “
Die Sagen vom Wilden Heer als Spiegelungenekstatischer GeheimkulteKaum irgendeine Volksüberlieferung der germanischen Welt hat dieBlicke so gewaltsam auf sich gezogen wie die Sagen vom WütendenHeer, der Wilden Jagd - jener geisterhaften Schar, die nach dem Glaubendes Volks bisweilen rasend die Nacht durchstürmt, ein tosender Zug vonwilden Wesen, oft Bewaffneten im Gefolg eines dämonischen Führers.Nicht nur durch die sehr reiche Fülle seiner Traditionen nimmt dieserSagenkreis einen hervorragenden Platz ein. In seinem Mittelpunkt ist einKernstück altgermanischen Heidentums bis in unsere neue Zeit lebendiggeblieben. Es ist der berühmteste, aber auch der rätselvollste aller Germanengötter,dessen Name in dieser wilden nächtlichen Erscheinung durchall die Jahrhunderte seit der Heidenzeit fortgelebt hat - der alte Wodan.Noch heute sprechen schwedische Bauern von Odens Jagd, und bei unsbeschwört im späten Mittelalter der sogenannte Münchener NachtsegenWutanes her und alle sîne man1.Auf welche Weise in den Sagen vom Totenheer wirklich echtes altgermanischesGut bis in unsere Tage fortbestehe, das ist eine der umstrittenstenFragen der Germanistik. Aber in EINER Meinung sind Forscherund Laien fast ohne Ausnahme einig gewesen: Diese Sagen seien NATURMYTHOLOGIE'seien im wesentlichen eine Vermenschlichung desnächtlichen brausenden Sturms.Gerade diese Annahme soll hier bestritten werden.Der Weg unserer Erklärung weicht von dem gewohnten weit ab undführt in ein Gebiet von scheinbar völlig anderer Art: in das der religiösenEkstase, des dämonischen Totenkults, zugleich aber - wohl denmeisten noch unerwarteter - hinab zu den Grundfesten des germanischenGemeinschaftslebens.Es sind geheimnisvolle Kulte' aus denen, wie wir zeigen wollen, dieMythen von Wodans Totenheer zum großen Teil geflossen sind. | Kriege- 1|2rische Kultverbände waren ihre Träger, und so dicht war das Geheimnis, das sie umgab, daß jener ganze Kreis von Überlieferungen bis heute inseinem wahren Wesen verkannt wird. Die
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Gemeinschaftsgebilde, die wirim Hintergrunde unserer Totenmythologie sichtbar machen wollen, wareneinstmals Mittelpunkte des religiösen Lebens und zugleich Grundpfeilerdes sozialen Aufbaus.Die DÄMONISCHEN BÜNDE der Germanen sind es, denen unsereUntersuchung gewidmet ist.In der kultischen Ekstase haben diese Verbände gegipfelt, und siewurzeln in dunklen Tiefen des Irrationalen. Ihr Wachstum aber drängtein die Breite.Keineswegs beschränkt sich ihr Wirken auf den Lebenskreis, der bloßden Religionshistoriker kümmert. Wie diese kultisch-bündischen Gemeinschaftensich im geschichtlichen Leben entfaltet haben, das werdenwir jedoch erst zeigen können, wenn wir ihren religiösen Gehalt und ihre"mythologischen" Brauchtumsformen im einzelnen bestimmt haben.Diese Kultformen nun erweisen sich als uraltertümlich und müssenohne Abbruch bis in die Vorzeit zurück reichen. Sie können nur vongefestigten Verbänden getragen worden sein, und darum müssen dieseBünde historisch mit Gliederungen der Urzeit zusammenhängen. Solange das Bundesritual seinen ursprünglichen Sinn nicht verloren hat,dürfen wir jene sozialen Gruppen "kultisch" nennen, mag auch ihrepolitische und wirtschaftliche Tätigkeit im übrigen so sehr angewachsensein, daß sie das Gesamtbild völlig zu beherrschen scheint.Es wird zu zeigen sein, daß noch erstaunlich lange auch soziale Gebildevon scheinbar rein "praktischer" Art durch heimliche mythologischeKraftquellen gespeist werden. Haben wir unser Auge erst für die ungeheureGemeinschaftskraft dieser geheimnisvollen Zuströme geschärft,so wird uns auch das Ritual etwa der Gilden und Zünfte, der Hansa undeiner langen Reihe von anderen Verbänden in einem neuen Licht erscheinen,ihr inneres Gefüge und das Spiel ihrer lebendigen "staatlichen"Kräfte werden wir von einem Blickpunkt aus überschauen können, deruns ein ganz anderes Bild erschließt als der historische Materialismusaller Spielarten.Dieser glaubte die Kulte und F
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Inhaltsverzeichnis zu „Kultische Geheimbünde der Germanen “
Zur Neuherausgabe dieses BuchesEinführung von Kris KershawTeil I: Das germanische Totenheer - Mythos und KultDie Sagen vom Wilden Heer als Spiegelungen ekstatischer GeheimkulteVorbemerkung über das Verhältnis von Mythos und KultZeitliche Gebundenheit des DämonentreibensDer Bericht des Olaus MagnusNeuzeitliches GegenstückAndere ParallelenÖrtliche Gebundenheit des DämonentreibensDie dämonischen Wesen im GeisterzugWilde Jagd und Wildes HeerDämonentiere im MythosMenschengestaltige Tote im MythosKultisch-mimische GegenstückeMenschliche TotengestaltenTiermaskenDämonenrosseTotenhund und Totenwolf im mimischen KultAndere Gestalten im Wilden HeerWilde MännerDer WarnerDer fragende VermummteDer Führer des TotenzugesDämonenwagen und KultwagenDie Dämonisierung des KultwagensAndere kultische Züge in den TotenmythenBahren und KörbeFeuererscheinungenMusikHörner und PeitschenSonnenräderOpfer und OpfersagenRinderopfer für die Wilde JagdBrotopferTrankopferTotenmähler und TotenaufzügePferdeopfer. Die Sage vom bestraften SpötterKriegerische ZügeKampfmythen und kultische KämpfeExkurs: Zur altnordischen ÜberlieferungDie Einherjer und das TotenheerGuðmundDie Volsungen als WeihekriegerKritik der Signý-SageWeihekriegertumDer Aufbau der Vo?lsungen-Sage"Jenseits"-Vorstellungen und die vor-dualistische TotenmythologieDer "lebende Leichnam" und die TotenverbändeDie Gliederung des Totenreichs und die der MenschenweltÓðins OpferDie Totenkrieger als Kämpfer gegen das VerderbenBundesweihe und UnsterblichkeitTotengötter und DiebsgötterGermanische Kriegernamen auf *-Þeuðaz "Dieb" und *-Þeuaz "Knecht"Über das Prinzip der mythologischen Gestaltenbildung: Anthropomorphe und kultische StrukturenDämonenverfolgungFruchtbarkeitsmythen und FruchtbarkeitszauberHandwerker im TotenzugDas "Narrenseil"Weitere Belege für die Durchdringung von Mythos und Kult.FolgerungenDie Mythisierung des Kultes als religionsgeschichtliche Grund-Kategorie.Wodan und die germanischen MännerbündeAnhang
Bibliographische Angaben
- Autor: Karl Höfler
- 2018, 418 Seiten, Maße: 16,1 x 23,1 cm, Gebunden, Deutsch
- Herausgegeben: Soenke Schenk
- Verlag: Bautz
- ISBN-10: 3959483414
- ISBN-13: 9783959483414
- Erscheinungsdatum: 09.08.2018
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