Land sehen

Roman. Ausgezeichnet mit dem Konrad-Adenauer-Literaturpreis 2019
 
 
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Ausgezeichnet mit dem Konrad-Adenauer-Literaturpreis 2019

Ausgerechnet Priester! Jahrzehntelang war sein Patenonkel Georg von der Bildfläche verschwunden, dieser lebenshungrige Mann, der nie etwas ausgelassen hat. Und nun ist er zurück:...
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Kommentare zu "Land sehen"
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  • 5 Sterne

    5 von 7 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Miss.mesmerized, 01.08.2018

    Horand Roth ist Professor in Bonn und nähert sich dem Leben ganz wie in seinem Beruf auch mit analytischer Klarheit. Mit Hilfe von Büchern und reiflichem Nachdenken lässt sich alles erklären und verstehen, doch als sein Onkel Georg plötzlich vor ihm steht und ihm eröffnet, Mönch in einem Orden der strenggläubigen Pius-Brüder geworden zu sein, übersteigt dies seinen geisteswissenschaftlich geprägten Horizont. Er will verstehen, wie ein so klardenkender Mensch seine geistigen Freiheiten für einen streng organisierten, extremen Orden aufgeben kann. Er geht selbst ins Kloster, liest die Bibel und beginnt zunehmend sein eigenes Dasein und seinen Glauben als Agnostiker zu hinterfragen. Doch er kommt den Beweggründen seines Onkels so nicht näher – kann er auch nicht, denn der Grund liegt ganz woanders.

    Husch Jostens fünfter Roman ist eine Einladung und Herausforderung zugleich. Mit „Hier sind Drachen“, einem Roman, in dem sie bereits philosophisch die Frage nach dem Dasein in der modernen Welt gestellt hat, konnte die Autorin mich bereits begeistern und von sich überzeugen. „Land sehen“ steht dem in nichts nach, wenn auch die Thematik eine ganz andere ist. Interessanterweise hat ihr Roman wieder einen Titel mit Bezug zu Seefahrt, wenn man ihn wörtlich nimmt, im übertragenen Sinne symbolisiert er das Ende einer langen Durststrecke, ein Hoffnungszeichen, wieder eine Orientierung im Leben haben. Genau das sucht Hora, wenn er sich dessen zu Beginn auch noch nicht bewusst ist.

    Gemeinsam mit dem Erzähler und Protagonisten begibt man sich in den theologischen Diskurs, der versucht den Glauben und das Gläubigsein zu ergründen. Man hat an seinen Gedankengängen Anteil, zweifelt mit ihm, findet Klarheit und Struktur. Man muss am Ende kein überzeugter Christ sein, kann aber vielleicht nachvollziehen, weshalb es andere sind; ja gerade der Zweifel und Skepsis sind es, die den Weg zum Glauben öffnen. Aber es ist nicht nur die Frage nach dem Glauben, die Hora umtreibt. Im Laufe der Handlung muss er auch seine Familiengeschichte neu schreiben und so manches in ein anderes Licht rücken. Seine Mutter mit ihrem vielfach schematisch-unflexiblen Verhalten erklärt sich plötzlich und auch sein unkonventioneller Onkel hat nachvollziehbare Beweggründe für seine Entscheidungen.

    Husch Josten hat einen klaren, einerseits schnörkellosen Stil, der es ihr erlaubt, die Gedankengänge der Figuren präzise nachzuzeichnen, andererseits wirken ihre Worte poetisch und leicht, was die Lektüre trotz des nicht einfachen Inhalts zu einem Genuss macht. Es ist keine typische Sommerlektüre, die man mal eben nebenbei am Strand verschlingt. Immer wieder habe ich Sätze ein zweites, gar drittes Mal lesen müssen - doch was gibt es Schöneres, als einen Text nicht nur zu verschlingen, sondern ihn sich auch ein Stück weit zu erarbeiten und sich von ihm über die Buchseiten hinaus gedanklich begleiten zu lassen? So soll anspruchsvolle Literatur sein und nicht anders: einladen auf Gedankenexperimente, geistig herausfordern und unterhalten zugleich.

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  • 4 Sterne

    4 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    yellowdog, 18.08.2018 bei bewertet

    aktualisiert am 18.08.2018

    Romane über Glauben und Religion in Umgebung eines Klosters sind selten. Man denkt an Umberto Eco, aber wir sind in diesem Buch in der Gegenwart.
    Nach vielen Jahren trifft der Ich-Erzähler Hora seinen Onkel Georg wieder, der überraschenderweise Mönch geworden ist. Hora kennt ihn nur als weltoffenen Mensch und jetzt gehört Georg zu den Pius-Brüdern, der erzkonservativen Traditionalisten.
    Hora beginnt darüber nachzudenken und versucht zu verstehen, was Georg dazu bewegt hat. Er besucht sogar für 3 Tage ein Kloster. Gerade in diesen Passagen gibt es sehr schöne Beschreibungen und Husch Jostens ruhiger Stil entfaltet sich.

    Ein Großteil der Handlung nehmen Horas Überlegungen und Gedanken ein. Fast ist es überraschend, dass sich das Buch in der zweiten Hälfte doch noch in eine Familiengeschichte entwickelt und sogar zurück in die Zeit vor Georgs Geburt geht. Die dreißiger, vierziger Jahre in Deutschland beinhaltet ein Familiengeheimnis, über das nicht gesprochen wurden. Hier möchte ich aber besser nicht zu viel verraten.

    „Land sehen“ ist ein lesenswerter Roman!

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