Liebe
Ein unordentliches Gefühl
Das unverzichtbare Buch für alle, die Ratgebern misstrauen und trotzdem endlich wissen wollen, was es mit der Liebe auf sich hat
Die Liebe bewegt uns wie nichts anderes, sie vermag unser Leben auf den Kopf zu stellen und jegliche Ordnung zu Fall zu...
Die Liebe bewegt uns wie nichts anderes, sie vermag unser Leben auf den Kopf zu stellen und jegliche Ordnung zu Fall zu...
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Produktinformationen zu „Liebe “
Das unverzichtbare Buch für alle, die Ratgebern misstrauen und trotzdem endlich wissen wollen, was es mit der Liebe auf sich hat
Die Liebe bewegt uns wie nichts anderes, sie vermag unser Leben auf den Kopf zu stellen und jegliche Ordnung zu Fall zu bringen. Dennoch wissen wir gar nicht so genau, was sie ist - die Liebe. Der Bestsellerautor Richard David Precht bringt Ordnung in dieses unordentlichste der Gefühle. Er untersucht, was Liebe mit der Biologie unserer Gene zu tun hat, und welche romantischen Sehnsüchte und Erwartungen uns an sie binden. Er lädt ein, dieses verrückte Reich von Liebes-Ideal und Wirklichkeit genauer zu vermessen und erklärt dabei heiter und augenzwinkernd, warum uns die Liebe so überaus wichtig ist und immer bleiben wird.
Die Liebe bewegt uns wie nichts anderes, sie vermag unser Leben auf den Kopf zu stellen und jegliche Ordnung zu Fall zu bringen. Dennoch wissen wir gar nicht so genau, was sie ist - die Liebe. Der Bestsellerautor Richard David Precht bringt Ordnung in dieses unordentlichste der Gefühle. Er untersucht, was Liebe mit der Biologie unserer Gene zu tun hat, und welche romantischen Sehnsüchte und Erwartungen uns an sie binden. Er lädt ein, dieses verrückte Reich von Liebes-Ideal und Wirklichkeit genauer zu vermessen und erklärt dabei heiter und augenzwinkernd, warum uns die Liebe so überaus wichtig ist und immer bleiben wird.
Klappentext zu „Liebe “
Das unverzichtbare Buch für alle, die Ratgebern misstrauen und trotzdem endlich wissen wollen, was es mit der Liebe auf sich hatDie Liebe bewegt uns wie nichts anderes, sie vermag unser Leben auf den Kopf zu stellen und jegliche Ordnung zu Fall zu bringen. Dennoch wissen wir gar nicht so genau, was sie ist - die Liebe. Der Bestsellerautor Richard David Precht bringt Ordnung in dieses unordentlichste der Gefühle. Er untersucht, was Liebe mit der Biologie unserer Gene zu tun hat, und welche romantischen Sehnsüchte und Erwartungen uns an sie binden. Er lädt ein, dieses verrückte Reich von Liebes-Ideal und Wirklichkeit genauer zu vermessen und erklärt dabei heiter und augenzwinkernd, warum uns die Liebe so überaus wichtig ist und immer bleiben wird.
Das unverzichtbare Buch für alle, die Ratgebern misstrauen und trotzdem endlich wissen wollen, was es mit der Liebe auf sich hatDie Liebe bewegt uns wie nichts anderes, sie vermag unser Leben auf den Kopf zu stellen und jegliche Ordnung zu Fall zu bringen. Dennoch wissen wir gar nicht so genau, was sie ist - die Liebe. Der Bestsellerautor Richard David Precht bringt Ordnung in dieses unordentlichste der Gefühle. Er untersucht, was Liebe mit der Biologie unserer Gene zu tun hat, und welche romantischen Sehnsüchte und Erwartungen uns an sie binden. Er lädt ein, dieses verrückte Reich von Liebes-Ideal und Wirklichkeit genauer zu vermessen und erklärt dabei heiter und augenzwinkernd, warum uns die Liebe so überaus wichtig ist und immer bleiben wird.
Lese-Probe zu „Liebe “
Liebe von RICHARD DAVID PRECHT LIEBE Ein unordentliches Gefühl
Für Caroline EINLEITUNG
Männer wollen auf die Venus und Frauen ein Mars. Warum es mit Büchern über die Liebe so schwierig ist.
... mehr
Dies ist ein Buch über Frauen und Männer. Und über etwas sehr schönes Seltsames, das zwischen ihnen passieren kann die Liebe. Die Liebe ist das beliebteste Thema des Menschen. Romane ohne Liebe sind selten, Filme ohne Liebe noch seltener. Auch wenn wir nicht immer über die Liebe reden, so ist sie uns gleichwohl immer wichtig. Möglicherweise war das nicht immer so in der Geschichte der Menschheit. Aber heute, so scheint es, ist dies der Stand der Dinge. Kein Deo wandert ohne Liebesversprechen über den Ladentisch, und keinem Popsong fällt noch ein anderes wichtiges Thema ein. Das Thema Liebe ist gewaltig. Es umfasst nahezu alles. Von »Warum gibt es überhaupt Mann und Frau?« bis »Was muss ich tun, um meine Ehe zu retten?«. Und es ist uferlos. Man kann Frauen mit schiefergrauen Augen lieben und Vollmondnächte in der Taiga. Man kann seine Gewohnheiten lieben und Männer, die Zahnpastatuben ordentlich ausdrücken. Man kann Siamkatzen lieben und blutige Steaks, den Kölner Karneval und buddhistische Klosterstille, Bescheidenheit, einen Sportwagen und seinen Herrgott. Man kann all dies getrennt lieben. Man kann es parallel lieben. Und manches sogar gleichzeitig. Von all diesem vielen Lieben und Liebenswerten geht es in diesem Buch nur um das eine: um die geschlechtliche Liebe zu einem Liebespartner. Ein Buch über die Liebe kann man nicht schreiben, und dies ist kein Buch über alles. Das Thema Frau und Mann (auch Frau und Frau und Mann und Mann) ist schwierig genug. Denn die geschlechtliche Liebe ist hoch verdächtig; als ein Sujet nämlich, an dem sich zwar die besten Dichter, aber nur selten die klügsten Philosophen versucht haben. So wichtig sie uns ist, in der abendländischen Philosophie gilt die geschlechtliche Liebe seit Platon als U-Musik. Solange Philosophen den Menschen über seine Vernunft definierten, war die Liebe kaum mehr als ein Unfall, eine Verwirrung der Gefühle mit bedauerlichen Folgen für den umnebelten Verstand. Gefühle als Herren oder Herrinnen unserer Seele waren lange disqualifiziert. Denn was man nicht als vernünftig ausweisen konnte, darüber wollte man lieber schweigen. Die bekannten Ausnahmen in der Geschichte der Philosophie bestätigen diese Regel. Friedrich Schlegel, Arthur Schopenhauer, Søren Kierkegaard, Friedrich Nietzsche, Jean-Paul Sartre, Roland Barthes, Michel Foucault oder Niklas Luhmann mögen noch so viel Bedenkenswertes über die Liebe gesagt haben mit einer Vorlesungsreihe über die Liebe macht sich ein Philosoph in der akademischen Welt bis heute verdächtig, und der Spott seiner Kollegen ist ihm sicher. Die Philosophie ist ein sehr konservatives Fach, und die Vorbehalte sitzen tief. Wahrscheinlich gibt es bis heute weit mehr intelligente philosophische Bücher über formale Logik oder über das Kategorienproblem bei Kant als über die Liebe. Im Gegenzug allerdings wird niemand allen Ernstes auf die Idee kommen wollen, die Probleme der formalen Logik wichtiger für das Menschsein zu finden als die Liebe. Doch mit den Skalpellen der Philosophie, so scheint es, lässt sie sich schwer sezieren. »Die Liebe ist die unbegreiflichste, weil grundloseste, selbstverständlichste Wirklichkeit des absoluten Bewusstseins«, meinte Karl Jaspers. Sie ist schlüpfrig und schwer zu fassen. Aber haben es die Psychologen leichter? Oder gar, wie es neuerdings scheinen will, die Chemiker und Biologen? Wissen sie, wo sie herkommt, die Liebe, und warum sie so oft dahingeht? Und was macht sie mit uns in der Zwischenzeit? Die Liebe ist das vielleicht wichtigste Thema an der Schnittstelle von Natur- und Geisteswissenschaft. Sie erschließt sich weder durch Logik noch durch eine philosophische »Letztbegründung«. Aber sollte man deshalb den Statistikern das Feld überlassen, den Meinungsumfragen, den Psycho-Experimenten, den Blutanalysen und Hormontests? Vielleicht ist die Liebe auch dafür zu kostbar. Zu wichtig und kompliziert auch für die schlauen Ratgeber zum Liebes- und Beziehungsmanagement. Ihre Zahl ist nahezu unbegrenzt, ihr Einfluss schwer abzuschätzen, aber sicher zu fürchten. All die klugen Tipps, die verraten, mit welchem Geheimplan man den richtigen Partner oder die richtige Partnerin findet, wie man seine Liebe jung hält, wie man ein feuriger Liebhaber oder eine feurige Liebhaberin wird und bleibt. All die Techniken über und unter der Bettdecke, das Handwerk und die »Kunst des Liebens« wurden handlich beschrieben. Und die verballhornte Hirnforschung verrät uns in hundert Titeln, warum Frauen mit der rechten Gehirnhälfte denken und Männer mit der linken und weshalb Männer eben nichts im Kühlschrank finden und Frauen nicht einparken können. Männer werden durch Sex glücklich und wollen immer auf die Venus. Frauen dagegen suchen die Liebe oder zumindest ein Mars, denn auch Schokolade macht Frauen glücklich. Man muss also nur das richtige Buch lesen, und man lernt sich und den anderen endlich kennen. Alles wird gut. Und wenn schon nicht im wirklichen Leben, so immerhin auf den Buchseiten. Tatsächlich wissen wir nicht sehr viel. Und die Frage nach Mann und Frau und ihrer wechselseitigen Anziehung und Zuneigung ist ideologisch verhärteter als jede Politik. So wichtig sie uns ist gerade bei der Liebe begnügen wir uns gerne mit Halbwissen und Halbwahrheiten. Angesichts der Bedeutung und der Brisanz des Themas ein erstaunlicher Befund. Wir sind froh für jede einfache Erklärung, lassen uns sagen, wie die Männer und die Frauen sind, obwohl wir in unserem täglichen Leben nur Charakteren begegnen und keinen Geschlechtern. Trotzdem sind wir bei den Antworten zumeist weniger wählerisch als beim Klingelton unseres Handys, den wir so lange aussuchen, bis wir meinen, dass er tatsächlich zu uns passt. Gegen all dies ist es an der Zeit, die Frage nach Mann und Frau und nach der Liebe aus den alten und neuen Würgegriffen und Weltbildern zu befreien. Die Messlatte liegt hoch: »Was Prügel sind, das weiß man schon; was aber Liebe ist, das hat noch keiner herausgebracht«, vermutete bereits Heinrich Heine. Vielleicht muss man es auch nicht selbst herausbringen wollen. Etwa, weil es die Liebe gar nicht gibt. Und vielleicht reicht es schon, den »Wahnsinn der Götter« des Philosophen Platon und das »Gespenst« des Moralisten La Rochefoucauld mit Worten gut zu umzingeln, auf dass sie sich genauer zu erkennen geben. Die Liebe ist eine Welt, in der starke Emotionen bunte Vorstellungen auslösen. Das teilt sie mit der Kunst und mit der Religion. Auch hier haben wir es mit Vorstellungswelten zu tun, die ihren Wert in der unmittelbaren sinnlichen Erfahrung haben und nicht in Vernunft und Wissen. Man mag also meinen, dass diese gleitende Logik der Liebe ihren eigentlichen Platz nur in der Literatur haben kann, die sie, nach Ansicht mancher Philosophen und Soziologen, sogar erfunden haben soll. Aber sind wir mit den Dichtern wirklich schon am Ende? In einem Kapitel meines Buches Wer bin ich? hatte ich in einem kleinen Kapitel über die Liebe nur mit der Taschenlampe in den Nachthimmel geleuchtet. Es machte mich selbst neugierig, eine Galaxie zu erkunden und ein Universum zu vermessen, das uns so vertraut ist und so fremd zugleich. Denn erstens hat die Liebe vor allem mit uns selbst zu tun, jedenfalls immer mehr als mit irgendjemandem anderen. Und zum zweiten scheint es zur Liebe dazuzugehören, dass sie sich dem Liebenden selbst in gewisser Weise verbirgt. Die Liebe spielt nicht mit ganz offenen Karten und das ist natürlich gut so. Unsere Begeisterung und Besessenheit, unsere Leidenschaft und unsere kompromisslose Kompromissbereitschaft gedeihen nicht bei tagheller Beleuchtung. Sie brauchen auch immer das Dunkel, das die Liebe umgibt. Wie schreibt man darüber ein Buch? Über etwas so Privates, Unenthülltes, wundervoll Illusionäres wie die Liebe? Nun, aus diesem Buch werden Sie nichts lernen, das Ihre Fähigkeiten im Schlafzimmer verbessert. Es hilft Ihnen auch nicht weiter bei Orgasmus-Schwierigkeiten und Eifersuchts-Attacken, Liebeskummer und Vertrauensschwund in den Partner. Es erhöht nicht Ihre Attraktivität. Und es enthält keine Tipps und kaum kluge Ratschläge für den Alltag zu zweit. Vielleicht aber kann es dazu beitragen, dass Sie sich über ein paar Dinge bewusster werden, die Ihnen vorher unklar waren; dass sie Lust haben, dieses so verrückte Reich genauer zu vermessen, in dem wir (fast) alle leben möchten. Und möglicherweise denken Sie gemeinsam mit mir ein wenig über Ihr geschlechtliches und soziales Rollenverhalten nach und über Ihre als selbstverständlich und normal eingeschliffenen Reaktionen. Vielleicht haben Sie Lust, in Zukunft manchmal ein wenig intelligenter mit sich selbst umzugehen aber natürlich nur, wenn und wann Sie möchten. Genau darin, so denke ich, liegt heute der Sinn von Philosophie. Sie fördert keine großen Wahrheiten mehr zu Tage, sondern sie macht, bestenfalls, neue Zusammenhänge plausibel. Das ist nicht wenig. Als Sachwalter der Liebe allerdings haben die Philosophen heute starke Konkurrenz. Bücher zum Thema werden von Psychologen geschrieben, von Anthropologen und Ethnologen, von Kulturhistorikern und Soziologen und in letzter Zeit vermehrt von Chemikern, Genetikern, Evolutionsbiologen, Hirnforschern und Wissenschaftsjournalisten. Aus alledem erwachsen viele interessante Einsichten. Normalerweise allerdings leben sie alle brav nebeneinander wie verschiedene Tierarten in einem Biotop, die sich nur selten einmal direkt begegnen. »Der Mensch ist ein Tier«, »Der Mensch ist Chemie«, »Der Mensch ist ein kulturelles Wesen« in jedem Fall fällt die Antwort darauf, was Liebe ist, ganz anders aus. Und die Frage nach der Treue, nach Bindungen, nach Gefühlsschwankungen, nach der Faszination der Geschlechter füreinander werden jedes Mal völlig anders erklärt. Das ist umso erstaunlicher, als niemand bestreiten wird, dass sie im wahren Leben doch irgendwie alle ineinanderspielen. Verrät nicht die Tatsache, dass jeder von »Liebe« redet, dass es um das Gleiche gehen soll? Doch wie schlägt man da die Brücke zwischen dem Spanisch der Soziologen und dem Chinesisch der Genetiker? Wo liegt zwischen Testosteron und Phenylethylamin, Selbstbespiegelung und Fortpflanzungsdrang, Gesamtfitness und Erwartungserwartungen das Gemeinsame? Wie hängt das eine mit dem anderen zusammen? Gibt es eine Hierarchie? Sind es parallele Welten? Oder ist alles auf etwas anderes rückführbar? Der Blick in die Fachliteratur offenbart ein Nebeneinander von Definitionen und Hoheitsrechten. Soziologen lassen die Chemie der Liebe achtlos beiseite, Liebes-Chemiker dagegen die Soziologie. Vielleicht gibt es gerade noch ein elementares Verständnis der Naturwissenschaftler untereinander und im Club der Geisteswissenschaftler. Dazwischen liegt eine schier unüberbrückbare Kluft. Diese Kluft ist es, die mich interessiert, weil es sie meines Erachtens nämlich nicht geben müsste. Seit Kindertagen bewegt mich eine nicht nachlassende Faszination für die Zoologie. Stärker als jede andere Wissenschaft schlägt sie für mich den mystischen Funken aus unserem Dasein. Und ein großer Teil meiner quasi-religiösen Erlebnisse ist zoologischer Natur. Gleichwohl lese ich biologische Erklärungen heute oft kritisch. Die meisten ihrer Voraussetzungen sind ungeklärt, ihre Axiome ohne festen Halt. Gerade die Nähe zum Fach erzeugt in mir großen Verdruss, wenn Biologen seltsame Dinge behaupten. Und über kein Thema haben Biologen so viel Seltsames geschrieben wie über Mann und Frau. Viele Aussagen über die Biologie unseres Begehrens gehören ohne Zweifel zu den Tiefpunkten der Zunft, unterstützt und popularisiert von Psychologen, die im Namen der Biologie zu sprechen glauben. Bei der Kritik daran hilft die philosophische Schulung. Man kann sagen: Ich interessiere mich für den Geist aus naturwissenschaftlicher Perspektive und aus geisteswissenschaftlicher Perspektive für die Natur. Ich mag den schnörkellosen Drang nach Klarheit in den Naturwissenschaften und das intelligente »Gleichwohl ...« der Geisteswissenschaften gleichermaßen. Ich gehöre keiner Fraktion an und muss niemanden verteidigen. Ich glaube nicht, dass es nur einen privilegierten Zugang zur Wahrheit gibt. Ich bin kein Naturalist, der den Menschen naturwissenschaftlich für erklärbar hält, und kein Idealist, der meint, dass man auf das Wissen der Naturwissenschaften verzichten kann. Ich glaube, dass es beides braucht: Philosophie ohne Naturwissenschaft ist leer. Naturwissenschaft ohne Philosophie ist blind. Es gibt keine zuverlässige Wissenschaft von der Liebe. Allen Versprechen zum Trotz. Auch die neuerdings so häufig angeführte Hirnforschung ist es nicht. Denn natürlich denken Frauen nicht mit anderen Hirnregionen als Männer, sondern mit den gleichen. Selbst Schimpansen denken mit den gleichen Hirnregionen. Die Gehirne von Frauen und Männern sind anatomisch nahezu ununterscheidbar und physiologisch sehr ähnlich. Ansonsten wären Frauen mit typisch »männlichen« Eigenschaften, die hervorragend einparken können, gestört. Und Männer, die gut zuhören können, wären krank. Auf der Suche nach einer Antwort auf die Frage nach der Liebe werde ich versuchen, Disziplinen ganz verschiedener Couleur fruchtbar zu machen und sie aufeinander beziehen. Die Leser von Wer bin ich? werden dabei einigen Philosophen wiederbegegnen wie vertrauten Gesichtern. Aber sie lernen auch neue kennen, wie Judith Butler, Gilbert Ryle, William James oder Michel Foucault. Ausführlicher noch fällt der Blick auf Biologen wie William Hamilton, Desmond Morris, Robert Trivers und Richard Dawkins. Und auch einzelne Soziologen geraten ins Visier, etwa Erich Fromm und Ulrich Beck. Wieder einmal geht es dabei nicht um eine Auswahl der »wichtigsten« Denker und Denkerinnen der Liebe. Die genannten Personen, so bedeutend sie sind, sind nicht repräsentativ, sondern treten auf und ab im Dienst unseres Themas. Um die Biologie der Liebe zu verstehen, muss man eine Vorstellung davon haben, was die Evolution ist und wie sie sich vollzogen haben könnte. Es bedeutet, die Fundamente zu untersuchen, auf denen die heute so populären Theorien von den verschiedenen biologischen Interessen und Ausrichtungen von Mann und Frau stehen. Die Kapitel 1 bis 5 fragen nach den biologischen und kulturellen Grundlagen unserer Geschlechterrollen. Wo kommen diese Merkmale und Eigenschaften her? Aus unserem tierischen Erbe, aus der Steinzeit oder aus der Gegenwart? (1. Kapitel) Welches Programm verfolgen unsere Gene, und wie wirkt sich das auf uns aus? (2. Kapitel) Was ist typisch weibliches Sexualverhalten, und was ist typisch männlich? Und was weiß man wirklich darüber? (3. Kapitel) Funktionieren weibliche Gehirne anders als männliche? (4. Kapitel) Und wie groß ist der Anteil der Kultur an unserem Selbst- und Weltverständnis als Frau oder Mann? (5. Kapitel) Der zweite Teil mit den Kapiteln 6 bis 10 handelt dann tatsächlich von der Liebe selbst. Zunächst geht es dabei um die Liebe im biologischen Sinn. Warum gibt es sie überhaupt? Könnte es vielleicht sein, dass die Liebe ursprünglich gar nicht für das Verhältnis von Frau und Mann »gedacht« war? (6. Kapitel) Wir versuchen zu fassen, was dieses unordentliche Gefühl eigentlich ist. In jedem Fall ist die Liebe nicht einfach eine Emotion. Aber was ist sie dann? Was passiert eigentlich in unseren Gehirnen, wenn wir lieben? Und was stellt sich um, wenn aus Verliebtheit Liebe wird? Wir erfahren, warum Präriewühlmäuse treu sind im Gegensatz zu ihren rattenscharfen Verwandten aus den Bergen
und was das bei Wühlmäusen wie bei Menschen mit Chemie zu tun hat. Zugleich allerdings wird deutlich, dass die wichtigsten Unterschiede zwischen Männern und Frauen insgesamt weniger mit Chemie zu tun haben als mit Selbstkonzepten (7. Kapitel) und frühen Prägungen in der Kindheit (8. Kapitel). Wir lernen dabei, dass der Liebeswunsch nicht nur Nähe und Bindung bekundet, sondern auch Aufregung und sogar zeitweilige Distanz. Dass Liebe also nicht völlig selbstlos ist und auch etwas ganz anderes als nur Partnerschaft. (9. Kapitel) Die Liebe bündelt sehr verschiedene Sehnsüchte und Vorstellungen. Im alltäglichen Umgang miteinander gewinnen sie das Format eines ziemlich festen »Codes«. Liebe ist ein Spiel mit Erwartungen oder genauer mit erwartbaren und deshalb auch erwarteten Erwartungen.
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und was das bei Wühlmäusen wie bei Menschen mit Chemie zu tun hat. Zugleich allerdings wird deutlich, dass die wichtigsten Unterschiede zwischen Männern und Frauen insgesamt weniger mit Chemie zu tun haben als mit Selbstkonzepten (7. Kapitel) und frühen Prägungen in der Kindheit (8. Kapitel). Wir lernen dabei, dass der Liebeswunsch nicht nur Nähe und Bindung bekundet, sondern auch Aufregung und sogar zeitweilige Distanz. Dass Liebe also nicht völlig selbstlos ist und auch etwas ganz anderes als nur Partnerschaft. (9. Kapitel) Die Liebe bündelt sehr verschiedene Sehnsüchte und Vorstellungen. Im alltäglichen Umgang miteinander gewinnen sie das Format eines ziemlich festen »Codes«. Liebe ist ein Spiel mit Erwartungen oder genauer mit erwartbaren und deshalb auch erwarteten Erwartungen.
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Autoren-Porträt von Richard David Precht
Richard David Precht, geboren 1964, ist Philosoph, Publizist und Autor und einer der profiliertesten Intellektuellen im deutschsprachigen Raum. Er ist Honorarprofessor für Philosophie und Ästhetik an der Hochschule für Musik Hanns Eisler in Berlin. Seit seinem sensationellen Erfolg mit »Wer bin ich - und wenn ja, wie viele?« waren alle seine Bücher zu philosophischen oder gesellschaftspolitischen Themen große Bestseller und wurden in mehr als 40 Sprachen übersetzt. Seit 2012 moderiert er die Philosophiesendung »Precht« im ZDF und diskutiert zusammen mit Markus Lanz im Nr.1-Podcast »LANZ & PRECHT« im wöchentlichen Rhythmus gesellschaftliche, politische und philosophische Entwicklungen.
Bibliographische Angaben
- Autor: Richard David Precht
- 2010, 396 Seiten, Maße: 12,5 x 18,3 cm, Taschenbuch, Deutsch
- Verlag: Goldmann
- ISBN-10: 3442155541
- ISBN-13: 9783442155545
- Erscheinungsdatum: 18.05.2010
Kommentar zu "Liebe"