Links der Linken
Sam Dolgoff und die radikale US-Arbeiterbewegung
Sam Dolgoff (1902-1990) war Malerarbeiter und Mitglied der Industrial Workers of the World (IWW). Zusammen mit seiner Ehefrau, Esther Dolgoff, stand er im Zentrum des US-amerikanischen Anarchismus, insbesondere des Anarchosyndikalismus. Ihr Sohn, Anatole...
lieferbar
versandkostenfrei
Buch (Kartoniert)
25.60 €
- Lastschrift, Kreditkarte, Paypal, Rechnung
- Kostenlose Rücksendung
Produktdetails
Produktinformationen zu „Links der Linken “
Sam Dolgoff (1902-1990) war Malerarbeiter und Mitglied der Industrial Workers of the World (IWW). Zusammen mit seiner Ehefrau, Esther Dolgoff, stand er im Zentrum des US-amerikanischen Anarchismus, insbesondere des Anarchosyndikalismus. Ihr Sohn, Anatole Dolgoff, zeichnet nicht nur Sam Dolgoffs Leben nach, sondern schreibt gleichzeitig eine leidenschaftliche, lebendige und unterhaltsame Geschichte der radikalen Arbeiterbewegung in den USA des 20. Jahrhunderts.
Klappentext zu „Links der Linken “
Sam Dolgoff (1902-1990) war Malerarbeiter und Mitglied der Industrial Workers of the World (IWW), auch Wobblies genannt, von den frühen 1920er-Jahren bis zu seinem Tod. Zusammen mit seiner Ehefrau, Esther Dolgoff, stand er im Zentrum des US amerikanischen Anarchismus, insbesondere des Anarchosyndikalismus. Ihr Sohn, Anatole Dolgoff, zeichnet nicht nur Sam Dolgoffs Leben nach, sondern schreibt gleichzeitig eine leidenschaftliche, lebendige und unterhaltsame Geschichte der radikalen Arbeiterbewegung in den USA des 20. Jahrhunderts. Er berichtet außerdem von gesellschaftspolitischen Ereignissen in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts, die er im Milieu der Wobblies sowie im jüdisch geprägten Milieu der aus der Immigration kommenden Arbeiter*innen New Yorks unmittelbar erlebte.Sein Buch erzählt von der Macht der Nachbarschafts-Solidarität unter den Arbeiter*innen, aber auch von proletarischen und kulturellen Spaltungslinien.Aus der EinführungBis vor Kurzem blieb die Geschichte des Anarchismus in der Mitte des 20. Jahrhunderts [in den Vereinigten Staaten] frustrierend undurchsichtig. Anatole Dolgoffs Memoiren seines Vaters Sam sind ein besonderes Geschenk, das Licht und Wärme auf diese Zeitperiode wirft.
Lese-Probe zu „Links der Linken “
EinführungVon Andrew CornellBis vor Kurzem blieb die Geschichte des Anarchismus in der Mitte des 20. Jahrhunderts [in den Vereinigten Staaten] frustrierend undurchsichtig. Anatole Dolgoffs Memoiren seines Vaters Sam, und die Welten der Arbeit und des Aktivismus, in denen Sam lebte, sind ein besonderes Geschenk, das Licht und Wärme auf diese Zeitperiode wirft. Die Leser*innen erfahren nicht nur, wer wen kannte und wie Anarchist*innen auf bedeutsame geschichtliche Ereignisse reagierten, sie erhalten auch tatsächlich Einsicht in das Gefühls- und Familienleben, die Motivationen und Handlungsstrategien eines Netzwerks von robusten Radikalen, die sich mit den Höhen und Tiefen des Amerikanischen Jahrhunderts auseinandersetzten.Sam Dolgoff übte das Handwerk des Malers aus, er war ein liebevoller Ehemann und Vater, ein aktiver Organisator der Arbeiter*innen, ein starker Redner, Autodidakt und öffentlicher Intellektueller. Er war vielleicht nicht so eine verwegene Figur wie die Weltenbummlerin Emma Goldman und einige andere mit Biografien radikaler Aktivist*innen. Auf urkomische und herzzerreißende Weise schildert Anatole, wie Carlo Tresca und andere befreundete Genossen Sam davon überzeugten, sich nicht an Straßenkämpfen italienischamerikanischer Faschisten zu beteiligen oder sich einzuschiffen, um in Spanien für die Revolution zu kämpfen, weil er schlechte Augen und Verantwortung für die Familie habe. Aber Sam war heldenhaft in zumindest einem Aspekt und das war seine Hartnäckigkeit.Sam hielt felsenfest an seiner Überzeugung fest, dass Menschen fähig sind, miteinander zu kooperieren, ihre eigenen Angelegenheiten zu regeln und den Reichtum der Erde gleichmäßig miteinander zu teilen. Sieben Jahrzehnte lang hat er diese Ideen schriftlich und mündlich zum Ausdruck gebracht. Er erschien weiterhin zu Demonstrationen, schlecht besuchten Foren und langweiligen Treffen, sogar dann, wenn viele seiner ehemaligen Mitstreiter aufgegeben hatten. Auf diese Art und Weise war er zum
... mehr
Bindeglied geworden, das Generationen von Leuten miteinander verknüpfte, die sich für das Projekt der Befreiung des Menschen engagiert hatten. Seine Bereitschaft und Fähigkeit, diese Brückenrolle zu übernehmen, wird beispielhaft und überaus deutlich anhand der Geschichte, die Anatole über Sam erzählt, als dieser in den 1960er-Jahren die gegenkulturelle Gruppe "Up Against the Wall / Motherfuckers" [Gegen die Wand / Hurensöhne] mitnahm, um finanzielle Unterstützung von Freund*innen Sacco und Vanzettis zu erbitten, die bereits achtzig Jahre alt waren.Es ist schnell erkennbar, dass Sam und seine Frau Esther wirklich das gemeinschaftliche Ethos lebten, für das sie eintraten. In kaum einem der Kapitel dieser Memoiren bleibt ohne Erwähnung, dass alte Wobblies auf dem Sofa im Wohnzimmer der Dolgoffs übernachteten oder dass Sam wertvollen Besitz an neue Bekanntschaften weiterreichte. Dieser Geist der Selbstlosigkeit spiegelt sich in der Struktur des Buchs wieder. Anatoles Portrait seines Vaters verweist auch auf Nebenentwicklungen und erzählt Geschichten seiner Mutter (die selbst eine engagierte Arbeiterorganisatorin war), anderer Familienmitglieder und von mehr als einem Dutzend faszinierender Revolutionär*innen wie Russell Blackwell, Ben Fletcher, Dorothy Day und Federico Arcos, deren eigene Geschichten und Beiträge in Gefahr sind, historisch verlorenzugehen. So dient das Buch denn auch als eine Art kollektive Biografie eines ganzen Milieus, in ähnlicher Weise wie Emma Goldman ihre eigene Autobiografie Living my Life [dt. Gelebtes Leben, 2014] mit biografischen Szenen von Genoss*innen und Liebhabern gespickt hat.Diese Geschichten sind nicht immer mitreißend. Wir treffen alternde Seefahrer und Hafenarbeiter, die nach den kaskadenartigen Katastrophen am Roten Platz, der repressiven Wende im Weltkommunismus und der Niederlage der Spanischen Revolution zynisch und einsam wurden. Doch deshalb ist das Buch so faszinierend; wo sonst kann man in das Innenleben der alten Wobblies Ei
... weniger
Inhaltsverzeichnis zu „Links der Linken “
Einführung: Von Andrew CornellKapitel 1: Prolog: Ein langer Weg, 1944Kapitel 2: Durruti und ichKapitel 3: Sams Persönlichkeit, sein frühes Leben und andere DingeKapitel 4: Sam wird SozialistKapitel 5: Sams Ausschluss aus der Socialist PartyKapitel 6: Ein Intermezzo: Ich gehe mit Sam in den Film RedsKapitel 7: Zurück zur Road to FreedomKapitel 8: Bei den Wobblies - Auf Wanderschaft - ChicagoKapitel 9: Der Tripper-Doktor aus ChiKapitel 10: Die russischen Anarchist*innen - MaximowKapitel 11: Was Sam von Maximow lernteKapitel 12: Das Schicksal des Werks The Guillotine at WorkKapitel 13: Sam verliebt sichKapitel 14: Mutter, Kindheit und andere DingeKapitel 15: Im Haus von Großvater AbrahamKapitel 16: Kindheitserinnerungen mit Mutter und SamKapitel 17: Die 1930er-JahreKapitel 18: SiedlungenKapitel 19: Sam und Emma GoldmanKapitel 20: Mit Carlo TrescaKapitel 21: Vanguard - plus FortsetzungKapitel 22: Ernsthafte AngelegenheitenKapitel 23: Sams Haltung zum Zweiten WeltkriegKapitel 24: SpanienKapitel 25: Die "Commies"Kapitel 26: Russell Blackwell, 1. EpisodeKapitel 27: Die Lincoln-Brigaden in den MedienKapitel 28: Epilog zu SpanienKapitel 29: Familienangelegenheiten - Oskar - RedKapitel 30: Ben FletcherKapitel 31: Ben vor GerichtKapitel 32: Auf dem Berg GolgathaKapitel 33: Ben, wie wir ihn kanntenKapitel 34: Herbert Mahler - der Tante-Emma-Laden-KrämerKapitel 35: Das Leben eines TrinkersKapitel 36: Chris nimmt mich mit zum BoxkampfKapitel 37: Erste Jahre des ErwachsenwerdensKapitel 38: Das Ende der Industriegewerkschaft MTWKapitel 39: Bill Roth, Monarch im WohnzimmerKapitel 40: "Es ist nicht die Arbeit, es ist die Mühe, die da drinsteckt."Kapitel 41: Das Mädchen aus der Bohème, frei und ungebundenKapitel 42: Harte Zeiten in den 1950er-JahrenKapitel 43: Ein zynischer TypKapitel 44: Die Halle der SIAKapitel 45: Die Libertarian LeagueKapitel 46: Russell Blackwell - 2. EpisodeKapitel 47: Dick EllingtonKapitel 48: David van RonkKapitel 49: Die Foren der Libertarian LeagueKapitel
... mehr
50: Die Zeitschrift Views and CommentsKapitel 51: Sams Haltung zur BürgerrechtsbewegungKapitel 52: Martin Luther King und die PrinzessinKapitel 53: Neue StaatenKapitel 54: IsraelKapitel 55: KubaKapitel 56: Das Leben als ErwachsenerKapitel 57: Die studentischen 1960er-JahreKapitel 58: Junge Freunde - ein schlimmer StreitKapitel 59: BakuninKapitel 60: Mein Problem mit BakuninKapitel 61: Murray BookchinKapitel 62: Paul AvrichKapitel 63: Die EnkelkinderKapitel 64: Gute ZeitenKapitel 65: Citizen SamKapitel 66: Diego CamachoKapitel 67: Mutter und Sam kommen zurück nach HauseKapitel 68: Späte ArbeitenKapitel 69: Sam und HollywoodKapitel 70: Mutters letzte TageKapitel 71: Sams TodAnmerkungen
... weniger
Autoren-Porträt von Anatole Dolgoff
Anatole Dolgoff, geboren 1937, ist der Sohn der bekannten US-Anarchist*innen Sam und Esther Dolgoff. Er wurde in das Milieu der Wobblies, der Industrial Workers of the World (IWW), hineingeboren und von Anarchist*innen großgezogen. Anatole Dolgoff arbeitete lange als Assistenzprofessor für Physik an der New Yorker City University und danach als Professor für Geologie am New Yorker Pratt Institute.
Bibliographische Angaben
- Autor: Anatole Dolgoff
- 2020, Erstauflage, 426 Seiten, 24 Schwarz-Weiß-Abbildungen, Maße: 21,3 x 21,7 cm, Kartoniert (TB), Deutsch
- Verlag: Graswurzelrevolution
- ISBN-10: 3939045403
- ISBN-13: 9783939045403
- Erscheinungsdatum: 17.03.2020
Kommentar zu "Links der Linken"
Schreiben Sie einen Kommentar zu "Links der Linken".
Kommentar verfassen